Hautsache
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EINE UNABHÄNGIGE KAMPAGNE VON MEDIAPLANET<br />
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HAUT<br />
Sache<br />
Rosacea<br />
Die Betroffene Ann-Christin Weber gibt<br />
in einem Interview einen Einblick hinter<br />
die Kulissen ihrer Hautkrankheit<br />
Seite 08<br />
Neurodermitis<br />
Sarah Knott schildert ihre<br />
Erfahrungen im Umgang<br />
mit der chronischentzündlichen<br />
Hauterkrankung<br />
Seite 10<br />
„Mit jedem Zentimeter Haut, der<br />
betrachtet wurde, stieg in mir die<br />
Angst, dass er auch hier fündig<br />
werden könnte.“<br />
Hautkrebs-Betroffene Danica Harwardt<br />
im Interview, Seite 14
2<br />
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Die „Sonnenterrassen“<br />
des Körpers<br />
Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit der<br />
Sanofi-Aventis Deutschland und Regeneron GmbH entstanden.<br />
Kopfhaut<br />
Heller Hautkrebs – eine<br />
unterschätzte Erkrankung?<br />
Unsere Haut bewahrt uns als Schutzmantel<br />
zur Außenwelt vor äußeren Einflüssen wie<br />
Erregern, Hitze, Kälte oder Sonnenstrahlen.<br />
Was man ihr in jungen Jahren nicht ansieht:<br />
Jede einzelne Sonnenbestrahlung verursacht<br />
Schäden am Erbgut der Hautzellen.<br />
Nasenrücken,<br />
Augen, Lippen<br />
Kinn<br />
Nacken,<br />
Schultern,<br />
Dekolleté<br />
Oberarme<br />
Ohren<br />
Unterarme,<br />
Handrücken<br />
Ein rötlicher, runder Fleck im Gesicht,<br />
der einfach nicht weggeht. Haut,<br />
die sich wie feines Sandpapier anfühlt,<br />
häufig schuppt und manchmal blutet<br />
oder auch ein kleines warzenartiges Gebilde<br />
mit zerklüfteter Oberfläche: Das können ganz<br />
harmlose Hautveränderungen sein – oder Anzeichen<br />
von hellem Hautkrebs.<br />
Anders als der von vielen Menschen gefürchtete<br />
schwarze Hautkrebs führt er nur selten zum<br />
Tod. Allerdings tritt er deutlich häufiger auf:<br />
Daten des Robert-Koch-Instituts zufolge erkrankten<br />
allein im Jahr 2018 in Deutschland<br />
etwa 200.000 Personen an hellem Hautkrebs. 1<br />
Heller Hautkrebs ist somit die häufigste<br />
Krebserkrankung – und die Zahlen steigen.<br />
Betroffen sind überwiegend Menschen ab 60<br />
Jahren. Neben der Menge an UV-Licht, der die<br />
Haut im Laufe des Lebens ausgesetzt ist,<br />
spielen auch die erbliche Veranlagung und<br />
der Hauttyp eine Rolle. Besonders gefährdet<br />
für hellen Hautkrebs sind Menschen mit roten<br />
oder blonden Haaren und heller Haut. Ein hohes<br />
Risiko haben Menschen mit nicht mehr<br />
voll leistungsfähigem Immunsystem, zum Beispiel<br />
nach einer Organtransplantation.<br />
Gealterte Haut braucht besondere Aufmerksamkeit<br />
Heller Hautkrebs ist für Laien oft schwer zu<br />
erkennen. Zum einen verändert sich die Haut,<br />
je älter man wird, und viele unterschiedliche<br />
Hautveränderungen entstehen. Einzelne Neubildungen<br />
zu bemerken und zu beobachten,<br />
ist für Betroffene nicht einfach. Zum<br />
anderen macht heller Hautkrebs anfangs<br />
oft keine Beschwerden und kann<br />
harmlosen Befunden ähneln. Anders als<br />
der Name es vermuten lässt, ist heller Hautkrebs<br />
nicht weiß. Im frühen Stadium kann<br />
er als hautfarbener oder roter Fleck, als<br />
Knötchen oder Erhebung auftreten.<br />
Hierzu gehören neben der Stirn auch Nasenrücken,<br />
Augen, Ohren, Lippen, Kinn und Nacken.<br />
Weil es für Betroffene schwierig ist, Hautkrebs<br />
oder seine Vorstufen zu erkennen, wird eine<br />
regelmäßige Untersuchung beim Hautarzt oder<br />
bei der Hautärztin empfohlen. Ab dem 35.<br />
Lebensjahr übernehmen die gesetzlichen<br />
Krankenkassen alle 2 Jahre die Kosten für eine<br />
Hautkrebs-Früherkennung. Manche Kassen<br />
bieten sogar schon früher eine Kostenübernahme<br />
als Mehrleistung an.<br />
Weist die Haut bereits Zeichen einer dauerhaften<br />
Schädigung durch UV-Licht<br />
auf, zum Beispiel in Form von einer ausgeprägten<br />
Faltenbildung, Altersflecken,<br />
erweiterten Blutgefäßen oder rauen, sandpapierartigen<br />
Stellen, sollten Betroffene,<br />
Angehörige und Pflegekräfte besonders wachsam<br />
sein. Neubildungen oder unklare Male<br />
an der Haut sollten beim Arzt oder bei der<br />
Ärztin abgeklärt werden - spätestens, wenn<br />
sie sich in Größe oder Form verändern, immer<br />
wieder bluten und nicht von selbst abheilen.<br />
Lange Zeit galt heller<br />
Hautkrebs als Erkrankung<br />
älterer Menschen. Heute<br />
wissen wir, es kann auch<br />
jüngere treffen.<br />
Unser Experte Dr. med. Claas Ulrich klärt im Interview<br />
über das Thema heller Hautkrebs auf. Dr. Ulrich war<br />
langjähriger Leiter des Hauttumorzentrums an der<br />
Charité Berlin und ist heute als niedergelassener<br />
Dermatologe für seine Patient*innen da.<br />
1<br />
KREBS IN DEUTSCHLAND FÜR 2017/2018. NICHT-MELANOTISCHER HAUTKREBS. ZENTRUM FÜR KREBSREGISTERDATEN IM ROBERT KOCH-INSTITUT (HRSG). BERLIN, 2021. HTTPS://WWW.KREBSDATEN.DE/KREBS/DE/<br />
CONTENT/PUBLIKATIONEN/KREBS_IN_DEUTSCHLAND/KID_2021/KID_2021_C44_NICHT-MELANOTISCHER-HAUTKREBS.PDF?__BLOB=PUBLICATIONFILE (LETZTER AUFRUF: 23.08.2022)
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Herr Dr. Ulrich, beim Stichwort Hautkrebs<br />
erschreckt man sich erst einmal. Doch es<br />
gibt unterschiedliche Arten – welche?<br />
Vereinfacht gesagt, unterscheidet man den<br />
sogenannten „hellen“ vom „schwarzen Hautkrebs“.<br />
Der schwarze Hautkrebs, auch Melanom<br />
genannt, entwickelt sich aus den pigmentbildenden<br />
Zellen der Haut. Der Begriff<br />
„heller Hautkrebs“ steht hauptsächlich für<br />
das Basalzellkarzinom, den häufigsten Tumor<br />
in der hellhäutigen Bevölkerung, sowie das<br />
kutane Plattenepithelkarziom.<br />
Ist heller Hautkrebs eher ein Problem<br />
der über 60-Jährigen, oder kann es auch<br />
Jüngere treffen?<br />
Lange Zeit galt heller Hautkrebs als Erkrankung<br />
älterer Menschen. Heute wissen wir, es<br />
kann auch jüngere treffen. Der Großteil der<br />
Hauttumore wird durch die ultra-violetten<br />
Strahlen des Sonnenlichtes, also die UV-<br />
Strahlung, hervorgerufen. Das kutane Plattenepithelkarziom<br />
wird durch langfristige,<br />
hohe UV-Exposition hervorgerufen, z. B.<br />
durch langen Aufenthalt im Freien. Beim<br />
Basalzellkarzinom scheint die kurzfristig<br />
hochdosierte, sowie die langfristig niedrig<br />
dosierte Sonneneinwirkung eine Rolle zu<br />
spielen. Und unabhängig vom Alter ist der individuelle<br />
Hauttyp wichtig. So sind hellhäutige<br />
Menschen besonders UV-empfindlich.<br />
Auch Menschen mit geschwächten Immunsystem<br />
haben ein erhöhtes Risiko und erkranken<br />
häufiger an aggressiven Hauttumoren.<br />
Wie kann man vorbeugen?<br />
Ein guter und konsequenter UV-Schutz ist<br />
wichtig. Tragen Sie lange Kleidung, am besten<br />
auch einen Hut, und meiden Sie die Mittagssonne.<br />
Verwenden Sie qualitativ hochwertige<br />
Sonnencreme und achten Sie auf die<br />
richtige Anwendung. Moderne Sonnencremes<br />
bieten einen guten Schutz. Hautärztinnen<br />
und Hautärzte in Klinik und Praxis, aber<br />
auch viele Apotheken, beraten Sie gerne.<br />
bis zwei Jahre, das sogenannte gesetzliche<br />
Hautkrebsscreening, das in Hautarztpraxen<br />
und -Kliniken, aber auch bei geschulten<br />
Hausärzten und Hausärztinnen durchgeführt<br />
werden kann. Die Ärztinnen und<br />
Ärzte können heute durch technische Hilfsmittel,<br />
wie kameragestützte Ganzkörperscanner<br />
und digitale Mikroskopie, sozusagen<br />
in die Hautveränderung hineinschauen. Das<br />
macht teilweise sogar die operative Entnahme<br />
von Gewebeproben unnötig.<br />
Und wenn nun tatsächlich Hautkrebs<br />
festgestellt wird – wie sieht dann die Behandlung<br />
aus?<br />
In den allermeisten Fällen wird der Tumor<br />
chirurgisch entfernt und dann in ein Labor<br />
zur näheren Untersuchung geschickt. Dort<br />
wird die vorige Diagnose überprüft und sichergestellt,<br />
dass der Tumor auch vollständig<br />
entfernt wurde. Beim kutanen Plattenepithelkarziom,<br />
wie auch bei einigen Formen des<br />
Basalzellkarzinoms, werden die Tumore<br />
genauer klassifiziert, um die weitere Behandlung<br />
oder Nachsorge zu unterstützen. Nur<br />
tiefer eingewachsene Hauttumore werden mit<br />
bildgebenden Verfahren weiter untersucht,<br />
um sicher zu gehen, dass der Tumor noch nicht<br />
gestreut hat. Bei allen größeren Tumoren, die<br />
eine umfangreichere Operation, Bestrahlung<br />
oder eine medikamentöse Behandlung erfordern,<br />
wird der Krankheitsfall in einer medizinischen<br />
Expertenrunde besprochen, um die<br />
bestmögliche Behandlung zu gewähren.<br />
Ist heller Hautkrebs denn heilbar – oder<br />
muss man damit rechnen, dass die<br />
Erkrankung irgendwann zurückkommt?<br />
Ich erinnere mich noch gut an die Zeit zu<br />
Beginn meiner dermato-onkologischen Ausbildung<br />
Ende der 1990er Jahre zurück, in<br />
der Patientinnen und Patienten mit fortgeschrittenem<br />
Hautkrebs kaum eine Überlebenschance<br />
hatten. Mit der Entwicklung<br />
moderner Immuntherapien sowie anderen,<br />
hochspezifischen Behandlungen hat sich<br />
dieses Bild komplett gewandelt. Viele Patientinnen<br />
und Patienten überleben trotz<br />
fortgeschrittener Erkrankung längere Zeit<br />
oder können, nachdem sich der Hautkrebs<br />
zurückgebildet hat, ihre Medikamente absetzen.<br />
Modernen Therapien können meist<br />
sogar komplett ambulant erfolgen. Das<br />
erspart vielen Patientinnen und Patienten<br />
einen Klinikaufenthalt.<br />
Als langjähriger Leiter des Hauttumorzentrums<br />
an der Charité haben auch Sie<br />
Patientinnen und Patienten betreut,<br />
deren Krebserkrankung erst in einem<br />
fortgeschrittenen Stadium erkannt wurde.<br />
Wie sieht die Behandlung dann aus,<br />
und welche Heilungschancen gibt es?<br />
Ich hatte das große Glück, dass wir hier in<br />
Berlin schon frühzeitig Studien anbieten<br />
konnten, die es uns erlaubten, Patientinnen<br />
und Patienten mit fortgeschritten Hauttumoren<br />
mit neuartigen Konzepten zu behandeln.<br />
Viele unserer Patientinnen und Patienten<br />
kommen noch Jahre später zur Nachsorge<br />
und genießen ein selbstbestimmtes Leben<br />
ohne Krebs. Ohne moderne Therapien, wären<br />
diese Erfolge nicht möglich. Und natürlich<br />
gehört auch ein entschlossenes und motiviertes<br />
interdisziplinäres Klinikteam dazu,<br />
das die individuellen Sorgen und Bedürfnisse<br />
der uns anvertrauten Menschen ernst nimmt.<br />
Das alles zusammen sind wichtige Voraussetzungen<br />
für eine erfolgreiche Behandlung.<br />
MAT-DE-2303757-1.0-08/23.<br />
Wo kann ein Hautkrebs-Screening durchgeführt<br />
werden, und was passiert da?<br />
Früherkennung ist der Schlüssel, um lokal<br />
fortgeschrittene oder gar metastasierende<br />
Verläufe, bei denen die Tumorzellen im<br />
Körper streuen, zu vermeiden. Die Krankenkassen<br />
übernehmen ab dem 35. Lebensjahr,<br />
je nach Krankenkasse sogar alle ein<br />
Früherkennung ist<br />
der Schlüssel, um<br />
fortgeschrittene<br />
Verläufe zu<br />
verrmeiden.<br />
Weitere Informationen rund um das Thema<br />
heller Hautkrebs finden Sie auf der<br />
Website der NVKH e.V. unter:<br />
www.infoportal-hautkrebs.de
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