<strong>toys</strong> • jouets spielwaren just like the real thing MADE BY BRUDER EU GER M AN Y BRUDER Spielwaren GmbH + Co. KG Postfach 190164, 90730 Fürth/ Germany Telefon: + 49(0)911/ 75 209 - 0 vertrieb@bruder.de bruder.spielwaren.de www.bruder.de
EDITORIAL 3 HEUTE SCHON AN DIE ZIELGRUPPE GEDACHT? „Hey, Konsument oder Käufer? bei mir sind alle in guten Händen!“ Zugegeben, das ist gar nicht so einfach. In der Spielwarenbranche gibt es genau besehen verschiedene Adressaten der Vermarktungsbemühungen. In kaum einer anderen Warengruppe existiert ein derart signifikanter Unterschied zwischen Konsumenten und Käufern. Letztere sind meistens nicht die Verwender. Denn in der Regel erfolgt der Erwerb von Spielwaren uneigennützig. Es gehört zum besonders erfreulichen Charakter dieses Geschäfts, dass Plüschtiere, Puzzles oder Gesellschaftsspiele verschenkt werden. Wer, wann, was, mit welchem Durchschnittsbon und wo kauft, darüber weiß die Marktforschung detailliert Bescheid. Die eigentliche Zielgruppe sind aber die Beschenkten, also vor allem Kinder. Es liegt in der Natur der Sache, dass über die Konsumenten von Spielwaren nicht ähnlich profunde Kenntnisse vorliegen wie über deren Käufer. Kinder lassen sich mit den klassischen Mitteln der Markt- und Umfrageforschung nicht durchleuchten. Das macht es allerdings schwierig, valide Einschätzungen über diese entscheidende Zielgruppe zu bekommen. Es gibt gewisse Umwege, etwa indem Eltern befragt werden über die Spielgewohnheiten ihrer Kinder. Aber das ist Wissen aus zweiter Hand. In welcher Welt bewegt sich aber der Nachwuchs, der aktuell Kitas und Schulen bevölkert? Entwickelt er spielerische Neigungen wie die Generationen vor ihm? Da gab es auf der Branchentagung „Zusammenspiel“ Anfang Juli in Berlin nachdenkenswerte Einblicke von Simone Linden, Geschäftsführerin des Vereins „Mehr Zeit für Kinder“. Mit der von der Industrie unterstützten Initiative „Spielen macht Schule“ sorgt der Verein jährlich dafür, die Spielekultur bei Kindern zu fördern. Jedes Jahr bewirbt sich eine rekordverdächtige Zahl von Kitas und Schulen um 200 Ausstattungen von Spielzimmern. Die eingereichten Unterlagen erlauben tiefe Einsichten in Kinderwelten. Zwar auch nur aus zweiter Hand, aber beschrieben von pädagogisch geschultem Fachpersonal. Das macht diese Erkenntnisse so wertvoll. Was Simone Linden den Tagungsgästen in Berlin präsentierte, hatte es in sich. Schulen und Kitas registrieren besorgniserregende Tendenzen: In Familien werde immer weniger gespielt, Kinder und Jugendliche seien so medial geprägt, dass sie das Spielen in der direkten Interaktion oft nie richtig gelernt haben. Es falle ihnen im sozialen Miteinander und im Unterricht zunehmend schwer, Regeln einzuhalten. Wer Linden zuhörte, konnte sich auf eine lehrreiche Expedition zur Zielgruppe begeben, mit ernüchternden Einsichten direkt von der Basis. Aber auch mit erfreulichen und motivierenden Informationen. Denn in den Berichten, aus denen Linden zitierte, beschreiben die Verantwortlichen von Kitas und Schulen, welche Erfolge dem gezielten Einsatz klassischer Spielwaren zu verdanken sind. Kinder lernten Regeln zu beachten und mit Niederlagen umzugehen, zudem werde deren emotionale und soziale Entwicklung gefördert. Statt wie früher traditionelle Spielwaren vor allem als willkommene Abwechslung im Unterricht anzusehen, stellten sie mittlerweile zunehmend einen unverzichtbaren Anteil im Schulalltag dar. Um auf die Frage vom Anfang des Editorials zurückzukommen: In solchen pädagogischen Institutionen befindet sich die eigentliche Zielgruppe in guten Händen. Zum Wohle der Branche. Und der Eltern natürlich auch. Ihre Yvonne Mayanna