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AGIL-DasMagazin September 2023

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WESTERWALD<br />

GELBACHTRAIL<br />

Natur, Kultur und Geschichte erkunden<br />

Die 21 Kilometer lange Wanderung zwischen<br />

Montabaur im südlichen Westerwald und Obernhof<br />

an der Lahn ist erholsam und spannend<br />

Aussicht und Natur genießen, Kunst entdecken und in die<br />

Geschichte eintauchen: Das erfahren Wanderer auf dem<br />

GelbACHTrail. Die 21 Kilometer lange Route führt von Montabaur<br />

im südlichen Westerwald bis nach Obernhof an der Lahn.<br />

Zudem lassen sich entlang der Strecke weitere ACHT weitere Wander-Schleifen<br />

erkunden, die im Namen des Trails stecken.<br />

Der letzte Anstieg des GelbACHTrails belohnt mit dem sagenhaften<br />

Blick ins Lahntal mit Obernhof. Auf einem Berg gegenüber thront<br />

Kloster Arnstein, das eng mit dem Weinbau an der Lahn verbunden<br />

ist. Vor mehr als 850 Jahren erkannten zwei Brüder die Gunst von<br />

Klima und Boden. Vermutlich reisten sie nach Burgund, um den<br />

Weinanbau zu lernen und brachten die ersten Rebstöcke mit.<br />

Heute bilden Obernhof und Weinähr die Großlage Obernhofer<br />

Lahntal, wo vor allem Spätburgunder, Müller-Thurgau und Riesling<br />

kultiviert werden. Fünf Winzer sind aktiv, und dazu besitzt jeder Ort<br />

einen Bürgerweinberg.<br />

Der Gelbach, der die Route vorgibt, entsteht unterhalb der Altstadt<br />

von Montabaur durch den Zusammenfluss von Aubach und Stadtbach.<br />

Unterwegs wird er aus vielen kleinen Wasserläufen gespeist,<br />

bis er in Obernhof in die Lahn mündet.<br />

Zu Beginn verläuft der GelbACHTrail parallel mit weiteren Wegen.<br />

Man wird begrüßt von König Taborein („Montabäurer Mären“), es<br />

folgen in Stein gemeißelte Szenen aus dem Leben Christi (Stationsweg<br />

nach Wirzenborn). An der ehemaligen Burganlage auf dem<br />

Geiersberg geht es hinunter auf die rechte Talseite. Von einer hölzernen<br />

Liege aus bietet sich ein schöner Blick auf das gelbe Schloss<br />

von Montabaur. Die nächste Etappe rund um Reckenthal folgt dem<br />

Skulpturenweg, der von Kunstwerken aus Holz gesäumt wird.<br />

Eine besondere Geschichte erzählt die Wüstung Sespenrod. Mitte<br />

des 19. Jahrhunderts wanderten viele Westerwälder nach Texas<br />

aus, darunter fast alle Einwohner der Gemeinde Sespenrod.<br />

Über eine Rodungsinsel - im Mittelalter musste die Bevölkerung<br />

mühsam Platz schaffen für Dörfer, Äcker und Weiden - geht es auf<br />

einem Trampelpfad durch die Auenlandschaft rund um Isselbach<br />

und am Rand der Talaue bis nach Kirchähr, wo traditionelles Fachwerk<br />

zu bewundern ist.<br />

Kurz vor Dies strömt der Gelbach auf einen Abhang in der Talaue<br />

und ist dabei, eine kleine senkrechte Wand zu schaffen. Im steilen<br />

Ufer haben Eisvögel ihre Bruthöhlen angelegt. Der Mensch nutzt<br />

die Kraft des Wassers, seit die Landschaft besiedelt ist. Davon zeugt<br />

die Bruchhäusermühle auf der anderen Talseite, in der einst Getreide<br />

gemahlen wurde.<br />

Foto: ©Marco Rothbrust<br />

Infotafel oberhalb Obernhof<br />

Dein Wegbegleiter - der Gelbach<br />

Schmelzhütte auf der<br />

Wäller Tour Buchfinkenland<br />

Nach der großen Schleife des Gelbachs geht es steil am Hang hoch<br />

und um den Eschenauerberg herum. Vom 17. Jahrhundert bis 1955<br />

gab es Bergbau im Gelbachtal; Eisen, Blei und Silber wurden hier<br />

gewonnen.<br />

Beim Abstieg glänzt an sonnigen Tagen eine silbrige Halde mit<br />

Schiefer-Bruchstücken. Im Tal stößt man auf den stillgelegten Otto-Wolff-Stollen,<br />

dessen unterste Sohle 750 Meter tief unter den<br />

Meeresspiegel reicht. Längst haben hier Fledermäuse ihr Zuhause<br />

gefunden.<br />

Autos können am Einstieg in den GelbACHTrail auf dem Parkplatz<br />

am Friedhof Montabaur geparkt werden. Für die Wanderung<br />

werden feste Schuhe empfohlen. Unterwegs gibt<br />

es kaum Gelegenheiten zur Einkehr; der Rucksack sollte mit<br />

Getränken und einem Imbiss gefüllt sein. Da die Strecke lang<br />

ist und Nebenwege hat, ist es sinnvoll, sie zumindest in zwei<br />

Etappen zu gehen. Auf halbem Wege und nahe der Landstraße<br />

liegen Isselbach und Kirchähr.<br />

54 | <strong>September</strong> <strong>2023</strong>

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