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Justus Geilhufe (Hrsg.): Das Leben suchen (Leseprobe)

Wie überlebt die Kirche den Atheismus des 21. Jahrhunderts? Auf diese Frage gibt es viele richtige Antworten. Eine davon lautet: Indem sie auf das Zeugnis derer hört, die als Christen den Atheismus des 20. Jahrhunderts überlebt haben. In diesem Buch werden die verschiedensten Persönlichkeiten protestantischer wie katholischer Konfession vorgestellt, die das kirchliche Leben in der DDR auf ihre Art und Weise leitend mitgestaltet haben und dabei Wegweisendes für uns heute geleistet haben. Darunter sind Bischöfe wie Johannes Hempel, Heino Falcke, Günther Jacob, Hugo Aufderbeck, Joachim Meisner oder Joachim Wanke wie auch Theologinnen und Theologen wie Josef Hromádka, Elisabeth Adler, Ulrich Kühn oder Christiane Markert-Wizisla. Christian Lehnert hat eine persönliche Erinnerung beigesteuert.

Wie überlebt die Kirche den Atheismus des 21. Jahrhunderts? Auf diese Frage gibt es viele richtige Antworten. Eine davon lautet: Indem sie auf das Zeugnis derer hört, die als Christen den Atheismus des 20. Jahrhunderts überlebt haben. In diesem Buch werden die verschiedensten Persönlichkeiten protestantischer wie katholischer Konfession vorgestellt, die das kirchliche Leben in der DDR auf ihre Art und Weise leitend mitgestaltet haben und dabei Wegweisendes für uns heute geleistet haben. Darunter sind Bischöfe wie Johannes Hempel, Heino Falcke, Günther Jacob, Hugo Aufderbeck, Joachim Meisner oder Joachim Wanke wie auch Theologinnen und Theologen wie Josef Hromádka, Elisabeth Adler, Ulrich Kühn oder Christiane Markert-Wizisla. Christian Lehnert hat eine persönliche Erinnerung beigesteuert.

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»Welche Missverständnisse,<br />

Missdeutungen und Verleumdungen<br />

scheinen die DDR für westliche<br />

Christen zu umhüllen«<br />

Josef Hromádka (1889–1969)<br />

Peter C.A. Morée<br />

1. Einführung: die komplizierte Beziehung Josef Lukl<br />

Hromádkas zum Nachkriegsdeutschland<br />

Im Nachlass Josef Lukl Hromádkas befindet sich ein Brief von Kurt Scharf zum<br />

Anlass des 80. Geburtstags des Prager Theologen. Der ehemalige Ratsvorsitzende<br />

der EKD und Bischof der Landeskirche Berlin-Brandenburg bewertete die Arbeit<br />

und Wirkung Hromádkas u. a. im Lichte der jüngsten Geschichte der EKD.<br />

»Sie haben früher als andere das Verhältnis zur Römisch-Katholischen Kirche neu<br />

gesehen und gewertet. Sie haben den Dialog mit dem Marxismus möglich gemacht<br />

und im Dialog großartige Ergebnisse erreicht. Sie haben uns in Deutschland im<br />

Miteinander der Kirchen aus beiden Staaten hervorragende Dienste geleistet. (…)<br />

Persönlich danke ich Ihnen für väterliche Freundschaft.« 1<br />

Scharf hob gerade die Gebiete hervor, in welchen Hromádka teils schonvor dem<br />

Zweiten Weltkrieg und systematisch in der Nachkriegszeit arbeitete. Scharfs<br />

Würdigung fokussierte sich explizit auf Hromádkas Tätigkeit im Bereich ökumenischer<br />

und internationaler Beziehungen. Seit den zwanziger Jahren des<br />

20. Jahrhunderts kritisierte Hromádka die evangelische Theologie und Kirche<br />

wegen ihres Traditionalismus in der Haltung gegenüber der Römisch-Katholischen<br />

Kirche und gegenüber den Ereignissen in der neugegründeten Sowjetunion.<br />

In seiner Bewertung beider Entitäten betonte Hromádkadie Bereicherung,<br />

die sie für die protestantische und für die westliche Welt darstellen können.<br />

Scharfs dankbare Worte bedeuteten dazu eine Anerkennung der Bedeutung<br />

und des Beitrags Hromádkas für die innerdeutschen kirchlichen Beziehungen.<br />

Eine derartige Anerkennung von Seiten evangelischer Vertreter in Deutschland<br />

1<br />

Evangelisch-Theologische Fakultät der Karlsuniversität, Nachlass J. L. Hromádka, 1–3,<br />

Brief von Kurt Scharf an Josef L. Hromádka, 26. 6.1969.

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