Nr. 1/2010 - Schweizerische Vereinigung der Weinfreunde
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Die wichtigsten Rebsorten und<br />
ihre Anteile im Piemont sind heute<br />
die weissen Gewächse Moscato<br />
bianco, Cortese und Erbaluce. Die<br />
bedeutendsten roten Sorten sind:<br />
Barbera, die weitest verbreitete<br />
Sorte, Nebbiolo (auch Spanna<br />
o<strong>der</strong> Chiavennasca genannt) aus<br />
<strong>der</strong> die berühmtesten Rotweine<br />
des Piemont gekeltert werden.<br />
Von <strong>der</strong> gesamten Weinernte<br />
des Piemont entfallen rund 90%<br />
auf Rotweine und nur 10% auf<br />
Weissweine, von denen neun<br />
Zehntel als Schaumwein verarbeitet<br />
werden. Drei <strong>der</strong> besten Weissweine<br />
Italiens kommen aus dem<br />
Piemont. Es sind dies <strong>der</strong> Schaumwein<br />
Asti Spumante und <strong>der</strong><br />
süsse Moscato d’Asti, die beide<br />
aus <strong>der</strong> weissen Muskateller<br />
Traube gewonnen werden, sowie<br />
<strong>der</strong> aus <strong>der</strong> gleichnamigen Rebsorte<br />
stammende Arneis, ein eleganter,<br />
trockener Wein, <strong>der</strong> lei<strong>der</strong><br />
nur sehr selten zu bekommen ist.<br />
Lorenzo Picollo...<br />
Das Landwirtschaftsunternehmen<br />
Picollo Ernesto befindet sich auf<br />
ca. 260 m Höhe in Rovereto di<br />
Gavi, dem höchsten Weingebiet<br />
Prestige Gavi <strong>der</strong> gesamten Region.<br />
Von hieraus begann vor mehreren<br />
Jahrhun<strong>der</strong>ten <strong>der</strong> Anbau<br />
von Weintrauben «Cortese» sowie<br />
die Kelterung von Weisswein, die<br />
gewonnene Qualität war sehr gut.<br />
Die Weine wurden zunächst an <strong>der</strong><br />
ligurischen Küste in Restaurantbetrieben<br />
ausgeschenkt, sein Ruhm<br />
verbreitete sich jedoch sehr<br />
schnell auch im restlichen Italien.<br />
Im Jahre 1974 wurde dem Wein<br />
die DOC-Auszeichnung verliehen,<br />
und 1998 wurde <strong>der</strong> Wein-Gavi mit<br />
dem DOCG ausgezeichnet, was ihn<br />
zu einem <strong>der</strong> besten Weissweine<br />
Italiens machte und weithin für<br />
seiner Verbreitung führte.<br />
Dem Unternehmen Picollo ist<br />
es nach langer und anstrengen<strong>der</strong><br />
Arbeit und dreier Generationen<br />
gelungen, den Traum des Grün<strong>der</strong>s<br />
wahrzumachen und ausgezeichnete<br />
Weine von internationaler<br />
Qualität herzustellen. Mit<br />
vielen Opfern hat sie mo<strong>der</strong>ne<br />
Edelstahl-Tanks sowie eine komplett<br />
neue Abfüll-Anlage errichtet.<br />
Das Verarbeitungsverfahren beruht<br />
auf <strong>der</strong> strengen traditionellen<br />
Herstellungsweise. Das Unternehmen<br />
hält <strong>der</strong>zeit etwa 7 Hektar<br />
Weinberge, mit einem durchschnittlichen<br />
Alter <strong>der</strong> Reben von<br />
25 bis 30 Jahren. Als Repräsentant<br />
des Weinbaubetriebes war<br />
an diesem Abend Lorenzo Picollo<br />
persönlich anwesend, um uns<br />
seine Weine uns vorzustellen.<br />
Diesmal wie<strong>der</strong> einmal auf Italienisch,<br />
mit dem Kommentar und<br />
<strong>der</strong> Uebersetzung von Martin<br />
Riedi, unserem Gastgeber.<br />
...und Marco Porello<br />
Mitten im Tal con Canale begegnen<br />
wir – versunken zwischen den<br />
Vorzeigeortschaften Barolo und<br />
Barbaresco – einem wahren<br />
Kleinod. In den Hügeln von Guarene<br />
und Canale treffen wir auf<br />
das Weingut von Marco Porello<br />
und dessen erstklassigen Weingärten.<br />
Vergessen von all den<br />
Weinkenner-Koryphäen gedeiht<br />
hier reinsortiger Roero-Arneis aus<br />
erstklassigen Hanglagen.<br />
Auch Marco Porello führt den<br />
Betrieb jetzt schon in <strong>der</strong> dritten<br />
Generation. Er stellt für uns ein<br />
La vie de l’ANAV<br />
Martin Riedi, Lorenzo Picollo und Marco Porello.<br />
Ausnahmetalent dar. Ein Winzer,<br />
dessen Weine schon heute die <strong>der</strong><br />
ganz Grossen überholt haben. Er<br />
hat noch eine glänzende Zukunft<br />
vor sich. Das Preis-Genussverhältnis<br />
seiner höchst authentischen<br />
Weine ist im Piemont schwerlich<br />
zu überbieten.<br />
Beide Winzer führten uns mit<br />
ihren grossartigen Weinen gekonnt<br />
durch den Abend.<br />
Und dazu ein<br />
«Traum aus <strong>der</strong> Küche»<br />
Trotz seiner Uebersetzungsarbeit<br />
konnte sich Martin Riedi <strong>der</strong><br />
Küche widmen und wie. Was zu<br />
den einzelnen Weinen serviert<br />
wurde, war einfach gesagt ein<br />
Traum. Das schon fast traditionell<br />
wie<strong>der</strong>um aus acht Gängen bestehende<br />
Dîner war, wie üblich, immer<br />
noch auf dem Niveau seiner<br />
seit 2 Jahren bestehenden Punkte<br />
bei Gault et Millau.<br />
Insgesamt 42 <strong>Weinfreunde</strong><br />
waren an diesem Abend dabei<br />
und freuten sich am Dargebotenen.<br />
Wie immer wurde das Apéro<br />
im Seminarraum des Hotels, d.h.<br />
im Untergeschoss serviert. Es gab<br />
also Salumi e Grissini Piemontesi<br />
(von den beiden Refrenten selbst<br />
im Piemont ausgesucht und mitgebracht)<br />
mit Roverina, Spumante<br />
von Ernesto Picollo.<br />
Die übrigen Gänge durften wir<br />
im prall gefüllten Restaurant des<br />
Hotels Spitzhorn einnehmen. Die<br />
Stimmung war einzigartig und die<br />
Atmosphäre war mehr als nur perfekt.<br />
Die einzelnen Gänge des Menus<br />
wurden den Weinen angepasst,<br />
was meist ein kleines<br />
Kunstwerk für sich selbst bedeutet.<br />
Zu Involtini di peperoni con<br />
mousse di tonno erhielten wir den<br />
berühmten Gavi di Gavi von Ernesto<br />
Picollo.<br />
Anschliessend durften wir<br />
Carnaroli di Acquerello al tartufo<br />
bianco mit einem Roero Arneis<br />
Camestri von Marco Porello geniessen.<br />
Das war vielleicht schon<br />
fast <strong>der</strong> Höhepunkt des Abends,<br />
vor allem weil die Trüffel dazu<br />
wie<strong>der</strong>um so richtig schmeckten.<br />
– Damit war aber noch nicht genug<br />
<strong>der</strong> Spezialitäten. Es ging<br />
weiter mit Agnoletti al burro e salvia,<br />
dazu ein Mugreigu, ein Rotwein<br />
von Ernesto Picollo.<br />
Als Hauptgang servierte man<br />
uns Tagliata di manzo con funghi e<br />
verza zusammen mit einem Barbera<br />
Filatura von Marco Porello,<br />
vielleicht <strong>der</strong> Beste Wein an diesem<br />
Abend. Zu den Formaggi Pie-<br />
Programm <strong>2010</strong><br />
1. Mai: ANAV-Kongress und Delegiertenversammlung,Epesses/Lavaux<br />
26. Juni: Italien/Apulien, Conte<br />
Onofrio Spagnoletti Zeuli,<br />
Stamm/Degustation, Palace<br />
Hotel Gstaad<br />
18. September: Soirée «Wine<br />
& Dîne», Feines aus Küche und<br />
Keller, Roberth Speth, Restaurant<br />
Chesery Gstaad<br />
4. Dezember: Schweiz/Wallis,<br />
Neues aus dem Unterwallis, mit<br />
Philippe Darioli, einem <strong>der</strong><br />
Topwinzer aus Martigny,<br />
Stamm/Degustation, Hotel-Restaurant<br />
Spitzhorn, Saanen<br />
12. März 2011: Oesterreich,<br />
Felix Austria/Glückliches Oesterreich,<br />
Hauptversammlung,<br />
Hotel Le Grand Chalet, Restaurant<br />
Le Grand Cru<br />
18 Ami du Vin 4/09