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04.11.2023 Lindauer Bürgerzeitung

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2 4. November 2023 • BZ Nr. 44/23<br />

AMTSBLATT DER STADT LINDAU (B)<br />

Der frische Wind verabschiedet sich<br />

Thomas Nuber geht in Altersteilzeit – 32 Jahre lang in Führungsverantwortung für die Stadtverwaltung Lindau<br />

32 Jahre lang war Thomas Nuber<br />

in der <strong>Lindauer</strong> Stadtverwaltung<br />

tätig. In dieser Zeit<br />

war er Abteilungsleiter für<br />

öffentliche Sicherheit und<br />

Ordnung, ab 2003 Amtsleiter<br />

für das Amt Bürgerdienste<br />

und Ordnungsverwaltung, bevor<br />

er dann 2014 die Leitung<br />

des Haupt- und Personalamtes<br />

übernommen hat. Den<br />

Staffelstab hat er 2022 aus<br />

gesundheitlichen Gründen<br />

an Hauptamtsleiterin Tanja<br />

Bohnert weitergegeben. Zuletzt<br />

war Thomas Nuber Rechnungsprüfer<br />

der Stadt Lindau.<br />

Nun geht er in Altersteilzeit.<br />

32 Jahre sind eine lange Zeit<br />

und Grund genug, ihm zum<br />

Abschied noch ein paar Fragen<br />

zu stellen.<br />

Können Sie sich an Ihren<br />

ersten Tag in der Stadtverwaltung<br />

erinnern?<br />

Thomas Nuber (TN): Vor 44<br />

Jahren habe ich als Staatsbeamter<br />

im Landratsamt Neu-<br />

Ulm angefangen. Ich wurde<br />

dort vom Landrat begrüßt. An<br />

seine aufmunternden Worte<br />

habe ich mich über die Jahre<br />

immer wieder erinnert. Als<br />

ich vor 32 Jahren zur Stadt<br />

Lindau kam, öffnete ich in<br />

meinem Büro gleich ein Fenster.<br />

Eine Kollegin sagte: „Gut,<br />

dass mit Ihnen hier frischer<br />

Wind reinkommt!“<br />

Wie hat sich in Ihrer Wahrnehmung<br />

die Verwaltung<br />

seitdem verändert?<br />

TN: Vieles ist unpersönlicher<br />

und schnelllebiger und<br />

die Abwägungen sind komplexer<br />

geworden. Heute sind<br />

bei Entscheidungen viel mehr<br />

Interessen, aber auch Befindlichkeiten<br />

zu berücksichtigen.<br />

Welche Stationen haben Sie<br />

bei der Stadt Lindau durchlaufen?<br />

TN: Ich war 32 Jahre immer<br />

in Führungsverantwortung:<br />

als Leiter der Abteilung für öffentliche<br />

Sicherheit und Ordnung,<br />

als Amtsleiter des Bürger-<br />

und Ordnungsamtes, als<br />

Hauptamtsleiter und zuletzt,<br />

nachdem ich krank wurde, als<br />

Leiter des Rechnungsprüfungsamtes.<br />

Einer der bewegendsten Momente in seiner Laufbahn: Thomas Nuber<br />

(links), der ehemalige Oberbürgermeister Dr. Gerhard Ecker und<br />

Häuptling Rankin bei der Tagung der Weltreligionen „Religions for<br />

Peace“ in Lindau.<br />

Foto: Stadt Lindau<br />

Wenn wir jetzt zwei<br />

Monate weiterspulen:<br />

Was glauben Sie, was<br />

werden Sie aus dem Berufsalltag<br />

am meisten<br />

vermissen?<br />

TN: Natürlich die Kolleginnen<br />

und Kollegen, denen ich<br />

hier begegnet bin. In der<br />

Stadtverwaltung arbeiten<br />

viele tolle, aufgeräumte Menschen,<br />

die auch fachlich viel<br />

besser sind als ihr Ruf.<br />

Was hat Ihnen besonders<br />

Freude gemacht und was<br />

sind die negativen<br />

Begleiterscheinungen<br />

Ihrer Arbeit?<br />

TN: Wenn ein Problem gelöst<br />

wurde und die Beteiligten<br />

damit zufrieden waren,<br />

war das ein Erfolgsgefühl. Das<br />

Abwägen und gedankliche<br />

Ringen um eine ausgewogene<br />

Lösung hat mir allerdings einige<br />

„schlaflose Nächte“ gekostet.<br />

Die Flüchtlingskrise,<br />

Corona, Fachkräftemangel:<br />

In Ihrer Zeit als Hauptamtsleiter<br />

galt es, wichtige<br />

Entscheidungen zu treffen,<br />

für die es kein Reißbrett<br />

gab. Wie kommt man da<br />

zu einer Entscheidungsfindung?<br />

TN: Mein Sohn sagt immer:<br />

„Ruhe bewahren! – Sicherheit<br />

ausstrahlen!“ Das trifft es<br />

schon. Ansonsten: Abwägen,<br />

der Einschätzung anderer gut<br />

zuhören und manchmal ist<br />

eine 80-prozentig ausgereifte<br />

Entscheidung besser als keine.<br />

Was waren für Sie die<br />

bewegendsten Momente?<br />

Beeindruckt haben mich<br />

die Vertreter der Weltreligionen<br />

und Glaubensgruppen<br />

bei der Tagung Religions<br />

for Peace in Lindau, die<br />

die Hoffnung ausgestrahlt<br />

haben, dass friedliches Nebeneinander<br />

gelingen kann,<br />

auch wenn uns Despoten,<br />

Oberbürgermeisterin Dr. Claudia Alfons verabschiedete Thomas<br />

Nuber in der letzten Stadtratssitzung. Zur Erinnerung bekam er das<br />

Logo der Stadt Lindau, ein Lindenblatt, aus Marzipan. Foto: Stadt Lindau<br />

Terroristen und ideologisch<br />

Fehlgeleitete immer wieder<br />

die Gewaltfratze zeigen.<br />

Bewegt haben mich immer<br />

die persönlichen Schicksale,<br />

in die ich kurzzeitig Einblick<br />

bekommen habe.<br />

Wir erleben derzeit<br />

einen großen<br />

Generationenumbruch<br />

in der Belegschaft.<br />

Wie überall wird es auch<br />

für die Stadt Lindau<br />

immer schwieriger,<br />

junge Menschen für die<br />

Verwaltung zu begeistern.<br />

Würden Sie noch einmal<br />

die gleiche Laufbahn<br />

einschlagen?<br />

Ich würde mich wieder<br />

für das Gemeinwohl und<br />

unsere liebenswerte Stadt<br />

engagieren wollen und mir<br />

wieder etwas suchen, bei dem<br />

ich eng mit Menschen zusammen<br />

arbeite. Aber vielleicht<br />

wäre es etwas, bei dem der<br />

Erfolg der Anstrengung sichtbarer<br />

ist.<br />

Würden Sie heute etwas<br />

anders machen?<br />

Ich würde mich heute mehr<br />

auf meine Verantwortung als<br />

Führungskraft gegenüber den<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

konzentrieren. Achtsamer<br />

sein bei dem, was sie<br />

brauchen, um gesund zu bleiben.<br />

32 Jahre lang sind Sie an<br />

fast jedem Arbeitstag mit<br />

dem Fahrrad in die Verwaltung<br />

gefahren. Gibt es<br />

schon ein Ersatzprogramm?<br />

Ich werde natürlich auch<br />

privat weiterhin radeln. Ich<br />

habe drei verschiedene Fahrradtypen,<br />

die ich je nach Laune<br />

einsetze.<br />

Es gibt noch so viel zu erleben!<br />

Ich bin gespannt, welche<br />

Stationen und Herausforderungen<br />

das Leben noch für<br />

mich bereithält. Und ich will<br />

alles – auch das Unerwartete<br />

– im Vertrauen auf Gottes Segen<br />

angehen.<br />

Patricia Herpich<br />

Stadt Lindau und Stadtwerke Lindau schließen Vertrag<br />

Straßenbeleuchtung: Vollständige Umrüstung auf LED in den nächsten fünf Jahren geplant<br />

Die Betriebsführung der Straßenbeleuchtung<br />

in Lindau<br />

wird in den nächsten 20 Jahren<br />

bei den Stadtwerken Lindau<br />

angesiedelt sein. Ein Gremium<br />

bestehend aus Stadträten<br />

und der Werkleitung der<br />

Garten- und Tiefbaubetriebe<br />

der Stadt Lindau (GTL) entschied<br />

sich im Rahmen einer<br />

öffentlichen Ausschreibung<br />

für die Stadtwerke Lindau.<br />

Sie werden künftig für die Instandhaltung,<br />

den Betrieb,<br />

das Management, die Energielieferung<br />

und die Erneuerung<br />

der Straßenbeleuchtung verantwortlich<br />

sein.<br />

Den Vertrag haben Oberbürgermeisterin<br />

Dr. Claudia<br />

Alfons und Hannes Rösch,<br />

Geschäftsführer Stadtwerke<br />

Lindau, gemeinsam mit Pius<br />

Hummler, Werkleiter der<br />

GTL, nun unterzeichnet.<br />

„Wir freuen uns, dass wir<br />

mit den Stadtwerken Lindau<br />

einen lokalen und verlässlichen<br />

Vertragspartner für die<br />

Straßenbeleuchtung gewonnen<br />

haben“, sagt Oberbürgermeisterin<br />

Dr. Claudia Alfons.<br />

Hannes Rösch betont: „Wir<br />

werden die städtische Straßenbeleuchtung<br />

nach und<br />

nach modernisieren und dabei<br />

einen Schwerpunkt auf<br />

eine bessere Energieeffizienz<br />

legen.“ Rund 47 Prozent der<br />

<strong>Lindauer</strong> Straßenleuchten<br />

sind bereits auf LED umgerüstet.<br />

In den nächsten fünf Jahren<br />

sollen die noch Ausstehenden<br />

folgen. Die geplante<br />

Modernisierung soll auch sicherstellen,<br />

dass die Beleuchtung<br />

die Bedürfnisse des Natur-<br />

und Artenschutzes berücksichtigt.<br />

Bettina Wind<br />

v.li.: Hannes Rösch, Geschäftsführer der Stadtwerke Lindau, Pius<br />

Hummler, Werkleiter der Garten- und Tiefbaubetriebe der Stadt<br />

Lindau und Oberbürgermeisterin Dr. Claudia Alfons bei der<br />

Vertragsunterzeichnung.<br />

Foto: Stadt Lindau

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