Rheinkind 04/2023

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FINANZEN & GELD
Taschengeld
Ab wann wie viel?
DURCH TASCHENGELD LERNEN Kinder mit kleinen Summen den verantwortungsbewussten
Umgang mit Geld. Dabei ist die Höhe des Betrags gar nicht
so entscheidend.
Sollte ich meinem Kind Taschengeld geben? Wenn ja, wie viel? Diese Fragen
stellt sich wahrscheinlich jedes Elternteil irgendwann. Möglicherweise
in jenen Momenten, in denen die Kinder nach einem Eis quengeln. In solchen
Fällen entlastet der Verweis aufs eigene Geld die Eltern schnell. Mehr als die
Hälfte aller Eltern geben ihren Kindern regelmäßig Taschengeld. Die Höhe
des Betrages machen sie dabei meist abhängig vom Alter des Kindes. Das
Deutsche Jugendinstitut (DJI) empfiehlt für Erstklässler etwa 1 bis 1,50
Euro und für die ältesten Grundschüler maximal 3 Euro pro Woche.
Familien mit sehr wenig Einkommen sollten offen mit den Kindern besprechen,
warum sie nicht so viel Taschengeld bekommen wie ihre Freunde. Tatsächlich
ist nicht die Höhe des Taschengelds entscheidend. Viel wichtiger
ist, dass Kinder in regelmäßigen Abständen unaufgefordert eine kleine Summe
bekommen, über die sie frei verfügen können. Denn der zentrale Aspekt
beim Taschengeld ist, dass Kinder so früh wie möglich lernen, mit Geld umzugehen.
Das geht aber nur, wenn sie tatsächlich damit haushalten dürfen.
Wünsche bekommen so einen Wert und die Kinder merken schnell, dass der
wöchentliche Betrag nur einmal ausgegeben werden kann. Wenn sie also
einen größeren Wunsch haben, bedeutet das gegebenenfalls, dass sie sparen
müssen.
Eltern sollten ihrem Nachwuchs keine Vorschriften machen, was vom
Taschengeld gekauft werden darf. Laut DIJ geben Kinder ihr Taschengeld
besonders gerne für Spielsachen, Zeitschriften oder Süßigkeiten aus und
Jugendliche für Fast Food, Ausgehen und ihr Handy.
Manche Eltern knüpfen die Auszahlung des Taschengelds an Bedingungen
wie gute Noten oder ein bestimmtes Verhalten. Experten raten davon ab. Das
Taschengeld soll dazu dienen, den Umgang mit Geld zu lernen. Die Verknüp-
fung mit Anstrengungen oder gar Leistungen in gänzlichen anderen Bereichen
wirkt dem entgegen. Warum soll der Lernerfolg des Sparens beim Kind
unterbunden werden, weil es in der Deutscharbeit eine schlechte Note erhalten
hat? Taschengeld ist zudem nicht die Bezahlung dafür, dass Kinder
sich so verhalten, wie ihre Eltern es wünschen. Nach dieser Logik wäre es
ja okay, wenn sie sich »unerwünscht« verhalten, sofern nicht genug Geld
gezahlt wird.
Gerade die kleinen Schritte sind wichtig, um zu lernen, wie man verantwortungsvoll
mit Geld umgeht. Finanzkompetente Menschen wissen, dass das
Haushalten mit Geld und die damit einhergehende finanzielle Unabhängigkeit
wichtig für ein selbstbestimmtes Leben sind. Je früher der Nachwuchs
das lernt, desto besser.
Das Taschengeld oder auch Geldgeschenke können auch direkt auf ein
Girokonto eingezahlt werden. Zum Beispiel auf das kostenfreie mitwachsende
Konto der Sparkasse KölnBonn. Darauf können Kinder Geld ansparen,
abheben oder einzahlen – und das an allen Sparkassen-Geldautomaten –
oder auch mit der kostenfreien Debitkarte Sparkassen-Card direkt bezahlen.
Selbstverständlich nur auf Guthabenbasis.
Empfehlung des Bundesfamilienministeriums zur Höhe
des Taschengeldes:
Unter 6 Jahren..... 0,50 – 1,00 / Woche
6 Jahre.................. 1,00 – 1,50 / Woche
7 Jahre.................. 1,50 – 2,00 / Woche
8 Jahre.................. 2,00 – 2,50 / Woche
9 Jahre.................. 2,50 – 3,00 / Woche
10 Jahre................ 16,00 – 18,50 / Monat
11 Jahre................ 18,50 – 21,00 / Monat
12 Jahre................ 21,00 – 23,50 / Monat
13 Jahre................ 23,50 – 26,00 / Monat
14 Jahre................ 26,00 – 31,00 / Monat
15 Jahre................ 31,00 – 39,00 / Monat
16 Jahre................ 39,00 – 47,00 / Monat
17 Jahre................ 47,00 – 63,00 / Monat
ab 18 Jahre........... 63,00 – 79,00 / Monat