24.10.2023 Aufrufe

2023-10-oebm-der-osterreichische-baustoffmarkt - BACHL - Dämmen Natürlich?

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

AUFTAKT<br />

B AUCHEMIE<br />

Zwei häufige Anwendungen sind hier<br />

<strong>der</strong> Schutz vor Schimmel sowie zeitgemäße<br />

Holzschutzmittel.<br />

Schimmel entsteht, wenn die in <strong>der</strong><br />

Luft vorhandenen Schimmelsporen mit<br />

Feuchtigkeit, Wärme und einem geeigneten<br />

Nährboden in Kontakt kommen.<br />

Das passiert, wenn die – in einem allzu<br />

dichten Gebäudeinneren – entstandene<br />

Luftfeuchtigkeit nicht entweichen kann<br />

und am vergleichsweise kalten Fensterglas<br />

kondensiert. Schon ist ein Nährboden<br />

für Schimmel geschaffen, <strong>der</strong> vor<br />

allem in Raumecken und an Außenwänden<br />

entsteht. Auch falsches Lüftungsverhalten<br />

begünstigt Schimmelbildung<br />

genauso wie Wärmebrücken.<br />

Neben Schäden an <strong>der</strong> Bausubstanz<br />

können Schimmelpilze auch für den<br />

Menschen gesundheitliche Probleme<br />

hervorrufen. Je nach Art des Schimmels<br />

können diese von Konzentrationsproblemen<br />

und Kopfschmerzen bis<br />

hin zu asthmatischen Atemwegserkrankungen<br />

reichen. Vor allem Kin<strong>der</strong> und<br />

Menschen mit geschwächtem Immunsystem<br />

sind anfällig für schimmelbedingte<br />

Gesundheitsprobleme. Bei <strong>der</strong> ökologischen<br />

Schimmelsanierung steht die<br />

nachhaltige Beseitigung des Schimmels<br />

unter Verwendung natürlicher Produkte<br />

im Fokus. Fungizide Mittel kommen<br />

nicht zum Einsatz, da diese ebenfalls<br />

gesundheitsschädliche Auswirkungen<br />

auf den Menschen haben können und<br />

das Raumklima mit giftigen Chemikalien<br />

belasten. Die ökologische Sanierung<br />

von Schimmel zielt vor allem darauf ab,<br />

zukünftige Bildung von Schimmel zu<br />

vermeiden und das Risiko für einen erneuten<br />

Befall zu minimieren.<br />

Dafür ist es wichtig, den Schimmel<br />

nicht einfach zu überstreichen. Für die<br />

Sanierung werden alkalische Materialien<br />

wie Kalk und Silikatfarbe verwendet, die<br />

im heimischen Baustofffachhandel in<br />

vielen Farbtönen erhältlich sind. Sie hinterlassen<br />

eine diffusionsoffene Oberfläche<br />

und sperren den Untergrund nicht<br />

ab. So kann Luftfeuchtigkeit aufgenommen<br />

und wie<strong>der</strong> abgegeben werden und<br />

die Entstehung von Schimmel wird gehemmt.<br />

Noch besser ist es, schon während <strong>der</strong><br />

Planungs- bzw. Bauphase Maßnahmen<br />

zur Schimmelvermeidung zu ergreifen<br />

und auch die Innenräume demensprechend<br />

zu gestalten.<br />

Mit Kalkfarben, Kalk-Feinputzen und<br />

Silikatfarben ist man hier in jedem Fall<br />

auf <strong>der</strong> sicheren und gesün<strong>der</strong>en Seite.<br />

Holzschutzmittel wie<strong>der</strong>um bieten<br />

eine Lösung, um die Haltbarkeit von<br />

Holzbauteilen erheblich zu verlängern<br />

und somit zur Reduzierung von CO2-<br />

Emissionen beizutragen. Denn heimisches<br />

Holz wie Kiefer o<strong>der</strong> Fichte,<br />

ist ein regenerativer Baustoff mit ausgezeichneten<br />

bauphysikalischen Eigenschaften<br />

– jedoch sind diese Hölzer<br />

anfällig für Pilz- und Insektenbefall, insbeson<strong>der</strong>e<br />

im Außenbereich. Betroffene<br />

Bauteile in Gebäuden, im Garten- und<br />

Landschaftsbau, auf Terrassen, Lärm-<br />

schutzwänden, Masten, Bahnschwellen<br />

o<strong>der</strong> bei anspruchsvollen Anwendungen<br />

wie beispielsweie Kin<strong>der</strong>spielplätzen verlieren<br />

ihre Gebrauchstauglichkeit und<br />

müssen ausgetauscht werden, was insbeson<strong>der</strong>e<br />

bei tragenden Bauteilen relevant<br />

ist.<br />

Mo<strong>der</strong>ne Holzschutzmittel unterliegen<br />

strengen europäischen Vorschriften<br />

und werden sorgfältig auf ihre Auswirkungen<br />

auf Gesundheit und Umwelt geprüft<br />

und zugelassen. Sie verlängern die<br />

Lebensdauer von Holzbauteilen im Freien<br />

um das Doppelte bis Dreifache. Dies<br />

bedeutet, dass das im Holz gespeicherte<br />

CO2 wesentlich später freigesetzt wird,<br />

was einen wichtigen Beitrag zu dessen<br />

Reduzierung leistet und den Zielen <strong>der</strong><br />

LULUCF-Verordnung (EU-Verordnung<br />

2018/841 vom 30.05.2018 über die<br />

Einbeziehung <strong>der</strong> Emissionen und des<br />

Abbaus von Treibhausgasen aus Landnutzung,<br />

Landnutzungsän<strong>der</strong>ung und<br />

Forstwirtschaft) entspricht. Gleichzeitig<br />

wird weniger Holzeinschlag als Ersatz<br />

für auszutauschende Bauteile benötigt.<br />

Ein weiterer Vorteil ist die Schonung<br />

von Ressourcen, da <strong>der</strong> Einsatz wi<strong>der</strong>standsfähigerer<br />

Tropenhölzer vermieden<br />

wird. Wenn mehr heimische Hölzer<br />

dauerhaft nutzbar gemacht werden,<br />

verringert sich die Notwendigkeit, Holz<br />

aus klimarelevanten Tropenwäl<strong>der</strong>n zu<br />

importieren. Dies reduziert auch die damit<br />

verbundenen Transportkosten und<br />

-emissionen.<br />

y<br />

Schwerstbelastete Verkehrsbrücken können ihre Leistung kaum ohne den Zusatz mo<strong>der</strong>ner Bauchemie erbringen. Zudem erhöht diese <strong>der</strong>en Lebensdauer und verringert<br />

die notwendigen Wartungsarbeiten.<br />

Bild: Elsemargriet auf Pixabay<br />

8 | <strong>10</strong> . <strong>2023</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!