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KIT-Fakultät für Architektur – Master-Arbeiten Winter 2019/20 – Teil 1/2

Dokumentation von Masterabschlussarbeiten des Wintersemesters 2019/20 an der Fakultät für Architektur am Karlsruher Institut für Technologie. Teil 1 von 2.

Dokumentation von Masterabschlussarbeiten des Wintersemesters 2019/20 an der Fakultät für Architektur am Karlsruher Institut für Technologie.
Teil 1 von 2.

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<strong>Winter</strong> <strong><strong>20</strong>19</strong>/<strong>20</strong><br />

1


<strong>Master</strong>-Thesis<br />

<strong>Winter</strong>semester <strong><strong>20</strong>19</strong>/<strong>20</strong><br />

<strong>Teil</strong> 1 / 2<br />

Die Publikation enthält alle <strong>für</strong> die Veröffentlichung eingereichten <strong>Arbeiten</strong>.


VECTORWORKS EDUCATIONAL VERSION<br />

VECTORWORKS EDUCATIONAL VERSION<br />

VECTORWORKS EDUCATIONAL VERSION<br />

Arche Noah: Artenschutzzentrum, Wilhelma Stuttgart<br />

Laura Amon<br />

VECTORWORKS EDUCATIONAL VERSION<br />

Absicherung<br />

ORIGINAL<br />

Genspeicher<br />

vollständiger Speicher<br />

Schutzraum<br />

Gebäude am Zoo<br />

KOPIE<br />

Genspeicher<br />

FORSCHUNG<br />

Kartierung, Evaluation,<br />

Labore<br />

Einblick<br />

BIBLIOTHEK<br />

SCIENCE-SCHOOL<br />

Publikation<br />

Dialog<br />

Gebäude am Zoo<br />

BILDUNG<br />

Ausstellung über Gene der<br />

Thematik<br />

Satellit innerhalb Zoo<br />

BILDUNG<br />

Botschafter der Problematik<br />

PERSPEKTIVWECHSEL<br />

Satellit<br />

Wilderei<br />

virtual Reality<br />

ausgestorbene<br />

Arten<br />

1<br />

VECTORWORKS EDUCATIONAL VERSION<br />

lokale Problematik<br />

Tiere = Stellvertreter<br />

Problematik<br />

Stuttgart<br />

Zentrum<br />

Gene = Stellvertreter Tiere<br />

2 3<br />

Umweltverschmutzung<br />

Umweltverschmutzung<br />

Die Institution der Arche Noah sieht drei<br />

verschiedene Eingriffe vor. An oberster Stelle<br />

steht der einzigartige „originale Genspeicher“<br />

als übergeordnete Schutzmaßnahme<br />

Leipzig<br />

Zentrum<br />

Ausrottung<br />

der Artenvielfalt,<br />

Ausrottung &<br />

der an einem politisch und<br />

Wiederansiedlung<br />

Wolf<br />

wirtschaftlich unabhängigen Ort steht. Untergeordnet<br />

befinden sich die Artenschutzzentren,<br />

die eine bestimmte Ursache des Artensterbens<br />

wie z.B. die Umweltverschmutzung<br />

oder Wilderei an mehreren Zoos beleuchten<br />

und die Gene in das „Original“ einspeisen<br />

Ballungszentrum<br />

beziehungsweise an der Kopie des Gengutes<br />

Ausrottung<br />

Verstädterung<br />

forschen. Dem Besucher Köln wird die Forschung<br />

Zentrum<br />

Verstädterung<br />

durch Schnittstellen wie die Science-School in<br />

Form eines Mitmach-Labors und der Bibliothek<br />

näher gebracht. Die Zentren machen<br />

sich die hohen Besucherzahlen von Zoologischen<br />

Gärten zu nutze, indem sie über eine<br />

Ausstellung auch den Weg zum Zooeingang<br />

begleiten. Dadurch erlangt der Besucher eine<br />

neue Perspektive auf die im Zoo ausgestellten<br />

Tiere. Diese werden demnach zu Stellvertretern<br />

der Problematik. Das untergeordnete,<br />

weit ausgebildete Netz stellen die Satelliten<br />

in jedem Zoo weltweit dar, welche als Zweitstellen<br />

der Zentren dienen und durch die<br />

Tiere eine Bildungsfunktion übernehmen. Sie<br />

formen kleine Zweitstellen der Artenschutzzentren<br />

innerhalb der Zoologischen Anlage<br />

aus und beleuchten dabei spezifisch Tiere<br />

während des Rundweges. Hier kann auch die<br />

neue Ausstellungsmethode der virtual reality<br />

sinnvoll eingesetzt werden. Somit entsteht<br />

eine globale Vernetzung aller Zoologischen<br />

Gärten, um gemeinsam gegen das Artensterben<br />

vorzugehen. Der Entwurf zeigt beispielshaft<br />

die Ausführung des Artenschtzzentrums<br />

der Umweltverschmutzung an der Wilhelma<br />

in Stuttgart. Städtebaulich gesehen setzt sich<br />

das Gebäude in die Hauptbewegungsachse der<br />

Wilhelma und schiebt sich als zukunftsweisender<br />

Baustein aus den Mauern des Zoos heraus.<br />

Die ankommenden Besucherströme werden<br />

innerhalb des Gebäudes gebündelt, wodurch<br />

eine klare Schnittstelle von Zoo und Öffentlichkeit<br />

entsteht. Diese Schnittstelle verdeutlicht<br />

die neue Ausrichtung der Arche Noah.<br />

Das Gebäude gliedert sich in zwei Bewegungsrichtungen.<br />

Der untere <strong>Teil</strong> treppt sich in<br />

Richtung Vorplatz ab und bildet umgeben vom<br />

Erdreich einen sicheren Schutzraum <strong>für</strong> das


VECTORWORKS EDUCATIONAL VERSION<br />

VECTORWORKS EDUCATIONAL VERSION<br />

B<br />

B<br />

Forscher<br />

Forscher<br />

Konstruktive Entwurfsmethodik<br />

Prof. Renzo Vallebuona<br />

<strong>Architektur</strong>kommunikation<br />

Prof. Dr. Riklef Rambow<br />

DNA<br />

Lehre<br />

Besucher<br />

DNA<br />

5<br />

Besucher<br />

6<br />

VECTORWORKS EDUCATIONAL VERSION<br />

VECTORWORKS EDUCATIONAL VERSION<br />

4<br />

7<br />

Lager der Gene aus. Der obere <strong>Teil</strong> formt einen<br />

Höhepunkt, welcher sich zur Stadt orientiert.<br />

Das Gebäude ist so vom anderen Ufer und<br />

dem Rosensteinpark präsent. Dieser <strong>Teil</strong> beinhaltet<br />

die forschungsnahen Strukturen des<br />

Artenschutzzentrums, welche sich in Richtung<br />

des professionellen Wissens nach oben hin verdichten.<br />

Die Verbindung beider <strong>Teil</strong>e stellen<br />

die Gen-Türme dar. Sie befinden sich präsent<br />

an vorderster Stelle des Gebäudes, wobei sie<br />

Gen- und Gewebeproben vom langfristigeren<br />

Schutzraum im Untergrund in die privaten<br />

Labore mit integriertem Kurzzeitlager am<br />

Höhepunkt befördern. Zusätzlich stellen sie<br />

die Haupterschließung der Forschung dar. Der<br />

Transport der Gene wird druch eine Medienfassade<br />

zum Leben erweckt und die folgende,<br />

sich nach oben treppende Ausstellung<br />

informiert zusätzlich. Das Zentrum soll einen<br />

neuen Zugang zum Artenschutz beleuchten.<br />

Aus diesem Grund wird das Forschen und<br />

die Genetik in den Vordergrund gestellt, was<br />

einen Kontrast zur Umgebung darstellt. Das<br />

Tragwerk soll deshalb den skulpturalen,<br />

technischen Charakter des Gebäudes verstärken,<br />

weshalb es sich um eine außen liegende<br />

Struktur handelt. Es besteht aus verchromten,<br />

modernen Fachwerkträgern, welche die Gebäudeebenen<br />

durchstoßen und sich gemäß der<br />

Last nach oben verjüngen. Komplementiert<br />

wird der Eindruck durch die kinetische, sich<br />

im Wind bewegende 3D Fassade. Im Inneren<br />

wird der sakrale Eindruck durch die richtungsweisende<br />

Rasterdecke verstärkt.<br />

1) institutioneller Aufbau Arche Noah<br />

2) Spezifikation Problematik Wilhelma<br />

3) Perspektive Außenraum<br />

4) Perspektive Innenraum<br />

5) Piktogramm Bewegungsabläufe Gebäude<br />

6) Schnitt<br />

7) Grundriss EG


GSEducationalVersion GSEducationalVersion GSEducationalVersion<br />

GSEducationalVersion<br />

GSEducationalVersion<br />

GSEducationalVersion<br />

Siebvorgang/<br />

Materiallager<br />

Lehmaufbereitung<br />

Maukbecken<br />

Lehmförderband<br />

Lager<br />

Außenmöbel<br />

Baustoffverarbeitung<br />

Außenbereich<br />

Lager Bar<br />

Küche<br />

Ausstellungsbereich<br />

Garderobe<br />

Ausgabe<br />

Caféteria<br />

Bar<br />

WC Damen<br />

Vorratslager<br />

Garderobe<br />

Lichthof<br />

Spülküche<br />

Putzr.<br />

Ausstellungsbereich<br />

Ankommen/Info<br />

Kühlraum<br />

WC Damen<br />

WC Herren<br />

Lager<br />

Werkraum<br />

Technikraum<br />

Lounge<br />

Umkleide<br />

Lager<br />

Werkraum<br />

WC Herren<br />

Putzr.<br />

Materiallager<br />

Zimmerer<br />

AUSSTELLUNGSBEREICH<br />

LOKALES HANDWERK<br />

Polsterer<br />

Dachdecker<br />

Infomaterial<br />

Beleuchtung<br />

Bodenleger<br />

Tischler<br />

Technik<br />

WC Herren<br />

WC Damen<br />

Anlieferung<br />

ZUKUNFT LEHM<br />

Von der Ziegelei zum Kompetenzzentrum, Markgröningen<br />

Julia Bazle<br />

MATERIAL-&<br />

FORSCHUNGSBIBLIOTHEK<br />

AUSSTELLUNGSBEREICH<br />

GROSSER VORTRAGSSAAL<br />

CAFETERIA MIT AUSSENBEREICH<br />

ZUKUNFTSWEISENDE<br />

TECHNOLOGIEN<br />

BAR IM ZICKZACKOFEN<br />

AUSSTELLUNG HANDWERK<br />

4<br />

1<br />

RÜCKBAUEN<br />

HINZUFÜGEN<br />

2<br />

A<br />

A<br />

5<br />

3<br />

6<br />

Seit knapp zwanzig Jahren steht die alte<br />

Ziegelei in Markgröningen leer und soll schon<br />

bald einem neuen Wohngebiet Platz machen.<br />

Dabei bietet sie ein großes Potenzial zur Weiternutzung,<br />

welches im Sinne der Ressourcenschonung<br />

unbedingt ausgeschöpft werden<br />

muss. Zumal der Erhalt des Bestehenden eine<br />

Stadterweiterung nicht ausschließt. Ganz im<br />

Gegenteil: durch die Weiternutzung und Revitalisierung<br />

der Ziegelei kann ein Mehrwert <strong>für</strong><br />

das Gebiet und die Stadt entstehen.<br />

Wichtig hier<strong>für</strong> ist die Wiedereingliederung<br />

der Ziegelei in die Stadt und das soziale<br />

Leben. Das Gebäudeensemble soll in Zukunft<br />

öffentlich zugänglich gemacht werden und als<br />

Ort der Begegnung und Interaktion Besucher<br />

und Besucherinnen in sein Inneres einladen.<br />

Die strukturellen Besonderheiten werden<br />

herausgearbeitet und der prägnante Industriecharakter<br />

bleibt somit weiterhin spürbar.<br />

Eingriffe in die Bestandsstruktur werden<br />

dort vorgenommen, wo es die neue Nutzung<br />

verlangt. Dabei werden die rückgebauten Materialien<br />

direkt vor Ort weiterverwendet und<br />

finden beispielsweise in Form einer Vorsatzschale<br />

aus Abbruchziegeln erneut Anwendung.<br />

Als neue Hauptnutzung wird ein Kompetenzzentrum<br />

<strong>für</strong> den Lehmbau vorgeschlagen, da<br />

Lehm als Baustoff ein zukunftsfähiges Potenzial<br />

hinsichtlich einer ressourcenschonenden<br />

und sozial nachhaltigen <strong>Architektur</strong> mit sich<br />

bringt und zudem in der Umgebung reichlich<br />

vorhanden ist. Seine vielfältige Einsatzweise<br />

zeigen verschiedene Einbauten im Innenraum,<br />

wie beispielsweise die aus Stampflehmelementen<br />

gefertigten Wände des großen Vortragssaals<br />

oder der neue Stampflehmboden im<br />

Erdgeschoss.<br />

Das Herzstück der Gesamtanlage bildet der<br />

charakteristische Zickzackbrennofen, welcher<br />

mit einer Bar bespielt wird. Um aus den<br />

schmalen Gängen nutzbare Räume zu generieren<br />

werden die Zwischenwände teilweise<br />

herausgenommen und das Gewölbe an diesen<br />

Stellen durch eine Stahlkonstruktion neu abgestützt.<br />

In den darüber liegenden Geschossen<br />

befindet sich eine Material- und Forschungsbibliothek.<br />

Hier sorgen zwei große Einschnitte


GSEducationalVersion<br />

Nachhaltiges Bauen<br />

Prof. Dirk E. Hebel<br />

Bautechnologie<br />

Prof. Dr.-Ing. Rosemarie Wagner<br />

7 8 9<br />

10<br />

<strong>für</strong> eine ausreichende Belichtung und stärken<br />

zusätzlich die vertikale Nutzungsverknüpfung.<br />

Der zentral gelegene Lichthof fungiert<br />

als Verteiler im Gebäude und verbindet die<br />

einzelnen Ebenen miteinander.<br />

Der rechterhand angrenzende, längliche<br />

Hallenanbau bietet zukünftig den lokalen<br />

Handwerksbetrieben Raum zur Ausstellung<br />

ihrer Produkte. Dabei wird der <strong>für</strong> diesen<br />

Gebäudeteil charakteristische Tunnelofen bis<br />

auf mehrere <strong>Teil</strong>stücke rückgebaut, welche<br />

an seine einstige Länge erinnern und den Baukörper<br />

räumlich gliedern.<br />

In der ehemaligen Maukanlage auf der gegenüberliegenden<br />

Seite werden mithilfe moderner<br />

Technologien Lehmbaustoffe hergestellt.<br />

Dabei trennt eine Gasfassade diesen neuen<br />

Zukunftsraum vom Lichthof und gewährt<br />

Einblicke ins Produktionsgeschehen.<br />

Neues Hauptelement des ehemaligen Trockenhauses<br />

ist ein großer Vortragssaal, welcher<br />

sich von der ersten Obergeschossebene über<br />

die gesamte Gebäudehöhe erstreckt. Im Erdgeschoss<br />

darunter befindet sich eine Cafeteria<br />

mit Außenbereich.<br />

Der Entwurf zeigt einen Lösungsvorschlag<br />

auf, wie mit einem solchen Industriedenkmal<br />

umgegangen werden kann. Dabei sind die<br />

neuen Nutzungen sensibel auf Ort und Gebäude<br />

angepasst, sodass der Charakter und die<br />

Identität der Ziegelei erhalten bleiben.<br />

1) Perspektive Aussenraum<br />

2) Konzept Umnutzung Zickzackofen<br />

3) Perspektive Bar im Zickzackofen<br />

4) Axonometrie<br />

5) Grundriss EG<br />

6) Schnitt A<br />

7) Perspektive Material- & Forschungsbibliothek<br />

8) Perspektive Werkraumspange<br />

9) Perspektive Zukunftsraum<br />

10) Schnittperspektive


GSEducationalVersion<br />

ERHALTEN - TRANSFORMIEREN - NUTZEN<br />

Umnutzung eines Kugelgasbehälters, Gießen<br />

Pauline Blanck<br />

2<br />

1 3<br />

Vor dem Hintergrund des Klimawandels und<br />

der Ressourcenknappheit, gilt es sowohl <strong>für</strong><br />

heute als auch in Zukunft auf die Schonung<br />

und Einsparung der Ressourcen sowie die<br />

Wiederverwertung der Materialien zu achten.<br />

Im architektonischen Sinne soll darauf Wert<br />

gelegt werden, dass die Abrisskultur statt<br />

intensiviert, gehemmt und der Bestand<br />

gefördert wird.<br />

Um dies zu unterstützen, wird eine neue<br />

Sparte neben dem Denkmalschutz eingeführt,<br />

die nicht vorrangig den Schutz ästhetischer<br />

Kulturgüter fokusiert, sondern das<br />

ökonomische und ökologische Erbe schützt<br />

und durch eine ressourcenschonende Möglichkeit,<br />

das Land und die Städte nachhaltiger<br />

gestaltet.<br />

Der praktische <strong>Teil</strong> der Thesis thematisiert<br />

die Umnutzung von Kugelgasbehältern. Den<br />

ungenutzten Gaskugeln wird dadurch ein neues<br />

Leben geschenkt, in dem ein <strong>Teil</strong> des alten<br />

weiterlebt, die Erinnerung daran erhalten<br />

bleibt jedoch auch neue Elemente hinzugefügt<br />

werden, um sie wieder zu aktivieren.<br />

Durch das bisherige Verdecken der Kugel wird<br />

die Abweisung des Baus verstärkt. Es gilt<br />

deshalb den Gasbehälter in seinen Kontext zu<br />

integrieren und ihn nicht isoliert zu betrachten.<br />

Die Transformation ist durch kontextunabhängige<br />

Grundbausteine an jeder Kugel<br />

durchführbar. Zu diesen Grundbausteinen<br />

gehört zum einen eine Netzstruktur aus Holz,<br />

die im Innenraum an die Außenhaut der Kugel<br />

angeschlossen wird und die Nutzung des Kugelinnenraums<br />

ermöglicht. Die Netzstruktur<br />

wird über den zweiten Grundbaustein <strong>–</strong> eine<br />

Dachlandschaft auf Stahlträgern <strong>–</strong> in die Umgebung<br />

fortgeführt und so von außen sichtbar.<br />

Das Stahlnetz als städtebaulicher Vermittler<br />

zwischen der Kugel und ihrem Kontext kann<br />

individuell durch Form, Größe und Ausrichtung<br />

an jeden Ort angepasst werden.<br />

Der dritte Baustein ist ein zentraler Baukörper<br />

unterhalb des Stahlnetzes und des ehemaligen<br />

Gasbehälters, der den Zugang zur Kugel<br />

ermöglicht. Er dient auch als Anschlusspunkt<br />

<strong>für</strong> weitere Baukörper, die der Analyse der<br />

jeweiligen Umgebung entsprechend, flexibel<br />

hinzugefügt werden können.<br />

Die exemplarische Transformation wird an


Konstruktive Entwurfsmethodik<br />

Prof. Renzo Vallebuona<br />

Nachhaltiges Bauen<br />

Prof. Dirk Hebel<br />

4 5 6<br />

7<br />

dem Standort Gießen durchgeführt.<br />

Hier wird die ungenutzte Gaskugel in eine<br />

Bibliothek umgewandelt, allerdings nicht im<br />

herkömmlichen Sinne. Vielmehr soll ein Leseort<br />

entstehen, der zum Erholen, Entspannen,<br />

Abschalten und Lernen vorgesehen ist.<br />

Das Hauptaugenmerk im Entwurf liegt auf<br />

dem Innenraum der Gaskugel.<br />

Eine gleichmäßig fließende Rampe führt in die<br />

Kugel und wird in deren Innenraum weiter<br />

fortgesetzt. Die Breite der Rampe verringert<br />

sich mit zunehmender Höhe. Sie führt an der<br />

Hülle der Kugel und somit der Netzstruktur<br />

entlang. Diese Struktur wird als Bücherregal,<br />

Sitz- und Ablagemöglichkeit genutzt. Im<br />

unteren Bereich befinden sich drei horizontale<br />

Ebenen, die zum Verweilen einladen und Platz<br />

<strong>für</strong> Buchvorstellungen oder Lesungen sowie<br />

weitere Veranstaltungen bieten. Die bewusste<br />

Leere der Mitte lenkt den Fokus auf das Netz,<br />

das als gestalterisches und raumbildendes<br />

Element den Innenraum dominiert. In der<br />

Kugel-Hülle befinden sich drei Hauptöffnungen:<br />

der Zugang vom Foyer, der Ausgang<br />

über das Dach und eine bereits bestehende<br />

Öffnung am höchsten Punkt der Kugel,<br />

welche als Lichtquelle im Innenraum dient.<br />

Durch die wenigen Öffnungen in der Kugel<br />

und Ausblicke hinaus kann der Raum in sich<br />

wahrgenommen werden und dem natürlichen<br />

Lichteinfall eine besondere Bedeutung beigemessen<br />

werden, der zu jeder Tageszeit eine<br />

andere Form und Stelle einnehmen wird. Das<br />

Licht wird dadurch materialisiert.<br />

1) Perspektive Eingangsbereich<br />

2) Lageplan<br />

3) Grundriss<br />

4) Perspektive<br />

5) Explosionsaxonometrie<br />

6) Perspektive Innenraum Kugel<br />

7) Schnittperspektive


Pavillon<br />

Schachfeld<br />

Tischtennis<br />

Schaukel<br />

Balancierbrücke<br />

Kletterturm<br />

Klettergerüst<br />

Gemüsegarten<br />

KiTA Glükskäfer<br />

Hochbauamt Heidelberg<br />

International Welcome Center<br />

Bühne<br />

International Welcome Center<br />

Bühne<br />

Eins Eins Fünf Quartiersentwicklung Bergheim, Heidelberg<br />

Eva Viviana Adriana Borchert<br />

EINS EINS FÜNF<br />

Quartiersentwicklung Bergheim<br />

Rahmenplan<br />

Konzept<br />

Fuß- und Fahrradverbindung<br />

Neuenheimer Feld<br />

Stand Up Paddeling<br />

Verleih<br />

Steg der<br />

„Weißen Flotte“<br />

Richtung Altstadt<br />

Yogasteg Restaurant Relaxsteg<br />

Skate-<br />

Pentapark und<br />

board-<br />

Grillbereiche<br />

bahn<br />

Fußballfeld<br />

Jugendpark<br />

PicknickstegPicknicksteg<br />

Restaurant<br />

Sportpark<br />

Neckarinsel<br />

Sitzstufen Liegewiese<br />

Urban Gardening<br />

Skulpturengarten<br />

Slakline<br />

Fahrradtiefgarage<br />

Tischtennis<br />

Info<br />

Mobility Hub<br />

Die große Ochsenkopfwiese<br />

- ein schützenswertes<br />

Biotop<br />

Hundewiese<br />

H<br />

Fahrradverleih<br />

Boulebahnen<br />

Czernyplatz<br />

Kreativcafe<br />

Kreativpark<br />

Kreativplatz<br />

Fahrradwerkstatt<br />

„alte Tanke“<br />

Kreativwerkstatt<br />

Open Air<br />

mit Fotoatelier Open Air<br />

3D-Drucker<br />

H Ateliers<br />

Arbeitsplätze<br />

Lasercutter<br />

Skulpturen<br />

Veranstaltungsund<br />

Ausstellungsräumen<br />

Open<br />

Co-Workingspaces<br />

Air<br />

Wippen Trampolin Biergarten<br />

Ateliers<br />

Graffiti<br />

Alfons-<br />

Beil-<br />

Platz<br />

H<br />

Start-Ups<br />

H<br />

neue Wohnformen<br />

neue Wohnformen<br />

Platz des Wissens<br />

H<br />

Platz am<br />

Bürgeramt<br />

H<br />

H<br />

Bahnhofsvorplatz<br />

H<br />

Info<br />

Kreativviertel<br />

Gewerbliche Nutzung/ Büro<br />

neue Orientierungs- und<br />

Quartiersplätze<br />

Bildungsbauten<br />

Fußwegenetz/Verbindung der Grünräume<br />

30 KM/H Verbindungsstraße und Bundesstraßen<br />

M: 1:2500<br />

Hauptnutzung Wohnen mit<br />

Erdgeschossnutzung<br />

Klinikgelände<br />

Stadtteileingänge Wege zum Neckar Zugänge zum Neckar<br />

1<br />

Raumprogramm<br />

Co-Working-Places<br />

Ausstellungsfoyer Außen/Innen<br />

mit Bühne<br />

Restaurant<br />

Artist in Residence<br />

Café<br />

Artist in Residence<br />

Kreativviertel<br />

Konzept<br />

Raumprogramm<br />

Ateliers +<br />

Wohnen<br />

Outdoor<br />

Ateliers<br />

Ateliers<br />

Outdoor<br />

Ateliers<br />

Workshops<br />

Lasercutter-Labor<br />

Fotowerkstatt<br />

Malwerkstatt<br />

Metallwerkstatt<br />

KiTA Außenbereich<br />

OutdoorBüros<br />

Hostel<br />

Wohnstudios<br />

Restaurant<br />

Discothek Theater<br />

Verwaltung<br />

Bowlingcenter<br />

Tanzschule<br />

Konzept<br />

Raumprogramm<br />

3D-Labor<br />

Flaniermeile<br />

Alte Feuerwache<br />

Dezernat 16<br />

Seminarräume<br />

Kreativwerkstatt<br />

Pausen-Parcours<br />

Kreativpark<br />

Co-Working-Places<br />

Biergarten<br />

Landfriedareal<br />

Kreativviertel<br />

Grundschule<br />

Kindergarten<br />

Unicampus<br />

nicht kommerzielle Bestuhlung<br />

entlang der gesamten Flaniermeile<br />

Nachbarschaftsbeete<br />

entlang der gesamten Flaniermeile<br />

Nachbarschaftsregale<br />

entlang der gesamten Flaniermeile<br />

Musik- und Singschule<br />

Kindertagesstätte<br />

Sitzbänke<br />

Kiezinformationstafeln<br />

Bestuhlung des Bürgersteigs<br />

entlang der gesamten Flaniermeile entlang der gesamten Flaniermeile entlang der gesamten Flaniermeile<br />

Krippe<br />

Co-Working-Places<br />

Ausstellungsfoyer Außen/Innen<br />

mit Bühne<br />

Sammlung Prinzhorn<br />

Artist in Residence<br />

Café<br />

Restaurant<br />

Artist in Residence<br />

KiTA Außenbereich<br />

Bildungsinseln<br />

Jugendtreff<br />

Kulturfenster<br />

Kinderuni<br />

Volkshochschule<br />

Ateliers +<br />

Wohnen<br />

Outdoor<br />

Ateliers<br />

Stadtbücherei<br />

Ateliers<br />

Outdoor<br />

Ateliers<br />

Workshops<br />

Lasercutter-Labor<br />

Fotowerkstatt<br />

Malwerkstatt<br />

Metallwerkstatt<br />

OutdoorBüros<br />

KiTA Glükskäfer<br />

Hochbauamt Heidelberg<br />

Hostel<br />

Wohnstudios<br />

Restaurant<br />

Discothek Theater<br />

Verwaltung<br />

Bowlingcenter<br />

Tanzschule<br />

3D-Labor<br />

Hochschule<br />

Alte Feuerwache<br />

Dezernat 16<br />

Seminarräume<br />

Kreativwerkstatt<br />

Pausen-Parcours<br />

Kreativpark<br />

Co-Working-Places<br />

Biergarten<br />

Landfriedareal<br />

Boulebahnen Kreativcafé Alfons-Beil-Platz<br />

Platz des Wissens<br />

Bürgerplatz<br />

2<br />

Gemeinschafts-<br />

Viviana Borchert | Matrikelnummer <strong>20</strong>73614 | Prof. Barbara Engel | Fachgebiet Internationaler Städtebau | Prof. Riklef Rambow | Fachgebiet <strong>Architektur</strong>kommunikation<br />

<strong>Fakultät</strong> <strong>für</strong> <strong>Architektur</strong> | Karlsruher Institut <strong>für</strong> Technologie (<strong>KIT</strong>) | <strong>Master</strong>arbeit im <strong>Winter</strong>semester <strong><strong>20</strong>19</strong>/<strong>20</strong> | EINS EINS FÜNF Quartiersentwicklung Gemein-<br />

Bergheim<br />

schafts-<br />

Gymnastikraum<br />

Wohnviertel<br />

Wie kann aus dem „kalten, eher abweisendem<br />

Korridor“ ein ansehnliches Foyer gestaltet<br />

werden, was die Besucher Heidelbergs<br />

freundlich empfängt, den Bewohnern und den<br />

Nutzern Bergheims ein wohliges Quartier mit<br />

hoher Aufenthalts-und Wohnqualität bietet<br />

nicht kommerzielle Bestuhlung<br />

entlang der gesamten Flaniermeile<br />

und was dadurch letztendlich attraktive Identifikationsangebote<br />

<strong>für</strong> die Bewohner offeriert.<br />

Die Problemanalyse Flaniermeile ergab eine Vielzahl von<br />

sehr klaren Defiziten. Die Flächennutzung<br />

zeigt sich sehr verstreut, Bundestraßen,<br />

Zugangsstraßen und Straßenbahnverkehr<br />

zerschneiden vielfach den Stadtteil und sind<br />

so <strong>für</strong> eine gewisse Fraktionierung der Areale<br />

verantwortlich, der Neckar ist an keiner Stelle<br />

zugänglich und die wenigen Freiräume sind<br />

Cafeteria<br />

Wohnen mit Kindern<br />

Wohnung mit eigenem Bad<br />

und Gemeinschaftsküche<br />

Die direkte Lage am Neckar birgt <strong>für</strong> den<br />

Stadtteil ein hohes Freizeit- und Aufenthaltspotential<br />

und steht mit anderen Maßnahmen<br />

im Zentrum der Optimierungen.<br />

Nachbarschaftsbeete<br />

Nachbarschaftsregale<br />

Sitzbänke<br />

Kiezinformationstafeln<br />

entlang der gesamten Flaniermeile entlang gesamten Flaniermeile<br />

Auch der Ausbau und die Veränderungen des<br />

Wegenetzes und deren partieller Umfunktionierung<br />

führt zu einer deutlichen Entschärfung<br />

der Verkehrssituation und würde dazu<br />

beitragen, Bergheim als ein zusammenhängendes<br />

Quartier erlebbar zu machen.<br />

Die zahlreichen, über den gesamten Stadtteil<br />

verteilten Bildungsbauten, die recht unterschiedliche<br />

Alfons-Beil-Platz Angebote bereithalten Platz des Wissens und so <strong>für</strong><br />

unterschiedliche Zielgruppen relevant sind,<br />

führen aktuell noch ein fraktioniertes Eigen-<br />

entlang der gesamten Flaniermeile<br />

Pension <strong>für</strong> Gäste<br />

Veranstaltungsräume<br />

Mehrgenerationswohnungen<br />

Viviana Borchert | Matrikelnummer <strong>20</strong>73614 | Prof. Barbara Engel | Fachgebiet Internationaler Städtebau | Prof. Riklef Rambow | Fachgebiet <strong>Architektur</strong>kommunikation<br />

<strong>Fakultät</strong> <strong>für</strong> <strong>Architektur</strong> | Karlsruher Institut <strong>für</strong> Technologie (<strong>KIT</strong>) | <strong>Master</strong>arbeit im <strong>Winter</strong>semester <strong><strong>20</strong>19</strong>/<strong>20</strong> | EINS EINS FÜNF Quartiersentwicklung Bergheim<br />

Viviana Borchert | Matrikelnummer <strong>20</strong>73614 | Prof. Barbara Engel | Fachgebiet Internationaler Städtebau | Prof. Riklef Rambow | Fachgebiet <strong>Architektur</strong>kommunikation<br />

<strong>Fakultät</strong> <strong>für</strong> <strong>Architektur</strong> | Karlsruher Institut <strong>für</strong> Technologie (<strong>KIT</strong>) | <strong>Master</strong>arbeit im <strong>Winter</strong>semester <strong><strong>20</strong>19</strong>/<strong>20</strong> | EINS EINS FÜNF Quartiersentwicklung Bergheim<br />

Gartenküche Gemeinschafts-<br />

Sauna<br />

weder gestaltet noch adäquat bewirtschaftet.<br />

Hausgemeinschaft<br />

entlang der gesamten Flaniermeile<br />

Boulebahnen Kreativcafé Bürgerplatz<br />

Mobility-<br />

Center<br />

Medienraum<br />

Gemeinschaftlicher<br />

Medienraum<br />

Bestuhlung des Bürgersteigs<br />

leben und könnten durch eine inhaltliche und<br />

infrastrukturelle Vernetzung eine deutlich<br />

prägnantere Rolle spielen.<br />

Ganz besonders bietet das Kreativviertel um<br />

die ehemalige Feuerwache und dem Landfriedareal<br />

eine einzigartige Chance, die Wir-<br />

entlang der gesamten Flaniermeile<br />

kung eines Leuchtturmprojektes zu entfalten.<br />

Die zahlreichen Grünflächen können durch<br />

entsprechende Gestaltung und intelligenter<br />

infrastruktureller Vernetzung die Aufgabe eines<br />

Freizeit- und Erholungsgeflechts, was über<br />

ganz Bergheim gespannt ist, übernehmen.<br />

Ziele<br />

Aus der gesamten Analyse ergeben sich drei<br />

zentrale Ziele:<br />

1. Kulturwirtschaft stärken<br />

Zunächst soll das Kreativviertel gestärkt und


I<br />

I<br />

I<br />

I<br />

I<br />

I<br />

Dezernat 16<br />

Kultur- und Kreativzentrum<br />

I<br />

Outdoor Ateliers<br />

Graffiti Street-Art<br />

I<br />

I<br />

I<br />

I<br />

I<br />

I<br />

Hochschule<br />

I<br />

I<br />

I<br />

I<br />

I<br />

I<br />

I<br />

I<br />

I<br />

I<br />

I<br />

I<br />

I<br />

I<br />

Interationaler Städetbau<br />

Prof. Barbara Engel<br />

<strong>Architektur</strong>kommunikation<br />

Prof. Riklef Rambow<br />

Stand Up Paddeling Verleih<br />

Steg<br />

“Weiße Flotte“<br />

Yogasteg<br />

Restaurant<br />

Chillout-Steg<br />

Steg<br />

Uferweg<br />

Steg<br />

Uferweg<br />

Steg<br />

Uferweg<br />

Wasser-<br />

III<br />

III<br />

Wasserschutzpolizei<br />

und Schifffahrtsamt<br />

Sportpfad<br />

Amtsgericht<br />

VI<br />

Fußballplatz<br />

Marriott-Hotel<br />

VI<br />

Büro/Gewerbe<br />

III<br />

Skaterpark<br />

Tischtennis<br />

Skulpturenausstellungsbereich<br />

VI<br />

V<br />

IV<br />

Kunstkiosk<br />

IV<br />

V<br />

IV<br />

V<br />

VI<br />

VI V V V<br />

V<br />

IV<br />

Parkhaus<br />

V<br />

Info<br />

Mobility-Hub<br />

Skulpturenausstellungsbereich<br />

Hundewiese<br />

IV<br />

V<br />

IV<br />

IV<br />

IV<br />

VI<br />

V<br />

III<br />

III<br />

II<br />

II<br />

II<br />

III<br />

III<br />

IV<br />

II<br />

II<br />

II<br />

VI<br />

Gastronomie<br />

I I I<br />

II<br />

V<br />

IV Einzelhandel<br />

IV<br />

IV Einzelhandel<br />

IV<br />

IV IV Einzelhandel<br />

IV<br />

V V V V<br />

Einzelhandel<br />

Einzelhandel<br />

V<br />

IV<br />

II<br />

II<br />

II<br />

IV<br />

IV<br />

IV<br />

III<br />

IV<br />

Alfons-Beil-<br />

IV<br />

Platz<br />

IV<br />

IV<br />

III<br />

III<br />

V<br />

V<br />

Einzelhandel Einzelhandel Einzelhandel<br />

Fahrradverleih<br />

Boulebahn Boulebahn Boulebahn<br />

IV<br />

V V V<br />

IV IV V<br />

IV<br />

II<br />

II<br />

Einzelhandehandel<br />

VII Einzel-<br />

V<br />

Einzelhandel<br />

Gastronomie<br />

VII<br />

V<br />

III<br />

Gastronomie<br />

Wohnungen<br />

II<br />

Restaurant<br />

II<br />

II<br />

II<br />

II<br />

II<br />

III<br />

III<br />

III<br />

Einzelhandel<br />

III<br />

Fahrradwerkstatt<br />

Kreativwerkstatt<br />

II<br />

II<br />

KiTA Glückskäfer<br />

Hochbauamt Heidelberg<br />

V<br />

Taeter Theater<br />

Discothek Nachtschicht<br />

IV<br />

IV<br />

V<br />

Einzelhandel<br />

Einzelhandel<br />

International Welcome<br />

Center Heidelberg (IWCH)<br />

Bowlingcenter<br />

IV<br />

IV<br />

IV<br />

II<br />

IV<br />

IV<br />

Gastronomie<br />

Ateliers<br />

Outdoor<br />

Ateliers<br />

Skulpturen<br />

III<br />

Outdoor<br />

Büros<br />

Alte Tabakfabrik:<br />

Hostel und Gastronomie<br />

V<br />

Tanzschule<br />

IV<br />

IV<br />

II<br />

Einzelhandel<br />

V<br />

Ateliers<br />

III<br />

IV<br />

Co- II<br />

Working<br />

Freilicht-<br />

Bühne<br />

Co- II<br />

Working<br />

3<br />

IV<br />

Einzelhandel<br />

VI<br />

V<br />

IV<br />

IV<br />

IV<br />

IV<br />

VII<br />

Pausen-Parcours<br />

Gemüsegarten<br />

Biergarten<br />

Co- II<br />

Working<br />

Co- II Co- II<br />

Working Working<br />

VI<br />

VI<br />

VI<br />

VI<br />

V V V<br />

VI<br />

VI<br />

VI<br />

V<br />

VI VI VI<br />

V V V V V<br />

V<br />

Studentenwohnheim<br />

VI<br />

VI<br />

Kur<strong>für</strong>sten-Passage<br />

X<br />

Fahrradtiefgarage<br />

Info<br />

Hauptbahnhof<br />

4<br />

5<br />

vergrößert werden. Hierzu soll das Gelände<br />

des Betriebsbahnhofes, das zwischen der ehemaligen<br />

Feuerwache (Dezernat 16) und dem<br />

Landfriedareal liegt, umfunktioniert werden.<br />

Dort soll eine Kreativwerkstatt und ein großer<br />

Kreativpark geschaffen werden. Durch diese<br />

Verbindung entsteht das große, zusammenhängende<br />

Kreativviertel. Die in ganz Bergheim<br />

verstreuten Bildungseinrichtungen<br />

sollen durch ein Wegenetz verbunden werden<br />

und der neu entstandene Platz des Wissens<br />

auf dem Campus Bergheim bildet den neuen<br />

Treffpunkt und Kommunikationsort.<br />

2. Freiräume aufwerten<br />

Die zahlreichen Grüninseln sollen aufgewertet<br />

werden und die Bedürfnisse unterschiedlicher<br />

Nutzer berücksichtigen. Darüber hinaus soll<br />

der Neckar durch einen Steg auf Wasserhöhe<br />

„begehbar“ gemacht werden. Eine klare Wegeführung<br />

soll den Einwohnern und Besuchern<br />

sowohl einen direkten Weg zum Neckar, als<br />

auch eine bessere Orientierung im gesamten<br />

Stadtteil bieten.<br />

3. Identität entwickeln<br />

Das neue Parkhaus direkt vor den Pforten des<br />

Stadtteils Bergheim am Ende der Zubringerautobahn,<br />

die Umfunktionierung der zentralen<br />

Achse Bergheimer Straße in eine Flaniermeile<br />

und die klare Kennzeichnung von Ein- und<br />

Zugängen zum Stadtteil durch entsprechende<br />

Straßengestaltung sollen die Grundlagen <strong>für</strong><br />

ein neues Identitätsangebot darstellen.<br />

1) Rahmenplan<br />

2) Raumprogramm<br />

3) Lageplan<br />

Viviana Borchert | Matrikelnummer <strong>20</strong>73614 | Prof. Barbara Engel | Fachgebiet Internationaler Städtebau | Prof. Riklef Rambow | Fachgebiet <strong>Architektur</strong>kommunikation<br />

<strong>Fakultät</strong> <strong>für</strong> <strong>Architektur</strong> | Karlsruher Institut <strong>für</strong> Technologie (<strong>KIT</strong>) | <strong>Master</strong>arbeit im <strong>Winter</strong>semester <strong><strong>20</strong>19</strong>/<strong>20</strong> | EINS EINS FÜNF Quartiersentwicklung Bergheim<br />

M: 1:1000


Die Campus Agora, Karlsruhe<br />

Antonina Cannistraro<br />

1<br />

straro<br />

<strong><strong>20</strong>19</strong>/<strong>20</strong><br />

Schwarzplan<br />

Prof. Meinrad Morger<br />

Prof. Andreas Wagner<br />

2 3<br />

Antonina Cannistraro<br />

<strong>Winter</strong>semester <strong><strong>20</strong>19</strong>/<strong>20</strong><br />

Lageplan<br />

Prof. Meinrad Morger<br />

Prof. Andreas Wagner<br />

Antonina Cannistraro<br />

<strong>Winter</strong>semester <strong><strong>20</strong>19</strong>/<strong>20</strong><br />

Nutzungen Erdgeschoss<br />

Agora:<br />

- informelle Kommunikation<br />

- Science Slams<br />

Gastronomie:<br />

- Lunch Lecture<br />

- Pub Science Event<br />

interaktive Ausstellung:<br />

- Forschungsarbeiten <strong>KIT</strong><br />

- Bürgerausstellung<br />

Shop in Shop:<br />

- Start-Up-Verkauf<br />

- Science-Speeddating<br />

B<br />

Prof. Meinrad Morger<br />

Prof. Andreas Wagner<br />

Agora:<br />

- informelle Kommunikation<br />

- Wissenschaftstheater<br />

hoch technologisierter<br />

Kommunikationsraum:<br />

- virtuell im Team arbeiten<br />

- Konferenzen abhalten<br />

Coworking Spaces:<br />

- kreatives <strong>Arbeiten</strong><br />

- transdisziplinäre<br />

Projektarbeit<br />

5 6<br />

A A<br />

B<br />

2,5<br />

2,5<br />

0 0 5 5 15 15<br />

2,5<br />

2,5<br />

0 0 5 5 15 15<br />

Antonina Cannistraro<br />

<strong>Winter</strong>semester <strong><strong>20</strong>19</strong>/<strong>20</strong><br />

Nutzungen 1. Obergeschoss<br />

Antonina Cannistraro<br />

<strong>Winter</strong>semester <strong><strong>20</strong>19</strong>/<strong>20</strong><br />

Prof. Meinrad Morger<br />

Prof. Andreas Wagner<br />

Antonina Cannistraro<br />

<strong>Winter</strong>semester <strong><strong>20</strong>19</strong>/<strong>20</strong><br />

Antonina Cannistraro<br />

Grundriss <strong>Winter</strong>semester Erdgeschoss <strong><strong>20</strong>19</strong>/<strong>20</strong><br />

Grundriss Dachgeschoss<br />

Prof. Meinrad Morger<br />

Grundriss Prof. Andreas 1. Wagner Obergeschoss<br />

Prof. Meinrad Morger<br />

Prof. Andreas Wagner<br />

Agora:<br />

- informeller Austausch<br />

- Science Slams<br />

hoch technologisierter<br />

Kommunikationsraum:<br />

- virtuell im Team arbeiten<br />

- Konferenzen abhalten<br />

fokussiertes <strong>Arbeiten</strong>:<br />

- Abschlussarbeit schreiben<br />

- rückgezogenes Lesen<br />

Antonina Cannistraro<br />

<strong>Winter</strong>semester <strong><strong>20</strong>19</strong>/<strong>20</strong><br />

Nutzungen 2. Obergeschoss<br />

Prof. Meinrad Morger<br />

Prof. Andreas Wagner<br />

Agora:<br />

- sozialer Treffpunkt<br />

- Wissenschaftstheater<br />

Gastronomie:<br />

- Science Café<br />

- Pub Science Event<br />

Coworking Spaces:<br />

- kreatives <strong>Arbeiten</strong><br />

- transdisziplinäre<br />

Projektarbeit<br />

fokussiertes <strong>Arbeiten</strong>:<br />

- Abschlussarbeit schreiben<br />

- rückgezogenes Lesen<br />

4 7<br />

8<br />

2,5<br />

2,5<br />

0 0 5 5 15 15<br />

2,5<br />

2,5<br />

0 0 5 5 15 15<br />

Antonina Cannistraro<br />

<strong>Winter</strong>semester <strong><strong>20</strong>19</strong>/<strong>20</strong><br />

Nutzungen Antonina Dachgeschoss Cannistraro<br />

<strong>Winter</strong>semester <strong><strong>20</strong>19</strong>/<strong>20</strong><br />

Der Universitätscampus Süd steht nicht <strong>für</strong><br />

Fortschritt und Innovation. Er wird den eigens<br />

angestrebten Zielen des <strong>KIT</strong> nicht gerecht und<br />

ist <strong>für</strong> das 21. Jahrhundert nicht zeitgemäß.<br />

Ziel der <strong>Master</strong>arbeit ist es, den Campus Süd<br />

des Karlsruher Instituts <strong>für</strong> Technologie unter<br />

nachhaltigen Gesichtspunkten umzustrukturieren<br />

und zukunftsfähig zu machen. Der<br />

Entwurf dient dabei als eine beispielhafte<br />

Ausarbeitung der Campus-Vision und bildet<br />

den Auftakt <strong>für</strong> die zukünftige Campusentwicklung.<br />

So können die Innovation und der<br />

technische Fortschritt, wo<strong>für</strong> das <strong>KIT</strong> steht,<br />

repräsentativ nach außen getragen und auf<br />

dem Campus selbst gelebt werden.<br />

Betrachtet man parallel zum Gesellschaftlichen<br />

Wandel die sich verändernde Rolle der<br />

Antonina Cannistraro<br />

Prof. Meinrad Morger<br />

Grundriss 2. <strong>Winter</strong>semester Obergeschoss<br />

<strong><strong>20</strong>19</strong>/<strong>20</strong><br />

Grundriss Prof. Andreas Wagner Dachgeschoss<br />

Hochschulen in der Gesellschaft, so ist festzustellen,<br />

dass im Laufe der Zeit die gesellschaft-<br />

Veränderungen.<br />

Hochschulsystem grundlegend und führen Prof. Meinrad zu Morger<br />

Grundriss Dachgeschoss<br />

Prof. Andreas Wagner<br />

liche Verantwortung der Universitäten stetig<br />

zugenommen hat und dass die Bildungs- und Der Entwurf ermöglicht das Vernetzen von<br />

Forschungseinrichtungen einen wichtigen Beitrag<br />

zum gesellschaftlichen Wandel leisten. derungen wie der Klimawandel erfordern die<br />

Wissensbeständen, denn komplexe Herausfor-<br />

Steigende Studierendenzahlen, abnehmende Beteiligung der Gesellschaft und einen Neuansatz<br />

in der Wissenschaftspolitik. Bürgerinnen<br />

finanzielle Möglichkeiten der öffentlichen<br />

Haushalte, die Digitalisierung, sowie die Entwicklung<br />

der Gesellschaft hin zu einer Wission<br />

um Zukunftsprojekte und die Ausgestal-<br />

und Bürger werden konsequent in die Diskussensgesellschaft,<br />

erfordern eine Erweiterung tung von Forschungsagenden eingebunden.<br />

des universitären Aufgabenspektrums. Wissenstransfer,<br />

die Notwendigkeit von lebens-<br />

Innovationsprozesses durch alle am Innovati-<br />

Ebenso bedeutend ist die Mitgestaltung am<br />

langem Lernen, unternehmerische Aktivitäten onsgeschehen Beteiligten. Dies soll dazu beitragen,<br />

dass Innovationen schneller umgesetzt<br />

von Hochschulen und das steigende Interesse<br />

von Unternehmen und der Gesellschaft an den werden und der Transfer in die Gesellschaft<br />

Leistungen der Hochschulen, beeinflussen das gelingt.<br />

Prof. Meinrad Morger<br />

Prof. Andreas Wagner<br />

Antonina Cannistraro<br />

<strong>Winter</strong>semester <strong><strong>20</strong>19</strong>/<strong>20</strong>


Entwerfen und Gebäudelehre<br />

Prof. Meinrad Morger<br />

Bauphysik und Technischer Ausbau<br />

Prof. Andreas Wagner<br />

Photovoltaikanlage<br />

natürliche Belichtung<br />

Außenlufteintritt nord-östlich<br />

von Fortluftaustritt,<br />

erforderlicher Abstand<br />

Dachaufbau<br />

Dachaufbau<br />

Abdeckprofil<br />

Abdeckprofil<br />

Holzplattenbelag Lärche 40 mmHolzplattenbelag Lärche 40 mm<br />

Splittbettung 60 mm<br />

Splittbettung 60 mm<br />

Filtervlies<br />

Filtervlies<br />

Schaumglasplatte 250 mm Schaumglasplatte 250 mm<br />

(Gefälle 2 %)<br />

(Gefälle 2 %)<br />

Dichtungsfolie, zweilagig 1,8 mmDichtungsfolie, zweilagig 1,8 mm<br />

Voranstrich<br />

Voranstrich<br />

Stahlbeton Celitement 340 mm Stahlbeton Celitement 340 mm<br />

Abgase<br />

Quelllüftung und<br />

freie Lüftung<br />

WP<br />

Abluftwärmepumpe<br />

Deckenaufbau<br />

Deckenaufbau<br />

Massivholzdielen 21 mm Massivholzdielen 21 mm<br />

Dampfsperre 0,9 mm Dampfsperre 0,9 mm<br />

Estrich m. Fußbodenheizung 60 Estrich mm m. Fußbodenheizung 60 mm<br />

Dichtungsfolie 0,9 mm Dichtungsfolie 0,9 mm<br />

Trittschalldämmung <strong>20</strong> mm Trittschalldämmung <strong>20</strong> mm<br />

Hohlörperdecke 560 mm Hohlörperdecke 560 mm<br />

Kabelrinne mit Stromanschlüssen Kabelrinne mit Stromanschlüssen<br />

Lüftungsrohr mit QuellluftauslassLüftungsrohr mit Quellluftauslass<br />

Akustikdeckensegel<br />

Akustikdeckensegel<br />

Stromversorgung<br />

über Decke<br />

Fenster<br />

Fenster<br />

Dreischeiben Isolierverglasung, Dreischeiben Isolierverglasung,<br />

Krypton Füllung U=0,5 W/(m²K) Krypton Füllung U=0,5 W/(m²K)<br />

g=0,5 W/(m²K)<br />

g=0,5 W/(m²K)<br />

Blockheizkraftwerk<br />

mit Wärmetauscher und<br />

Abgaswärmetauscher<br />

RLT-Anlage mit integriertem<br />

Wärmetauscher<br />

Gasspeicher<br />

Gasnetz<br />

Power-to-Gas<br />

EE-Gas<br />

Fernwärmenetz<br />

Stromnetz<br />

WC<br />

=<br />

BHKW PS RLT AKM ~<br />

-<br />

Stütze außen<br />

Stütze außen<br />

Alphadock thermische Trennung Alphadock 240 mm thermische Trennung 240 mm<br />

Naturwerksteinplatten 30 mm Naturwerksteinplatten 30 mm<br />

Unterkonstruktion Aluminium / Unterkonstruktion Aluminium /<br />

Luftraum 60 mm<br />

Luftraum 60 mm<br />

Stahlbeton Celitement 400 mm Stahlbeton Celitement 400 mm<br />

Außenwand<br />

Außenwand<br />

Naturwerksteinplatten 30 mm Naturwerksteinplatten 30 mm<br />

Unterkonstruktion Aluminium/ Unterkonstruktion Aluminium/<br />

Luftraum 60 mm<br />

Luftraum 60 mm<br />

Rockwool Dämmplatte 240 mm Rockwool Dämmplatte 240 mm<br />

Stahlbeton Celitement 400 mm Stahlbeton Celitement 400 mm<br />

Bodenbelag außen<br />

Bodenbelag außen<br />

Naturwerkstein 30 mm Naturwerkstein 30 mm<br />

Kies- / Sandbettung 40 mm Kies- / Sandbettung 40 mm<br />

Tragschicht 180 mm<br />

Tragschicht 180 mm<br />

nina Cannistraro<br />

ersemester <strong><strong>20</strong>19</strong>/<strong>20</strong><br />

9 10<br />

Energiekonzept im Gebäude<br />

Prof. Meinrad Morger<br />

Prof. Andreas Wagner<br />

Bodenplatte<br />

Bodenplatte<br />

Estrich 40 mm<br />

Estrich 40 mm<br />

Dichtungsfolie 0,9 mm Dichtungsfolie 0,9 mm<br />

Trittschalldämmung <strong>20</strong> mm Trittschalldämmung <strong>20</strong> mm<br />

Stahlbeton Celitement 300 mm Stahlbeton Celitement 300 mm<br />

Schaumglasplatten 250 mm Schaumglasplatten 250 mm<br />

Sauberkeitsschicht 50mm Sauberkeitsschicht 50mm<br />

Antonina Cannistraro Antonina Cannistraro<br />

<strong>Winter</strong>semester <strong>Winter</strong>semester <strong><strong>20</strong>19</strong>/<strong>20</strong> <strong><strong>20</strong>19</strong>/<strong>20</strong><br />

Fassadenschnitt Fassadenschnitt mit Ansicht mit Ansicht<br />

Prof. Me<br />

Prof. An<br />

4<br />

11<br />

Die Campus Agora dient an ihrem repräsentativ<br />

gelegenen Bauort, direkt am Karlsruher<br />

Schlossplatz, als Scharnier zwischen Stadt<br />

und Campus, zwischen Gesellschaft und<br />

Wissenschaft.<br />

Gemeinsame Aktivitäten und Diskussionsreihen<br />

zu aktuellen gesellschaftlich relevanten<br />

Themen, sollen die Bevölkerung regelmäßig in<br />

die Agora einladen.<br />

Das Gebäude ist ein frei zugänglicher und offener<br />

Ort <strong>für</strong> die gesamte Bevölkerung. Im Gebäude<br />

werden zahlreiche Situationen geboten,<br />

bei denen Bürger, Studierende und Forscher<br />

ungezwungen und zufällig aufeinandertreffen<br />

und ins Gespräch kommen können. Zusätzlich<br />

zu den ungezwungenen Begegnungen gibt<br />

es auch zahlreiche Verastaltungen, welche<br />

eine offene Gesprächskultur fördern und die<br />

Stadtbewohner partizipativ an der Forschung<br />

teilhaben lassen.<br />

Im direkten Dialog können sich die Bürger<br />

mit den Wissenschaftlern und Studierenden<br />

so regelmäßig austauschen. Auch <strong>für</strong> die Forscher<br />

ist es befruchtend das Wissen direkt an<br />

die breite Gesellschaft tragen zu können. Die<br />

Agora ist ein Ort mit anerkannter Expertise<br />

<strong>für</strong> die öffentlichen und auch interdisziplinären<br />

Diskussionen.<br />

Um der Rolle von Wissenschaft in der<br />

Gesellschaft des 21. Jahrhunderts gerecht<br />

zu werden, sollten die Campus Agora, oder<br />

vergleichbare Orte, ähnlich wie Theater und<br />

Museen zum selbstverständlichen kulturellen<br />

Angebot von Städten gehören.<br />

1) Schwarzplan<br />

2) Lageplan<br />

3) Außenperspektive Eingang Zirkel<br />

4) Axonometrie Nutzungen<br />

5) Grundriss Erdgeschoss<br />

6) Grundriss 1. Obergeschoss<br />

7) Grundriss 2. Obergeschoss<br />

8) Grundriss Dachgeschoss<br />

9) Energiekonzept<br />

10) Fassadenschnitt mit Ansicht<br />

11) Innenperspektive Agora


Out of the Flatland, Toronto<br />

Lu Chen<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

1<br />

2<br />

This master thesis proposed a data center for<br />

Sidewalk Toronto, an unrealized smart city<br />

project that envisioned a utopian urban community<br />

driven by data and technologies. Sidewalk<br />

Labs, a sister company of Google, worked<br />

with the Canadian government from <strong>20</strong>17<br />

till <strong>20</strong><strong>20</strong> on developing an empty 4.9 hectares<br />

site in Toronto’s East Bayfront. The company<br />

strived to achieve transformations of urban<br />

life not only through planning approaches but<br />

most importantly digital innovations. A digital<br />

layer with multiple intelligent systems would<br />

be built into the city infrastructure, which<br />

collects data from the residents in public space<br />

and in private sectors, while the cutting-edge<br />

data technologies enable various services<br />

including automated building operations,<br />

smart traffic systems and urban facilities.<br />

Within this framework, the thesis analyzed<br />

the potential changes and threats such<br />

technological solutions would pose to us: the<br />

city would become a platform run by the techgiants,<br />

and the citizens would be its users;<br />

the human body were turned into subject for<br />

data input, and the city life could be seen as<br />

a massive crowdsourcing activity. Data, as we<br />

know, is the new oil in digital age. It is used<br />

currently by various agencies to serve their<br />

commercial, financial or political interests. So,<br />

who would benefit from those transformations,<br />

the company owners, the shareholders, the<br />

third parties with specific interests, or the<br />

general public? The lack of rules and regulations<br />

on using data would put the democracy<br />

in the new smart neighborhood in peril, while<br />

the traditional concepts of citizen duties and<br />

rights shall be challenged.<br />

Thus, the thesis offered a sociopolitical solution<br />

for the neighborhood, which aims to democratize<br />

the data and acts as a mediator between<br />

tech-companies, policy makers and the<br />

citizens. It firstly proposed a renovation of an<br />

existing structure on the site, the Victory Soya<br />

Mills Silo, into a data center: the silo, built<br />

60 years before iPhone was invented, used to<br />

store grain, now could be used to store data<br />

and to make data available for everyone. Secondly<br />

a series of civic and political programs<br />

would be housed in the building, including<br />

exhibition spaces, educational center, governmental<br />

department, cooperative sections and


Raum und Entwerfen<br />

Prof. Marc Frohn<br />

<strong>Architektur</strong>theorie<br />

Prof. Georg Vrachliotis<br />

8<br />

9<br />

10<br />

11<br />

citizens’ forum. To democratize data means<br />

more than making the data open-sourced, it<br />

also means participation: the citizens should<br />

be informed and educated on how to use it,<br />

and then they can make a community impact<br />

with the help of data technologies. That’s why<br />

the programs involved informing, learning,<br />

making and acting, which are arranged in the<br />

building from bottom to top according to the<br />

level of participation. The exhibitions are in<br />

second and third levels, easily accessible for<br />

the casual visitors. If they want to participate<br />

more, they can take part in the seminars<br />

and lectures above. Higher are various offices<br />

rooms and working spaces with flexible uses,<br />

where the citizens can work together with<br />

government and tech-companies. On the<br />

top floor is a citizens’ forum, adjacent to the<br />

parliament hall of governmental department,<br />

where those who are interested in politics can<br />

participate in the governmental affairs and<br />

decision-making process. All the programs<br />

are characterized by the data storage system,<br />

which perforates the whole silo structure,<br />

connected to the cores and to the machine<br />

room through cables. It defines the height of<br />

each floor and the boundaries of each program.<br />

This operation allows an interaction between<br />

visitors and information, which happens virtually<br />

and physically. By creating a new kind of<br />

public space in a politically and economically<br />

driven area can make people rethink about the<br />

paradoxical terms of publicness, democracy<br />

and participation in the post-digital age.<br />

1) Exploded Axon<br />

2) 2. Floor<br />

3) 4. Floor<br />

4) 5. Floor<br />

5) 6. Floor<br />

6) 9. Floor<br />

7) 10. Floor<br />

8) View of the Learning Space<br />

9) View of the West Facade<br />

10) Long Section<br />

11) Cross Section


Vulkanforschungszentrum in Island<br />

Meng Chen<br />

1<br />

a.<br />

b.<br />

c. d.<br />

2 3<br />

Das Vulkanforschungszentrum liegt in Myvatn,<br />

Nordisland. Der See Myvatn befindet<br />

sich im Bezugsbereich des Vulkan-Kraflasystems.<br />

Myvatn und die Naturwunder in der<br />

Umgebung sind durch Vulkanismus entstanden<br />

und gelten dadurch als ein Naturlabor der<br />

Vulkanforschung.<br />

Ziel dieses Entwurfs ist, einen angenehme Arbeits-<br />

und Forschungsort <strong>für</strong> Vulkanologen zu<br />

schaffen und dazu noch vielfältige touristische<br />

Möglichkeiten zu bieten, z.B. sich auszuruhen,<br />

auszublicken und über den Vulkan zu lernen<br />

usw. Ich hoffe, dass das Gebäude zu einem<br />

Wahrzeichen der Myvatn-Region wird und<br />

sich gut in die umliegende Vulkanlandschaft<br />

integrieren kann.<br />

Die Grundform des Gebäudes ist ein Kreis, der<br />

die vulkanische Landschaft in diesem Gebiet<br />

widerspiegelt. Um sich mit den vorhandenen<br />

Gebäuden harmonisch zu sein, wird der Kreis<br />

in mehrere kleinen Kreise geteilt. Je nach den<br />

Funktionen haben diese Kreise verschiedene<br />

Volumen und sie werden um einen zentralen<br />

kreisförmigen Foyer bzw. Hof organisiert.<br />

Diese Kreise bilden zusammen den Umriss des<br />

Gebäudes mit unregelmäßigen Kanten. Diese<br />

organische Form erinnert an die isländischen<br />

Fjorde.<br />

Der Außenraum des Gebäudes ist mit einfacher<br />

Erschließung zur Hauptstraße geplant.<br />

Der Fußgängerweg ist sorgfältig um den<br />

Umriss des Gebäudes herum angelegt, damit<br />

der gesamte Baukörper wie eine aus der<br />

Natur wachsende Skulptur aussieht, was die<br />

Verwüstung der Umgebung und die Einsamkeit<br />

des Gebäudes hervorhebt. Der Parkplatz<br />

auf der Ostseite des Gebäudes ist ebenfalls<br />

kreisförmig.<br />

Die skulpturische Form ist stark und entspricht<br />

der vulkanischen Landschaft in der<br />

Umgebung. Der vertikale Aussichtsturm kontrastiert<br />

sich zur flächigen und horizontalen<br />

Landschaft des Vulkan-Krafla.<br />

Um ein vulkanbezogenes Erlebnis in diesem<br />

Gebäude zu schaffen, werden folgendes räumliches<br />

Konzept sowie Metaphern in diesem


Entwerfen und Gebäudelehre<br />

Prof. Meinrad Morger<br />

Landschaftsarchitektur<br />

Prof. Henri Bava<br />

4<br />

5 6<br />

Entwurf angewendet.<br />

Der Eingang mit einer gebogenen Öffnung<br />

nach Innenraum vermittelt das Gefühl, in<br />

eine Höhle zu gehen. In der Mitte des Kreises<br />

befindet sich der große Innenhof mit doppelter<br />

Höhe, der durch eine selbe kreisförmige<br />

Rampe zur Ausstellungshalle im Untergeschoss<br />

führt. Diese Erfahrung, entlang des<br />

kreisförmigen Rampe unter der Erde zu<br />

gehen, erinnert an das Erlebnis, entlang des<br />

bogenförmigen Vulkankraters zu laufen. Im<br />

Vergleich zum Vulkansbesuch, wobei man den<br />

Vulkan entlang hoch geht, ist das Betreten des<br />

Ausstellungsraums nach unten, was auf das<br />

Gefühl hinweist, das Inneren des Vulkans zu<br />

betreten. Die runden Oberlichter bieten Tageslicht<br />

und verstärken auch das Gefühl, dass<br />

man sich wie im Inneren des Kraters befindet.<br />

Die besondere Form des Fensters erinnert<br />

auch an die Höhle, wobei die Öffnungen nach<br />

innen schmaler und nach außen breiter sind.<br />

Die Fassade wird mit Sichtbeton gebaut, da<br />

das Beton mit lokalem Vulkangestein und<br />

gemahlenem vulkanischen Tuff als Rohstoff<br />

produziert werden kann. In den Außenwänden<br />

und Decken werden Rohrleitungen eingebaut,<br />

die Wärmequelle in der Nähe kann dadurch<br />

in das Gebäude eingeführt. Das dient vor<br />

allem als aktive Wärmedämmung, sodass das<br />

Gebäude keine zusätzliche Dämmung in der<br />

Außenwand benötigt.<br />

1) Perspektive<br />

2) Räumliches Konzept<br />

3) Grundriss<br />

4) Perspektive Ausstellungsraum<br />

5) Schnitt<br />

6) Perspektive Foyer


Co-Producing the Neighbourhood, Kapstadt<br />

Elyssa-Marlena Fleig<br />

1 2<br />

3 4<br />

Die Idee hinter dem Entwurf ist, dass am<br />

Anfang eine simple, leicht zu bauende,<br />

modulare Struktur entsteht, welche sich nach<br />

und nach füllt und ein Cluster bildet<br />

und im besten Fall zu einer urbanen Morphologie<br />

führt.<br />

Als erstes entwickeln sich innerhalb der<br />

Struktur Wasseranschlüsse, rudimentäre Sanitär-<br />

und Gesundheitseinrichtungen, die von<br />

der Stadt verwaltet werden.<br />

Später lassen sich in dieser Struktur Bildungseinrichtungen<br />

einfügen, die von der<br />

Stadt getragen werden.<br />

Im weiteren Schritt entstehen geschlossene<br />

sowie überdachte Orte, die <strong>für</strong> die Gemeinschaft<br />

gedacht sind und mit NGOs und der<br />

Stadt zusammen verwaltet werden,Zugang zu<br />

technischer Infrastruktur wie Kommunikation,<br />

Recycling etc. ermöglichen.<br />

Im letzten Schritt wird durch die flexible<br />

Struktur den Bewohnern die Möglichkeit<br />

gegeben, einen Marktplatz <strong>für</strong> den Informellen<br />

Handel zu errichten (selbstverwaltet) und<br />

Werkstätten (NGOs), um eine Perspektive <strong>für</strong><br />

die Zukunft zu geben.<br />

Die Gebäude sind durch öffentliche gemeinschaftliche<br />

Plätze verbunden,die Struktur<br />

kann nach und nach von einer temporären zu<br />

einer gefestigten <strong>Architektur</strong> übergehen, und<br />

so den Siedlungen die Möglichkeit zu bieten,<br />

sich selbst nach Bedarf zu entwickeln und zu<br />

entfalten.<br />

Gemeinschaftszentren:<br />

Ein Ort der Gemeinschaft ist und war charakteristisch<br />

<strong>für</strong> südafrikanische Townships.<br />

Aufgrund fehlender öffentlicher Einrichtungen<br />

sorgen sie durch ihre Funktion und architektonische<br />

Präsenz <strong>für</strong> urbane Wahrnehmbarkeit,<br />

während sie Mitgliedern der Gemeinschaft<br />

auch neue Mittel der Beschäftigung und der<br />

sozialen Interaktion anbieten. Solche Zentren<br />

spielen eine wichtige Rolle, da eine funktionsfähige<br />

soziale Infrastruktur meist nicht<br />

vorhanden ist und zum Zusammenbruch von<br />

Gemeinschaften führt. In armen Wohngegenden,<br />

wo die Kombination von Überbevölkerung<br />

und Arbeitslosigkeit zu Druck auf die Bewohner<br />

führt, wird mangels adäquater öffentlicher<br />

Einrichtungen sich oftmals die Straße und<br />

Brachflächen durch die Gemeinschaft konstruktiv<br />

wie dekonstruktiv aneignet.


Vectorworks Educational Version<br />

Vectorworks Educational Version<br />

Konstruktive Entwurfsmethodik<br />

Prof. Renzo Vallebuona<br />

Internationaler Städtebau und Entwerfen<br />

Prof. Barbara Engel<br />

Vectorworks Educational Version<br />

Ziegeldecke<br />

Betonfertigteildecke<br />

Holzbalkendecke<br />

Holzträger<br />

Betonträger<br />

Stahltraverse<br />

Mauerwerksstütze<br />

armierte Mauerwerksstütze<br />

Stahlbetonstütze<br />

5 6<br />

temporär<br />

Wellblech / Kunststoffgewebe<br />

temporär - permanent<br />

Holzständerwand<br />

permanent<br />

Holzständer- und Sandsackwand<br />

permanent<br />

Mauerwerkswand<br />

verdichteter Lehm<br />

Magerbeton / Estrich<br />

Ziegelboden<br />

Holzdielen<br />

7<br />

810<br />

6<br />

Mauerwerk auf Sandsack<br />

Gabione<br />

Vectorworks Educational Version<br />

Stahlbeton<br />

59 7<br />

Wichtig ist es, ein Konzept zu entwickeln,<br />

welches sich durch spezifische örtliche Eingriffe<br />

auszeichnet, die den Bedürfnissen der<br />

besonderen sozialen Gruppierungen entsprechen.<br />

Die Förderung lokaler Materialien<br />

und traditioneller Bauweisen verstärkt das<br />

Engagement der Anwohner bei der Umsetzung<br />

solcher Projekte, wodurch die betroffenen<br />

Bewohner durch die Aneignung neuer Fertigkeiten<br />

im Bereich Konstruktion, Führung und<br />

Kommunikation gefördert und in den Prozess<br />

integriert werden.<br />

Die Verarbeitung einfacher Formen stellt die<br />

Basis <strong>für</strong> die Beteiligung der Bewohner dar,<br />

durch den gemeinschaftliche Bau werden neue<br />

Fähigkeiten in die Gemeinschaft eingeführt,<br />

die auch über die sozio-ökonomische Vorteile<br />

hinausgehen. Die Struktur der Gebäude, das<br />

gemeinschaftliche errichten der Gebäude, die<br />

von der Stadt gesteuert werden, geben den<br />

Bewohnern den notwendigen Freiraum, um<br />

sich bei Bedarf Räume selbst anzueignen oder<br />

dem vorgeschlagenen Konzept zu folgen.<br />

1) Nutzungsaxonometrie<br />

2) Grundriss Erdgeschoss<br />

3) Blick auf den Entwurf<br />

und den Tafelberg.<br />

4) Perspektive Handel<br />

5) Konstruktionsaxonometrie<br />

6) Konstruktionselemente<br />

7) Axonometrie Modul:<br />

Variante Bildung


Leerstand als Ressource<br />

- Raum <strong>für</strong> experimentelles Bauen, Wohnen und <strong>Arbeiten</strong><br />

Franziska Maria Fritz<br />

1<br />

2<br />

Lange Zeit wurden mit der <strong>Architektur</strong> Worte<br />

wie dauerhaft, langlebig oder solide verbunden.<br />

Da aber Investitionsmaßnahmen in Neubauten<br />

als risikoärmer und günstiger gelten<br />

als der Erhalt eines Gebäudes, wird der Abriss<br />

einer Umnutzung oftmals vorgezogen. Das<br />

mangelnde Bewusstsein <strong>für</strong> den ökologischen<br />

und kulturellen Wert des Bestands führt zunehmend<br />

zu dessen Abriss oder Verfall.<br />

Dabei wird außer Acht gelassen, dass vor dem<br />

Hintergrund des Klimawandels die bewusste<br />

und effiziente Nutzung von Ressourcen und<br />

Energie immer notwendiger wird.<br />

Die Frage nach dem Umgang mit der vorhandenen<br />

Bausubstanz gewinnt daher an<br />

Bedeutung. Unter anderem bieten bestehende<br />

Raumressourcen in den Städten ein großes<br />

Potential. Durch Umbau, Umnutzung, Aufstockung<br />

und andere Maßnahmen können neue<br />

Lebensräume innerhalb der existierenden<br />

städtischen Strukturen geschaffen werden.<br />

Der Entwurf „Leerstand als Ressource“ befasst<br />

sich mit der Möglichkeit der Bestandsumnutzung<br />

bzw. -reaktivierung als effektive Maßnahme<br />

zur Ressourcenschonung. Hierbei liegt<br />

das Hauptaugenmerk auf dem großen Bestand<br />

an alltäglichen Bauwerken, die zwar nicht<br />

denkmalwert aber aus gegebenen Gründen<br />

durchaus erhaltenswert sind.<br />

Besonders Typologien deren spezifische Nutzung<br />

aufgrund von Umstrukturierungen in<br />

der Stadt von morgen nicht mehr gebraucht<br />

werden, stehen häufig leer und verfallen.<br />

Die Arbeit setzt sich am Beispiel des ehemaligen<br />

Warenhauses der Bekleidungsfirma C&A<br />

in Berlin-Neukölln damit auseinander, wie<br />

man ein Gebäude aus seiner obsoleten Monofunktionalität<br />

befreien und zu einer zukunftsund<br />

anpassungsfähigen Struktur umnutzen<br />

kann. Eine Struktur die in der Lage ist, auf<br />

die sich stets verändernden Bedürfnisse der<br />

Gesellschaft einzugehen.<br />

Das LAR - Leerstand als Ressource - versteht<br />

sich als transdisziplinärer Experimentierund<br />

Informationsraum zur Umnutzung und<br />

Reaktivierung des Leerstands. Es ist ein Ort,<br />

an dem Menschen zusammenkommen und


Konstruktive Entwurfsmethodik<br />

Prof. Renzo Vallebuona<br />

<strong>Architektur</strong>kommunikation<br />

Prof. Riklef Rambow<br />

3<br />

6<br />

4<br />

5<br />

7<br />

gemeinsam den Bestand nach und nach aktivieren<br />

und entwickeln.<br />

Das Gebäude des ehemaligen C&A soll der<br />

Stadtgesellschaft wieder geöffnet werden.<br />

Durch den Umbau und die Umnutzung<br />

wird das Thema des ressourcenschonenden<br />

Bauens in der Öffentlichkeit sichtbar. Es wird<br />

gezeigt, dass ein Bauwerk nicht nur räumliche<br />

sondern auch materielle Ressourcen birgt.<br />

An diesem Ort, der von einer Konsum- und<br />

Wegwerfgesellschaft lebte, kann der Entwurf<br />

beispielhaft wirken.<br />

Nachdem das Gebäude lange ungenutzt war,<br />

soll es nun Nutzungen aufnehmen, <strong>für</strong> die es<br />

aktuell in der Stadt Bedarf gibt. Dazu gehört<br />

das Angebot von Wohnraum, Arbeits- und<br />

Gewerbeeinheiten, ein Bildungsangebot durch<br />

die Universität Berlin und Räume, in denen<br />

sich die Öffentlichkeit treffen kann und Austausch<br />

entsteht.<br />

Das Projekt kann als eine Art 1:1 Experiment<br />

gesehen werden, durch welches Wissen in<br />

Bezug auf Nachhaltigkeit und neue Wohnund<br />

Arbeitsformen gesammelt, vermittelt und<br />

ausgetauscht wird.<br />

Das transdisziplinäre Bildungsangebot des<br />

LAR, bringt interessierte Anwohner, Studenten,<br />

Forschende und Bewohner in der Praxis<br />

zusammen. Die unterschiedlichen Nutzer<br />

profitieren voneinander, indem sie ihr Wissen<br />

und ihre Ressourcen miteinander teilen.<br />

1) Axonometrie LAR<br />

2) Ansicht Süd<br />

3) Grundriss 3.OG<br />

4) Perspektive „Karl-Marx-Straße“<br />

5) Perspektive „Grüner Hof“<br />

6) Perspektive „Laubengänge am Werkhof“<br />

7) Perspektive „Werkhof“


Gebäude als Materialressource, Uni Konstanz<br />

Hanna Groll<br />

1<br />

2 3<br />

Die natürlichen Ressourcen dieses Planeten<br />

werden knapp, der hohe Energieverbrauch der<br />

Menschen führt zu verheerenden Umweltschäden<br />

und das durch unser lineares Wirtschaftsmodell<br />

bedingte Massenmüllaufkommen<br />

hat die bestehenden Deponien an ein Limit<br />

gebracht. Dem entgegen steht ein immer größer<br />

werdendes anthropogenes Lager, in dem<br />

wertvolle Rohstoffe und Energie in Gebäuden,<br />

in Infrastruktur sowie in Konsum- und<br />

Produktionsgütern gebunden sind. Der Wert<br />

dieser sogenannten „Urbanen Mine“ muss<br />

erkannt werden, bevor ihre Bestandteile zu<br />

Abfall werden. Sie muss als zukünftige Materialressource<br />

betrachtet werden. Geschlossene<br />

Kreislaufsysteme werden notwendig sein, um<br />

auch im Bauwesen eine ressourcenschonende<br />

und nachhaltige Umsetzung garantieren zu<br />

können. Dies kann neben der direkte Wiederverwendung<br />

von schon bestehenden Bauteilen<br />

auch mit dem Einsatz von Sekundärrohstoffen<br />

und recycelten Materialien sowie die Verwendung<br />

von Bauteilanschlüssen, die später einen<br />

sortenreinen Rückbau zulassen, ermöglicht<br />

werden. Aber auch der Einsatz von natürlich<br />

vorkommenden Baustoffen, Konzepte, wie die<br />

des Produkt-Sharing sowie der Rückgriff auf<br />

Bauteilbörsen und auf digitale Hilfsmittel bei<br />

Planung und Fertigung werden bei dem Bau<br />

eines Gebäudes eine große Rolle spielen, um<br />

tatsächlich eine lückenlos geschlossene Kreislaufarchitektur<br />

durchzusetzen. Zudem dürfen<br />

alle Abläufe im gesamten Lebenszyklus eines<br />

Gebäudes ausschließlich über den Einsatz von<br />

erneuerbaren Energien durchgeführt werden.<br />

In dieser <strong>Master</strong>arbeit wird beispielhaft<br />

anhand eines aktuellen Bauvorhabens, einem<br />

temporären Hörsaalgebäude <strong>für</strong> die Universität<br />

in Konstanz, der Versuch unternommen, all<br />

diese Ansätze in einem Gebäude zusammenzuführen.<br />

Mit einer transparenten Hülle aus<br />

hunderten, dem anthropogenen Lager entnommenen<br />

Fenstern entsteht ein offener Baukörper,<br />

der sich mit einer zentralen Stellung auf<br />

der Wiese vor dem Haupteingang des Unicampus<br />

in den Gesamtkomplex eingliedert. Der<br />

Hörsaal als Hauptelement in dem Gebäude ist<br />

in den transparenten Baukörper eingeschoben<br />

und hebt sich durch eine massive Hülle aus<br />

Stampflehm, der auch zu optimierten Bedingungen<br />

im Inneren des Hörsaals beiträgt,


Küche<br />

Caféteria<br />

Foyer<br />

Lager<br />

Personal/<br />

Umkleide<br />

Technik<br />

Lager<br />

Garderobe/<br />

Theke<br />

Hörsaal<br />

Spinde<br />

Technik<br />

Technik<br />

WC-B<br />

WC-D<br />

WC-H<br />

Putzraum/<br />

Lager<br />

Foyer<br />

Mobility-Sharing<br />

Station<br />

Nachhaltiges Bauen<br />

Prof. Dirk E. Hebel<br />

Bauphysik & Technischer Ausbau<br />

Prof. Andreas Wagner<br />

UNICAMPUS<br />

KONSTANZ<br />

Alte Speicherkessel &<br />

alter Treppenturm<br />

wiederverwendet<br />

Stehfalzdacheindeckung mit<br />

integrierten Photovoltaikmodulen<br />

Kurze viele kurze Holzelemente<br />

<strong>für</strong> flexibles Dachtragwerk<br />

...?<br />

Brücke als<br />

Verbindungselement<br />

Ziegelsteine aus<br />

Abbruchmaterial<br />

<strong>für</strong> Bodenbelag<br />

Dachrand mit alten<br />

Metallplatten verkleidet<br />

Alte Stahlgeländer<br />

wiederverwendet<br />

Alte- & Lagerfenster<br />

als transparente Hülle<br />

Heizkessel als<br />

Innenwände/ Mobiliar<br />

Lehmhaltiger Erdaushub<br />

Flächiges Dachtragwerk aus<br />

vielen kurzen Holzelementen<br />

Bodenbelag aus<br />

alten Holzdielen<br />

Fundamente aus<br />

Recyclingbeton<br />

...?<br />

Geliehene<br />

Hörsaaltribüne<br />

als massive Hörsaalhülle<br />

Alte Treppen<br />

wiederverwendet<br />

Geschossdecke als<br />

Holzbalkendecke<br />

Geliehenes<br />

Tribünenelement<br />

aus Modulen<br />

aufgebaut<br />

5<br />

Einsatz digitaler<br />

Hilfsmittel Holzmittel<br />

RÜCKBAU NACH<br />

10-15 JAHREN<br />

Holzstützen<br />

Hauptkörper 16 x 34 cm<br />

Hörsaal 14 x 28 cm<br />

Massive Hülle<br />

aus Stampflehmfertigteilen<br />

Fügung über<br />

Holznägel<br />

GROSSES<br />

DACHTRAGWERK<br />

Demontage<br />

Wiederverwendung<br />

Viele kurze Kurze<br />

Holzelemente<br />

Biologische<br />

Nährstoffe<br />

Alte Fußgängerbrücke<br />

wiederverwendet<br />

Abrissobjekte<br />

Konstanz<br />

Bodenbelag aus alten Ziegeln<br />

& Plattenbauelementen<br />

Fassade aus alten<br />

Fenstern &<br />

Lagerfenstern<br />

Alte Holzfenster<br />

und Türen<br />

Wiederverwendung<br />

Montage auf auf<br />

Unterkonstruktion<br />

Fenster im<br />

Lagerbestand<br />

Wiederverwendung<br />

Fundamentsteine aus<br />

Recyclingbeton<br />

Demontage<br />

FUNKTIONALE<br />

FASSADENHÜLLE<br />

Demontage<br />

4<br />

6<br />

57<br />

8<br />

von diesem ab. Die Unmengen, in aktuellen<br />

Abbruchobjekten vorgefundenen kurzen Holzelemente,<br />

werden zu einem weitspannenden<br />

flächigen Dachtragwerk zusammengesetzt.<br />

Durch den Einsatz digitaler Hilfsmittel an<br />

dieser Stelle ist es möglich aus Reststoffen<br />

dennoch eine Konstruktion zu bilden, die stützenfreie,<br />

flexibel nutzbare Räume zulässt und<br />

somit weder technische noch architektonische<br />

Einschränkungen mit sich bringt. Eine alte<br />

Fußgängerbrücke als Verbindungselement zu<br />

dem bestehenden Nachbargebäude, alte Speicherkessel<br />

als Küche der Cafeteria oder als<br />

Sanitäre Anlagen und ein alter Treppenturm<br />

mit Trapezblechverkleidung, zeigen, wie ganze<br />

Bauteile, die kurz vor dem Abbruch stehen, in<br />

einem neuen Gebäude Einsatz finden und dort<br />

eine neue Funktion erfüllen können. Durch<br />

die maximale Energiegewinnung über die<br />

Dachflächen des Gebäudes und die Nutzung<br />

schon bestehender Versorgungssysteme wie<br />

die Kühlwasserleitung aus dem Bodensee, soll<br />

auch der Betrieb des Gebäudes weitestgehend<br />

CO2-neutraler gestaltet werden. Der aus der<br />

Sonnenenergie überschüssig gewonnene Strom<br />

dient als Antrieb eines neuen Mobilitätskonzeptes<br />

<strong>für</strong> den Unicampus. Über das Angebot<br />

von Elektromobilität sowie die Erzeugung<br />

von Wasserstoff als Kraftstoff und Energiespeicher<br />

wird ein von dem Hörsaalgebäude<br />

angetriebenes Netzwerk geschaffen, welches<br />

das Verhalten seiner Nutzer beeinflusst und<br />

von dem schlussendlich der gesamte Campus<br />

profitieren kann.<br />

1) Nachtperspektive<br />

2) Perspektive Foyerbereich<br />

3) Perspektive Dachraum<br />

4) Explosionsdarstellung<br />

5) Einsatz vorgefundener Elemente im Gebäude<br />

6) Beispielhafte Bauteilkreisläufe<br />

7) Grundriss Erdgeschoss<br />

8) Schnittmodell Veranschaulichung


KAKAW AYLLU - Die Kakao Community<br />

Maria Alejandra Gutiérrez Murillo<br />

1<br />

2<br />

3 4<br />

Aufgrund des Finanz-dominierten Kapitalismus<br />

sind massive globale Ungleichheiten und<br />

Machtkonzentrationen entstanden, wovon die<br />

Großkonzerne am meistens profitieren. In der<br />

Lebensmittelproduktion wird der größte Wert<br />

oft auf den letzteren Schritten im Prozess<br />

gelegt, sodass die Bauern oft benachteiligt<br />

und anonym bleiben. So ist zum Beispiel der<br />

Verdienst der Kakaobauern sehr gering und<br />

liegt oft unter der Grenze der Existenzsicherung.<br />

Der Zusammenschluss von Kakaobauern<br />

in einer landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft<br />

stellt eine Alternative gegen die<br />

Individualisierung und Anonymisierung im<br />

kapitalistischen Wirtschaftssystem dar. Um<br />

die Benachteiligung der Kakaobauern entgegenzuwirken,<br />

wird eine höhere Partizipation<br />

in der Wertschöpfungskette durch eine eigene<br />

Schokoladenproduktion vorgesehen. Die<br />

Genossenschaft wird schrittweise von einer<br />

reinen Anbaugenossenschaft zu einer Produktionsgenossenschaft<br />

umgewandelt, wodurch<br />

die Bauern einen fairen Preis <strong>für</strong> ihr Produkt<br />

setzen können. Die Genossenschaft setzt sich<br />

aus verschiedenen Kakao-Communitys, in<br />

denen die Bauern zusammen wohnen und<br />

arbeiten, und eine Schokoladenfabrik aus.<br />

Bei dem Entwurf liegt der Fokus auf einer<br />

Kakao-Community an der Küste Ecuadors.<br />

Die Community wird im Sinne einer ecuadorianischen<br />

Kommune gesehen, die auf Solidarität<br />

und Gegenseitigkeit beruht. Weiterhin<br />

greift das Konzept auf die Idee von Commons<br />

zurück: Das Land, die Betriebe und andere<br />

soziale Einrichtungen werden gemeinschaftlich<br />

benutzt. Jede Community verfügt über<br />

eigene Einrichtungen <strong>für</strong> die Verarbeitung<br />

der Kakaobohnen: Eine Marquesina <strong>für</strong> die<br />

Fermentation, Tendales <strong>für</strong> das Trocknen und<br />

ein Lager.<br />

Der Entwurf soll das Konzept der gemeinsamen<br />

Lebensführung widerspiegeln. Gemeinschaftliche<br />

Einrichtungen werden im Erdgeschoss<br />

organisiert und thematisch in Clusters<br />

gruppiert. Im Herzen der Gemeinschaft liegt<br />

das Haupthaus, ein Raum <strong>für</strong> die Begegnung<br />

der Bauern. Neben den Clustern sind auch<br />

Einrichtungen <strong>für</strong> die Technik vorhanden, wo<br />

das Abwasser und das Regenwasser gefiltert<br />

werden. Die Räume der Services im Erdgeschoss<br />

bieten die Möglichkeit, sie an den


Konstruktive Entwurfsmethodik<br />

Prof. Renzo Vallebuona<br />

Internationaler Städtebau<br />

Prof. Dr. Barbara Engel<br />

A<br />

B<br />

5 6<br />

GR_EG Arbeitsblatt 1 1:100<br />

GR_OG 1:100<br />

7<br />

8 9<br />

10 11<br />

Nutzungsbedarf anzupassen. Die Struktur<br />

kann einfach erweitert werden, indem neue<br />

Träger an den durchgehenden Stützen angeschlossen<br />

werden, was die Flexibilität des<br />

Grundrisses weiter verstärkt. So können die<br />

Mitglieder ihre Community aktiv gestalten<br />

und diese kann wachsen. Der Entwurf dient<br />

als Prototyp, der auch bei Bauerngemeinschaften<br />

anderer landwirtschaftlicher Erzeugnisse<br />

angewendet werden kann.<br />

Im Geschoss über den Services befinden sich<br />

in jedem Cluster die verschiedenen Wohnungen.<br />

Die Zwischenräume dienen als Erweiterung<br />

der Wohnräume und sorgen durch ihre<br />

Funktion als Wohn-, Esszimmer oder Küche<br />

<strong>für</strong> eine lebendige Atmosphäre, Blickbeziehungen<br />

und Interaktion.<br />

Das klimagerechte Bauen ist ein zentraler<br />

Aspekt des Entwurfs. Verschiedene Faktoren<br />

wie den Sonnenverlauf wurden berücksichtigt<br />

und ortstypische Materialien verwendet (Teak-<br />

Holz und Guadua-Bambus). Die Konstruktion<br />

greift auf die traditionelle Bauweise der Küste<br />

Ecuadors zurück. Die traditionelle Aufständerung<br />

der Häuser <strong>für</strong> eine ausreichende<br />

Belüftung wird spielerisch eingesetzt. Die<br />

dadurch erzeugte Holz-Landschaft bildet einen<br />

Kontrast zur relativ flachen Umgebung und<br />

wird zum identitätsstiftenden Element des Gebäudekomplexes.<br />

Durch die versetzte Lage der<br />

Dächer entsteht ein Kamin-Effekt, wodurch<br />

der thermischen Komfort verbessert werden<br />

kann. Das zweischalige Dach hilft eine weitere<br />

Erhitzung der Wohnungen zu vermeiden.<br />

1) Perspektive - Community und Kakaoplantagen<br />

2) Südansicht<br />

3) Westansicht<br />

4) Fassadenausschnitt<br />

5) Grundriss EG - Services<br />

6) Grundriss OG - Wohnungen<br />

7) Längsschnitt<br />

8) Querschnitt<br />

9) Axonometrie<br />

10) Perspektive - Einrichtungen <strong>für</strong> die Kakaoverarbeitung<br />

11) Perspektive - Zwischenräume Obergeschoss


On continue!<br />

Eine zeitliche und räumliche Intensivierung des Bassin Louis Blanc<br />

Conny Hansel<br />

1 2<br />

UFERZONEN<br />

(SommeR: Paris<br />

Plage)<br />

KINO MK2<br />

Quai de LOIRE<br />

KINO MK2<br />

Quai de Seine<br />

BAUMDACH &<br />

Wasserspiele<br />

Warte- &<br />

EINGANGS-<br />

PAVILLON<br />

Sitztribüne<br />

Liegewiese<br />

Liegewiese<br />

Neuer<br />

Zugang<br />

JAURÈS<br />

Haltestelle<br />

JAURÈS<br />

ÖFFENTLICHER<br />

ROOFTOP-PARK<br />

PLATZ<br />

Miroir d‘eau<br />

Le Marché sur<br />

l‘eau (Di. SA.)<br />

Foodcourt<br />

PROMENADE & SPORTPARCOURS BARBÈS-STALINGRAD<br />

2<br />

SPORTPARCOURS & SPAZIERGANG<br />

STALINGRAD-NATION<br />

BUVETTE MIT<br />

TERRASSE<br />

RANDZONEN:<br />

BADEN<br />

POINT<br />

EPHémère<br />

QUAI DE VALMY<br />

ÖFFTL:<br />

ROOFTOP-<br />

PARK<br />

übergreifender<br />

AUFENT-<br />

HALTSRAUM<br />

3<br />

4<br />

24h-Kita<br />

QUAI DE JEMMAPES<br />

5<br />

Kontinuität ist eines der Stichworte im Diskurs<br />

um unsere Städte von morgen. Der Trend<br />

hin zur 24h-Stadt steige, Aktivitätszeiten weiten<br />

sich aus, die Nacht wird „invahiert“ und<br />

stellt einen konfliktreichen Zeitraum dar. Die<br />

Interessen von räumlich nahen Nutzern kollidieren<br />

je nach Tageszeit. Das Phänomen der<br />

„Mediterranisierung“ verstärkt das Konfliktpotenzial<br />

der urbanen Nacht. Bewohner und<br />

Touristen halten sich vermehrt draußen auf.<br />

Es entsteht ein Interessenkampf zwischen den<br />

im öffentlichen Raum feiernden „Nachteulen“<br />

und den Ruhe suchenden Anwohnern.<br />

Auch am Pariser Kanal St.-Martin prallen<br />

unterschiedlich tickende Uhren aufeinander.<br />

Hier ist es möglich auch nach Schließung der<br />

öffentlichen Parkanlagen (21:00-22:00) den<br />

Abend mit Freunden im Freien ausklingen<br />

zu lassen, ohne die vergleichsweise teuren<br />

Bars oder Restaurants zu besuchen. Trotz<br />

restriktiver Maßnahmen zur Durchsetzung<br />

der Nachtruhe wird weiterhin bis in die Nacht<br />

gepicknickt, getrunken, gesungen und gefeiert.<br />

Auch tagsüber und im Süden, wo der Kanal<br />

größtenteils unterirdisch verläuft, ist er als<br />

öffentlicher Raum mit Sport- und Freizeitangeboten<br />

ablesbar. Diese programmatische und<br />

räumliche Kontinuität bricht jedoch aktuell<br />

am Bassin Louis Blanc ab (Abb.1):<br />

Am Quai de Jemmapes wird das Potenzial<br />

des 300m langen Ufers nicht ausgeschöpft - es<br />

dient der Stadtreinigung zur Abfalllagerung<br />

und dem Parken von Dienstfahrzeugen. Darüber<br />

hinaus stellt der Verkehrsknotenpunkt<br />

Jaurès am nördlichen Ende des Beckens einen<br />

räumlichen Einschnitt <strong>für</strong> den Spaziergänger<br />

dar (Abb.5).<br />

Am Ufer „Quai de Valmy“ wurde die Konversion<br />

des Beckens <strong>20</strong>04 mit der Nutzung<br />

durch das Kunst- und Kulturzentrum „Point<br />

Ephémère“ eingeläutet. Der rege programmatische<br />

Wechsel, sowie die 24h aktive Feuerwehr<br />

stellen Anknüpfungspunkte <strong>für</strong> eine<br />

zeitliche und räumliche Intensivierung des<br />

Beckens dar: „on continue“ - die bestehenden<br />

Nutzungen werden nicht verdrängt sondern<br />

nachverdichtet und räumlich umstrukturiert.<br />

Die Stadtreinigung hat angesichts des hohen<br />

Müllaufkommens am Kanal weiterhin ihre


Fachgebiet Stadtquartiersplanung<br />

Prof. Markus Neppl<br />

Fachgebiet Landschaftsarchitektur<br />

Prof. Henri Bava<br />

3 4<br />

6<br />

7<br />

8<br />

4m<br />

8m<br />

Daseinsberechtigung und wird auf das Straßenniveau<br />

verlagert. Die Ufer werden bespielt<br />

von zahlreichen Sitzmöglichkeiten, einem<br />

Foodcourt, einer Buvette, Vereinsräumen der<br />

lokalen Zeitbank und öffentlichen Duschen.<br />

Das bisherige Privileg der direkten Anwohner<br />

am Kanal Sport zu treiben wird so <strong>für</strong> jedermann<br />

geöffnet.<br />

Das Bassin Louis Blanc ist damit programmatisch<br />

bestens aufgestellt als Start- oder Endpunkt<br />

<strong>für</strong> Aktivitäten entlang der nun durchgängigen<br />

Uferpromenade (Abb.6 und 7). Der<br />

Verkehrsknotenpunkt Jaurès kann über die<br />

neue Unterführung umgangen werden. Diese<br />

wird an beiden Ufern von einem Eventtunnel<br />

flankiert, die die privatisierbaren Veranstaltungsräume<br />

des Point Ephémère ergänzen.<br />

Der „entschleunigte“ Uferbereich steht im<br />

Kontrast zum lateralen Durchgangsverkehr.<br />

Von allen vier Räumen (Straße/ Ufer/ Ufer/<br />

Straße) gelangt man über einen Treppenturm<br />

auf die übergreifende Dachlandschaft (Abb.5).<br />

Neben einer Rooftop-Bar stehen etwa 2.300m²<br />

öffentliche Dachlandschaft <strong>für</strong> das breite<br />

Publikum zur Verfügung (Abb.5). Neben den<br />

großzügigen öffentlichen Räumen wird über<br />

einen bunten Nutzungsmix, (inkl. Bestandsnutzungen,<br />

siehe Abb.8) der niederschwellige<br />

Charakter des Beckens bestmöglich erhalten.<br />

Durch die Transformation und Aufwertung des<br />

Beckens wird dennoch räumlich und programmatisch<br />

die Brücke geschlagen zum periphereren<br />

<strong>Teil</strong> des Kanals mit dem Parc de la Villette<br />

an seiner nördlichen Mündung (Abb.1).<br />

1) Verortung Bassin Louis Blanc (geplanter Grüngürtel Paris<br />

<strong>20</strong>24 und primäre innerstädtische Sportachsen)<br />

2) Perspektive nördliche Stirnseite des Beckens<br />

3) Perspektive Verbindungssteg<br />

4) Perspektive Co-Working Quai de Jemmapes<br />

5) Axonometrie neues Kontinuum<br />

6) Ansicht Quai de Jemmapes nördliche Hälfte<br />

7) Ansicht Quai de Jemmapes südliche Hälfte<br />

8) Querschnitt mit bunter Nutzungsmischung


GSEducationalVersion<br />

GSEducationalVersion<br />

GSEducationalVersion<br />

Pro Humla - Geburtshaus in Westnepal<br />

Hanna Silvie Hoss<br />

1 2<br />

3<br />

Wer als Tourist nach Nepal reist, wird sich<br />

meist in den Regionen um die Hauptstadt Kathmandu<br />

aufhalten, den äußersten Osten und<br />

Westen selten erkunden. Das liegt vor allem<br />

daran, dass keine Straßen in die abgelegenen<br />

Bergdörfer führen. Jegliche Anbindung an den<br />

Rest des Landes fehlt, die Lebensbedingungen<br />

sind mittelalterlich. Betroffen ist besonders<br />

der Distrikt Humla im äußersten Westen an<br />

der Grenze zu Tibet. Die harten Lebensumstände<br />

und der kulturell bedingte Aberglaube<br />

betreffen insbesondere Frauen und Schwangere.<br />

So gelten Frauen während der Menstruation<br />

als „unrein“ und müssen das Haus<br />

verlassen. Der Glaube verbietet den Menschen<br />

im Haus Blut zu vergießen. Aus diesem Grund<br />

harren Mädchen und Frauen jeden Monat und<br />

bei der Geburt in winzigen Menstruationshütten,<br />

von Tierdung umgeben in Ställen aus oder<br />

ziehen sich schutzlos in den Wald zurück.<br />

Ein Geburtshaus soll daher zunächst in der<br />

Distrikthauptstadt Simikot einen sicheren<br />

Rahmen schaffen. Ziel des Konzeptes ist durch<br />

eine einfache Bauweise die Ausbreitung in<br />

ganz Humla, sodass in erreichbarer Nähe<br />

jeden Ortes ein entsprechendes Gebäude vorhanden<br />

ist. Das Haus dient als Rückzugsort<br />

<strong>für</strong> Mädchen und Frauen, gleichzeitig finden<br />

dort Geburtsvorsorgeuntersuchungen statt<br />

und es beinhaltet beheizte, hygienische Räumlichkeiten<br />

<strong>für</strong> Geburten. Der gemeinschaftliche<br />

<strong>Teil</strong> wird <strong>für</strong> Bildungszwecke genutzt,<br />

sei es zur Ausbildung von Hebammen, <strong>für</strong><br />

Workshops über Aufklärung und Hygiene, wie<br />

auch als Treffpunkt <strong>für</strong> die Dorfbewohner.<br />

Der Schwerpunkt dieser <strong>Master</strong>arbeit liegt<br />

auf der Verwendung lokaler und traditioneller<br />

Baumaterialien und Bauweisen. So stellt sie<br />

zunächst die Frage, welche Bedingungen vor<br />

Ort herrschen und wie diesen mit den vorhandenen<br />

Mitteln gerecht werden kann. Die Lage<br />

Simikots auf 3000 Metern im Himalaya mit<br />

extrem schlechter infrastruktureller Anbindung<br />

soll als Chance gesehen werden, sich<br />

intensiv mit dem Bauort auseinanderzusetzen.<br />

Inspiriert durch die nepalesischen Hängebrücken<br />

besteht die Dachkonstruktion aus einem<br />

Hängedach aus Stahlseilen, von dem wiederum<br />

die Decken als thermische Hülle abgehängt<br />

werden. Die Redundanz dieses Systems


Nachhaltiges Bauen<br />

Prof. Dirk E. Hebel<br />

Bauphysik und Technischer Ausbau<br />

Prof. Andreas Wagner<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

gewährleistet die nötige Erdbebensicherheit.<br />

Das enorm große Potenzial der Solarstrahlung<br />

wird genutzt um eine energetische Autarkie<br />

des Gebäudes zu ermöglichen. So besteht die<br />

gesamte Südfassade aus einer Trombewand,<br />

einer Kollektorfassade. Strom wird mittels<br />

Photovoltaik in Insellage gewonnen und warmes<br />

Wasser von einem Thermosiphon bereitgestellt.<br />

Eine Pflanzenkläranlage dient dem<br />

Abwassermanagement. Um den Transportaufwand<br />

der Materialien so gering wie möglich zu<br />

halten, können die gesamten Stahlkomponenten<br />

zur Dachkonstruktion mit einer Flugzeugladung<br />

über die einzige Landebahn des<br />

Distrikts in Simikot zum Bauort transportiert<br />

werden. Die weiteren Hauptbaumaterialien<br />

wie Bruchstein, Lehm und Stroh zur Gebäudedämmung<br />

stammen aus dem unmittelbaren<br />

Umfeld. So müssen nur wenige Materialien<br />

mit Hilfe von Lasttieren oder Trägern herbeigeschaffen<br />

werden, darunter die Vollstämme<br />

der Pylone, die allein durch Menschenkraft<br />

aufgerichtet werden (siehe Abb. 2).<br />

Innerhalb dieses akademischen Rahmens soll<br />

die Arbeit einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung<br />

Nepals leisten und auf die Situation<br />

der Menschen in Humla aufmerksam machen.<br />

Außerdem kann das Vorgehen der genauen<br />

Analyse der Bedingungen am Bauort als<br />

Anspruch und Impulsgeber gesehen werden,<br />

<strong>für</strong> jede architektonische Aufgabe zunächst<br />

kritisch die Angemessenheit des Einsatzes der<br />

Mittel zu überprüfen und zu hinterfragen.<br />

1) Perspektive<br />

2) Bauablauf<br />

3) Ansicht<br />

4) Detailschnitt mit Ansicht Trombewand<br />

5) Querschnitt<br />

6) Perspektive Gemeinschaftshaus<br />

7) Perspektive Geburtshaus<br />

8) Perspektive Außenraum


Die Leere der Kirche<br />

Umgang mit profanen Kirchen. Interreligiöses Gebets- und Lehrhaus.<br />

Sebastian Humpert<br />

1 2<br />

Kirchen sind mit ihrer Präsenz und ihrer<br />

langen Geschichte ein herausragender <strong>Teil</strong><br />

unserer Baukultur. Dennoch scheint ihre<br />

Zukunft ungewiss, denn die christlichen<br />

Kirchen in Deutschland und Europa stehen<br />

vor großen Umbrüchen. Zu groß und zu teuer!<br />

Viele Kirchengemeinden müssen deshalb<br />

über die Zukunft ihrer Immobilien beraten<br />

und neue Wege entwicklen, um die Gebäude<br />

den veränderten Nutzungsanforderungen<br />

anzupassen. Welche Rolle dabei ein christliches<br />

Monument in Hinsicht auf die aktuellen<br />

Entwicklungen, bei denen durch Migration<br />

und Flüchtlingsströme multireligiöse Städte<br />

entstehen, einnehmen kann, soll im Entwurf<br />

der <strong>Master</strong>arbeit, mit dem Hintergrundwissen<br />

dass die Kirchengemeinde St. Maria Stuttgart<br />

ein erweitertes Nutzungskonzept <strong>für</strong> ihre<br />

Kirche sucht und dass es in Stuttgart bisher<br />

keine repräsentative Moschee gibt, dargestellt<br />

werden.<br />

Das Grundkonzept des architektonischen Entwurfs<br />

basiert auf dem Raum im Raum Prinzip.<br />

Der bestehende Kirchenbau bekommt einen<br />

Einbau der aus zwei kubusförmigen Volumen<br />

besteht, die nur punktuell an wenigen Stellen<br />

die historische Baustruktur berühren. Diese<br />

Sensibilität im Umgang mit der Substanz<br />

lässt die Kirche St. Maria weiterhin als Denkmal<br />

bestehen. Dem Gebäude wird somit eine<br />

neue architektonische Schicht hinzugefügt.<br />

Die einstige Kirche wird hier<strong>für</strong> entweiht und<br />

dient als profanes Gebäude von nun an lediglich<br />

als neutrale Hülle <strong>für</strong> die beiden „neuen<br />

Heiligtümer“. Durch das Raum im Raum<br />

Konzepten, in Form der beiden eingestellten<br />

Volumen, bekommen die beiden Gemeinden,<br />

die katholische und die neu eingezogene<br />

muslimische Gemeinde, ihre Glaubenszentren.<br />

Definiert wird das Ganze jedoch weder als Kirche<br />

noch Moschee, sondern als interreligiöses<br />

Gebets- und Lehrhaus. Gemeinsam genutzte<br />

Flächen in den ersten beiden Geschossen,<br />

wie Lehr- und Veranstaltungsräume, stärken<br />

das Gefühl der Gemeinschaft zwischen den<br />

Religionen. Die beiden eingestellten Volumen<br />

werden über ein gemeinsames Treppenhaus<br />

erschlossen. Dieser Erschließungskern, der<br />

zwischen den beiden kubischen Volumen<br />

eine Sonderform einnimmt und mehr ist, als


Raum + Entwerfen<br />

Prof. Marc Frohn<br />

Bau- und <strong>Architektur</strong>geschichte<br />

Prof. Joaquin Medina Warmburg<br />

3<br />

4<br />

8<br />

5 6<br />

27<br />

9<br />

ein Mittel um von Geschoss zu Geschoss zu<br />

kommen, schafft durch die die Verbreiterung<br />

der Doppelhelix neuen Raum <strong>für</strong> Kommunikation<br />

und Interaktion. Der Erschließungskern<br />

ist eine Kombination aus Treppe und Raum,<br />

aus Bewegung und Stillstand, aus vertikal<br />

und horizontal. Erschlossen wird das ganze<br />

Gebäude durch die ehemaligen Seiteneingänge,<br />

die neu aktiviert werden und den zentralen<br />

Erschließungskern stärken, wodurch sich<br />

die Ausrichtung und Zonieren der ehemaligen<br />

Kirche ändert, in dem die Querachse als<br />

neue Erschließungsachse definiert wird. Eine<br />

Deckeninstallation aus regelmäßig angeordneten,<br />

unterschiedlich langen und quadratischen<br />

Stäben gleichen Abstands, sorgt in den beiden<br />

Gebetssälen <strong>für</strong> eine gemeinsame architektonische<br />

Sprache. Im katholischen Gebetsbereich<br />

führt die Installation das Gewölbe des<br />

Chorraums fort und interpretiert das im Krieg<br />

zerstörte Gewölbe neu. Im muslimischen Gebetsbereich<br />

interpretiert die Installation das<br />

Thema der osmanischen Kuppelmoschee neu,<br />

in dem die Halbkugel den Kubus aushöhlt und<br />

nicht aufsitzt.<br />

Der Entwurf soll verdeutlichen, in welche<br />

Richtung sich die westeuropäische Moscheenarchitektur<br />

in den nächsten Jahrzehnten<br />

entwickeln könnte und verbindet dabei die<br />

aktuelle Problemstellung vieler christlicher<br />

Gemeinden, die ihre Immobilien nicht mehr<br />

alleine tragen können.<br />

1) Visualisierung katholischer Gebetsraum<br />

2) Axonometrie Einbau - Ebenen<br />

3) Grundriss Ebene 0<br />

4) Grundriss Ebene +2<br />

5) Schnitt Erschließungskern<br />

6) Schnitt muslimischer Gebetsraum<br />

7) Visualisierung muslimischer Gebetsraum<br />

8) Axonometrie Einbau - Fassade<br />

9) Axonemetrie Einbau - Baustruktur


GSEducationalVersion<br />

GSEducationalVersion<br />

Wohnen+<br />

Ein Hochbunker als innerstädtische Ressource<br />

Laura Jager<br />

1<br />

2 3<br />

Die Hochbunker des Zweiten Weltkriegs sind<br />

sprechende Zeugen <strong>für</strong> die Bau- und Stadtgeschichte<br />

zahlreicher deutscher Großstädte<br />

und stellen mit ihrer enormen Massivität eine<br />

bisher selten als Lagerstätte von Rohstoffen<br />

wahrgenommene Ressource dar: als Baustein<br />

im städtischen Gefüge sind sie heutzutage oft<br />

funktionslose Orte in meist innerstädtischer<br />

Lage und konkurrieren mit zunehmender<br />

Nachfrage an bezahlbarem Wohnraum und<br />

wirtschaftlichen Interessen. Die Masse ist das<br />

größte Argument dieser Bunker. Betrachtet<br />

man sie als Speichermedium grauer Energie,<br />

wird der Hochbunkerbestand zur Ressource.<br />

Der Glauburgbunker im Frankfurter Nordend<br />

soll <strong>20</strong><strong>20</strong> abgerissen werden - gravierende<br />

Baumaßnahmen am Äußeren führten dazu,<br />

dass der Bunker nicht wie andere unter Denkmalschutz<br />

gestellt wurde.<br />

Das innenstadtnahe Nordend zählt zu den<br />

gründerzeitlich bebauten Stadtbezirken. Die<br />

Blockrandbebauung formiert sich um den<br />

Glauburgbunker zu Solitärbauten, weshalb er<br />

als vermittelnder Baustein zwischen den Bildungseinrichtungen<br />

verstanden werden kann.<br />

Die nachhaltige Sicherung der städtischen<br />

Nahrungsmittel- und Ressourcenversorgung<br />

wird zunehmend zur Herausforderung.<br />

Zukünftig werden 60 Prozent mehr Nahrungsmittel<br />

<strong>für</strong> die Ernährung der Menschheit<br />

produziert werden müssen, gleichzeitig stehen<br />

40 Prozent weniger Ackerfläche zur Verfügung<br />

und 70 Prozent des Wasserbedarfs werden <strong>für</strong><br />

die Bewässerung von Ackerflächen verbraucht.<br />

Die Implantierung von Nahrungsmittelproduktion<br />

als festen Gebäudebestandteil im<br />

Kern in Form einer vertikalen Aquaponik-<br />

Farm, integriert eine geregelte Nahversorgung<br />

unter kontrollierten Bedingungen in die <strong>Architektur</strong>.<br />

Die Aquaponik bezeichnet ein Verfahren,<br />

das die Kultivierung von Nutzpflanzen in<br />

Hydrokultur mit Techniken der Aufzucht von<br />

Fischen in Aquakultur verbindet. Gegenüber<br />

der herkömmlichen Landwirtschaft wird mit<br />

diesem Kreislaufsystem eine Lebensmittelproduktion<br />

mit bis zu 90 Prozent weniger Wasserverbrauch<br />

möglich. Wo früher Monokultur<br />

und veränderte klimatische Bedingungen den<br />

Anbau von Nahrungsmitteln erschwert haben<br />

und den Nutzer in der Stadt vom Produkt<br />

losgelöst hat, soll zukünftig eine produktive


GSEducationalVersion<br />

GSEducationalVersion<br />

GSEducationalVersion<br />

GSEducationalVersion<br />

GSEducationalVersion<br />

Nachhaltiges Bauen<br />

Prof. Dirk E. Hebel<br />

<strong>Architektur</strong>kommunikation<br />

Prof. Dr. phil. nat. Riklef Rambow<br />

4<br />

5<br />

Aquaponik+Tesla Arbeitsblatt 1:50<br />

Aquaponik+Tesla Arbeitsblatt 1:50<br />

Aquaponik+Tesla Arbeitsblatt 1:50<br />

6 7<br />

urbane Ernährungslandschaft entstehen, die<br />

das Bewusstsein <strong>für</strong> Lebensmittel wieder in<br />

den Fokus rückt. Verschiedene Nutzungskreisläufe<br />

und Synergien im Gebäude wie Nahrungsmittelproduktion,<br />

Energieversorgung<br />

und -Speicherung sowie Wasseraufbereitung<br />

spielen eine wichtige Rolle <strong>für</strong> nachhaltiges<br />

und lokales Agieren. Die begrünte Fassade<br />

leistet einen Beitrag zur Gebäudekühlung,<br />

mikroklimatischen Optimierung des Quartiers<br />

und der Biodiversität in der Stadt.<br />

Der Hybrid aus Nahrungsmittelproduktion,<br />

Bildung, Experimentierfeld und Wohnen soll<br />

einen architektonischen Rahmen <strong>für</strong> ein anpassungsfähiges<br />

Ökosystem bilden.<br />

Barrieren wie Mauern und Zäune werden entfernt,<br />

um so die Zugänglichkeit des Bunkers<br />

und des angrenzenden Glauburgplatzes zu<br />

gewähren. Unter Berücksichtigung der Nachhaltigkeitsmaxime<br />

soll so wenig Bestand wie<br />

möglich rückgebaut werden. Durch das Entfernen<br />

des Satteldachs wird eine freie Anordnung<br />

neuer Baukörper ermöglicht, die sich wie<br />

eine Hülle um den Bunker legen. Die Hülle<br />

macht sich den Kern als statisches, aussteifendes<br />

Element zunutze, wodurch geringere<br />

Querschnitte erzielt und Material eingespart<br />

werden kann. Die Transformation bildet eine<br />

Symbiose aus Bunker, Anbau und Neubau.<br />

Ob Wohnen, Reparieren, Experimentieren,<br />

Lernen oder Nahrungsmittelproduktion <strong>–</strong> der<br />

Gauburgbunker kann durch die Transformation<br />

als soziale innerstädtische Ressource den<br />

Bewohnern der Stadt erhalten bleiben.<br />

1) Perspektive<br />

2) Lageplan<br />

3) Grundriss<br />

4) Perspektive<br />

5) Axonometrie Transformation<br />

6) Axonometrie Second-Use-Speicher, Anbausystem und<br />

Röhren-Photovoltaikmodul<br />

7) Schnitt


GSEducationalVersion<br />

S-02<br />

A-02<br />

A-01<br />

S-02<br />

Das Bildungshaus.<br />

Lernen in einer modernen Bildungslandschaft<br />

Melanie Käfert<br />

1<br />

S-01<br />

S-01<br />

2<br />

Das Bildungssystem in Deutschland steht derzeit<br />

vor einer Reihe großer Herausforderungen.<br />

In Zeiten eines gesellschaftlichen Wandels,<br />

steigender Geburtenzahlen, steigender Bildungsbeteiligung<br />

und sich immer wieder ändernenden<br />

Bildungsstrukturen müssen sich<br />

Bildungseinrichtungen diesen Veränderungen<br />

anpassen. Bisher gab es in den Bildungseinrichtungen<br />

eine einseitige Ausrichtung auf<br />

kognitive Wissensvermittlung. Derzeit aber<br />

werden neue Lernformen mit Lern- und Beziehungsstrukturen,<br />

Potenzialentfaltungen<br />

oder Förderung der Eigenverantwortung angestrebt.<br />

Die Bildungsstätten neu zu denken<br />

heißt aber nicht mehr eine Optimierung des<br />

Bestehenden vorzunehmen, sondern einen radikalen<br />

Transformationsprozess anzustreben,<br />

indem Synergieeffekte von unterschiedlichen<br />

Bildungseinrichtungen einen Mehrgewinn erzielen<br />

können. Bildung in Zusammenhang mit<br />

Sozialisierung ist ein Thema, dass jeden Menschen<br />

betrifft. Demnach ist Bildung nicht nur<br />

<strong>für</strong> das Individuum von großer Wichtigkeit,<br />

sondern ebenfalls <strong>für</strong> die Gesellschaft und den<br />

Staat. Die Gesellschaft, die in ihre Bildung<br />

investiert, fördert damit gleichzeitig ihre eigene<br />

Weiterentwicklung in jeglicher Hinsicht.<br />

Deshalb bestehen seit einigen Jahren große<br />

Bemühungen in Deutschland ein Bildungsmonitoring<br />

aufzubauen, um Entwicklungen länderübergreifend<br />

zu beschreiben, zu erklären<br />

und entsprechende Probleme zu lösen. Um an<br />

dieses Bildungsmonitoring anzuknüpfen, wurde<br />

die Stadt Freiburg ausgewählt, um anhand<br />

dieser einen Beispielentwurf zu erarbeiten. Dadurch<br />

soll die Möglichkeit geschaffen werden,<br />

Gruppen, die aufgrund ähnlicher Rahmenbedingungen<br />

vor ähnlichen Herausforderungen<br />

im Bildungssystem stehen, deren Probleme<br />

hinsichtlich Bildung zu identifizieren, diese<br />

auszutauschen und bildungsrelevante Lösungen<br />

miteinander zu kommunizieren.<br />

Mit der vorliegenden <strong>Master</strong>arbeit wurde ein<br />

Vorschlag <strong>für</strong> den neuen Stadtteil Dietenbach<br />

erarbeitet, in der eine stetige Wechselbeziehung<br />

zwischen <strong>Architektur</strong> und Pädagogik im Fokus<br />

stand. Der Neubau verknüpft eine Kindertagesstätte<br />

mit Kindergarten und Krippe, eine<br />

sechszügige Grundschule mit einer Sporthalle<br />

und ein Familienzentrum miteinander. Wichtig


Building Lifecycle Management<br />

Prof. Dr.-Ing. Petra von Both<br />

Internationaler Städtebau und Entwerfen<br />

Prof. Dr.-Ing. Barbara Engel<br />

3 4<br />

5<br />

6<br />

7 8<br />

war hierbei, dass diese Bildungseinrichtungen<br />

in stetiger Interaktion miteinander stehen und<br />

dadurch einen Mehrgewinn <strong>für</strong> die Lehrenden<br />

und Lernenden erzielen. Um diese Interaktion<br />

zu fördern und die Einrichtungen nicht zu<br />

trennen, entstand eine zentrale Erschließungsachse<br />

zur Förderung einer gemeinschaftlichen<br />

Zusammenarbeit. Schüler und Kinder verbringen<br />

heutzutage einen Großteil des Tages in den<br />

Bildungseinrichtungen durch den Ganztagesbetrieb.<br />

Deshalb muss die Bildungseinrichtung<br />

nicht als rein funktionaler Lernort entwickelt,<br />

sondern als zentraler Lebensort gestaltet werden.<br />

Dieser sollte neben der Funktion auch<br />

eine hohe Aufenthaltsqualität und räumliche<br />

Vielfalt gewährleisten. Aus diesen Gründen<br />

entstand <strong>für</strong> jede Stufe ein eigenes Cluster in<br />

direkter räumlichen Nähe zur nächsten Stufe.<br />

Hierbei bilden die Lern-, Unterrichts- und<br />

Erziehungsbereiche eine räumliche Einheit<br />

mit den zugehörigen Differenzierungs-, Aufenthalts-<br />

und Erholungsbereichen. In Zeiten<br />

eines gesellschaftlichen Wandels und sich immer<br />

wieder ändernden Lernformen kann diese<br />

Variante flexibel auf Veränderungen reagieren.<br />

Clusterlösungen bieten eine große Vielfalt an<br />

unterschiedlichen Raumsituationen und vordefinierten<br />

Bereichen. Es werden feste Räume<br />

geschaffen, die mit zentralen offenen Lernlandschaften<br />

kombiniert werden. Dadurch werden<br />

die Klassenräume und Gruppenräume der Kita<br />

von flexibel nutzbaren Erschließungs- und Aufenthaltsbereichen<br />

erweitert.<br />

1) Grundriss Erdgeschoss<br />

2) Grundriss 1. Obergeschoss<br />

3) Lageplan<br />

4) Außenperspektive<br />

5) Perspektive Gruppenraum Krippe<br />

6) Perspektive Aula<br />

7) Perspektive Sporthalle mit Tribüne<br />

8) Perspektive Klassenraum


Querverbindung, Freiburg i. Br.<br />

Yasemin Kaya<br />

1<br />

2<br />

3<br />

Querverbindung. Zwei Heime treffen sich in<br />

Freiburg.<br />

Die Querverbindung. Zwei Heime treffen sich<br />

in Freiburg untersucht die Kind-Tier-Beziehung<br />

im städtischen Kontext und behandelt<br />

dabei die Kopplung eines Kind- und Tierheims<br />

in der Stadt Freiburg. Gleichwohl dient die <strong>Architektur</strong><br />

als Bindeglied dieser zwei Institutionen.<br />

Außerdem schafft die <strong>Architektur</strong> einen<br />

Lebensraum <strong>für</strong> beide BewohnerInnen und<br />

benutzt den Stadtraum als Plattform <strong>für</strong> kulturellen<br />

Austausch.<br />

Die Notwendigkeit der Tierheime besteht aus<br />

der ethischen Verantwortung <strong>für</strong> das einzelne<br />

Tier eine gemeinnützige und humanitäre Aufgabe<br />

im öffentlichen Interesse. Das Tierheim<br />

ist keine Alternative zur privaten Tierhaltung,<br />

es ist nicht möglich allen Tierheimbewohnern<br />

soviel Zuwendung zukommen zu lassen, wie in<br />

den privaten Haushalten.<br />

Die Heimtiere und Heimkinder gestalten einen<br />

Alltag zusammen, räumlich wie auch sozial<br />

und entwickeln sich dabei gegenseitig weiter.<br />

Dadurch können beide Parteien durch die<br />

Nähe zueinander soziale Bedürfnisse erfüllen.<br />

Tiere fänden innerhalb solcher Einrichtungen<br />

ein neues Zuhause, Schutz und liebevolle Fürsorge.<br />

Sie würden vor Tierquälerei bewahrt<br />

werden. Kinder wiederum würden ebenso eine<br />

soziale Nähe und Beziehung zu Tieren aufbauen,<br />

die ihnen die Angst vor sozialer Vereinsamung<br />

nimmt.<br />

Die Querverbindung schafft eine Plattform bei<br />

dem der Öffentlichkeit Möglichkeiten geboten<br />

werden mit den Tieren in Kontakt zu kommen<br />

und somit vielleicht neuen Besitzer zu finden<br />

oder auch nur Zeit mit den Tieren zu verbringen.<br />

Angestellte können in der Mittagspause<br />

oder abends mit Hunden in den Stadtgarten<br />

spazieren gehen. Während Besucher ihren Kuchen<br />

im Katzencafé genießen, können sie mit<br />

den Katzen spielen. Die Vermittlungsstelle gibt<br />

Informationen <strong>für</strong> potenzielle Besitzer und unterstützt<br />

sie bei der Suche nach einem passenden<br />

Tier. Die Tierheimpraxis im Erdgeschoss<br />

pflegt kranke und alte Tiere und organisiert<br />

den Tierheimablauf.<br />

Im Erdgeschoss stellt sich das Kind-Tier-Therapie<br />

Raum zentral in das Geschehen, weitere


Lounge<br />

Kuns therapie<br />

Heilpädagogik<br />

Logopädie<br />

Lager<br />

flexibler Therapieraum<br />

Leitung<br />

Sekretariat<br />

Archiv<br />

Gruppenbesprechung<br />

Galerie<br />

Bibliothek<br />

Multimediaha le<br />

Kino<br />

Musik<br />

Atelier<br />

Werksta t<br />

Bewegungsfläche<br />

GSEducationalVersion<br />

Tor<br />

Musik<br />

Bibliothek<br />

WC Waschbecken<br />

Sitzbank Schuhe<br />

Matschschleuse<br />

Konstruktive Entwurfsmethodik<br />

Prof. Renzo Vallebuona<br />

Landschaftsarchitektur<br />

Prof. Henri Bava<br />

4<br />

4<br />

6<br />

5 67<br />

Therapieräume sind im Obergeschoss zu finden.<br />

Die Kinder leben nicht nur in ihren Wohngruppen<br />

in den Obergeschossen, vielmehr wird das<br />

Leben durch die Angebote der multifunktionale<br />

Räume, einer Bibliothek, einem Musikzimmer,<br />

Hobby und Werkräume erweitert. Die Kopplung<br />

der Wohngruppen schafft eine Querverbindung<br />

zu den gemeinschaftlich genutzten<br />

Bereichen, somit entsteht eine Dynamik im<br />

ganzen Gebäude.<br />

Grünen der Umgebung, Glas wiederspiegelt<br />

das gesamte Konzept wieder. In allen Innenräumen<br />

entstehen Lichtspiele aufgrund der<br />

unterschiedlichen Holzlamellen. Zudem sind<br />

die umlaufenden Fensterlaibungen als Sitzelemente<br />

nutzbar und schaffen dadurch Spielund<br />

Ausruhmöglichkeiten.<br />

1) Perspektive<br />

2) Lageplan<br />

3) Längsschnitt<br />

4) Grundriss EG<br />

5) Grundriss 1. OG<br />

6) Querschnitt<br />

7) Ansicht Westen<br />

Das naturmaterial Holz bringt Wärme und<br />

Vielfältigkeit in die Fassadengestaltung. Glas<br />

und Holz sind die einzigen sichtbaren Elemente<br />

der Fassade. Das Holz vereint sich mit dem


Ressource Leerstand - Umnutzung eines Krankenhauses,<br />

Bad Säckingen<br />

Elena Kleinwechter<br />

1<br />

2<br />

Das Kliniksterben Deutschlands prognostiziert<br />

die Schliessung von bundesweit 800<br />

Kliniken. Darunter fallen vor allem Kleinkliniken<br />

wie das Spital Bad Säckingen im Jahr<br />

<strong>20</strong>17. Krankenhäuser zählen meist zu den<br />

größten Gebäuden einer Stadt und sind somit<br />

Speicher <strong>für</strong> große Mengen grauer Energie.<br />

Um diese zu bewahren als auch große Mengen<br />

an Bauschutt zu verhindern, ist es unbedingt<br />

notwendig diese Strukturen zu erhalten und<br />

weiter zu nutzen. Am Beispiel Bad Säckingen<br />

liegt das ehemalige Spital inmitten eines der<br />

attraktivsten Stadtteile, umgeben von einem<br />

weitläufigen Park und den Ausläufen des<br />

Südschwarzwaldes.<br />

Der Innenausbau trägt die Spuren der vergangenen<br />

Jahrzehnte, weswegen das Gebäude<br />

vollständig entkernt wird. Hinzu wird ein <strong>Teil</strong><br />

des Flachbaus im Erdgeschoss rückgebaut<br />

um überall eine natürliche Belichtung zu<br />

ermöglichen. Dadurch entsteht im Grundriss<br />

wie im aufgesetzten Bettenhaus die Form von<br />

vier Flügeln.<br />

Aufgrund der dringenden Notwendigkeit von<br />

Lehrräumen und einem Mangel an Treffpunkten<br />

innerhalb des Viertels dient die Erdgeschosszone<br />

der Öffentlichkeit indem sich hier<br />

eine Schule, eine offene Bibliothek und ein<br />

Café eingliedern. Diese sind jeweils über die<br />

durch die Grundrissform entstandenen Plätze<br />

miteinander verbunden. Jeder wird mit einer<br />

anderen Qualität in Anlehnung an die im<br />

Innenraum stattfindende Aktivität bespielt.<br />

So entstehen ein Platz zum Ankommen, ein<br />

großer Garten, ein Schulhof und ein Werkhof.<br />

Das erste Obergeschoss teilt sich in die Verwaltungsfläche<br />

der Schule, eine open office<br />

Fläche und die ersten Wohnmöglichkeiten.<br />

Da das gesamte Stadtbild von Bad Säckingen<br />

fast ausschliesslich von Ein- und Zweifamilienhäusern<br />

geprägt ist, gibt es kaum Wohnraum<br />

<strong>für</strong> junge Menschen, temporäre Bewohner,<br />

Singles und Senioren. Aus diesem Grund<br />

beherbergt das ehemalige Spital abwechselnd<br />

Wohntypologien von Studioapartments, 1- und<br />

2-Zimmer-Wohnungen über insgesamt drei<br />

Geschosse. Über das ehemalige Dach gelangt<br />

man abschliessend zu den Stadthäusern.<br />

Im Herzen jedes Stockwerks, wo sich die vier<br />

Flügel treffen, entstehen großzügige Gemeinschaftsräume<br />

zum Kochen, TV schauen


Nachhaltiges Bauen<br />

Prof. Dirk Hebel<br />

Bauphysik & Technischer Ausbau<br />

Prof. Andreas Wagner<br />

3<br />

4<br />

5 6<br />

oder Feiern. Den obersten Abschluss dieser<br />

gemeinsamen Mitte bildet ein zweigeschossiger<br />

<strong>Winter</strong>garten auf dem Dach. Ebenfalls auf<br />

dieser Höhe bildet ein offener Dachgarten das<br />

am Ende jedes Flügels.<br />

Das gemeinschaftliche Zentrum des Gebäudes<br />

wird von außen durch eine Holz-Skelett-Konstruktion<br />

mit einer Pfosten-Riegel-Fassade<br />

verkörpert, während der Wohnraum durch den<br />

Wechsel von Bestandsfassade und aufgesetzten<br />

Module gekennzeichnet ist.<br />

Die Ausarbeitung der Bausteine ist auf die<br />

meisten Krankenhäuser ähnlicher Bauzeit<br />

anwendbar, da diese auf der selben Grundstruktur<br />

hinsichtlich Raster, Material und<br />

Ausführung beruhen.<br />

Die Massivität der bestehenden Stahlbetonstruktur<br />

wird durch das Freilegen der großen<br />

Unterzüge und einen Stampflehmboden<br />

betont, während die Holzmodule in Leichtbauweise<br />

ausgeführt werden. Der Innenausbau<br />

mit Metallständerwänden entstammt der<br />

Urbanen Mine.<br />

1) Perspektive Wohnen im Bestand<br />

2) Axonometrie städtebaulicher Kontext<br />

3) Detailschnitt & -ansicht<br />

4) Perspektive Ankommen<br />

5) Explosionszeichnung Modul<br />

6) Perspektive Stadthaus


GSEducationalVersion<br />

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unterirdischer Wasserweg<br />

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Fußwege<br />

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Exile Cultures. The case of an island and the water<br />

Myrto Krasaki<br />

Amphitheater, Kirchen, Verwaltungbauten:<br />

Repräsentationsgebäude;<br />

auf der höchsten Ebene gebaut;<br />

architektonische Archetypen nationaler Landmarken<br />

Insel-<br />

Höhenlinie<br />

Aufnahmestation, Entsalzungshütten, Amphitheater:<br />

Wasseraufnahme, Hautpverarbeitung und Landmark;<br />

Wahrnehmung des Wassers durch Gesichtssinnn<br />

monumentaler<br />

Maßstab<br />

Repräsentation/<br />

Repräsentation/ Merkmal<br />

Merkmal<br />

Brorfabrik, Kliniken, andere Nutzungen:<br />

auf der mittleren Höhe gebaut<br />

Screeningstation, Filterstation, Common Space:<br />

Wasserreinigung und Nachbehandlung;<br />

Wahrnehmung durch Gehör<br />

Camps, Wohnbereich der Exilanten:<br />

an der Küste gebaut,<br />

<strong>Architektur</strong> “Hütte” aus Stein<br />

Trinkwasserquelle, Salztherapie, Gewächshaus:<br />

Wasserkonsum, Nutzung und Speicherung;<br />

Wahrnehmung durch den Tastsinn<br />

menschliches<br />

Maß<br />

Standort Entwurf<br />

Meer<br />

BILDAUFNAHME ORTSANALYSE<br />

BESTAND/ALT<br />

ENTWURF/NEU<br />

Trinkwasser-<br />

Tank<br />

Salztherapie-<br />

Duschwassertank<br />

Hafen<br />

Wassertankstelle<br />

Meerwasser wird in<br />

Röhren hochgepumpt<br />

Archiv<br />

BESTANDSAUFNAHME<br />

Pumpstation<br />

ENTWURF<br />

Aufnahmestation<br />

Entsalzungsanlage<br />

Screening<br />

Filtering<br />

Aufbereitung<br />

Gewächshaus-<br />

Nutzwassertank<br />

BESTAND/ALT<br />

ENTWURF/NEU<br />

WASSER INFRASTRUKTUR<br />

1<br />

2<br />

3<br />

Die Insel als abgegrenzter Ort erschafft<br />

eine parallele Wirklichkeit. In ihren eigenen<br />

Regeln, Strukturen und eigener Zeit hat sich<br />

die Insel im Laufe der Geschichte zu solchen<br />

Orten transformiert, die “den marginalisierten<br />

Rest” der Gesellschaft ausgeschlossen und<br />

im Exil hielten. In diesem Kontext gehört die<br />

griechische Insel Makronissos zusammen mit<br />

anderen Inseln derselben Gruppe (Kyklades)<br />

zu einem Netz von politischen Gefängnissen<br />

aus der Zeit des griechischen Bürgerkrieges<br />

und der Diktatur. Selbst ihre Landschaft und<br />

Anatomie sprechen da<strong>für</strong>, dass diese Insel der<br />

ideale Ort von Ausgrenzung und absoluter<br />

Kontrolle wäre: Eine pure Landschaft, die<br />

auf keiner Weise <strong>für</strong> den Menschen kultiviert<br />

wurde und eher <strong>für</strong> sich selbst existiert. Als<br />

“vorbildliches Sanatorium” war Makronisos<br />

ein politisches Exil von 1947 bis einschließlich<br />

1961. Seitdem bleibt der Ort größtenteils bis<br />

heute verlassen. Der bauliche Bestand aus<br />

der Zeit ist unter Denkmalschutz, während<br />

die Ausnutzung der Insel als ein großzügiger<br />

Freiraum nahliegend zur Stadt und als Tor<br />

zum Mittelmeer kritisch wird.<br />

Als solcher Zwischenort wird die Insel von<br />

Makronisos behandelt: als Portal zwischen<br />

Athen und Kyklades und als Übergang<br />

zwischen zwei Lebensräumen: des städtischen<br />

und des der Inseln. Ihr Standort ist somit<br />

sowohl politisch, als auch wirtschaftlich<br />

und historisch ziemlich bedeutend. Insofern<br />

hat diese Insel ein großes Potential, diese<br />

unterschiedlichen Kontexte zu vereinigen und<br />

diesmal eine neue Kultur wachsen zu lassen.<br />

Auf der Insel werden zwei entgegengesetzen<br />

aber komplementären Nutzungen jeweils auf<br />

ihren beiden Seiten erschaffen: die eine (erste)<br />

widmet sich der Geschichte, die andere (neue)<br />

einer aktuellen Problematik- sowohl lokaler<br />

als auch universeller Bedeutung: der Süßwasserversorgung.<br />

Makronisos wird somit zum<br />

Vermittler einer doppelten Botschaft.<br />

In diesem Zusammenhang soll das Wasser<br />

als lebendiger und fremder Organismus der<br />

trockenen Insel neue Möglichkeiten geben.<br />

Die Konditionen der Hitze und Trockenheit<br />

auf Makronissos widerspiegeln das allgemeine<br />

Problem der Wasserknappheit auf den umgebenden<br />

Inseln, die aufgrund der touristischen<br />

Belastung nicht über genug Wasser <strong>für</strong> ihre


Konstruktive Entwurfsmethodik<br />

Prof. Renzo Vallebuona<br />

<strong>Architektur</strong>theorie<br />

Prof. Georg Vrachliotis<br />

4<br />

5<br />

6<br />

Bewohner verfügen. Die Produktion vom<br />

Süßwasser auf Makronissos, die ausschließlich<br />

unter natürlichen Umstände -solare Entsalzung-<br />

stattfindet, dient zur Bekanntmachung der<br />

Kondition dieser Inseln und zur allgemeinen<br />

Sensibilierung um das Thema vom Wasserkonsum<br />

und seine Erforderungen. Die neuen<br />

Strukturen, die das Salzwasser in Süßwasser<br />

tranformieren, sind an dem bestimmten Ort<br />

angebunden, übernehmen seine Sprache und<br />

historische Identität, während sie ihm aber als<br />

einen neuen Kulturraum Substanz geben.<br />

Das städtische Leben, die nationale Identität<br />

und der monumentale Charakter der griechischen<br />

Kultur werden durch das fließende<br />

Element des Wassers und die Isolation der<br />

Insel hinterfragt. Durch das Wasser als das<br />

herrschende Element steht der Mensch gleich<br />

gegenüber einer natürlichen Kondition, teilt<br />

ein Erlebnis, das vom Räumlichen hinausgeht:<br />

Ein Erlebnis von Sensationen durch die<br />

unterschiedlichen Konsistenzen des Wassers,<br />

ein Weg der die individuelle Erfahrung zu<br />

einem kontemplativen Moment mit sich selbst,<br />

dem Wasser und dem Himmel transformiert<br />

und das kollektive Erlebnis als Resultat einer<br />

gemeinsamen Ressource und einer geteilten<br />

physischen Bedingung zustande bringt. Der<br />

Entwurf entwickelt ein Konzept als Antwort<br />

zu einer vielseitigen Problematik über den<br />

Umgang mit dem nationalen Kulturvermögen,<br />

die Kritik vorgegebener kultureller Vorbilder<br />

und das allgemeine Problem von Ressourcenmangel<br />

im spezifischen Fall vom Wasser.<br />

1) Bestandsanalyse - Konzepterläuterung<br />

2) Skizze zum technischen Prinzip<br />

3) axonometrische Darstellungen<br />

4) Perspektive<br />

5) Schnittansicht<br />

6) Collage - Bildmanifest


Impressum<br />

<strong>Master</strong>-Thesis <strong>Winter</strong> <strong><strong>20</strong>19</strong>/<strong>20</strong> <strong>Teil</strong> 1/2<br />

Die Beiträge wurden von den Absolvent*innen erstellt.<br />

Die Rechte liegen bei ihnen.<br />

Gestaltung<br />

Dipl.-Des. Frank Metzger<br />

Bildnachweis<br />

Umschlag-Vorderseite:<br />

Arche Noah: Artenschutzzentrum, Wilhelma Stuttgart<br />

Laura Amon<br />

Umschlag-Rückseite:<br />

NICHTORTE <strong>–</strong> Als Urbane Mine<br />

Nils Machowski<br />

Herausgeberin<br />

<strong>KIT</strong>-<strong>Fakultät</strong> <strong>für</strong> <strong>Architektur</strong><br />

Englerstraße 7<br />

76131 Karlsruhe<br />

arch.kit.edu<br />

Karlsruhe, Juni <strong>20</strong><strong>20</strong>

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