Steinheimer Blickpunkt 636
Öko- und Bauernmarkt Ottenhausen Heimatapfel
Öko- und Bauernmarkt Ottenhausen Heimatapfel
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<strong>Steinheimer</strong> <strong>Blickpunkt</strong> Nr. <strong>636</strong> 21. September 2023 Seite 8<br />
Andy Goldsworthy im Innern seiner in Schottland angelegten<br />
Versuchshecke.<br />
Internationaler Landschaftskünstler Andy<br />
Goldsworthy plant Installation in Nieheim<br />
Die Geborgenheit im<br />
Inneren der Hecke<br />
Der weltbekannte Landschaftskünstler Andy Goldsworthy plant seine erste<br />
dauerhafte Installation in Deutschland in der Gemeinde Nieheim. Interessierte<br />
können Patenschaften für das Projekt „Hedgewalk“ übernehmen.<br />
Nach langer Zeit der Vorbereitung wird der international bekannte<br />
englische Land Art Künstler Andy Goldsworthy seine erste permanente<br />
Installation „Hedgewalk“ im Herbst in Holzhausen bei Nieheim realisieren.<br />
Ausschlaggebend war für Goldsworthy die abwechslungsreiche Natur und<br />
die geprägte Kulturlandschaft und so hat er sich als Standort für ein Feld<br />
rund zwei Kilometer südlich von Holzhausen entschieden. Dort plant er<br />
einen etwa 180 Meter langen Heckengang, der über die Jahre zu einer<br />
Hecke zusammenwachsen wird.<br />
„Wo sich Himmel und Erde berühren“<br />
Der Besucher geht durch das Innere, umgeben von Weißdorn, spürt die<br />
Intimität der ihn umgebenden Hecke und sieht am Ende des Heckentunnels<br />
das Helle, wo sich Himmel und Erde berühren. „Hedgewalk ist auch ein<br />
starkes ökologisches Statement,“ sagt Johann-Friedrich von der Borch,<br />
der mit zahlreichen Mitstreitern das Projekt vorangetrieben hat und nun<br />
die Realisierung begleitet. „Es erinnert an die Bedeutung von Hecken in<br />
der inzwischen weitgehend ausgeräumten Agrarlandschaft, sowohl an ihre<br />
historische Bedeutung als auch an den Schutz vor Wind und den Schutzraum<br />
für Tiere und Pflanzen“. Für Goldsworthy wird ein langgehegter Traum<br />
wahr. Noch nie hat der Künstler eine Heckeninstallation realisiert.<br />
Der Hedgewalk wird den Nieheimer Kunstpfad erweitern und, da ist sich<br />
von der Borch sicher, die Besucherzahl des unentgeltlich zugänglichen<br />
Kunstpfads weiter erhöhen. Finanziert wird das Projekt durch zahlreiche<br />
Zuschüsse öffentlicher Institutionen und Firmen, aber auch durch zahlreiche<br />
private Spenden. Darüber hinaus kann jeder einzelne das Projekt durch eine<br />
Patenschaft unterstützen und somit Teil dieser lebenden und ökologisch<br />
wichtigen Installation werden. Für eine Spende in Höhe von 200 Euro kann<br />
man die Patenschaft für eine der etwa 1100 Weißdornpflanzen übernehmen.<br />
Für seine Unterstützung erhält der Pate eine Spendenbescheinigung. Bei<br />
einer Unterstützung ab 1000 Euro wird der Name des Spenders auf einem<br />
Schild im Bereich der Installation erwähnt. „Zudem wird die nummerierte<br />
Pflanze mit dem Namen des Spenders in das Online-Register des Hedgewalk<br />
eingetragen,“ erläutert von der Borch.<br />
Die Arbeiten für die Installation beginnen Ende Oktober und werden zwei<br />
Wochen dauern. In dieser Zeit wird Andy Goldsworthy vor Ort sein und<br />
am Projekt arbeiten. Mehr unter www.hedgewalk.de.<br />
Der Öko- und Bauernmarkt in Ottenhausen<br />
ist und bleibt die Nummer<br />
eins solcher Märkte in der Region.<br />
Auch die 27. Auflage erwies sich mit<br />
Tausenden von Besuchern wieder<br />
als echter Magnet - und das trotz<br />
hochsommerlicher Temperaturen.<br />
Der Erfolg fußt seit Jahrzehnten auf<br />
zwei Säulen: dem Angebot von rund<br />
100 Ausstellerinnen und Ausstellern<br />
sowie dem malerischen Ambiente<br />
der Ortschaft.<br />
Noch vor der offiziellen Eröffnung<br />
standen die ersten Marktbesucher<br />
an den Eingängen. „Viele kamen<br />
schon sehr früh, um der Tageshitze<br />
am Nachmittag zu entgehen,“ sagte<br />
Stephan Lücking vom Heimatverein<br />
Ottenhausen, der alles getan hatte,<br />
den Aufenthalt während des Marktbesuchs<br />
so angenehm wie möglich<br />
zu gestalten. Schon am Vormittag<br />
Eine Alpakaherde war ein echter Hingucker für Jung und Alt.<br />
Tausende beim 27. Öko- und Bauernmarkt Ottenhausen<br />
Marc-Oliver Stoffelen zauberte aus dem mit Holz betriebenen Ofen<br />
leckere Pizzavarianten, die mit dem hofeigenen Wintruper Gemüse<br />
belegt waren.<br />
herrschte dichtes Gedränge auf dem<br />
Rundgang und an den Ständen. Angesichts<br />
von Temperaturen um 30 Grad<br />
kamen sogar die Eisverkäufer und die<br />
Anbieter von kühlen Getränken ins<br />
Schwitzen. Entlang der Wege und<br />
der malerischen Dorfgassen waren<br />
aber viele überdachte Sitzmöglichkeiten<br />
aufgebaut, die zum Ausruhen<br />
einluden, aber auch dazu, um die<br />
großartigen kulinarischen Köstlichkeiten<br />
zu genießen. Das Geheimnis<br />
des Ottenhausener Öko- und Bauernmarktes<br />
beruht neben dem Flair auf<br />
vielen bewährten Ausstellern, die<br />
gerne wiederkommen und oft schon<br />
seit der ersten Stunde dabei sind,<br />
aber auch auf den neuen Anbietern.<br />
Dazu gehörte diesmal der Hofladen<br />
vom Wintruper Hofgemüse. „Wir<br />
sind mit unserem erntefrischen Gemüse<br />
aus Sandebeck vielfältig und<br />
bunt,“ erzählt Antonella Ippoliti. Das<br />
Gemüse wird regenerativ angebaut,<br />
mehrmals die Woche frisch geerntet<br />
und wächst ohne chemische Dünger<br />
und Pflanzenschutzmittel. Am Stand<br />
des Hofladens bediente Marc-Oliver<br />
Stoffelen den mit Holz betriebenen<br />
Ofen, aus denen er leckere Pizzen<br />
hervorzauberte, die mit eigenem<br />
Gemüse belegt waren.<br />
Direkt vom Erzeuger waren hochwertiger<br />
Honig von der Imkerei<br />
Hensel aber auch Zwiebeln und<br />
Kartoffeln aus der Warburger Börde<br />
unter dem Motto „Qualität aus eigenem<br />
Anbau regional vermarkten“<br />
zu kaufen. Auf große Nachfrage<br />
stieß am Stand der Landschlachterei<br />
Maßmann aus Lütmarsen die etwas<br />
andere Bratwurst, die vom Bison<br />
stammt.<br />
Sehr vielseitig war das Unterhaltungsprogramm,<br />
auf das der<br />
Heimatverein Ottenhausen immer<br />
großen Wert legt. Neben vielen<br />
Musikgruppen, die ganz unterschiedliche<br />
Stilrichtungen interpretierten,<br />
gehörte dazu die Gelegenheit, sich<br />
unter fachkundiger Anleitung beim<br />
Bogenschießen zu testen oder eine<br />
Alpakaherde zu beobachten. Alte<br />
Handwerkskunst demonstrierte<br />
erstmals in Ottenhausen Hobbyschmied<br />
Sascha Dahlheimer, der<br />
das Eisen zum Glühen brachte, um<br />
es zu schmieden.<br />
Kindertagesstätte St. Josef Vinsebeck als familienpastoraler Ort zertifiziert<br />
Einrichtung wird zum Ort gelebten Glaubens<br />
Gemeinsam mit dem Gemeindeverband<br />
Katholischer Kirchengemeinden<br />
Ostwestfalen-Lippe und der<br />
Kirchgemeinde Steinheim hat sich<br />
die katholische Kindertagesstätte St.<br />
Josef Vinsebeck auf den Weg zum<br />
„Familienpastoralen Ort“ gemacht.<br />
„Uns geht es darum, wie die Liebe<br />
und die Gedanken Gottes um ein<br />
erfülltes Leben in alle Lebenssituationen<br />
und Lebensphasen von Kindern<br />
und Erwachsenen in unserer KiTa<br />
erfahrbar sind,“ führte die Leiterin<br />
Sabrina Schrodt-Neumann aus.<br />
In einer Feierstunde unter dem<br />
Motto „Die Welt ist voller Wunder“<br />
erfolgte die Zertifizierung im Erzbistum<br />
Paderborn. Pfarrer Ansgar<br />
Heckeroth übergab das für drei Jahre<br />
gültige Zertifikat und das Schild,<br />
das am Eingang der Kita auf den<br />
familienpastoralen Ort hinweist.<br />
Ein Jahr haben sich die Erzieher der<br />
Einrichtung mit dem Thema beschäftigt,<br />
das auf fünf Säulen ruht: auf<br />
Evangelisierung, Beratung, Politik,<br />
Bildung, Hilfe und deren Vernetzung.<br />
Konzept beruht auf fünf<br />
Säulen<br />
Als familienpastoraler Ort soll die<br />
Kindertagesstätte Lebens- und Glaubensort<br />
zugleich sein, an dem Kinder,<br />
Eltern oder Großeltern etwas spüren<br />
können von der Zusage Jesu „Ich<br />
bin gekommen, damit sie das Leben<br />
haben.“ Die Kindertageseinrichtung<br />
wird also zum Ort gelebten Glaubens<br />
und der Verkündigung. Die pädagogischen<br />
Fachkräfte unterstützen die<br />
Eltern in Fragen der Erziehung, der<br />
Lebensgestaltung und in schwierigen<br />
Lebenssituationen. Das Team<br />
Pfarrer Ansgar Heckeroth zeichnet die Kindertagesstätte St. Josef Vinsebeck und deren Leiterin Sabrina<br />
Schrodt-Neumann (4. von links) mit dem Zertifikat „familienpastoraler Ort“ aus, (2. von rechts) Sandra<br />
Hanke (pädagogische Regionalleitung).<br />
der Einrichtung pflegt Kontakte zur<br />
Kirchengemeinde wie der Kommune<br />
und setzt sich für Familien im<br />
Sozialraum ein, ermöglicht aber<br />
auch vielfältige Bildungsimpulse.<br />
Gerade Familien erhalten so Anregungen<br />
für die Erziehungs- und<br />
Beziehungsgestaltung. Schließlich<br />
seien die pädagogischen Fachkräfte<br />
ansprechbar in Fragen des täglichen<br />
Lebens und sie unterstützten die<br />
Familien, auch durch Kontakte zu<br />
Kooperationspartnern.<br />
Die Kindertagesstätte hatte den<br />
Entwicklungsstand in den fünf vorgegebenen<br />
Bereichen dokumentiert<br />
und die Zertifizierungsbedingungen<br />
erfüllt. Ziel sei es gewesen, so die<br />
Leitung, Nachhaltigkeit intensiv<br />
erlebbar zu machen, aber auch das<br />
Verantwortungsgefühl und die Fürsorge<br />
für die Umwelt und die Tierwelt<br />
zu bewahren. „Wir bekommen so die<br />
Chance, zu entdecken und zu sehen,<br />
wo das, was wichtig ist, bei Kindern<br />
und Eltern auf fruchtbaren Boden<br />
fällt. Viele Fragen ermöglichen<br />
dadurch eine qualitative Bestandsaufnahme<br />
des täglichen Handelns<br />
in der Kita,“ ist Pfarrer Heckeroth<br />
sicher. Grüße und Glückwünsche<br />
zur erfolgreichen Zertifizierung<br />
überbrachte vom Trägerverband<br />
der katholischen Kindertageseinrichtungen<br />
Hochstift Sandra Hanke<br />
(Pädagogische Regionalleitung).<br />
Kleine Ortschaft Erwitzen versteht groß zu feiern<br />
Königspaar Matthias Schlüter und Michelle Tölle beim Schützenfest bejubelt<br />
Festlich geschmückt war der Geburtsort des bekannten<br />
Lyrikers Peter Hille, als der Schützenverein Erwitzen nach<br />
fünfjähriger Pause wieder Schützenfest feiern konnte. Im<br />
Mittelpunkt stand das Königspaar König Matthias Schlüter<br />
und Königin Michelle Tölle. König und Königin sind beide<br />
echte „Erwitzer Kinder“ und im Ort aufgewachsen. Der<br />
König arbeitet bei der Stadt Nieheim als Wasserwart, die<br />
Königin als Krankenschwester in Brakel. Ihre Familien sind<br />
fest in Erwitzen verwurzelt. Die Majestäten sind seit Jahrzehnten<br />
befreundet. Ihre bezaubernden Hofstaatsbegleiter<br />
waren Pascal Tölle und Pia Fritzen, sowie Roland Drewes<br />
und Andrea Stamm-Drewes. Ihren großen Auftritt genossen<br />
die Majestäten mit ihrem Hofstaat, als der von Oberst Harald<br />
Gläser kommandierte Schützenzug am Schützenfestsonntag<br />
vor der St.-Agatha-Kapelle zur Parade und die Festreden<br />
Aufstellung nahmen. Bürgermeister Johannes Schlütz nahm<br />
in seiner Festrede Bezug auf die Holzhauser Chronik, in<br />
Kombination von Atmosphäre und Angebot<br />
sorgen für Magnetwirkung<br />
Das Erwitzer Königspaar Matthias Schlüter und Michelle Tölle wurde mit seinem Hofstaat Pascal Tölle<br />
und Pia Fritzen (rechts), sowie Roland Drewes und Andrea Stamm-Drewes (links) groß gefeiert.<br />
der sich zahlreiche Hinweise auf die Verbindung zwischen<br />
der Ortschaft Erwitzen und seinem Heimatort<br />
Holzhausen ableiten ließen. Im Weiteren lobte er den<br />
Zusammenhalt der Schützen, der sich positiv auf die<br />
Dorfgemeinschaft und das Zusammenleben der Menschen<br />
im Ort auswirke. Dem Königspaar und seinem<br />
höfischen Gefolge gratulierte er im Namen der Stadt<br />
Nieheim. Für ein flottes Marschtempo beim Festumzug<br />
und bei der Parade sorgten dann erneut die aus<br />
dem Nachbardorf angereisten und als „Dauergäste“<br />
begrüßten Frauen und Männer des Spielmannszugs<br />
und der Musikkapelle Pömbsen. Als Ehrengäste konnte<br />
Oberst Gläser den Landtagsabgeordneten Matthias<br />
Goeken, sowie Abordnungen der Himmighauser und<br />
Borlinghauser Schützenvereine begrüßen. Ferner einen<br />
Trupp des Jägerzugs 4/352 „Schlappe Kisten“ aus<br />
Korschenbroich am Niederrhein.