06.11.2023 Aufrufe

GET – GREEN EFFICIENT TECHNOLOGIES DE 2/23

„GET – GREEN EFFICIENT TECHNOLOGIES“ ist die neue unabhängige Medienplattform für Energie­versorgung, Effizienzsteigerung und alternative Energieträger und -speicher. In der Industrie gibt es nach wie vor ein hohes Potential, Energie einzusparen. Effizienz ist nicht nur für die Wirtschaftlichkeit eines Unternehmens wichtig, sondern zielführend und ressourcen­schonend. Die Bedeutsamkeit von Effizienz, vor allem in der Energieerzeugung, welche Rolle dabei Wasserstoff, Industrieprozesse, die Ressourcen- und Kreislaufwirtschaft spielen, wie Energie gespeichert werden kann und vieles mehr finden Sie in der neuen GET. „GET – GREEN EFFICIENT TECHNOLOGIES“ ist eine Publikation der PuK. Das Fachmedium wird 2023 in deutscher Sprache am 25. Mai und 7. November als Print- und Digitalausgabe und am 5. Juli und 29. November in englischer Sprache ausschließlich als digitale Ausgabe erscheinen.

„GET – GREEN EFFICIENT TECHNOLOGIES“ ist die neue unabhängige Medienplattform für Energie­versorgung, Effizienzsteigerung und alternative Energieträger und -speicher.

In der Industrie gibt es nach wie vor ein hohes Potential, Energie einzusparen. Effizienz ist nicht nur für die Wirtschaftlichkeit eines Unternehmens wichtig, sondern zielführend und ressourcen­schonend.

Die Bedeutsamkeit von Effizienz, vor allem in der Energieerzeugung, welche Rolle dabei Wasserstoff, Industrieprozesse, die Ressourcen- und Kreislaufwirtschaft spielen, wie Energie gespeichert werden kann und vieles mehr finden Sie in der neuen GET.

„GET – GREEN EFFICIENT TECHNOLOGIES“ ist eine Publikation der PuK. Das Fachmedium wird 2023 in deutscher Sprache am 25. Mai und 7. November als Print- und Digitalausgabe und am 5. Juli und 29. November in englischer Sprache ausschließlich als digitale Ausgabe erscheinen.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Leitartikel<br />

Messungen nicht mehr nachweisbar<br />

sind. Damit werden auch die strengen<br />

Regularien der Trinkwasserverordnung<br />

in Bezug auf die PFAS-Konzentration<br />

erfüllt.<br />

Gegenüber herkömmlichen Methoden<br />

wie beispielsweise der Filterung<br />

mit Aktivkohle weist die am<br />

Fraunhofer IGB entwickelte Technologie<br />

einen entscheidenden Vorteil<br />

auf: Aktivkohlefilter können die<br />

schädlichen Stoffe zwar binden, sie<br />

aber nicht beseitigen. Somit müssen<br />

die Filter regelmäßig ausgetauscht<br />

und entsorgt werden. Die AtWaPlas-<br />

Technologie dagegen kann die schädlichen<br />

Substanzen rückstandsfrei eliminieren<br />

und arbeitet dabei sehr<br />

effizient und wartungsarm.<br />

Reale Wasserproben statt<br />

synthetischer Mischungen<br />

Während konventionelle Testverfahren<br />

mit im Labor synthetisch angerührten<br />

wässrigen PFAS-Lösungen<br />

arbeiten, wurden im AtWaPlas-Projekt<br />

reale Wasserproben aus PFASkontaminierten<br />

Gebieten untersucht,<br />

die der unter anderem auf Altlastensanierung<br />

spezialisierte Projektpartner<br />

HYDR.O. zulieferte. Diese enthalten<br />

neben PFAS auch weitere Partikel,<br />

Schwebstoffe und organische Trübungen.<br />

So wurde der Reinigungseffekt<br />

auch unter realen Bedingungen<br />

mit wechselnden Wasserqualitäten<br />

unter Beweis stellt. Zugleich konnten<br />

die Prozessparameter laufend angepasst<br />

und weiterentwickelt werden.<br />

Weitere Anwendungsgebiete<br />

und Ausblick<br />

Das Plasma-Wasserreinigungsverfahren<br />

lässt sich auch für den Abbau<br />

anderer schädlicher Substanzen<br />

einsetzen, beispielsweise von Medikamentenrückständen,<br />

Pestiziden,<br />

Herbiziden und Cyaniden. Daneben<br />

kommt AtWaPlas auch für die umweltschonende<br />

und kostengünstige<br />

Aufbereitung von Trinkwasser in mobilen<br />

Anwendungen infrage.<br />

Nach den erfolgreichen Versuchsreihen<br />

mit einem Fünf-Liter-Reaktor im<br />

Technikums-Maßstab soll das Verfahren<br />

gemeinsam mit dem Verbundpartner<br />

weiter optimiert werden. Ziel<br />

ist es, toxische PFAS durch verlängerte<br />

Prozesszeiten und mehr Umläufe<br />

im Tank vollständig zu eliminieren<br />

und die AtWaPlas-Technologie auch<br />

für die praktische Anwendung im größeren<br />

Maßstab verfügbar zu machen.<br />

Zukünftig könnten entsprechende<br />

Anlagen auch als eigenständige Reinigungsstufe<br />

in Klärwerken aufgestellt<br />

werden oder in transportablen Containern<br />

auf kontaminierten Freilandflächen<br />

zum Einsatz kommen.<br />

Rettung für den Acker<br />

PFAS dienen aber nicht nur als Baumaterial<br />

für Kunststoffe oder Dichtungen<br />

<strong>–</strong> sie sind auch in Feuerlöschschäumen<br />

zu finden. Diese bilden<br />

auf der Oberfläche brennbarer Flüssigkeiten<br />

oder auf geschmolzenen<br />

Oberflächen einen dünnen Wasserfilm<br />

und verhindern so das Austreten<br />

von brennbaren Gasen. Dies steigert<br />

die Löschwirkung des Schaumes<br />

und verhindert gleichzeitig die Rückzündung<br />

der brennbaren Flüssigkeit.<br />

Löschschäume werden daher traditionell<br />

gerne auch auf Flugplätzen<br />

eingesetzt. Versickert das Löschwasser<br />

von Einsätzen oder den obligatorischen<br />

Übungen im Erdboden, kann<br />

das zu einer Belastung umliegender<br />

Agrarflächen führen. Doch wie reinigt<br />

man einen Acker?<br />

Das Forschungskonsortium des<br />

FABEKO Projektes, bestehend aus<br />

der GEOlogik Wilbers & Oeder GmbH<br />

in Münster, der Mull und Partner Ingenieurgesellschafts<br />

GmbH in Osnabrück,<br />

dem Helmholtz-Zentrum<br />

für Umweltforschung (UFZ) in Leipzig<br />

und der Sensatec GmbH in Kiel,<br />

hat im Juni 20<strong>23</strong> eine Sanierungsanlage<br />

zur On-Site-Behandlung<br />

PFAS-kontaminierter Böden in Betrieb<br />

genommen. In dem vom Bundesministerium<br />

für Bildung und<br />

Forschung (BMBF) geförderten Forschungsvorhaben<br />

FABEKO wird die<br />

bereits in der Gemeinde Hügelsheim<br />

getestete, biopolymergestützte<br />

PFAS-Elution weiterentwickelt und<br />

mit zwei Wasseraufbereitungsverfahren,<br />

der Flotation und der Adsorption<br />

der PFAS an elektrisch stimulierte<br />

Aktivkohle gekoppelt.<br />

Zur Sanierung des Oberbodens<br />

wurde zunächst ein Bodenhaufwerk<br />

mit 50 m³ Volumen aufgebaut. Der<br />

Boden wird, wie bereits im vorhergehenden<br />

FuE-Projekt BioKon erfolgreich<br />

getestet, mit einer Lösung aus<br />

biologisch abbaubaren Löslichkeitsvermittlern<br />

durchspült. Die Löslichkeitsvermittler<br />

binden die PFAS und<br />

lösen diese von der Bodenmatrix.<br />

Das Perkolat wird in einem Pumpensumpf<br />

gesammelt und dann in die<br />

Sanierungsanlage gefördert und dort<br />

aufgereinigt.<br />

Aktivkohle vor Ort regenerieren<br />

Das Wasseraufbereitungsverfahren<br />

der Flotation ist bereits im vorausgegangenen<br />

Forschungsvorhaben<br />

zum Einsatz gekommen und wird<br />

in diesem Pilotversuch weiterentwickelt.<br />

Das zweite Verfahren, das auf<br />

der Adsorption der PFAS an elektrisch<br />

stimulierter Aktivkohle basiert<br />

und wesentlich energie- und ressourcenschonender<br />

ist, wurde in diesem<br />

FuE-Projekt durch Forscher des UFZ<br />

entwickelt. Die Spurenstoffe werden<br />

damit nicht nur sehr effizient aus<br />

dem Wasser entfernt, sondern die<br />

Aktivkohle kann auch direkt am Ort<br />

ihrer Verwendung regeneriert und<br />

wiederverwendet werden.<br />

Abb. 9: Verfahrensschema der biopolymergestützten PFAS Elution und der Wasseraufbereitungs-techniken<br />

im FABEKO-Projekt <br />

(Grafik: Sensatec GmbH)<br />

16<br />

<strong>GREEN</strong> <strong>EFFICIENT</strong> <strong>TECHNOLOGIES</strong> 20<strong>23</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!