BOLD TRAVEL No.11
PROFISURFER FINN SPRINGBORN IM INTERVIEW | NACHHALTIG UND ZUKUNFTWEISEND: MALEDIVEN | VENEDIG: DIE STADT IN DER LAGUNE | TOSKANA: KUNST UND LUXUS | CHALETDORF WOODRIDGE | ROADTRIP: SUPERCAR UND SCHAFE
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MOTION / ROADTRIP<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>TRAVEL</strong> // 63<br />
einer überaus geräumigen, weißen Übernachtungsvariante<br />
entspricht, welche<br />
früher wahrscheinlich mehr von Königen<br />
und Adel auf Reisen genutzt wurde.<br />
Im gemütlich-rustikalen Zelt steht ein<br />
Doppelbett, ein kleiner Holz-Ofen, man<br />
läuft auf schickem Holzfußboden, und<br />
natürlich gibt es jede Menge Platz. Vor uns<br />
eine fantastische Aussicht auf das umliegende<br />
Land voller grüner Wälder und<br />
Wiesen. Letztere sind, wie für die Region<br />
üblich, mit einer Schafherde besetzt, die<br />
man hier fast überall sieht. Man sagt, dass<br />
auf 3 Millionen Waliser über 10 Millionen<br />
Schafe kommen. Aber zurück zum Zelt:<br />
Außen gibt es eine zugehörige Küche,<br />
und zu WC und Dusche geht man ein<br />
paar Meter zum sogenannten Outhouse.<br />
Kurz gesagt: Glamping! Das Kunstwort<br />
kommt im Übrigen aus dem Englischen<br />
und setzt sich aus den Begriffen „Glamorous“<br />
und „Camping“ zusammen. Der<br />
rund 300.000 EUR teure Sportwagen<br />
davor passt demnach ganz gut ins Bild.<br />
Also, Schampus-Flasche auf und ab zum<br />
Dinner.<br />
Nach einer gemütlichen Nacht mit einem<br />
wohlig-wärmenden, knisterndem Feuer<br />
im Ofen geht es für uns am nächsten<br />
Morgen zum Meer und ab an den Strand<br />
der kleinen Küstengemeinde Saundersfood.<br />
Aber vorab: Schon mal einen Kaltstart mit<br />
einem V12 am Morgen gemacht? Sagen<br />
wir, es erübrigt den Espresso und hebt<br />
die Stimmung kolossal.<br />
Auf dem Weg fällt uns auf, dass die<br />
Straßenschilder hier zweisprachig sind<br />
– auf Englisch und Walisisch. Waliser<br />
sind bekanntlich von einem sehr stolzen<br />
Schlag – der immerwährend nach Unabhängigkeit<br />
strebt, und so wundern wir<br />
uns nur kurz über die Angaben, die bei<br />
kurzer Betrachtung nur wenig mit der<br />
Muttersprache Englisch zu tun haben.<br />
Warum sind wir eigentlich in Wales? Nun,<br />
Aston Martin ist seit 50 Jahren der erste<br />
britische Automobilhersteller, der sich<br />
unweit entfernt, in St. Athan, mit einem<br />
Zweitwerk niedergelassen hat und hier<br />
das neue SUV DBX produziert (das wir<br />
bereits in vorherigen <strong>BOLD</strong>-Ausgaben<br />
vorgestellt haben). Unsere Tour ist also<br />
ein Heimspiel, und die Reaktionen der<br />
Menschen auf das Fahrzeug sind allerorts<br />
äußerst positiv. Man spürt einen<br />
gewissen Stolz, den man hier mit der<br />
britischen Luxusmarke verbindet, die in<br />
den ersten 100 Jahren ihres Bestehens,<br />
im Stammwerk von Gaydon in Zentralengland,<br />
nicht einmal 100.000 Fahrzeuge<br />
produziert hat.<br />
Angekommen in Saundersfood erleben<br />
wir den Lunch mit Blick auf den Atlantik<br />
im Restaurant Coast, welches in einem<br />
Gebäude aus moderner Holz-Architektur<br />
über dem Coppet Hall Beach über<br />
der Düne thront. Etwas ungewöhnlich<br />
für britische Verhältnisse ist der strahlende<br />
Sonnenschein, und so entspannen<br />
wir uns auf der Terrasse unter großzügigen<br />
Sonnenschirmen und betrachten<br />
das rege Treiben am Strand. Der DBS<br />
parkt derweilen auf dem anliegenden<br />
Parkplatz, und man muss schon sagen,<br />
dass der Nachfolger des Aston Martin<br />
Vanquish in seinen Proportionen äußerst<br />
ansprechend wirkt.<br />
Ein Supersportwagen? Definitiv! Aber<br />
er posaunt es nicht heraus – britisches<br />
Understatement. Der großzügige Frontgrill<br />
erinnert an eine Honigwabe, die<br />
Seitenlinie symbolisiert Geschwindigkeit,<br />
und die breiten Schultern lassen die<br />
neugierigen, vorbeilaufenden Betrachter<br />
ahnen, welche Kraft der DBS unter der<br />
Haube entfalten kann. Die Luftauslässe<br />
hinter den Vorderrädern erlauben einen<br />
sauberen Luftstrom seitlich am Fahrzeug<br />
und sind inspiriert vom Aston Martin<br />
Vulcan und dem Vantage GTE Rennauto.<br />
Im Übrigen trägt der DBS Superleggera,<br />
der seit Ende 2018 erhältlich ist, die Initialen<br />
DB von Sir David Brown, der das<br />
Unternehmen von 1947 bis 1972 führte,<br />
und „Superleggera“ bedeutet übersetzt<br />
so viel wie „superleicht“.<br />
Auch im Innenraum ist der Brite zurückhaltend,<br />
elegant und wirkt geräumig.<br />
Nach einem exquisiten Essen begeben<br />
wir uns zurück in unseren V12, der mit<br />
einem Sprintwert von 3,4 Sekunden zu<br />
den schnellsten Gran Turismos zählt –<br />
und genießen den einmaligen Sound.<br />
WEITERE INFORMATIONEN:<br />
www.astonmartin.com