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BS 10-2023

Editorial: Die »First Mover« | Personalien | Nachrichten | HGK: »Zukunft im schweren Fahrwasser ­gestalten« | Neska geht in der HGK auf | Am Mittelrhein braucht es mehr Personal | NMK 2023: Warme Worte, 
(noch) wenig Konkretes | Wissensaustausch an der Kieler Förde | »Eiltank 120«: Auf Flachwasser optimiert | Allianz Esa-Preis: Mit viel Mut 
zu einer ­Weltpremiere | Jubiläums-Messe: 10 Jahre STL in Kalkar| STL 2023: »New kids on the block« | Zwei neue Schiffe für Dresden | 125 Jahre Meidericher Schiffswerft | Rotterdam wird zum Branchentreff | Drei Fragen an Raymond Siliakus, Direktor ­Europort: »Ich erwarte glückliche Gesichter« | Thyssenkrupp investiert in Rotterdam | Häfen brauchen mehr Geld vom Bund | MSC-Beteiligung an HHLA: 
Hohe Wellen an der Elbe | Immer weniger Güter in den Häfen | Flusskreuzfahrtschiffe unter Strom | Friesenbrücke Weener voll im Zeitplan | H2: Duisport und Rotterdam kooperieren | Buyer’s Guide | BDS: Der Soziale Dialog muss stabil bleiben! | Impressum

Editorial: Die »First Mover« | Personalien | Nachrichten | HGK: »Zukunft im schweren Fahrwasser ­gestalten« | Neska geht in der HGK auf | Am Mittelrhein braucht es mehr Personal | NMK 2023: Warme Worte, 
(noch) wenig Konkretes | Wissensaustausch an der Kieler Förde | »Eiltank 120«: Auf Flachwasser optimiert | Allianz Esa-Preis: Mit viel Mut 
zu einer ­Weltpremiere | Jubiläums-Messe: 10 Jahre STL in Kalkar| STL 2023: »New kids on the block« | Zwei neue Schiffe für Dresden | 125 Jahre Meidericher Schiffswerft | Rotterdam wird zum Branchentreff | Drei Fragen an Raymond Siliakus, Direktor ­Europort: »Ich erwarte glückliche Gesichter« | Thyssenkrupp investiert in Rotterdam | Häfen brauchen mehr Geld vom Bund | MSC-Beteiligung an HHLA: 
Hohe Wellen an der Elbe | Immer weniger Güter in den Häfen | Flusskreuzfahrtschiffe unter Strom | Friesenbrücke Weener voll im Zeitplan | H2: Duisport und Rotterdam kooperieren | Buyer’s Guide | BDS: Der Soziale Dialog muss stabil bleiben! | Impressum

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<strong>10</strong><br />

<strong>2023</strong><br />

<strong>10</strong><br />

SCHIFFFAHRT<br />

TECHNIK<br />

HÄFEN<br />

Interview mit HGK-Chef<br />

Preis für Wasserstoff-<br />

MSC steigt bei der<br />

9 770939 19<strong>10</strong>01<br />

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INHALT<br />

<strong>10</strong> <strong>2023</strong><br />

16 20<br />

3 EDITORIAL<br />

3 – Die »First Mover«<br />

5 PERSONALIEN<br />

6 NACHRICHTEN<br />

8 SCHIFFFAHRT<br />

8 – HGK: »Zukunft im schweren Fahrwasser<br />

gestalten«<br />

<strong>10</strong> – Neska geht in der HGK auf<br />

12 – Am Mittelrhein braucht es mehr Personal<br />

14 – NMK <strong>2023</strong>: Warme Worte,<br />

(noch) wenig Konkretes<br />

16 SCHIFFSTECHNIK<br />

16 – Wissensaustausch an der Kieler Förde<br />

18 – »Eiltank 120«: Auf Flachwasser optimiert<br />

20 – Allianz Esa-Preis: Mit viel Mut<br />

zu einer Weltpremiere<br />

22 – Jubiläums-Messe: <strong>10</strong> Jahre STL in Kalkar<br />

24 – STL <strong>2023</strong>: »New kids on the block«<br />

26 – Zwei neue Schiffe für Dresden<br />

27 – 125 Jahre Meidericher Schiffswerft<br />

28 – Rotterdam wird zum Branchentreff<br />

29 – Drei Fragen an Raymond Siliakus, Direktor<br />

Europort: »Ich erwarte glückliche Gesichter«<br />

30 SEEHÄFEN | SHORTSEA<br />

30 – Thyssenkrupp investiert in Rotterdam<br />

31 – Häfen brauchen mehr Geld vom Bund<br />

33 SEEHÄFEN | HINTERLAND<br />

32 – MSC-Beteiligung an HHLA:<br />

Hohe Wellen an der Elbe<br />

37 WASSERSTRASSEN | HÄFEN<br />

37 – Immer weniger Güter in den Häfen<br />

38 – Flusskreuzfahrtschiffe unter Strom<br />

40 – Friesenbrücke Weener voll im Zeitplan<br />

42 – H2: Duisport und Rotterdam kooperieren<br />

45 BUYER’S GUIDE<br />

50 BDS<br />

50 – Der Soziale Dialog muss stabil bleiben!<br />

51 IMPRESSUM<br />

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4 Binnenschifffahrt <strong>10</strong> | <strong>2023</strong>


PERSONALIEN<br />

IWT PLATFORM: Janeta Toma ist<br />

mit Wirkung zum 1. Oktober <strong>2023</strong> zur<br />

Geschäftsführerin<br />

der IWT-Plattform<br />

ernannt worden. Sie<br />

folgt auf Nik Delmeire,<br />

der Mitte 2024 in<br />

den Ruhestand gehen<br />

wird. Toma ist<br />

Wirtschaftswissenschaftlerin,<br />

hat einen<br />

MSc in Maritime Affairs von der World<br />

Maritime University in Malmö. Sie verfügt<br />

über mehr als 15 Jahre Erfahrung<br />

im Bereich der Schifffahrt.<br />

KÜHNE LOGISTICS UNIVERSITY:<br />

Andreas Kaplan ist neuer Präsident der<br />

KLU. Er hatte bereits<br />

im Mai die Nachfolge<br />

von Prof. Thomas<br />

Strothotte angetreten<br />

und wurde jetzt offiziell<br />

ins Amt eingeführt.<br />

Die Kühne-<br />

Stiftung will Mittel<br />

bereitstellen, um die<br />

Studierendenzahl am Standort Hamburg<br />

zu verdoppeln, internationale Satelliten-<br />

Campusse zu eröffnen und ein Gründerzentrum<br />

für grüne Logistik zu etablieren.<br />

Personalie des Monats: Heilmaier folgt auf Fraas beim DWSV<br />

DWSV: Andrea Heilmaier, Wirtschafts- und Wissenschaftsreferentin der Stadt<br />

Nürnberg, ist bei der turnusmäßigen Mitgliederversammlung einstimmig zur neuen<br />

Vorsitzenden des DWSV e.V. (Deutscher Wasserstraßen- und Schifffahrtsverein<br />

Rhein-Main-Donau) gewählt worden. Sie tritt die Nachfolge von Michael Fraas<br />

an, der den Verein seit 2011 erfolgreich geführt hat. Nach dem regulären Ende seiner<br />

Amtszeit als Wirtschaft- und Wissenschaftsreferent der Stadt Nürnberg wurde<br />

er zum Professor für Wirtschaftsrecht an der OHM Hochschule berufen. In der<br />

mehr als 130-jährigen Geschichte des Vereins übernimmt erstmals eine Frau den<br />

Vorsitz. Der DWSV ist eine zentrale Netzwerkplattform. Ziel ist der Ausbau und<br />

Erhalt der Wasserstraßeninfrastruktur mit regionalem Fokus auf der Main-Donau-<br />

Wasserstraße als einer der wichtigsten Binnenwasserstraßen Europas.<br />

HELLMANN: Marijo Pesic übernimmt<br />

bei Hellmann Worldwide Logistics<br />

die neu geschaffene<br />

Position des Director<br />

Product Management<br />

Rail<br />

Europe. Damit verantwortet<br />

er die strategische<br />

Weiterentwicklung<br />

des gesamten<br />

Intermodalverkehrs.<br />

Der 41-jährige Verkehrsfachwirt<br />

war zuvor fast 22 Jahre beim Unternehmen<br />

Kombiverkehr in Frankfurt tätig.<br />

Künftig soll er neue Produkte auf den<br />

europäischen Markt bringen, heißt es.<br />

FASSMER WERFT: Jan Oskar Henkel<br />

ist seit dem 1. Oktober dritter Geschäftsführer<br />

bei der Fassmer-Werft. Neben<br />

Holger (oben links) und Harald<br />

(oben rechts) Fassmer leitet jetzt auch<br />

Jan Oskar Henkel (unten) das Schiffbauunternehmen.<br />

Wie die Werft mit Sitz in<br />

Berne mitteilt, stellt sie sich damit für die<br />

Herausforderungen<br />

der Zukunft neu auf.<br />

Jan Oskar Henkel ist<br />

bereits seit 2019 in<br />

verschiedenen Management-Positionen<br />

bei der Werft tätig. In<br />

seiner neuen Position<br />

verantwortet der 43-Jährige im Schwerpunkt<br />

die operativen Bereiche Konstruktion,<br />

Fertigung, Projektmanagement<br />

und Einkauf. Das 1850 gegründete<br />

Unternehmen ist ein Hersteller von Spezialschiffen.<br />

Mit den Brüdern Holger<br />

und Harald Fassmer wird die Firmengruppe<br />

jetzt in 5. Generation geleitet.<br />

Binnenschifffahrt <strong>10</strong> | <strong>2023</strong><br />

5


NACHRICHTEN<br />

ROSTOCKER KREUZFAHRTREEDEREI<br />

A-Rosa baut Flotte mit zwei Schiffen aus<br />

Die Rostocker Kreuzfahrtreederei A-Rosa<br />

baut ihre Flotte aus. Die »A-Rosa Alea«<br />

und die »A-Rosa Clea« fahren ab der<br />

kommenden Saison auf dem Rhein. Für<br />

die Saison 2024 konnte die A-Rosa Flussschiff<br />

ihre Flotte um zwei Schiffe erweitern.<br />

Aufgrund der kurzfristigen<br />

Übernahme werden die beiden 1<strong>10</strong> m<br />

langen Premium-Schiffe ab Anfang April<br />

2024 unter den Namen »A-Rosa Alea«<br />

und die »A-Rosa Clea« zunächst auf dem<br />

Rhein unterwegs sein.<br />

Ab der Saison 2025 wird eines der beiden<br />

Schiffe auf die Seine überführt und<br />

aus der Innenstadt von Paris aus bis nach<br />

Le Havre an den Atlantik fahren. Zeitgleich<br />

wird das dort derzeit operierende<br />

Schiff »A-Rosa Viva« auf den Rhein zurückkehren.<br />

2026 soll das zweite Schiff<br />

dann auf der Gironde/Garonne in der<br />

französischen Bordeaux-Region eingesetzt<br />

werden.<br />

Die Kreuzfahrtreederei A-Rosa erweitert ihre Flotte um zwei neue Schiffe<br />

Bis zu 138 Gäste finden Platz in den<br />

16 m2 großen Standardkabinen mit französischem<br />

Balkon sowie den zwei beziehungsweise<br />

vier Suiten (24 m2). Mit den<br />

beiden Neuzugängen erweitert sich die<br />

A-Rosa-Flotte auf 15 Schiffe. In der kommemden<br />

Saison 2024 fahren davon sechs<br />

auf dem Rhein, fünf auf der Donau, zwei<br />

auf der Rhône und je eines auf Seine und<br />

Douro.<br />

<br />

© A-Rosa<br />

STANDORT HAREN<br />

Baustart für neues Deymann-Gebäude<br />

Auf der Baustelle (v.l.): Maxine Deymann, Leonie Deymann, Marten Deymann und Martin Deymann<br />

Die Harener Reederei Deymann wächst.<br />

Jetzt hat sie mit dem Bau eines neuen Bürogebäudes<br />

begonnen. Wie das Schifffahrtsunternehmen<br />

mitteilt, wächst es aktuell<br />

und wird auch in den nächsten Jahren<br />

neue Mitarbeiter benötigen. Daher habe<br />

man sich entschlossen, neue Räumlichkeiten<br />

zu bauen.<br />

Der Einzugstermin ist für September<br />

2024 geplant. Im neuen Gebäude wird Platz<br />

für rund 30 Mitarbeiter sein. Das Büro in<br />

Haren an der Ems entsteht direkt am Hafen<br />

und wird über einen eigenen Anleger verfügen.<br />

»Das Unternehmen wächst und damit<br />

auch das Team der Reederei Gruppe an<br />

Land. Gute Mitarbeiter verdienen ein gutes<br />

und modernes Arbeitsumfeld. Aus diesem<br />

Grund habe ich mich entschieden, ein neues<br />

Bürogebäude direkt am Hafen zu bauen.<br />

Wir bauen für die Zukunft, sagte Martin<br />

Deymann anlässlich des Baustarts.<br />

Das Reederei verfügt aktuell über 50<br />

eigene Schiffe. Sie beschäftigt rund 4<strong>10</strong><br />

Mitarbeiter, die an fünf Standorten – Haren,<br />

Hamburg, Luxemburg und Rotterdam<br />

– im Einsatz sind. <br />

© Deymann Reederei<br />

BMDV<br />

Neue Förderrunde<br />

Mit einer neuen Förderrunde will der Bundesminister<br />

für Digitales und Verkehr Volker<br />

Wissing die Dekarbonisierung von Küstenschiffen<br />

unterstützen. Dafür hat Wissing<br />

Fördergelder in Höhe von mehr 31 Mio. €<br />

an fünf Reedereien überreicht. »Wir setzen<br />

unsere seit 2021 erfolgreiche Unterstützung<br />

deutscher Schiffseigner auf dem Weg der<br />

Dekarbonisierung fort«, so der Minister,<br />

»Auf 17 Schiffen kommen künftig mit Hilfe<br />

unserer Förderung umweltfreundliche Antriebe<br />

sowie Windassistenzsysteme zur Reduzierung<br />

des Energieverbrauchs zum Einsatz.<br />

So minimieren wir nicht nur ganz direkt<br />

die Emissionen der Küstenschifffahrt,<br />

sondern sichern auch den Markthochlauf<br />

nachhaltiger Antriebssysteme und stärken<br />

so unsere maritime Wirtschaft in der gesamten<br />

Breite – vom Reeder bis zum Zulieferer.«<br />

Das BMDV unterstützt bereits im vierten<br />

Förderaufruf die deutsche Küstenschifffahrt<br />

bei der Modernisierung von<br />

Bestandsschiffen und fördert die innovative<br />

und technologisch führende<br />

Ausrüstung von Schiffsneubauten. Mit<br />

den bisherigen Förderaufrufen werden<br />

insgesamt 28 Projekte mit einem Fördervolumen<br />

von 59 Mio. € vom BMDV<br />

gefördert, so das Ministerium. <br />

6 Binnenschifffahrt <strong>10</strong> | <strong>2023</strong>


© Thomas Wolf<br />

Rhein-Reise:<br />

Der GEFO Low Water Carrier<br />

„Canaletto“ vor dem Kölner Dom<br />

Abladung 600 tons auf 1,30 m Tiefgang, Maximalkapazität: 2.921 m 3 ,<br />

8 Stainless-Steel-Tanks, 2 gummierte Tanks für Salzsäure, Maximale<br />

Abladung 2.985 tons, Hybrid-Antrieb


SCHIFFFAHRT<br />

Mit rund 300 Schiffen stellt die HGK Shipping die größte Flotte in der europäischen Binnenschifffahrt<br />

© HGK Shipping<br />

»Zukunft im schweren Fahrwasser gestalten«<br />

Die HGK Shipping hält trotz der aktuell schwachen Konjunktur an ihren Neubau-Plänen fest.<br />

CEO Steffen Bauer nennt den Fachkräftemangel neben technologisch ungelösten Fragen die<br />

größte Herausforderung und fordert mehr staatliche Hilfen. Von Krischan Förster<br />

Die HGK Shipping hatte in diesem<br />

Jahr schon Einiges zu feiern. Es begann<br />

mit einer Doppeltaufe der Chemietanker<br />

»Courage« und »Curiosity« im<br />

Mai. Es folgten Bestellungen von weiteren<br />

Neubauten. CEO Steffen Bauer<br />

sieht die Modernisierung der Flotte von<br />

Europas größter Binnenschiffsreederei<br />

erst am Anfang eines langen Weges. »Wir<br />

wollen und wir werden unser Erneuerungsprogramm<br />

fortsetzen«, sagt er<br />

im Gespräch mit der Binnenschifffahrt.<br />

Gerade erst sei der Investitionsplan für<br />

die kommenden Jahre aktualisiert und<br />

genehmigt worden.<br />

Sieben Schiffe sind nach Angaben von<br />

Bauer aktuell im Bau oder konkret in Planung,<br />

schon im kommenden Jahr sollen<br />

drei der Neubauten in Dienst gestellt<br />

werden. Weitere Projekte seien in der<br />

Pipeline, kündigt der CEO an. Nicht nur<br />

für die Gas- und Chemietanker-Sparte,<br />

sondern auch für die Trockengüterfahrt.<br />

Der im Januar für den Agrar-Konzern<br />

ADM bestellte Frachter, für Niedrigwasserphasen<br />

optimiert und künftig diesel-elektrisch<br />

unterwegs, soll kein Einzelfall<br />

bleiben.<br />

Dabei kämpft auch die Binnenschifffahrtsbranche,<br />

ebenso wie Wirtschaft<br />

und Logistik insgesamt, mit einem<br />

Marktumfeld, das sich innerhalb der vergangenen<br />

Jahre deutlich verschlechtert<br />

»Aktuell würde uns nicht mal<br />

eine Niedrigwasserphase<br />

aus dem Konzept bringen«<br />

hat. In den nordrhein-westfälischen Binnenhäfen<br />

sind im ersten Halbjahr <strong>2023</strong><br />

beispielsweise 9,9 % weniger Güter umgeschlagen<br />

worden als im Vorjahreszeitraum<br />

und sogar 18,36 % weniger als<br />

im ersten Halbjahr 2018. Anders als im<br />

Niedrigwasserjahr 2022, als der Schiffsraum<br />

knapp wurde, gleichzeitig aber der<br />

Bedarf an Rohstoffen immens anstieg<br />

und damit auch die Frachtraten, haben<br />

sich die wirtschaftlichen Aussichten bei<br />

wichtigen Kunden in diesem Jahr deutlich<br />

eingetrübt.<br />

Der zusätzliche Bedarf an Kohle, die<br />

zur Abwendung einer möglichen Energiekrise<br />

zuletzt vor allem für die Verstromung<br />

gebraucht wurde, ist längst<br />

wieder zurückgegangen. In anderen, für<br />

die Binnenschifffahrt wichtigen und<br />

energieintensiven Industrien wie Chemie,<br />

Bau und Stahl wurden Kapazitäten<br />

heruntergefahren. Und die Kohle-Lager<br />

sind überall voll. Im Ergebnis sind aktuell<br />

mehr Schiffe verfügbar als gebraucht<br />

werden – entsprechend sind die Frachtraten<br />

auf einer Abwärtskurve. »Es ist kein<br />

leichtes Jahr, insbesondere in Hinblick<br />

auf die zweite Jahreshälfte«, sagt Bauer.<br />

Gleichzeitig sinkt angesichts sich ver-<br />

8 Binnenschifffahrt <strong>10</strong> | <strong>2023</strong>


SCHIFFFAHRT<br />

düsternder wirtschaftlicher Aussichten<br />

für das Jahr 2024 und einem steigenden<br />

Zinsniveau der Spielraum für Investitionen.<br />

Doch bei der HGK Shipping bleibt es<br />

bei dem vor vier Jahren begonnenen<br />

Neubau-Programm mit einer hohen<br />

jährlichen Frequenz von Ablieferungen.<br />

Ein weiterer Trockenschiffneubau soll<br />

demnächst in Auftrag gegeben werden,<br />

so Bauer. »Wir blicken weiter optimistisch<br />

in die Zukunft.«<br />

2025 dürften die Märkte und damit die<br />

Nachfrage zurückkommen, glaubt er.<br />

Daher halte das Unternehmen an der<br />

Strategie fest, die wirtschaftliche Transformation<br />

mitzugehen und als Reederei<br />

den Kunden zunehmend effiziente und<br />

klimafreundliche Transportlösungen anzubieten.<br />

Das betreffe sowohl die Binnen-<br />

als auch die Küstenschifffahrt, betont<br />

der HGK-Shipping-Chef.<br />

»In den kommenden fünf Jahren<br />

verlieren wir ein Drittel aller<br />

Schiffsführer«<br />

Neuestes Projekt, an dem unter anderem<br />

im HGK-Shipping-eigenen Designzentrum<br />

gearbeitet wird, ist der<br />

Transport von flüssigem CO2 oder<br />

auch von Wasserstoffderivaten wie<br />

Ammoniak. Hier sieht die Reederei einen<br />

künftig stark wachsenden Markt<br />

und damit eine neue Chance für das eigene<br />

Geschäft. »Alles, was mit der<br />

Energiewende an Veränderungen kommen<br />

wird, haben wir auf der Agenda«,<br />

berichtet Bauer. Man sei bereits im Gespräch<br />

mit den deutschen Energieversorgern<br />

und -lieferanten und potenziellen<br />

Abnehmern aus unterschiedlichen<br />

Industrien über eine mögliche Zusammenarbeit.<br />

Außerdem sei die Reederei<br />

schließlich Teil des Kölner Stadtwerke-Konzerns,<br />

»dadurch haben wir<br />

ein Interesse an diesen Themen und die<br />

entsprechende Kompetenz im eigenen<br />

Haus, um Lösungen für diese Herausforderungen<br />

zu konzipieren.«<br />

Bauer sieht die europäische Binnenschifffahrt<br />

an einem Scheideweg. Derzeit<br />

gebe es noch zu viele Schiffe im Markt.<br />

Doch die in weiten Teilen sehr alte Flotte<br />

werde schrumpfen – zum einen wegen<br />

der deutlich geringeren Transportvolumina<br />

bei Massengütern, zum<br />

anderen aus demografischen Gründen.<br />

Schätzungen besagen, dass bis 2050 etwa<br />

Steffen Bauer<br />

CEO HGK Shipping<br />

60 % aller derzeitigen Schiffe verschwinden<br />

werden. Andererseits werden<br />

auch neue Gütergruppen und entsprechender<br />

Schiffsraum hinzukommen.<br />

»Schon in den kommenden fünf Jahren<br />

verlieren wir allerdings rund ein Drittel<br />

aller Schiffsführer. Dieser Entwicklung<br />

gilt es durch geeignete Maßnahmen zur<br />

Qualifizierung und Ausbildung, aber<br />

auch zur Steigerung der Attraktivität des<br />

Berufsbildes entgegenzutreten.« Den<br />

drohenden Personalmangel sieht der<br />

Reedereichef als ebenso große Herausforderung<br />

wie die anstehende Transformation<br />

der Branche.<br />

Deshalb kooperiert die HGK Shipping<br />

bereits seit einiger Zeit eng mit dem belgischen<br />

Unternehmen Seafar, einem Pionier<br />

auf dem Gebiet der (teil-)autonomen<br />

Schifffahrt. Sowohl in den bestehenden<br />

Testgebieten in Belgien als auch demnächst<br />

auf dem Rhein stellt die Reederei<br />

Schiffe für einen Probebetrieb. Unter anderem<br />

mit technisch hochgerüsteten und<br />

digitalisierten Einheiten soll dem Personalmangel<br />

bestmöglich begegnet werden.<br />

Bereits seit einiger Zeit engagiert<br />

sich die HGK Shipping zudem im Projekt<br />

AutoBin auf dem Dortmund-Ems-Kanal.<br />

»Das Fachkräfteproblem wird für uns absehbar<br />

das größte Hemmnis, wenn es darum<br />

geht, die Position im Markt zu halten«,<br />

sagt Bauer.<br />

Doch was wird bei der HGK Shipping<br />

konkret Kohle und andere traditionelle<br />

Massengüter ersetzen? In der Chemieschifffahrt<br />

entstehen viele neue Potenziale<br />

wie Ammoniak und Methanol<br />

als neue Energieträger, sagt Bauer. Und<br />

auch in der Trockenschifffahrt sehe er<br />

ausreichend neue Gütergruppen wie Biomasse<br />

und Schwergüter, darunter Komponenten<br />

für Windenergieanlagen, sowie<br />

weiteres Verlagerungspotenzial von der<br />

Straße, zum Beispiel bei Containern.<br />

»Trotz allem werden wir uns daran gewöhnen<br />

müssen, dass zunächst die Mengen<br />

zurückgehen werden, nicht nur bei<br />

uns, sondern bei verschiedenen Verkehrsträgern.<br />

Die Aufgabe der Binnenschifffahrt<br />

wird es sein, die Voraussetzungen<br />

zu schaffen, um wieder steigende<br />

Mengen und neue Gütergruppen aufzunehmen<br />

und damit unseren Anteil am<br />

Modal Split zumindest halten zu können«,<br />

so Bauer.<br />

Kurzfristig setzt die HGK Shipping bei<br />

ihren Neubauten weiter auf diesel-elektrische<br />

Antriebe. Darüber hinaus sind<br />

alle Schiffsneubauten Future-Fuel-Ready<br />

konstruiert und damit für eine Umrüstung<br />

auf zukünftige Antriebskonzepte<br />

vorbereitet. Mittel- bis langfristig forsche<br />

das Unternehmen gemeinsam mit Partnern<br />

an verschiedenen Lösungen. »Wir<br />

bleiben technologieoffen. Von daher<br />

stellt auch der Verbrenner-Antrieb noch<br />

eine Option dar«, sagt Bauer. Eine vielversprechende<br />

Lösung zur klimaneutralen<br />

Binnenschifffahrt könnte neben<br />

der Brennstoffzelle mit Ammoniak oder<br />

der LOHC-Technologie auch der Verbrenner<br />

mit Ammoniak oder HVO<br />

(Hydrotreated Vegetable Oil) sein.<br />

»Alles, was mit der<br />

Energiewende zu tun hat,<br />

haben wir auf der Agenda«<br />

Angesichts der Ungewissheit, welche<br />

klimafreundlichen Antriebskonzepte<br />

sich am Ende wirtschaftlich tragfähig am<br />

Markt durchsetzen, und mit Blick auf<br />

den langen Zeithorizont bis zur Marktreife<br />

von Lösungen mit einer Brennstoffzelle<br />

plädiert er für ein staatliches Programm,<br />

um die schnellere Dekarbonisierung<br />

vor allem der Bestandsflotte voranzutreiben.<br />

»Die Binnenschifffahrt<br />

braucht eine politische Sektorenlösung«,<br />

so Bauer. Nur die Großen hätten ausreichend<br />

Investitionskraft für den Wandel,<br />

nicht aber die vielen kleinen und<br />

mittelständischen Unternehmen. Er<br />

könne sich daher OPEX-, also Betriebskostenhilfen<br />

für den Einsatz der besseren,<br />

aber teureren Kraftstoffe wie HVO<br />

vorstellen, zum Beispiel über Steuererleichterungen.<br />

Damit ließe sich sofort<br />

etwas bewirken. »Vor allem brauchen<br />

wir Planungssicherheit für unsere Investitionen.«<br />

<br />

Binnenschifffahrt <strong>10</strong> | <strong>2023</strong><br />

9


Für unseren Fahrgastschifffahrtsbetrieb suchen wir<br />

Schiffsführer/in (ganzjährige Anstellung)<br />

Bei Interesse melden sie sich bitte unter den folgenden Kontaktdaten:<br />

Personenschifffahrt<br />

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Leipziger<br />

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04416<br />

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Markkleeberg,<br />

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Tel.<br />

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Nr.<br />

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0341/33797420<br />

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oder<br />

oder<br />

info@personenschifffahrt-leipzig.de<br />

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SCHIFFFAHRT<br />

verlässige Dienstleistungen in der Region, das kommt Industrie<br />

und Handel sowie Millionen von Haushalten zu Gute. Es ist ein<br />

Zusammenwachsen, bei dem wir zusammen wachsen.«<br />

Gemeinsam mit Michael Przybylla leitet der 36-jährige Krämer<br />

in Personalunion die HGK Intermodal. Zu dieser gehören unter<br />

anderem die trimodalen Terminals in Duisburg, Krefeld, Düsseldorf<br />

und Köln. Die dort vorhandenen Synergien sollen künftig<br />

erkannt, entwickelt und genutzt werden. Auf der Agenda von<br />

Krämer, der »nebenbei« auch über eine Trainerlizenz des DFB<br />

verfügt, steht danach die weitere Digitalisierung und Automatisierung<br />

der Logistik und des Warehousings.<br />

In einer Podiumsrunde diskutierte er mit Andreas Feicht, Geschäftsführer<br />

der Stadtwerke Köln, Achim Boner, Geschäftsführer<br />

Thyssen Krupp Materials Trading, Marc-Oliver Nandy,<br />

Director Global Supply Chain von Mercedes Benz, und Jan Zeese,<br />

CAO HGK Logistics & Intermodal, über die Bedeutung funktionierender<br />

Lieferketten für die Unternehmen.<br />

Nur wer in der Lage sei, die aktuellen Anforderungen zu verstehen<br />

und Supply Chaines weiter zu entwickeln, sei erfolgreich<br />

und zukunftsfähig, war sich die Runde einig. Dann entstünden<br />

positive Effekte sowohl für die Unternehmen als auch für die gesamte<br />

Gesellschaft: Jeder Liter Diesel, der durch effektive Planung<br />

weniger verbraucht werde, spare Geld und schone die Umwelt.<br />

Die Wirtschaftsvertreter betonten, dass sie auf starke und<br />

belastbare Verbindungen zur Logistik angewiesen sind: »Kompetente<br />

Partner geben den Kunden Sicherheit«, betonte Marc-<br />

Oliver Nandy. Ein Werksstillstand aufgrund von Lieferengpässen<br />

könne schließlich zu Millionenverlusten führen. Und da sei es<br />

egal, ob die Kette »auf dem Weg nach Siegen oder Sydney« reiße.<br />

Umso bedeutender sei, regional, national und international<br />

verlässlich aufgestellt zu sein. Dazu gehörten, so Andreas Feicht,<br />

eine gute Infrastruktur sowie entsprechende Kapitalkraft. »Das<br />

alles ist keine Caritas-Veranstaltung«, so Feicht. »Logistik kennt<br />

keine Stadtgrenzen«, fasste Markus Krämer abschließend zusammen.<br />

Nandy betone nochmals das Thema Nachhaltigkeit, das<br />

sich auch in den Logistikketten abbilden müsse. »Das ist für uns<br />

essentiell, wir wollen bis 2039 CO 2<br />

-neutral sein«. Und dabei würden<br />

auch die Partner gemeint sein.<br />

Übereinstimmend stellten die Diskussionspartner fest, dass die<br />

Aufgaben, die künftig logistisch gelöst werden müssten, deutlich<br />

zu groß seien, um sie allein zu lösen. Aus Sicht der HGK formulierte<br />

Jan Zeese: »Wir sind seit Jahrhunderten über den Rhein mit<br />

vielen Akteuren verbunden, also können wir uns auch gemeinsam<br />

an die Dinge heranmachen«. Als Beispiel wurde das Thema<br />

Wasserstoff angeführt, wo neue Logistikketten entstehen würden.<br />

Auch diese müssten neu organisiert werden.<br />

Die zum Abschluss der Diskussion abgefragten Wünsche in<br />

Richtung der neuen Gesellschaft waren breit formuliert. Lasst<br />

uns noch integrierter werden, richtete Markus Krämer an das eigene<br />

Unternehmen. »Hausintern« blieb auch Andreas Feicht. Mit<br />

»das die HGK uns weiter Freude macht«, dachte er wohl auch an<br />

die Bilanzen. Achim Boner wünschte der neuen Gesellschaft viel<br />

Erfolg, mit der Erwartung, dass »die HGK weiter ein starker Partner<br />

für uns ist.« Marc-Oliver Nandy blieb nahe beim Motto der<br />

Transformation: »Lasst uns zusammen nachhaltig wachsen. Dafür<br />

ist der richtige Schritt gemacht«. Jan Zeese wünschte sich<br />

leicht emotional: »dass auch in Zukunft die Leidenschaft bleibt<br />

im Team.«<br />

Mit Leidenschaft schaute auch Carina Stöttner, Zukunftsforscherin<br />

und Mitgründerin des Business Thinktanks »Themis<br />

Foresight«, nach vorn. Sie nahm das Publikum zunächst mit auf<br />

Binnenschifffahrt <strong>10</strong> | <strong>2023</strong><br />

eine kurze Reise von der Vergangenheit in die Zukunft. Ihr allgemeines<br />

Credo lautete: »Zukunft ist gestaltbar. Die Frage ist nur,<br />

was wir daraus machen!« Die weit verbreitete Angst vor Neuem<br />

sei dabei kein Phänomen der Moderne – schon bei der Erfindung<br />

der Eisenbahn habe es Warnungen vor Gesundheitsschäden gegeben,<br />

die Passagiere bei der Nutzung ertragen müssten.<br />

Unsicherheiten seien auch heute vielfach festzustellen. Von aktuellen<br />

Machtverschiebungen über „Afrika im Aufstieg“ bis hin<br />

zu immer schneller werdenden Innovationen gebe es ständig<br />

neue Herausforderungen. Physische und virtuelle Revolutionen<br />

gingen heute Hand in Hand. Die »5. Industrielle Revolution« verbunden<br />

mit der Dekarbonisierung, böte auch neue Chancen. Für<br />

Deutschland sah Stöttner dafür beste Startbedingungen. Auch<br />

könnten Häfen Treiber von Klimainnovationen werden. Sie<br />

müssten sich entsprechend auf neue Kunden und deren Bedürfnisse<br />

einstellen und dabei die demografischen Herausforderungen<br />

im Blick behalten.<br />

Zuversicht forderte Stöttner auch beim Blick auf Künstliche Intelligenz<br />

und Robotik: Diese böten viel mehr Chancen als Risiken,<br />

sofern die Grundlagen für den Einsatz der Technologien<br />

frühzeitig richtig gestaltet würden. Diesen Ball nahm Markus<br />

Krämer gerne auf. »Ich habe große Lust auf die Logistik der Zukunft«,<br />

erklärte er. Die fing gleich danach an, mit einer Einladung<br />

an die Gäste, den weiteren Abend für intensives Networking zu<br />

nutzen.<br />

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11


SCHIFFFAHRT<br />

Am Mittelrhein braucht es mehr Personal<br />

Die vom Bundesverkehrsminister eingesetzte Beschleunigungskommission Rhein hat ihren<br />

Abschlussbericht vorgelegt. Viel Neues war allerdings nicht dabei. Die Anrainer-Länder und<br />

auch die Binnenschiffer wollen sich damit noch nicht abfinden. Von Krischan Förster<br />

Mit einer um 20 cm optimierten Fahrrinne ließe sich die Schiffbarkeit des Mittelrheins entscheidend verbessern<br />

© Förster<br />

Die Kommission zur Ermittlung von<br />

Beschleunigungskommission für<br />

den Mittelrhein war Ende 2022 von Bundesverkehrsminister<br />

Volker Wissing ins<br />

Leben gerufen worden, um schnell umsetzbare<br />

Ausbaumaßnahmen für die Fahrrinnenoptimierung<br />

am Mittelrhein zwischen<br />

St. Goar und Budenheim zu identifizieren.<br />

Besetzt war sie mit Vertretern von<br />

Bund, Ländern, Industrie, Umwelt- und<br />

Schifffahrtsverbänden.<br />

Zentrale Erkenntnis des Abschlussberichts:<br />

Gebraucht wird mehr Personal,<br />

um überlange Planungs- und Bauverfahren<br />

zu verkürzen. Der BDB zeigt sich<br />

zufrieden mit der Arbeit der Kommission.<br />

»Insbesondere eine größere Flexibilität bei<br />

der Personalgewinnung und Personalsteu -<br />

erung, und eine höhere Effizienz bei der<br />

Projektorganisation bieten der Wasserstraßen-<br />

und Schifffahrtsverwaltung gute<br />

Chancen, das Ausbauprojekt schnell abzuarbeiten«,<br />

sagte BDB-Geschäftsführer<br />

Jens Schwanen zum Abschlussbericht.<br />

Im Handlungsfeld »Personal und Organisation«<br />

sieht die Kommission das größte<br />

Potenzial für eine schnellere Realisierung<br />

der Fahrrinnenoptimierung. Als Beschleunigungsoptionen<br />

werden eine verlässliche<br />

und auskömmliche Finanzausstattung<br />

der WSV, die Gewinnung von geeigneten<br />

Fachkräften, eine Unterstützung<br />

durch externes Personal oder auch effizientere<br />

Arbeitsabläufe mit mehr Befugnissen<br />

der Fachebene genannt.<br />

Bei der Entgegennahme des Berichts erkannte<br />

Minister Wissing ein ȟberragendes<br />

öffentliches Interesse« an diesem<br />

Infrastrukturprojekt an. Doch bei der Erstellung<br />

einer Liste mit Verkehrsvorhaben,<br />

die mit Hilfe eines Beschleunigungsgesetzes<br />

des Bundes schneller geplant und<br />

gebaut werden sollen, waren die deutschen<br />

Wasserstraßen leer ausgegangen –<br />

selbst der Mittelrhein mit einem überragenden<br />

Kosten-Nutzen-Verhältnis.<br />

Wissing versprach, sich weiter dafür<br />

einzusetzen. Zuletzt hatte auch Baden-<br />

Württembergs Verkehrsminister Winfried<br />

Hermann (Grüne) angekündigt, dass die<br />

Rhein-Anrainer-Länder bei der Diskussion<br />

des Gesetzes im Bundestag die<br />

Wasserstraßen wieder auf die Agenda hieven<br />

wollen. »Auf der einen Seite möchte<br />

Deutschland eine Vorreiterrolle im Klimaschutz<br />

einnehmen, auf der anderen Seite<br />

machen wir uns dabei aber unglaubwürdig,<br />

wenn die Wasserstraße hintenansteht<br />

und aufgrund fehlender Investitionen<br />

oder langwierigen Genehmigungsverfahren<br />

Infrastrukturmaßnahmen<br />

nicht oder nur über sehr lange Zeiträume<br />

hinweg umgesetzt werden«, schrieb Hermann<br />

erst jüngst an den BDB.<br />

Mittelrhein als Nadelöhr<br />

Der rund 50 km lange Mittelrheinabschnitt<br />

wird bei längeren Trockenperioden<br />

wie etwa im Jahr 2018 schnell<br />

zum Nadelöhr für die Binnenschifffahrt.<br />

Schiffe können dann wegen des niedrigen<br />

Wasserstands nur noch einen Bruchteil<br />

der sonst üblichen Ladung transportieren.<br />

Die Niedrigwasserperiode 2018 hatte laut<br />

einer Studie des Erasmus UPT-Zentrums<br />

Rotterdam zu einem wirtschaftlichen<br />

Schaden von rund 2,4 Mrd. € geführt.<br />

Rund 50.000 Schiffe werden pro Jahr an<br />

diesem Flussabschnitt gezählt; sie transportieren<br />

etwa 60 Mio. t Güter und damit<br />

rund ein Drittel des jährlichen Güteraufkommens<br />

für die deutsche Binnenschifffahrt.<br />

Geplant ist eine Sohle-Korrektur,<br />

um 20 cm mehr Tiefgang zu erhalten.<br />

Derzeit wird mit einer Bauzeit von wenigstens<br />

zehn Jahren gerechnet. <br />

12 Binnenschifffahrt <strong>10</strong> | <strong>2023</strong>


SCHIFFFAHRT<br />

FREIE SCHIFFFAHRT NACH 60 JAHREN<br />

Anrainer-Staaten schaffen Mosel-Abgaben für Binnenschiffer ab<br />

Seit der Einweihung der Großschifffahrtsstraße<br />

Mosel im Jahr 1964 müssen Binnenschiffer<br />

für das Befahren ein Entgelt<br />

entrichten. Im Juli 2025 ist damit Schluss.<br />

Grundlage für die Erhebung der Abgaben<br />

ist der Moselvertrag von 1956. Darin<br />

hatten Deutschland, Frankreich und<br />

Luxemburg festgelegt, den Fluss von Koblenz<br />

bis Thionville mit Staustufen auszubauen<br />

und die Bau- und Unterhaltungskosten<br />

über Befahrensabgaben zu<br />

finanzieren.<br />

Luxemburgs Minister für Mobilität,<br />

François Bausch, die deutsche Botschafterin<br />

Heike Peitsch, der Parlamentarische<br />

Staatsekretär im Bundesverkehrsministerium,<br />

Oliver Luksic, sowie<br />

der französische Botschafter für grenzüberschreitende<br />

Zusammenarbeit, Philippe<br />

Voiry, haben nun im Dreiländereck bei<br />

Schengen ein entsprechendes Änderungsprotokoll<br />

unterzeichnet. Nach Abschluss<br />

der Ratifizierungsverfahren in den drei<br />

Staaten kann die Abgabenfreiheit dann<br />

zum 1. Juli 2025 in Kraft treten.<br />

Wegfall der Abgaben als Impuls<br />

»Um die Herausforderungen einer klimaneutralen<br />

Wirtschaft anzugehen, ist es nötig,<br />

mehr Güter auf die Wasserstraße und<br />

die Schiene zu verlagern. Mit der Abschaffung<br />

der Schifffahrtsabgaben wird dafür<br />

ein Anreiz geschaffen«, so Bausch. Denn<br />

die Gütermengen sind rückläufig: 2022<br />

wurden auf 5.400 Schiffen mit gut<br />

8,8 Mio. t rund 3,4 % weniger transportiert<br />

als noch im Jahr zuvor (5.600<br />

Schiffe). Zum Vergleich: 2017 waren es<br />

noch <strong>10</strong>,8 Mio. t.<br />

Eine Stärkung des klimafreundlichen<br />

Verkehrsträgers sieht auch der deutsche<br />

Verkehrsstaatssekretär Oliver Luksic: »Alle<br />

deutschen Binnenwasserstraßen sind aber<br />

2025 abgabenfrei.« »Auch für die französische<br />

Seite mit Lothringen ist heute ein guter<br />

Tag«, meinte Botschafter Voiry. Mit<br />

dem Ende der Abgaben auf dem internationalen<br />

Teil des Flusses würden die Transporte<br />

per Binnenschiff von und nach Metz,<br />

dem größten Hafen und einem wichtigen<br />

europäischen Umschlagplatz für Getreide,<br />

noch wettbewerbsfähiger.<br />

Moselgesellschaft wird aufgelöst<br />

Im Zuge der Abschaffung der Abgaben<br />

wird die internationale Moselgesellschaft,<br />

die als zwischenstaatliche Einrichtung für<br />

den Flussausbau im letzten Jahrhundert<br />

und für die Abgabenverteilung zuständig<br />

war, aufgelöst. Derzeit hat Luxemburg den<br />

Vorsitz inne. Von dem Änderungsprotokoll<br />

unberührt bleibt der sukzessive Bau<br />

der zweiten Schleusenkammern auf der<br />

deutschen Seite des Flusses.<br />

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Binnenschifffahrt <strong>10</strong> | <strong>2023</strong><br />

13


SCHIFFFAHRT<br />

© Wolfhard Scheeer<br />

Politprominenz in Bremen (v.l): Daniela Kluckert (Staatssekretärin Bundesverkehrsministerium), Kristina Vogt (Wirtschaftssenatorin Bremen), Robert Habeck<br />

(Bundeswirtschaftsminister), Bundeskanzler Olaf Scholz, Dieter Janecek (Maritimer Koordinator) und Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte<br />

Warme Worte, (noch) wenig Konkretes<br />

Die 13. Nationale Maritime Konferenz belegt erneut, wie wichtig der Austausch zwischen<br />

Industrie und Politik ist. Dem regen Austausch über Themen und Herausforderungen<br />

steht zunächst jedoch wenig Zählbares gegenüber. Von Krischan Förster<br />

Traditionell steht die Nationale Maritime<br />

Konferenz unter der Schirmherrschaft<br />

des Bundeskanzlers. So auch<br />

in diesem Jahr, in Bremen. Der aktuelle<br />

Amtsinhaber Olaf Scholz, viele Jahre lang<br />

Bürgermeister im benachbarten Hamburg,<br />

ist ein Kind der Küste. Seines Wohlwollens<br />

konnten sich die rund 800 Teilnehmer<br />

bei dem nur alle zwei Jahre stattfindenden<br />

Treffen zwischen Politik und<br />

maritimer Wirtschaft also relativ sicher<br />

sein. Und Balsam für ihre Ohren wird besonders<br />

ein Satz von Scholz in Erinnerung<br />

bleiben: »Die Zeiten, in denen<br />

die maritime Wirtschaft zwar wahrgenommen,<br />

aber nicht wichtig genommen<br />

wurde, sind endgültig vorbei.«<br />

Als zu wichtig haben sich Schifffahrt<br />

und Häfen in den jüngsten Krisenzeiten<br />

für die Versorgungssicherheit des Landes<br />

erwiesen, zu sehr ist der Marine-Schiffbau<br />

durch die geopolitischen Verwerfungen<br />

der jüngeren Vergangenheit in den<br />

Fokus gerückt, zu wichtig ist auch die<br />

Offshore-Industrie (wieder) geworden,<br />

die einen zentralen Part bei der Energiewende<br />

übernehmen soll und muss.<br />

Das alles, so belegten es die Reden von<br />

Scholz und im Anschluss auch von Bundeswirtschaftsminister<br />

Robert Habeck,<br />

ist in Berlin angekommen und verstanden<br />

worden. Die Hoffnungen vieler<br />

Teilnehmer aus dem gesamten maritimen<br />

Cluster, bei der zweitägigen Konferenz<br />

konkret von neuen Hilfen des<br />

Staates zu erfahren, wurden allerdings<br />

enttäuscht. Weder der Kanzler noch sein<br />

Vize-Kanzler hatten Zusagen im Gepäck.<br />

Vor allem die Häfen hatten schon im<br />

Vorfeld, zum Teil massiv, mehr Geld aus<br />

Berlin gefordert. Gerade einmal 38 Mio. €<br />

überweist der Bund jedes Jahr in die Landeskassen<br />

– viel zu wenig eingedenk der<br />

Ausgaben vor Ort. Etwa 400 Mio. €, also<br />

das Zehnfache der bisherigen Summe,<br />

sollten es angesichts der nationalen Bedeutung<br />

der Häfen sein, hieß es einstimmig<br />

in den Küstenländern.<br />

Hamburgs Wirtschaftssenatorin Melanie<br />

Leonhard verwies auf die Milliarden-<br />

Ausgaben des Bundes für Autobahnen und<br />

Schienen. Im Vergleich dazu sei die geforderte<br />

Hafenfinanzierung ein »eher kleiner<br />

Beitrag für die Exportnation Deutschland.«<br />

Bremens Bürgermeister Andreas<br />

Bovenschulte erinnerte daran, dass mit<br />

mit dem Bundesanteil keine größere Kita<br />

oder Schule mehr gebaut werden könnte.<br />

Auch BÖB-Präsident Joachim Zimmermann<br />

formulierte wesentliche Erwartungen<br />

der Binnenhäfen bei einer Panel-Diskussion<br />

während der Konferenz:<br />

mehr Flächen für die Produktion, den<br />

Umschlag, die Lagerung und Bunkerung<br />

neuer Energieträger sowie für eine umfassendere<br />

Kreislaufwirtschaft und Pufferlager<br />

sowie ein spürbarer Bürokratieabbau<br />

bei Genehmigungsverfahren für<br />

Planung, Errichtung und Betrieb von<br />

Umschlags- und Lagereinrichtungen.<br />

»Drittens brauchen wir ein stärkeres Engagement<br />

des Bundes bei Erhalt, Sanierung<br />

und Ausbau unserer Hafeninfrastrukturen.<br />

Hier geht es uns insbesondere<br />

um eine Bund-Länder-För-<br />

14 Binnenschifffahrt <strong>10</strong> | <strong>2023</strong>


SCHIFFFAHRT<br />

derung für Kai- und Uferanlagen als<br />

Grundvoraussetzung für Umschlag über<br />

die umweltfreundliche Wasserstraße.«<br />

Die Not sei erkannt, hieß es auf der<br />

Bühne. Eine Entscheidung aber steht weiter<br />

aus, ebenso wie die Vorlage der neuen<br />

Nationalen Hafenstrategie aus dem Bundesverkehrsministerium<br />

von FDP-<br />

Politiker Volker Wissing, der allerdings<br />

gar nicht erst in Bremen angereist war.<br />

Als wahrscheinlich gilt, dass nun beide<br />

Themen zusammengeführt und bis spätestens<br />

zum Jahresende geregelt werden.<br />

Zimmermann: »Klar ist aber, dass der<br />

Bund rechtliche und inhaltliche Fragen<br />

klären und die konkreten Maßnahmen<br />

auch mit Geld hinterlegen muss. Wenn<br />

das gelingt, bekommen wir womöglich die<br />

bisher beste Nationale Hafenstrategie.«<br />

Offshore-Ausbau als große Chance<br />

Der dringend benötigte Ausbau der Offshore-Windparks<br />

für ein Gelingen der<br />

Energiewende und eine ausreichende<br />

Energiesicherheit waren auf der Maritimen<br />

Konferenz ein weiteres herausgehobenes<br />

Thema. Von heute 8 GW soll die<br />

Kapazität allein in der deutschen Nordsee<br />

bis 2030 auf 30 GW und bis 2040 auf<br />

70 GW steigen. Hinter diesen Zahlen verbergen<br />

sich gewaltige Investitionen, die<br />

die Industrie weder allein stemmen kann,<br />

noch angesichts der Marktlage von Banken<br />

finanziert bekommt.<br />

Einen Ausweg könnte ein Bürgschaftsprogramm<br />

des Bundes zusammen mit<br />

den Ländern bieten, um das Risiko auffangen<br />

und Mega-Projekte finanzierbar<br />

machen zu können. Noch unmittelbar<br />

vor der Konferenz war zu hören, dass die<br />

Gespräche darüber bereits sehr weit gediehen<br />

sind, aber eben nicht rechtzeitig<br />

zum Abschluss gebracht werden konnten.<br />

Wenigsten scheint sicher, dass dies<br />

bald nachgeholt wird.<br />

Auch die Banken denken über ein neues<br />

Finanzierungsmodell nach, dass staatliche<br />

Institutionen wie die KfW mit einem<br />

Kreditanteil einbinden und ähnlich<br />

einem Leasing funktionieren soll. Andere<br />

Länder scheinen bei diesem Thema<br />

schon deutlich weiter zu sein.<br />

Zunächst blieb ebenfalls offen, wie der<br />

Bau von Konverter-Plattformen in<br />

Deutschland erfolgen könnte. Rostock<br />

und Bremerhaven waren da als geeignete<br />

Standorte längst identifiziert, doch fehlen<br />

auch hier die finanziellen Sicherheiten<br />

und verfügbaren Areale. Das immerhin<br />

änderte sich wenige Tage nach der Konferenz<br />

dadurch, dass Verteidigungsminister<br />

Boris Pistorius das Marine-<br />

Arsenal in Rostock teilweise für zivile<br />

Aktivitäten freigab und, parallel dazu, bekannt<br />

wurde, dass die Meyer Werft mit<br />

dem belgischen Unternehmen Smulders<br />

auf dem ehemaligen Caterpillar-Gelände<br />

ein gemeinsames Offshore-Geschäft aufbauen<br />

will. Bleiben noch die benötigten<br />

Flächen: Derzeit hat nur Cuxhaven noch<br />

eine Ausbaureserve, gebraucht wird aber<br />

insgesamt das Fünffache an Platz.<br />

Am zweiten Tag der NMK standen die<br />

maritime Sicherheit und der Schutz maritimer<br />

Infrastrukturen im Fokus. »In einer<br />

neuen Welt, in der sich der Systemkonflikt<br />

auch auf See manifestiert, muss die Ertüchtigung<br />

der deutschen Marine eine Priorität<br />

sein«, sagte Siemtje Möller, Staatssekretärin<br />

beim Bundesverteidigungsministerium.<br />

Vor dem Hintergrund der<br />

wachsenden Bedrohungslage seien nachhaltige<br />

Investitionen in Personal, Ausrüstung<br />

und Material dringend nötig.<br />

WISTA-HANSA-KOOPERATION<br />

Frauenpower auf der NMK <strong>2023</strong><br />

Zum ersten Mal hatte WISTA Germany<br />

die Gelegenheit, sich anlässlich der<br />

Nationalen Maritimen Konferenz zu<br />

präsentieren. Der deutsche Ableger der<br />

internationalen Organisation »Women‘s<br />

International Shipping & Trading<br />

Association« – mit rund 4.000<br />

Mitgliedern weltweit – stellte seine Arbeit<br />

im Rahmen der begleitenden Ausstellung<br />

vor. Zu Gast am Stand war u.a.<br />

Der Inspekteur der deutschen Marine<br />

Jan Christian Kaack sieht alle gesamtstaatlichen<br />

Prozesse noch im Friedensbetrieb.<br />

»Hier können wir sicherlich mehr<br />

Deutschlandtempo und Selbstkritik vertragen.«<br />

Seit dem russischen Angriffskrieg<br />

in der Ukraine stehe Deutschland in<br />

einem Innovations- und Fertigungswettbewerb.<br />

»Vor allem müssen wir schneller<br />

werden, indem wie und was wir rüsten«,<br />

so der Marine-Chef.<br />

Für Sebastian Unger, Meeresbeauftragter<br />

der Bundesregierung, sind die Bergung<br />

und Entschärfung von Altmunition<br />

eine Aufgabe für Jahrzehnte, aber auch<br />

eine Chance für die maritime Industrie in<br />

Deutschland, neue Wertschöpfungsketten<br />

aufzubauen. Am Meeresgrund<br />

lagern geschätzt noch rund 1,6 Mio. t an<br />

Munitionsresten aus zwei Weltkriegen.<br />

Bis 2025 investiere die Bundesregierung<br />

rund <strong>10</strong>0 Mio. €, wichtig sei auch danach<br />

ein Schulterschluss von Bund und Ländern<br />

für weitere Investitionen. <br />

Konferenzgastgeber und Maritime Koordinator<br />

Dieter Janecek (li. im Bild).<br />

Er ließ sich die Ziele und Aufgaben von<br />

WISTA durch Präsidentin Franziska<br />

Eckhoff (Bildmitte) und Eventmanagerin<br />

Angela Raabe (re.) erläutern.<br />

Die Schwesterpublikation der »Binnenschifffahrt«,<br />

die HANSA, unterstützt<br />

die Arbeit von WISTA Germany<br />

als Medienpartner.<br />

© Wroblewski<br />

Binnenschifffahrt <strong>10</strong> | <strong>2023</strong><br />

15


SCHIFFSTECHNIK<br />

Wissensaustausch an der Kieler Förde<br />

Unter dem Motto »Family & Friends« hat die Werft Gebr. Friedrich Familie, Freunde und<br />

Geschäftspartner an ihren Firmenstandort in Kiel-Friedrichsort eingeladen. Oberstes Ziel<br />

des Events war es Wissen auszutauschen. Von Anna Wroblewski<br />

Wissen ist das Einzige, was sich vermehrt,<br />

wenn man es teilt – mit diesen<br />

Worten begrüßte die Geschäftsführende<br />

Gesellschafterin Katrin Birr ihre<br />

Gäste, die anlässlich des Events »Family<br />

& Friends« auf der Werft zusammenkamen.<br />

»Family« war bei dieser<br />

Veranstaltung auch wortwörtlich gemeint,<br />

denn Katrin Birr führt den<br />

Familien betrieb mit knapp 200 Mitarbeitern<br />

an zwei Standorten gemeinsam mit<br />

ihrem Vater Klaus und ihrem Mann<br />

Christian. Und auch in Zukunft wird das<br />

Unternehmen in Familienhänden bleiben,<br />

denn mit Sohn Felix steht bereits die<br />

nächste Generation in Startlöchern.<br />

Die Werft mit ihren über <strong>10</strong>0 Jahren ist<br />

traditionell und innovativ zugleich. Erst<br />

© Birr / Visser / Wroblewski<br />

Werftchefin Katrin Birr mit den Vortragenden Lukas Roß (li.) und Hajo Gerkens<br />

Geschäftsführer Christian Birr beim Werft-Rundgang<br />

16 Binnenschifffahrt <strong>10</strong> | <strong>2023</strong>


SCHIFFSTECHNIK<br />

Pioniergeist und Neugier ist auch der<br />

Grund für das Event, zu dem die Werft<br />

zum zweiten Mal eingeladen hatte. Als<br />

Vortragende waren diesmal Hajo Gerkens<br />

(Bureau Veritas) und Lukas Roß (Deutsches<br />

Zentrum für Luft- und Raumfahrt<br />

DLR – Institut für Maritime Energiesysteme)<br />

mit an Bord. Im Fokus ihrer Präsentationen<br />

standen innovative Antriebe.<br />

3D-Druck entstehen. Beim Thema Ersatzteile<br />

und Reparatur bietet die Werft<br />

auch VR-Technologie an, mit der eine<br />

Ferndiagnose und -Support möglich sind.<br />

Für die Werft spielt auch der maritime<br />

Umweltschutz eine große Rolle. Wie<br />

Christian Birr berichtete, verfügt die<br />

Werft über eine »innovative Pier«. Sie<br />

wurde errichtet, um neue Treibstoffe wie<br />

»Wissen ist das Einzige, was sich vermehrt, wenn man es teilt«<br />

Katrin Birr, Geschäftsführende Gesellschafterin der Gebr. Friedrich Werft<br />

Anfang des Jahres lieferte sie den Forschungskatamaran<br />

»Wavelab« ab. An Bord<br />

des knapp 20 m langen Schiffes werden<br />

Systeme und Lösungen für die autonome<br />

Schifffahrt erforscht und entwickelt. »Wir<br />

haben mit der ›Wavelab‹ ein tolles Schiff<br />

gebaut. Damit wird ein großer Schritt in<br />

Richtung autonomes Fahren gemacht«,<br />

sagte Katrin Birr in ihrer Begrüßung.<br />

Und innovativ wird es auf in dem Kieler<br />

Schiffbaubetrieb weitergehen. Denn die<br />

Werftchefin hat Freude an neuen Technologien.<br />

Herausforderungen wecken ihren<br />

Pioniergeist, wie sie sagt. Das gehe<br />

aber nur, weil Familie und Mitarbeiter an<br />

einem Strang ziehen, ergänzt sie. Dieser<br />

Lukas Roß präsentierte unter anderem<br />

eine Forschungsplattform, die das DLR<br />

bauen lassen will. Darauf sollen die verschiedenen<br />

Antriebstechniken und Energieträger,<br />

die aktuell in der Diskussion<br />

sind, erforscht werden, darunter Wasserstoff-<br />

und Brennstoffzellen.<br />

Hajo Gerkens wies auf das für Wasserstoff<br />

noch fehlendes Regelwerk hin. Neue<br />

Energieträger brauchen besondere<br />

Schiffstrukturen, beispielsweise wenn es<br />

um die Auslegung der Tanks geht. Da es<br />

hier noch keine verbindlichen Regeln<br />

gibt, ist der Diskussionsbedarf groß.<br />

3D-Druck, Landstrom, VR & Co.<br />

Beim »Family & Friends«-Event konnten<br />

sich die Teilnehmer auch bei einem<br />

Werftrundgang von dem Innovationsund<br />

Pioniergeist des Kieler Schiffbauunternehmens<br />

überzeugen. Dabei präsentierte<br />

Christian Birr unter anderem<br />

den Bereich, in dem Ersatzteile im<br />

GTL zu testen. Eine GTL-Tankstelle gibt<br />

es noch nicht. Was aber bereits zur Verfügung<br />

steht, sind zwei Landstromanlagen.<br />

Diese sind offen für alle Schiffe, die Bedarf<br />

an Landstrom haben, wie der Katamaran<br />

»Wavelab«.<br />

All diese innovativen Technologien wären<br />

ohne engagierte Mitarbeiter nicht<br />

möglich. Und damit sie auch Lust haben<br />

sich einzubringen, werden sie von der Geschäftsführung<br />

dabei unterstützt. Als Beispiel<br />

nannte Christian Birr einen gerade<br />

ausgelernten Kollgen, der Interesse an<br />

Sonderbauteilen hatte. Dieser hat den<br />

Freiraum erhalten, einen Bereich für Sonderanfertigung<br />

aufzubauen und mit einer<br />

fünfachsigen Fräse auszustatten. Das Kieler<br />

Schiffbauunternehmen hat außerdem<br />

einen »Thinktank«, in dem Mitarbeiter<br />

Ideen entwickeln können. Diese fließen<br />

dann in neue Projekte. Und davon hat die<br />

Werft bereits einige in der Pipline. Bei einem<br />

davon wird die Brennstoffzelle eine<br />

Rolle spielen, wie Christian Birr verrät. <br />

Freunde, Familie und Geschäftspartner trafen sich auf der Werft an der Kieler Förde<br />

Binnenschifffahrt <strong>10</strong> | <strong>2023</strong><br />

17


SCHIFFSTECHNIK<br />

Das frisch getaufte Schiff transportiert Mineralölprodukte auf dem Rhein sowie im westdeutschen Kanalnetz<br />

© Garrelmann<br />

»Eiltank 120«: Auf Flachwasser optimiert<br />

Erstmals im Revier gesichtet wurde das TMS »Eiltank 120« der Duisburger Reederei Jaegers im<br />

Dezember 2022. Es lag festgemacht auf dem Rhein-Herne-Kanal, im Oberwasser der Schleuse<br />

Gelsenkirchen. Nun wurde das Schiff in Duisburg getauft. Von Hermann Garrelmann<br />

Erica van Beek, sie ist die Leiterin für die Planung der Lagerversorgung,<br />

geht ihre Aufgabe als Taufpatin des Tankers<br />

zielstrebig an. Assistiert von Klaus Valentin, einem der Reederei-Chefs,<br />

greift van Beek behände zur Schere, durchtrennt<br />

den dünnen Tampen, mit dem die Sektflasche in Wartestellung<br />

gehalten wird und lässt so das gläserne Behältnis an den Bug<br />

prallen. Das schaumige Nass verteilt sich wie geplant unterhalb<br />

des Schriftzugs »Eiltank 120«. Nun ist das 1<strong>10</strong> m lange Schiff<br />

auch »offiziell« Teil der Jaegers-Flotte. Der Patinnenwunsch auf<br />

allzeit gute Fahrt und die immerwährende Handbreit Wasser<br />

unterm Kiel wird vom Beifall der Taufgäste fast übertönt.<br />

Aus der Distanz erscheint die »Eiltank 120« wie ein üblicher<br />

Tanker, der Name und die blaue Farbe geben unverkennbar zu erkennen:<br />

dieses ist ein Jaegers-Schiff. Eines aus einer großen Flotte<br />

von rund 150 Schiffen des Duisburger Unternehmens. Bei näherer<br />

Betrachtung aber fällt der wuchtige Wulstbug auf, der im unbeladenen<br />

Zustand sichtbar wird. Ein Rundgang an Bord zeigt<br />

zudem: hier ist ein Binnenschiff auf Zukunft gebaut.<br />

Die Schiffbauer von der TeamCo-Werft im niederländischen<br />

Heusden haben ganze Arbeit geleistet. Aus dem Kasko der Bauwerft<br />

in Orosova (Rumänien) haben die niederländischen Experten<br />

ihren Turn-Key-Auftrag umgesetzt und einen modernen Binnentanker<br />

gebaut. Der erste Blick in das Steuerhaus zeigt Großzügigkeit.<br />

Fast über die gesamte Schiffsbreite erstreckt sich der<br />

Arbeitsplatz des Schiffsführers. Monitore, Digitalanzeigen und<br />

Motorenraum an der Bord der »Eiltank 120«<br />

18 Binnenschifffahrt <strong>10</strong> | <strong>2023</strong>


SCHIFFSTECHNIK<br />

Das Ruderhaus mit genug Platz für Schiffsführer und Crew<br />

Taufpatin Erica van Beek und Klaus Valentin nach erfolgreicher Taufe<br />

Bedienhebel sind optimal angeordnet und erreichbar. Von Fahrweginformationen<br />

bis hin zu Tankfüllständen und Motortemperaturen<br />

lassen sich hier alle Informationen bequem abrufen.<br />

Zudem steht der Crew hier ein Bildschirmarbeitsplatz und eine<br />

Besprechungseinheit zur Verfügung. Noch nicht als Standard,<br />

aber bei der »Eiltank 120« an Bord: Der Bridgescout, ein Höhendetektor,<br />

der vor ungewollten Anfahrungen von Brücken und<br />

ähnlichen Hindernissen warnt.<br />

Diesel-elektrisch unterwegs, aber H2-ready<br />

Das neue Schiff der Jaegers-Flotte (ADN Typ C.2.2) wird dieselelektrisch<br />

angetrieben. Drei Dieselgeneratoren des Typs AGPC18<br />

mit einmal 447 kW/545 kVA und zweimal 599 kW/760 kVA erzeugen<br />

die nötige elektrische Energie. Diese kann nach Bedarf<br />

von einem oder von allen Generatoren gleichzeitig abgerufen<br />

werden. Alle drei Motoren sind mit Rußpartikelfilter und SCR-<br />

Katalysator ausgestattet. Als Hafengenerator dient ein JCB<br />

448TGWA-72 mit 72 kW/<strong>10</strong>0 kVA. Zwei Danfoss-Elektromotoren<br />

geben den im Durchmesser 1,4 m großen Schiffsschrauben<br />

die nötigen Umdrehungen. Als Bugstrahler wurde ein Omega<br />

mit 393 kW verbaut.<br />

Das Energiekonzept ist bewusst flexibel ausgelegt und steht auf<br />

»elektrischen« Füßen. Sofern sich Rahmenbedingungen ändern,<br />

kann an Bord der »Eiltank 120« auch ein auf Wasserstoff oder auf<br />

Akkus basierendes Konzept realisiert werden. Vorsorglich gibt es<br />

dafür als Raumreserve eine Containerbay, in der zwei 20 Fuß-<br />

Container Aufstellung finden können. Derzeit ist dieser Raum<br />

leer und mit einem abhebbaren Deckel versehen. Passgenaue<br />

Twistlocks auf dem Boden des Containerraumes sowie vorbereitete<br />

Wanddurchbrüche vereinfachen das spätere Einsetzen<br />

und das Anschließen entsprechender Energiecontainer.<br />

Zukunftsorientiert ist auch die gesamte Schiffskonstruktion<br />

auf Niedrigwasser-Tauglichkeit ausgerichtet. »Hohe Tragfähigkeiten<br />

bei kleinem Tiefgang« war die Devise. Mit Hilfe von Modellversuchen<br />

bei der DST wurde nachgewiesen, dass die »Eiltank<br />

120« mit einem Tiefgang von nur 1,2 m noch sicher fahrund<br />

manövrierbar ist. Die tiefgangbezogenen Tragfähigkeitswerte<br />

zeigen sich wie folgt: Bei 1,20 m = 441 t, bei 1,5 m = 791 t, bei<br />

2,0 m = 1.383 t, bei 2,8 m = 2.355 t. Bei Vollbeladung mit 2.613 t<br />

braucht der Neubau 3,01 m Wassertiefe, plus der extra Handbreit<br />

natürlich.<br />

Damit das Schiff die Lade- und Löschplätze im Rhein-Herneund<br />

Wesel-Datteln-Kanal bedienen kann, ist es so flach gehalten,<br />

dass es diese im unbeladenen Zustand ohne Ballastwasser im<br />

Mittelschiff anlaufen kann. Nutzt das leere Schiff all seine Ballasttanks,<br />

ist eine Fixpunkthöhe von unter 3,7 m realisierbar.<br />

Von Bureau Veritas wurde die »Eiltank 120« als ADN-Tanker<br />

Typ C 2.2 mit 50 kPa klassifiziert. Die sieben Ladetanks sind mit<br />

Zinksilikat beschichtet und haben eine Gesamtkapazität von<br />

2.618 m3. Derzeit ist das Schiff als Einpartientanker ausgelegt, eine<br />

Nachrüstung zum Zweipartienschiff ist möglich. Zum Entladen<br />

verfügt das Schiff über zwei Pumpen, die auf eine maximale<br />

gemeinsame Löschrate von etwa 700 m3/h kommen.<br />

Eingesetzt wird der »Neue« in der Flotte zum Transport von<br />

Mineralölprodukten auf dem Rhein sowie im westdeutschen Kanalnetz.<br />

Dafür ist es nach allen derzeitigen Möglichkeiten optimiert:<br />

eben ein »Zukunftsschiff«.<br />

<br />

Binnenschifffahrt <strong>10</strong> | <strong>2023</strong><br />

19


SCHIFFSTECHNIK<br />

Mit viel Mut zu einer Weltpremiere<br />

Auf der Messe STL in Kalkar ist der niederländische Partikulier Harm Lenten mit dem<br />

diesjährigen »Innovationspreis Binnenschifffahrt« ausgezeichnet worden. Gewürdigt wird<br />

sein Mut, das weltweit erste Wasserstoff-Schiff in Fahrt zu setzen. Von Krischan Förster<br />

Jüngst getauft: das mit Wasserstoff und Brennstoffzelle betriebene Gütermotorschiff »Antonie«<br />

Der Preis wurde für Lentens Neubau<br />

»Antonie« verliehen. Gefördert vom<br />

niederländischen Staat war das weltweit<br />

erste mit Wasserstoff betriebene Binnenschiff<br />

erst vor wenigen Tagen bei Concordia<br />

Damen getauft worden.<br />

Seit zehn Jahren bereits stiftet der Versicherer<br />

Allianz Esa (Bad Friedrichshall)<br />

diesen Preis an Menschen, die mit unternehmerischem<br />

Mut Innovationen umsetzen.<br />

»Als führendes Versicherungsunternehmen<br />

für die Transport- und<br />

Freizeitbranche Binnenschifffahrt ist es<br />

für uns ein hohes Anliegen, den technischem<br />

Fortschritt auf den Schiffen und<br />

Wasserstraßen in den Fokus zu rücken.<br />

Es freut mich, einen Preisträger ehren zu<br />

können, der sich aus Sicht der Fachjury<br />

unter vielen in die Zukunft gerichteten<br />

Projekten in besonderer Weise heraushebt«,<br />

sagte Stefan Franke, Prokurist der<br />

Allianz Esa.<br />

Gerade die Entscheidung für den Energieträger<br />

Wasserstoff erfordere zum heutigen<br />

Zeitpunkt viel Mut, so Franke weiter.<br />

Rund <strong>10</strong> Mio. € soll der Neubau insgesamt<br />

gekostet haben, darunter sind allerdings<br />

4 Mio. € an Förderung durch<br />

den niederländischen Staat.<br />

Der Einsatz der 135 m langen »Antonie«<br />

verzögert sich, noch müssen bei<br />

Concordia Damen letzte Ausrüstungsarbeiten<br />

erfolgen. Die Verzögerungen erklärte<br />

Lenten auf der STL mit Liefer- und<br />

Installationsproblemen bei den Wasserstofftanks<br />

und der Verbindung mit der<br />

Brennstoffzelle. »Aber das gehört dazu,<br />

wenn man sich erstmals mit einer komplett<br />

neuen Lösung beschäftigt«, sagte er.<br />

Absehbar wird sein Schiff regelmäßig<br />

auf einer knapp 300 km langen Strecke<br />

zwischen dem Seehafen Rotterdam und<br />

Delfzijl pendeln und Salz für den Chemiekonzern<br />

Nobian transportieren. Pro<br />

fünftägigem Umlauf sind es knapp<br />

4.000 t und damit ein Viertel mehr als auf<br />

der alten »Antonie«.<br />

Nobian schickt pro Jahr rund 900.000 t<br />

an Ladung über die Wasserstraßen und<br />

sieht laut Marquis de Vries den Neubau<br />

als Teil seiner Nachhaltigkeitsstrategie.<br />

»Wir wollen unsere gesamte Wertschöpfungskette<br />

›grüner‹ gestalten, also<br />

auch den Transport.« Dafür nehme der<br />

Konzern auch höhere Frachtkosten in<br />

Kauf. Den Wasserstoff liefert das Unternehmen<br />

gleich selbst, er entsteht als bislang<br />

wirtschaftlich ungenutzes Nebenprodukt<br />

im eigenen Werk.<br />

Nobian ist nur einer von zahlreichen<br />

Partnern, die das Wega-Projekt unter-<br />

© NPRC<br />

20 Binnenschifffahrt <strong>10</strong> | <strong>2023</strong>


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SCHIFFSTECHNIK<br />

Startschuss für die zehnte Shipping-Technics-Logistics in Folge<br />

© Binnenschifffahrt<br />

Jubiläums-Messe: <strong>10</strong> Jahre STL in Kalkar<br />

Rund 1.900 Messebesucher haben am 26. und 27. September ihren Weg ins niederrheinische<br />

Kalkar gefunden, um sich über die neuesten Trends in der Binnenschifffahrt zu informieren<br />

und um mit der Branche zu netzwerken. Von Anna Wroblewski<br />

Werften, Zulieferer, Reedereien und weitere Vertreter der Industrie<br />

trafen sich auf dem Gelände der Messe Kalkar anlässlich<br />

der Shipping-Technics-Logistics (STL). In diesem Jahr<br />

war es eine besondere Messeausgabe, denn die einzige Binnenschifffahrtsmesse<br />

Deutschlands ist zum zehnten Mal organisiert<br />

worden. Der Branchentreff hat damit das zehnte Jahr in Folge<br />

Messe-Managerin Michaela Schmidt eröffnete die diesjährige Shipping-<br />

Technics-Logistics (STL) in Kalkar. Die STL 2024 soll Leon Westerhof<br />

wieder übernehmen<br />

Das Team der »Binnenschifffahrt« wurde als langjähriger Aussteller<br />

ausgezeichnet, (v.l.): Kira Huismann, Andreas Hansmann, Krischan Förster,<br />

Anna Wroblewski, Sandra Winter, Dorothee Emde und Florian Visser<br />

22 Binnenschifffahrt <strong>10</strong> | <strong>2023</strong>


SCHIFFSTECHNIK<br />

»New kids on the block«<br />

Auf der STL <strong>2023</strong> waren viele Aussteller zum ersten Mal vertreten. Ihre Produkte und<br />

Dienstleistungen fokussierten sich insbesondere auf die effiziente und nachhaltige<br />

Binnenschifffahrt<br />

Lehmann Marine: Mit neuer luftgekühlter Batterie in Kalkar<br />

Mit seinem Cobra-Batteriesystem ist Lehmann Marine auf dem<br />

Schifffahrtsmarkt längst etabliert. Bis vor Kurzem gehörte das<br />

Produkt einer Division von Becker Marine, nun ist es eine eigenständige<br />

Marke. Zum Einsatz kam Cobra unter anderem auf dem<br />

Hamburger Planierschiff »Chicago«, das bei der Hitzler Werft für<br />

die Hafenbehörde HPA gebaut und 2022 abgeliefert wurde. Jetzt<br />

will sich Lehmann Marine in der Binnenschifffahrt bekannter<br />

machen. Dafür nutzen Andreas Lingner (Head of Projects) und<br />

Jan Kiehling (Sales Manager) die STL als Plattform. Im Fokus<br />

ihres Auftritts stand das neue luftgekühlte Batteriesystem Cube,<br />

das modular aufgebaut ist und ohne Gehäuse auskommt.<br />

Andreas Lingner und Jan Kiehling<br />

Aquametro Oil & Marine: Weniger CO 2<br />

durch Kraftstoffmessung<br />

Ein Neuling auf der STL war das Rostocker Unternehmen Aquametro<br />

Oil & Marine. Im Fokus des Messestandes waren unter<br />

anderem Durchflussmessgeräte – wie Contoil und Domino – ergänzt<br />

durch ein Analyse-System zur Optimierung der Fuel Performance.<br />

Wie Susanne Draheim, International Sales Managerin,<br />

erläuterte, lasse sich damit zum einen der Kraftstoffverbrauch<br />

messen, zum anderen auch die Effizienz. Im Schiffsbetrieb<br />

könne so der Kraftstoffverbrauch optimiert und die<br />

Emissionen damit gesenkt werden. Und zwar nicht nur bei konventionellen,<br />

sondern auch bei alternativen Schiffskraftstoffen.<br />

Susanne Draheim<br />

Bücker + Essing & MWB Power: Partnerschaft für Instandsetzung<br />

Die geballte Power an Dienstleistungen für Motoreninstand -<br />

setzung präsentierten gemeinsam Bücker + Essing aus Lingen und<br />

die MWB Power aus Bremerhaven. Seit März dieses Jahres sind<br />

beide unter dem Dach der Sercoo Group vereint. Auf der STL<br />

wollten sie gemeinsam ihre neue Partnerschaft vorstellen. Das<br />

Team um Frank Curia und Jörn Holst (beide Geschäftsführer<br />

MWB Power) und Ralf Wöllert (Geschäftsführer Bücker +<br />

Essing) zeigte ein Portfolio, das sich von <strong>10</strong>0 kW bis 22 MW erstreckt.<br />

Auch ihre Nachhaltigkeitsinitiative »Bauteilrettung« war<br />

Teil des Messeauftritts. Im Sinne der Nachhaltigkeit werden dabei<br />

alte Bauteile wieder hergestellt und damit Motoren erhalten.<br />

Frank Curia, Ralf Wöllert und Jörn Holst<br />

© Visser/ Wroblewski<br />

24 Binnenschifffahrt <strong>10</strong> | <strong>2023</strong>


SCHIFFSTECHNIK<br />

RINA Germany: Die italienische Klasse erhöht Sichtbarkeit<br />

Weil die italienische Klassifikationsgesellschaft RINA ihre Sichtbarkeit<br />

in der Binnenschifffahrtsbranche erhöhen will, besuchte<br />

sie zum ersten Mal die STL als Aussteller. RINA präsentierte sich<br />

mit ihren Dienstleistungen, vor allem im Bereich Beratung. Die<br />

Klasse sieht sich als Schnittstelle zwischen Schiffseignern und<br />

Werft und bringt sowohl bei der Schiffsreparatur als auch beim<br />

Neubau ihre umfangreiche Kenntnisse ein. Ein Referenzprojekt<br />

von RINA war sogar eines der Highlights der STL, nämlich die<br />

»Antonie«. Das erste Wasserstoff-angetriebene Gütermotorschiff<br />

der Welt wurde mit dem »Innovationspreis Binnenschifffahrt«<br />

ausgezeichnet. Den Bau des innovativen Schiffes<br />

hatte RINA begleitet.<br />

Patrizio di Francesco, Kai Reichelt und Pavlos Safralis<br />

Tesvolt – Mit Batterie-Power dekarbonisieren<br />

Der Hersteller von Batteriespeichersystemen Tesvolt ist auf der<br />

STL eigentlich kein Unbekannter. Vor zwei Jahren hatte Tesvolt<br />

gemeinsam mit Jastram und Kadlec & Brödlin seine Partnerschaft<br />

bekannt gegeben. Diese umfasste die Entwicklung eines<br />

umweltfreundlichen Elektro-Antriebs für die Spatz-Arbeitschiffe<br />

der WSV. In diesem Jahr präsentierte sich das Tech-<br />

Unternehmen aus der Lutherstadt Wittenberg mit einem eigenen<br />

Messestand. Für Kilian Hoffmann, Manager Sales and Business<br />

Development – Maritime, ist die Binnenschifffahrt ein<br />

technologieoffener »First Mover«. Elektroantriebe oder Hybridantriebe<br />

haben Hoffmann zufolge ein hohes Potenzial die<br />

Binnenschifffahrt schnell zu dekarbonisieren.<br />

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SCHIFFSTECHNIK<br />

125 Jahre Meidericher Schiffswerft<br />

Am 13. September hat die Meidericher Schiffswerft ihren 125-jährigen Geburtstag gefeiert.<br />

Gründer des Traditionsunternehmens war der Duisburger Bankier Alwin Hilger. Die Werft<br />

bietet sowohl Reparaturen als auch Neubauten an<br />

Hilger gründete am 13. September<br />

1898 die »Meidericher Schiffswerft<br />

vorm. Thomas & Co. Gesellschaft mit beschränkter<br />

Haftung«. Diese Gründung<br />

bestand in dem Erwerb und der Fortführung<br />

der unter der Firma Thomas &<br />

Co. zu Meiderich Kreis Ruhrort betriebenen<br />

Schiffswerft sowie in der Errichtung<br />

und dem Betriebe neuer derartiger Anlagen<br />

und sollte sich auf alle mit diesem<br />

Geschäftszwecke unmittelbar oder mittelbar<br />

in Verbindung stehenden Geschäfte<br />

erstrecken.<br />

Nach Fertigstellung der neuen Hafenbecken<br />

in den Jahren 1904 und 1905 siedelte<br />

die Werft laut Mietvertrag vom<br />

29.9.1907 ab 1.8.1908 vom Kaiserhafen in<br />

das Hafenbecken A über.<br />

zur Verfügung. Wie die Werft mitteilt,<br />

hat sie sich in den zurückliegenden Jahrzehnten<br />

erfolgreich am Markt behaupten<br />

können und genießt heute europaweit einen<br />

guten Ruf. Dieser Umstand sei insbesondere<br />

auf die breite Produktpalette,<br />

die konsequente Ausrichtung am Kunden<br />

sowie die über 125-jährige Erfahrung<br />

im Schiffbau zurückzuführen.<br />

Zentral gelegen in Duisburg, dem<br />

größten Binnenhafen Europas, bietet die<br />

Meidericher Schiffswerft Kunden aus<br />

dem In- und Ausland eine »hervorragende<br />

technische Infrastruktur und<br />

qualifizierte Mitarbeiter, die täglich mit<br />

viel Engagement und technischem<br />

Know-how ihr Können unter Beweis<br />

stellen«, so das Unternehmen. RD<br />

Breite Produktpalette<br />

Im Laufe der Jahre hat sich die Werft entwickelt.<br />

Heute bietet sie moderne Einrichtungen,<br />

darunter eine Hellinganlage,<br />

zwei Stevendocks und Kräne. Damit ist<br />

sie für Reparaturen, Wartungen und<br />

Neubauten bereit. Zusätzlich bietet die<br />

Meidericher Schiffswerft einen umfassenden<br />

Yachtservice mit Liegeplätzen<br />

und einer breiten Palette von Reparaturund<br />

Wartungsarbeiten für Yachten und<br />

Boote an. Dafür steht auch ein Umschlagkran<br />

mit einer Kapazität von 30 t<br />

Über 125 Jahre Schiffbauerfahrungen kann die Meidericher Schiffswerft vorweisen<br />

© Meidericher Schiffswerft<br />

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Binnenschifffahrt <strong>10</strong> | <strong>2023</strong><br />

27


SCHIFFSTECHNIK<br />

Drei Fragen an …<br />

Raymond Siliakus<br />

Direktor Europort<br />

»Ich erwarte glückliche<br />

Gesichter«<br />

Welches sind die thematischen<br />

Schwerpunkte des Konferenzprogramms<br />

und der Ausstellung der<br />

Europort in diesem Jahr?<br />

Raymond Siliakus: Den Weg in eine<br />

nachhaltige maritime Zukunft zu<br />

bahnen, ist eines der wichtigsten Ziele<br />

der Europort. In enger Zusammenarbeit<br />

mit nationalen und internationalen<br />

Industriepartnern, Innovatoren<br />

und Pionieren bietet die<br />

Europort ein außergewöhnlich tiefgehendes<br />

Programm, das sich an den<br />

vier Hauptthemen der diesjährigen<br />

Ausgabe orientiert: Energiewende,<br />

Digitalisierung, Schiffsfinanzierung<br />

und Fachkräfte.<br />

Gibt es in diesem Jahr besondere<br />

Innovationen, Highlights, spannende<br />

Teilnahmen aus dem Ausland?<br />

Siliakus: Wir sehen, dass sich die<br />

Welt mit all den digitalen Entwicklungen<br />

und dem Aufkommen von KI<br />

noch schneller verändert. Daher haben<br />

wir dieses Jahr zum ersten Mal<br />

eine Digitalization Area, in der die<br />

Vorreiter des digitalen Wandels und<br />

der intelligenten Konnektivität konzentriert<br />

sind und sich am effektivsten<br />

vernetzen können. Außerdem<br />

wird in diesem Jahr der Deutsche Pavillon<br />

sein Debüt geben. Deutschland<br />

ist das jüngste Land, das sich der<br />

Liste der nationalen Pavillons auf der<br />

Europort anschließt. Der von ECM<br />

Berlin organisierte deutsche Pavillon<br />

wird in Halle 7 zu finden sein,<br />

Was erwarten Sie persönlich von der<br />

Europort?<br />

Siliakus: Ich erwarte glückliche Gesichter<br />

bei all unseren nationalen<br />

und internationalen Besuchern. Das<br />

Schöne an Messen im Allgemeinen<br />

ist, dass sie Menschen und Kulturen<br />

aus der ganzen Welt wirklich miteinander<br />

verbinden. In einer Welt,<br />

die sich immer mehr spaltet und polarisiert,<br />

spielen Messen eine grundlegende<br />

Rolle dabei, die Menschen<br />

buchstäblich zusammenzubringen.<br />

Dies gilt sicherlich auch für die Europort,<br />

wo Fachleute aus mehr als 90<br />

Ländern zusammenkommen werden,<br />

um Kontakte zu knüpfen, zusammenzuarbeiten<br />

und Innovationen<br />

zu entwickeln.<br />

Binnenschifffahrt <strong>10</strong> | <strong>2023</strong><br />

29


SEEHÄFEN | SHORTSEA<br />

Thyssenkrupp investiert in Rotterdam<br />

Ein neuer Seeschiffentlader sorgt ab Ende 2025 für effizientere Rohstoffversorgung des<br />

Stahlstandorts Duisburg. Von der Millioneninvestition sollen auch die Logistiktöchter<br />

EECV am Terminal und Thyssenkrupp Veerhaven als Reederei profitieren<br />

die größten Massengutfrachter der Welt<br />

mit einer Produktivität von stündlich bis<br />

zu 2.600 t Eisenerz entladen.<br />

Thyssenkrupp Steel investiert einen<br />

zweistelligen Millionenbetrag in die<br />

Modernisierung des Terminalbetriebs bei<br />

Ertsoverslagbedrijf Europoort C.V.<br />

(EECV) im Rotterdamer Hafen. Dort<br />

wird ein alter Seeschiffentlader gegen ein<br />

hochmodernes Modell ausgetauscht.<br />

Der neue Entlader soll Effizienz, Umweltfreundlichkeit<br />

und Sicherheit erheblich<br />

verbessern, teilte das Unternehmen<br />

mit. Voraussichtlich Ende 2025 soll der<br />

neue Entlader in Betrieb gehen.<br />

Derzeit entladen vier Greiferkrane am<br />

EECV-Terminal die die Seeschiffe mit Eisenerz<br />

und Kohle. Die Rohstoffe werden<br />

für die Stahlerzeugung im Ruhrgebiet benötigt.<br />

Eine der Anlagen sei allerdings in<br />

die Jahre gekommen und werde ersetzt.<br />

Das Projekt sei ein starkes Signal auch<br />

für die Zukunft von EECV und Thyssenkrupp<br />

Veerhaven, die beiden niederländischen<br />

Logistiktöchter von Thyssenkrupp<br />

Steel mit Sitz in Duisburg. Bei den<br />

Massenumschlagsanlagen der EECV sind<br />

die HKM als Anteilseigner beteiligt.<br />

24 Mio. t für das Stahlwerk<br />

Blick auf das EECV-Terminal im Rotterdamer Hafen<br />

Gemeinsam sorgen die beiden Unternehmen<br />

an 365 Tagen im Jahr für die Löschung<br />

von Seeschiffen sowie für die<br />

Zwischenlagerung und den Transport<br />

von rund 24 Mio. t Eisenerz und Kohle<br />

für die Stahlwerke in Duisburg.<br />

Die erfolgreiche Arbeit der beiden Unternehmen<br />

könne – dank der Zustimmung<br />

aus Brüssel zur Förderung des<br />

Dekarbonisierungsprojektes »tkH2Steel«<br />

durch den Bund und das Land Nordrhein-Westfalen<br />

– in Zukunft fortgesetzt<br />

werden. Der Umschlag von Kohle nehme<br />

ab 2027 schrittweise ab. »Für die Herstellung<br />

von klimafreundlichem Stahl<br />

wird jedoch weiter Eisenerz gebraucht«,<br />

heißt es bei Thyssenkrupp Steel.<br />

Thyssenkrupp Veerhaven werde auch<br />

künftig mit der bewährten Schubbootflotte<br />

den Rohstoff für die neue Direktreduktionsanlage<br />

transportieren und<br />

damit gemeinsam mit EECV in den kommenden<br />

Jahrzehnten für eine sichere Verbindung<br />

zwischen dem Hafen Rotterdam<br />

und der dann »grünen« Hütte in Duisburg<br />

sorgen, sagt Heike Denecke-Arnold,<br />

COO von Thyssenkrupp Steel.<br />

Der neue Seeschiffentlader wiegt wie<br />

sein Vorgänger rund 2.000 t, ist gut<br />

60 mhoch, 30 m breit und hat eine Länge<br />

des Kranauslegers von rund <strong>10</strong>0 m. Mit<br />

diesen Kranabmessungen könne EECV<br />

© Thyssenkrupp Steel<br />

Weniger Emissionen im Hafen<br />

In Sachen Umweltfreundlichkeit und<br />

Energieeffizienz setze der Kran neue<br />

Maßstäbe. Um mögliche Staubemissionen<br />

effektiv zu reduzieren, wird der<br />

Entlader mit einer Sprüh- und Vernebelungsanlage<br />

im Bereich des Bunkers<br />

ausgestattet. Die Lärmemissionen bleiben<br />

unterhalb der behördlich genehmigten<br />

Grenzwerte. Auch Arbeitssicherheit<br />

und Komfort für die Mitarbeiter werden<br />

deutlich verbessert.<br />

»Mit dem neuen Kran investieren wir<br />

in die Rohstoffversorgung von Thyssenkrupp<br />

Steel und HKM. Er eröffnet uns<br />

die Flexibilität, unser Geschäft weiterzuentwickeln,<br />

während wir den Ausstieg<br />

aus der Kohle vorantreiben«, sagt Frank<br />

Tazelaar, CEO von EECV und Thyssenkrupp<br />

Veerhaven. In den kommenden<br />

Monaten soll der Hersteller für den neuen<br />

Entlader ausgewählt werden.<br />

Im vergangenen Jahr hatte Thyssenkrupp<br />

Steel nach eigenen Angaben bereits<br />

begonnen, im Zuge der »grünen«<br />

Transformation gemeinsam mit dem Hafen<br />

Rotterdam den Aufbau von Lieferketten<br />

für Wasserstoff auszuloten. Dieser<br />

werde künftig in großen Mengen für eine<br />

klimafreundliche Stahlherstellung gebraucht<br />

und könnte über Pipelinekorridore<br />

von Rotterdam nach Duisburg<br />

transportiert werden.<br />

EECV betreibt seit 1970 im Europoort-<br />

Gebiet mit heute rund 300 Mitarbeitern<br />

das zweitgrößte Schüttgutterminal im<br />

Rotterdamer Hafen. Das knapp <strong>10</strong>0 ha<br />

große Gelände liegt an einer 1,1 km langen<br />

Kaje. Über Förderbänder werden die<br />

Rohstoffe zu den Lagerplätzen transportiert.<br />

Die Flotte der Schubfahrtreederei<br />

Thyssenkrupp Veerhaven (ca. 200 Mitarbeiter)<br />

bringt die Rohstoffe mit Schubleichtern<br />

und Binnenschiffen rund um<br />

die Uhr von Rotterdam über den Rhein<br />

nach Duisburg.<br />

RD<br />

30 Binnenschifffahrt <strong>10</strong> | <strong>2023</strong>


SEEHÄFEN | SHORTSEA<br />

Häfen brauchen mehr Geld vom Bund<br />

Die maritime Wirtschaft in Bremen fordert mehr Geld für die Häfen. Der Appell richtete<br />

sich gleichermaßen an den Bund wie auch an den Senat des Bundeslandes. Formuliert<br />

wurde die Forderung auf dem 56. Kapitänstag in Bremen<br />

Rund 300 Gäste kamen anlässlich des Kapitänstages im Bremer Rathaus zusammen<br />

500 Mio. € will das Land Bremen in den<br />

kommenden Jahren in die Ertüchtigung<br />

der Häfen in Bremen und Bremerhaven<br />

investieren, unter anderem in den<br />

Ausbau der Containerterminals an der<br />

Stromkaje und die Schaffung eines EnergyPort<br />

im Bremerhavener Fischereihafen.<br />

Die Bremische Hafenvertretung<br />

(BHV), ein Zusammenschluss von 220<br />

überwiegend mittelständischen Mitgliedsunternehmen<br />

aus der Logistik-,<br />

Hafen- und Transportwirtschaft, hätte<br />

gern mehr. Auch vom Bund, der den Küstenländern<br />

derzeit jährlich nur 38 Mio. €<br />

überweist. Das machte der Sprecher des<br />

BHV-Präsidiums, Christoph Bruns, beim<br />

56. Bremer Kapitänstag deutlich.<br />

Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte<br />

verwies hingegen auf die bereits beschlossenen<br />

Ausgaben des Landes und die<br />

klamme Landeskasse. Hoffnung nährten<br />

dagegen die Aussagen des Festredners,<br />

Bundesverkehrsminister Volker Wissing.<br />

Er werde sich dafür einsetzen, dass die Mittel<br />

erhöht werden, versprach der FDP-<br />

Politiker den rund 300 Kapitänen, Vertretern<br />

der maritimen Wirtschaft und Politikern<br />

in der Oberen Rathaushalle.<br />

Nationale Hafenstrategie<br />

Eine neue Nationale Hafenstrategie werde<br />

derzeit von seinem Ministerium und<br />

allen wichtigen Interessenvertretungen<br />

erarbeitet und soll noch in diesem Jahr<br />

vom Kabinett beschlossen werden. Im<br />

Zuge dessen könnten auch die Mittelzuweisungen<br />

neu verhandelt werden.<br />

Wissing sprach sich zudem dafür aus,<br />

die Kooperation der deutschen Seehäfen<br />

auf nationaler und internationaler Ebene<br />

zu stärken und mit Blick auf den Wirtschaftsstandort<br />

sowie den Klimawandel<br />

zu nutzen. Wie genau, ließ er allerdings<br />

offen. Auch zu der seit Jahren ausstehenden<br />

Fahrrinnenanpassung der Weser<br />

wurde keine konkrete Frist genannt.<br />

Hier sei nun der Bund gefordert, »die<br />

notwendigen entsprechenden Plan- und<br />

sonstigen Verfahren zügig zum Erfolg zu<br />

bringen«, so Bovenschulte. Das Land stehe<br />

jedenfalls voll und ganz hinter dem<br />

Vorhaben.<br />

Mit dem traditionsreichen Kapitänstag<br />

werden seit 1965 die Bremer Kapitäne<br />

und Chefingenieure der Schiffe und<br />

Flugzeuge dafür geehrt, dass sie Bremen<br />

und Bremerhaven zu Wasser und in der<br />

Luft mit allen Teilen der Welt verbinden.<br />

Traditionell wurde den Gästen ein Curryessen<br />

serviert. Organisiert wird die Veranstaltung<br />

von der BHV für den Senat<br />

der Freien Hansestadt Bremen.<br />

Traditionell wird unter den Gästen für<br />

die Seemannsmission gesammelt. In diesem<br />

Jahr kamen 25.800 € zusammen. KF<br />

(v.l.) Stefan Meyer (BHV-Vorstandsmitglied), Patric Drewes (BHV-Präsidiumsmitglied), Jens Juknischke<br />

(BHV-Vorstandsmitglied), Petra Lüdeke (BHV-Geschäftsführerin), Stefan Schultze (BHV-Vorstandsmitglied),<br />

Patrick Rehberg (BHV-Vorstandsmitglied), Andreas Bovenschulte (Bürgermeister Freie Hansestadt<br />

Bremen), Volker Wissing (Bundesverkehrsminister), Werner Pöser (BHV-Präsidiumsmitglied),<br />

Christoph Bruns (Sprecher des BHV-Präsidiums), Senatorin Kristina Vogt (Senatorin für Wirtschaft,<br />

Häfen und Transformation) und Hafenkapitän Stephan Berger<br />

© BHV/M. Bahlo<br />

Binnenschifffahrt <strong>10</strong> | <strong>2023</strong><br />

31


SEEHÄFEN | SHORTSEA<br />

© Videostream Senatskanzlei<br />

Verkündeten im Kaisersaal des Hamburger Rathauses die Entscheidung (v.l.): Finanzsenator Andreas Dressel, MSC-CEO Søren Toft, der Erste Bürgermeister<br />

Peter Tschentscher und Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard, ganz rechts Senatssprecher Marcel Schweitzer<br />

Hohe Wellen an der Elbe<br />

Die Stadt feiert den geplanten Einstieg von MSC bei der HHLA als Coup und Meilenstein<br />

für die Zukunft der Hafens. Ist er das? Neben Lob gibt’s auch massive Kritik. Viel hängt jetzt<br />

davon ab, wie Hamburgs Linienreederei Hapag-Lloyd darauf reagiert. Von Krischan Förster<br />

Ein Septembermorgen im Hamburger<br />

Rathaus, im Kaisersaal: schwerer<br />

Teppich auf dem Boden, Kronleuchter an<br />

der Decke, dunkle Ledertapeten an den<br />

Wänden. Die Börse hat noch nicht eröffnet,<br />

und das ist wichtig an diesem Tag.<br />

Neben Hamburgs Erstem Bürgermeister<br />

Peter Tschentscher sitzt einer der mächtigsten<br />

Männer der internationalen<br />

Schifffahrt am Tisch – Søren Toft, der<br />

CEO von MSC, der Nr. 1 in der globalen<br />

Linienschifffahrt.<br />

Seit Monaten haben die Stadt und MSC<br />

miteinander verhandelt, doch nur ein<br />

kleiner Kreis aus dem innersten Zirkel<br />

um Tschentscher war eingeweiht, nichts<br />

war bis zu diesem Morgen nach außen gedrungen.<br />

Im Verborgenen wurde ein<br />

Coup eingefädelt, der den Hamburger<br />

Hafen vermutlich stark verändern wird.<br />

Man kennt Terminalbeteiligungen in<br />

aller Welt, auch an der Elbe: im Waltershofer<br />

Hafen ist es Eurogate, in Altenwerder<br />

Hapag-Lloyd, am Tollerort Cosco<br />

und am Steinwerder Unikai. Platzhirsch<br />

war an der Elbe aber immer die HHLA<br />

und, mit ihr als Mehrheitsgesellschafter,<br />

die Stadt Hamburg. So bleibt es auch mit<br />

dem zuletzt so umstrittenen Einstieg der<br />

chinesischen Staatsreederei Cosco, die eine<br />

politisch zurechtgestutzte Beteiligung<br />

von 24,99 % am Containerterminal Tollerort<br />

(CTT) übereignet bekommt.<br />

»Dies ist ein Meilenstein in<br />

der Entwicklung des Hafens«<br />

Peter Tschentscher,<br />

Erster Bürgermeister in Hamburg<br />

Doch das Prinzip der Beteiligung verändert<br />

sich jetzt in Hamburg: MSC soll<br />

als strategischer Partner der HHLA<br />

49,9 % der Anteile an der Holding erhalten,<br />

mithin die Hälfte des Hafens. Bei der<br />

Verkündung des Deals wurde mit Superlativen<br />

nicht gegeizt: Dies sei ein »Meilenstein«<br />

für die Entwicklung des Hafens,<br />

»eine wegweisende Transaktion« und ein<br />

entscheidender Schritt in die Zukunft,<br />

verkündeten Tschentscher und seine Senatoren<br />

Andreas Dessel (Finanzen) und<br />

Melanie Leonhard (Wirtschaft) im<br />

prunkvollen Kaisersaal des Rathauses.<br />

»Dies kann unserer gesamten maritimen<br />

Wirtschaft die Schubkraft geben, die in<br />

schwierigen Zeiten gebraucht wird.«<br />

Dem Hamburger Hafen geht es schon<br />

lange nicht mehr gut. Die Konkurrenzhäfen<br />

in Rotterdam (2022: 14,5 Mio. TEU)<br />

und im fusionierten Antwerpen-Zeebrugge<br />

(13,5 Mio. TEU) erlitten zwar zuletzt<br />

auch Einbußen, sind aber mittlerweile<br />

weit enteilt. Denn an der Elbe<br />

sinkt der Containerumschlag seit Jahren,<br />

nicht erst seit der Corona-Pandemie.<br />

<strong>10</strong> Mio. TEU galten einst als erreichbares<br />

Ziel. Stattdessen fiel das Volumen im<br />

gesamten Hafen allein im vergangenen<br />

Jahr von 8,6 Mio. TEU auf 8,3 Mio. TEU.<br />

Bei der HHLA waren es 6 Mio. TEU nach<br />

6,3 Mio. TEU im Jahr zuvor. In den ersten<br />

sechs Monaten des laufenden Ge-<br />

32 Binnenschifffahrt <strong>10</strong> | <strong>2023</strong>


18,00<br />

17,00<br />

16,00<br />

15,00<br />

14,00<br />

13,00<br />

12,00<br />

11,00<br />

<strong>10</strong>,00<br />

9,00<br />

8,00<br />

<strong>10</strong>,24<br />

Aktienkurs HHLA<br />

17,62<br />

01.09.23 08.09.23 15.09.23


SEEHÄFEN | HINTERLAND<br />

te er dem Vernehmen nach für die Übernahme<br />

der HHLA auf den Tisch gelegt. Womöglich<br />

hatte er da den Braten schon gerochen.<br />

Danach hatte Kühne, ebenso öffentlich,<br />

gegen die Einigung mit MSC gewettert und<br />

von einem »Affront« gegenüber Hapag-<br />

»Wir haben keine Auktion<br />

eröffnet, sondern eine<br />

Partnerschaft besiegelt«<br />

Melanie Leonhard,<br />

Wirtschaftssenatorin in Hamburg<br />

Lloyd als lokal-nationalem Unternehmen<br />

und größtem Reederei-Kunden des Hamburger<br />

Hafens gesprochen. Er empfahl der Hapag-Konzernspitze<br />

umgehend, ein Gegenangebot<br />

zu unterbreiten. Andernfalls werde<br />

er es über die Kühne Holding selbst tun.<br />

Vor vier Jahren hatte Hapag-Lloyd alle<br />

Nordamerika-Dienste von Bremerhaven an<br />

die Elbe verlegt und damit allein der HHLA<br />

einen Containerschub von 500.000 TEU beschert.<br />

In Altenwerder (CTA), einem der drei<br />

Hamburger Terminals der HHLA, ist die Reederei<br />

zudem mit 25,1 % beteiligt. Und mit einem<br />

Ladungsvolumen von jährlich rund<br />

2,1 Mio. TEU ist Hapag-Lloyd in Hamburg<br />

deutlich größer, als MSC jemals werden kann<br />

und wird. Allerdings hatte sich zuletzt die enge<br />

Bindung an Hamburg zusehends gelockert.<br />

Als Hapag-Lloyd und die HHLA ihren Vertrag<br />

2020 um fünf Jahre verlängerten, war das<br />

trotz der gemeinsamen Historie alles andere<br />

als eine Hamburger Selbstverständlichkeit.<br />

Der Einigung war ein hartes Ringen um Konditionen<br />

und vor allem Kosten vorausgegangen.<br />

Dem Vernehmen nach hatte die Linienreederei<br />

letztlich einen Preisnachlass<br />

»Damit hat sich in Hamburg<br />

etwas verändert«<br />

Rolf Habben Jansen<br />

CEO Hapag-Lloyd<br />

durchgesetzt, weil sie sich schon damals gegenüber<br />

ihren Konkurrenten benachteiligt<br />

sah. Seither gilt das Verhältnis zwischen<br />

HHLA-Chefin Angela Titzrath und Reederei-<br />

Chef Rolf Habben Jansen als belastet.<br />

Im vergangenen Jahr hatte Hapag-Lloyd<br />

dann schließlich die 30 % Terminalanteile der<br />

Maersk-Schwester APMT am Jade-Weser-<br />

Port übernommen und lässt bereits einen der<br />

großen Fernostdienste auf der Jade statt auf<br />

der Elbe wenden. Mit dem MSC-Einstieg<br />

könnten sich Abwanderungstendenzen verstärken,<br />

zumal Hapag-Lloyd selbst bis Frühjahr<br />

über einen Einstieg bei der HHLA verhandelt,<br />

aber vergeblich eine Mehrheitsbeteiligung<br />

gefordert hatte. De facto fließen die Terminalgebühren<br />

in Hamburg künftig zur Hälfte<br />

in die Kasse eines direkten Konkurrenten.<br />

»Damit hat sich etwas in Hamburg geändert«,<br />

lässt CEO Habben Jansen wissen.<br />

Hamburg bleibe auch künftig ein wichtiger<br />

Hafen, betont er zwar. Ein Gegenangebot, wie<br />

von Großaktionär Kühne vorgeschlagen, bewertete<br />

er skeptisch. Doch lässt er andererseits<br />

prüfen, ob weiter <strong>10</strong>0 % des für Zentraleuropa<br />

bestimmten Volumens über Hamburg abgewickelt<br />

wird. »Ich kann mir vorstellen, dass es<br />

künftig nur noch 70 %-80 % sind, sagte Habben<br />

Jansen in einem Interview. Das gelte dann<br />

auch für seine Allianzpartner One, HMM oder<br />

Yang Ming. Als Ausweichmöglichkeiten bieten<br />

sich Bremerhaven oder eben Wilhelmshaven<br />

an. Mit der steigenden Zahl von großen Containerschiffen<br />

mit +20.000 TEU bescheinigt<br />

Habben Jansen Hamburg ohnehin nur noch<br />

geringe Chancen, weiter zu wachsen.<br />

»Der MSC-Deal ist eine<br />

Katastrophe für Hamburg«<br />

Thomas Eckelmann<br />

CEO Eurokai<br />

Auch Thomas Eckelmann, Chef der Hamburger<br />

Eurokai und mit 50 % am HHLA-Konkurrenten<br />

Eurogate (mit der Bremer BLG Logistics)<br />

beteiligt, stellte ein Gegenangebot »zu<br />

gleichen Konditionen« in Aussicht. Bislang<br />

hatte MSC alle Container für und nach<br />

Deutschland entweder am MSC Gate in Bremerhaven<br />

oder bei Eurogate in Hamburg geladen<br />

oder gelöscht, dürfte künftig aber zur<br />

HHLA wechseln. Das betrifft etwa ein Drittel<br />

des Eurogate-Volumens an der Elbe. Der<br />

MSC-Deal sei eine »Katastrophe für den<br />

Hamburger Hafen«, sagt Eckelmann.<br />

Lob gab es dagegen von anderer Seite. Aus<br />

Sicht der Handelskammer könnte die Partnerschaft<br />

mit MSC ein »entscheidender Befreiungsschlag<br />

für Hamburg« werden. Der Verband<br />

Hamburger und Bremer Schiffsmakler (VH<strong>BS</strong>)<br />

nannte Reedereibeteiligungen gerade in Krisenzeiten<br />

einen Garanten für Investitionen, Auslastung<br />

und Beschäftigung in den Häfen. Bleiben<br />

die Gewerkschaften. Verdi fordert von der<br />

Stadt eine eindeutige Zusage zur Tariftreue, zum<br />

Erhalt der Arbeitsplätze und zur betrieblichen<br />

Mitbestimmung – und schickte schon mal Tausende<br />

Beschäftigte zum Protest vors Rathaus. <br />

<strong>10</strong>,00<br />

9,00<br />

8,00<br />

7,00<br />

6,00<br />

5,00<br />

4,00<br />

3,00<br />

2,00<br />

1,00<br />

0,00<br />

Containerumschlag<br />

in den deutschen Häfen<br />

<br />

<br />

HAFEN<br />

Schanghai<br />

Singapur<br />

Ningbo-Zhoushan<br />

Qingdao<br />

Shenzhen<br />

Guangzhou<br />

Busan<br />

Tianjin<br />

Los Angeles / Long Beach<br />

Hong Kong<br />

Rotterdam<br />

Dubai<br />

Antwerpen-Brügge<br />

Port Kelang<br />

Xiamen<br />

Tanjung Pelepas<br />

Kaohsiung<br />

New York / New Jersey<br />

Laem Chabang<br />

Ho Chi Minh City<br />

Hamburg<br />

Tanger Med<br />

Colombo<br />

Jakarta<br />

Mundra<br />

…<br />

Bremen / Bremerhaven<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

2020<br />

43,5<br />

36,9<br />

28,7<br />

22,0<br />

26,5<br />

23,2<br />

21,8<br />

18,4<br />

17,3<br />

18,0<br />

14,3<br />

13,5<br />

12,0<br />

13,2<br />

11,4<br />

9,8<br />

9,6<br />

7,6<br />

7,5<br />

7,9<br />

8,6<br />

5,8<br />

6,8<br />

6,9<br />

5,9<br />

5,0<br />

<br />

<br />

2019 2020 2021 2022<br />

Hamburg Bremerhaven Wilhelmshaven<br />

Umschlag in Hamburg: HHLA + Eurogate<br />

Containerumschlag<br />

in den Top25-Häfen weltweit<br />

<br />

2022<br />

47,3<br />

37,3<br />

33,3<br />

25,6<br />

30,0<br />

24,6<br />

22,1<br />

21,0<br />

19,0<br />

16,7<br />

14,5<br />

13,9<br />

13,5<br />

13,2<br />

12,4<br />

<strong>10</strong>,5<br />

9,5<br />

9,5<br />

8,7<br />

8,4<br />

8,3<br />

7,6<br />

6,9<br />

6,7<br />

6,5<br />

4,6<br />

© Scheer<br />

Binnenschifffahrt <strong>10</strong> | <strong>2023</strong><br />

35


36 Binnenschifffahrt <strong>10</strong> | <strong>2023</strong>


WASSERSTRASSEN | HÄFEN<br />

Immer weniger Güter in den Häfen<br />

Der Rhein bleibt für Nordrhein-Westfalen die wichtigste Wasserstraße mit dem<br />

Löwenanteil beim Ladungsaufkommen. Der Mengen-Rückgang bei traditionellen<br />

Massengütern macht sich in den Umschlagzahlen jedoch immer stärker bemerkbar<br />

In den nordrhein-westfälischen Binnenhäfen<br />

sind im ersten Halbjahr <strong>2023</strong><br />

insgesamt 50,7 Mio. t Güter umgeschlagen<br />

worden. Laut dem Statistischen<br />

Landesamt entspricht das einem Rückgang<br />

um -9,9 % gegenüber dem Vorjahr.<br />

Damit setzt sich ein Niedergang fort,<br />

der bereits vor sechs Jahren begonnen<br />

hatte. Zum Vergleich: 2018 waren es zur<br />

Jahresmitte noch 62,1 Mio. t, seither<br />

nimmt die Gütermenge von Jahr zu Jahr<br />

weiter ab.<br />

SCHIFFSUMSCHLAG IN DEN NRW-HÄFEN<br />

HALBJAHR<br />

Mio. t<br />

2018<br />

62.1<br />

2019<br />

59.5<br />

2020<br />

53.5<br />

2021<br />

56.9<br />

2022<br />

56.2<br />

<strong>2023</strong><br />

50.7<br />

Vor allem bei klassischen Transportgütern<br />

wie Kokerei- und Mineralölerzeugnissen<br />

(9,9 Mio. t, -12,9 %), Kohle, Erdöl<br />

und Erdgas (7,1 Mio. t, -12,0 %) und chemischen<br />

Erzeugnissen (5,1 Mio. t,<br />

-19,5 %) gab es im bisherigen Jahresverlauf<br />

die größten Einbußen. Auch Erze,<br />

Steine und Erden (14,9 Mio. t, -2,7 %)<br />

wurden weniger geladen. Gefahrgut<br />

(13,2 Mio. t, -14,7 %) war ebenfalls stark<br />

rückläufig.<br />

Drei Viertel der Güter (75,7 %) wurden<br />

in den Häfen des Rheins umgeschlagen.<br />

Auf den folgenden Plätzen rangierten das<br />

westdeutsche Kanalgebiet (22,4 %) und<br />

der Mittellandkanal (1,7 %). Das Schlusslicht<br />

bildet das Wesergebiet (0,2 %).<br />

Im Containerumschlag wurde in den<br />

ersten sechs Monaten bei 434.000 TEU<br />

ein Minus von -19,6 % gegenüber dem<br />

Vorjahreszeitraum verzeichnet. Dabei<br />

wurden rund 211.700 TEU empfangen<br />

und etwa 223.000 TEU versendet.<br />

Über die Wasserstraßen in Nordrhein-<br />

Westfalen wurden rund 271.300 Container<br />

transportiert. Das waren 18,4 % weniger<br />

als noch im ersten Halbjahr 2022. Bei<br />

fast der Hälfte der Container handelte es<br />

sich um 40-Fuß-Container (49,1 %) gefolgt<br />

von 20-Fuß Containern mit 34,2 %.<br />

Auch hier ging der Großteil des Volumens<br />

(256.700 TEU, 94,6 %) über den<br />

Rhein. 4,6 % aller Container wurden im<br />

Westdeutschen Kanalgebiet und 0,8 % im<br />

Mittellandkanalgebiet verschifft. Auf der<br />

Weser gibt es hingegen keine Containertransporte.<br />

RD<br />

© IT.NRW<br />

Binnenschifffahrt <strong>10</strong> | <strong>2023</strong><br />

37


WASSERSTRASSEN | HÄFEN<br />

Flusskreuzfahrtschiffe unter Strom<br />

Im Hafen Bamberg werden Flusskreuzfahrtschiffe künftig während ihrer Liegezeit mittels<br />

Landstrom aus erneuerbaren Energien versorgt. Damit sollen sowohl Emissionen als auch<br />

Lärm reduziert werden<br />

Durch die Nutzung von Landstrom sollen 250 t CO 2 -Emissionen pro Jahr eingespart werden<br />

© Bayernhafen<br />

Die Landstromanlagen wurden dort<br />

vom Hafenbetreiber Bayernhafen<br />

errichtet, betrieben werden sie von der<br />

Würzburger Hafen GmbH (WHG).<br />

Durch die Landstromversorgung sollen<br />

die Immissionen für die Stadt, vor allem<br />

aber für die direkte Umgebung des Hafens,<br />

»deutlich minimiert« werden.<br />

»Während ihrer Liegezeit im Hafenbecken<br />

des Bayernhafen Bamberg werden<br />

die Belastungen von Stick- und<br />

Schwefeloxiden, Feinstaub und<br />

CO 2<br />

-Emissionen sowie von Lärm und<br />

Vibrationen durch die Nutzung von<br />

Landstrom deutlich reduziert. Die an der<br />

Anlegestelle Regnitzstraße errichteten<br />

Energieterminals gewährleisten in Zukunft<br />

die Versorgung der Schiffe mit<br />

Strom aus erneuerbaren Energien während<br />

der Liegezeit. Dabei können bis zu<br />

sechs Schiffe gleichzeitig versorgt werden«,<br />

so Bayernhafen.<br />

Für den Betrieb der Landstromanlage<br />

wurde die WHG von Bayernhafen beauftragt.<br />

Die Konzession, die für die nächsten<br />

fünf Jahre gilt, umfasst den technischen<br />

Betrieb sowie die Abrechnung<br />

und Überwachung der Energieterminals.<br />

Der Zugang zu den Terminals erfolgt<br />

über die Service Card der WHG, welche<br />

bereits in vielen Häfen in ganz Deutschland<br />

zum Einsatz kommt. Neu ist, dass<br />

die WHG nun erstmals neben der Lieferung<br />

der sechs Energieterminals auch<br />

Landstrom außerhalb von Würzburg liefert<br />

und verkauft.<br />

»Insgesamt rechnen wir mit einem Absatz<br />

von 400.000 bis 600.000 kWh jährlich«,<br />

erklärt Sandra Schmitt, Geschäftsführerin<br />

der WHG. »Durch den Einsatz<br />

von Ökostrom aus erneuerbaren Energien<br />

können so ca. 250 t CO 2<br />

-Emissionen<br />

pro Jahr eingespart werden. Wir freuen<br />

uns, durch diese erneute Partnerschaft<br />

mit Bayernhafen einen weiteren wichtigen<br />

Teil zur Klimaneutralität beitragen<br />

zu können.«<br />

Bayernhafen betreibt Anlegestellen für<br />

Flusskreuzfahrtschiffe an den Standorten<br />

Aschaffenburg, Bamberg, Roth, Regensburg<br />

und Passau und investiert stetig in<br />

den Ausbau der dortigen Infrastruktur<br />

und den Versorgungsmöglichkeiten der<br />

Schiffe. »Neben Bamberg bieten wir bereits<br />

in Regensburg eine Landstromversorgung<br />

an,« so Joachim Zimmermann,<br />

Geschäftsführer von Bayernhafen, »weitere<br />

Anlagen sollen im Bayernhafen Regensburg<br />

und Bayernhafen Passau im<br />

Rahmen unseres Energiekonzepts folgen.«<br />

Anja Bokeloh, Leiterin Technik und<br />

Betrieb des Hafens Bamberg: »Als Hafenbetreiber<br />

stehen wir in der Verantwortung<br />

nachhaltige Energiekonzepte<br />

gemeinsam mit unseren Kunden zu entwickeln.<br />

Mit den neuen Landstrom-<br />

Säulen für Flusskreuzfahrtschiffe, aber<br />

auch für Güterschiffe, tragen wir einen<br />

Teil dazu bei, die Umwelt und unsere<br />

Umgebung zu schonen.«<br />

»In Sachen Landstromversorgung und<br />

Energieterminals ist die WHG deutschlandweit<br />

Vorreiter sowie erfahrener Betreiber<br />

und Lieferant im Markt. Deshalb<br />

schätzen wir es, bei dem Landstromprojekt<br />

in Bamberg die WHG mit an Bord zu<br />

haben«, so Bokeloh.<br />

Das Projekt hat eine Investitionshöhe<br />

von rund 1,6 Mio. € und wurde vom<br />

Bundesministerium für Wirtschaft und<br />

Klimaschutz (BMWK) sowie vom Bayerischen<br />

Staatsministerium für Wohnen,<br />

Bau und Verkehr gefördert. RD<br />

38 Binnenschifffahrt <strong>10</strong> | <strong>2023</strong>


Martin Elsen, »FASZINATION NORDSEEKÜSTE« / Hardcover<br />

240 Seiten / Format 29,5 x 26 cm / € (D) 34,95 / ISBN 978-3-7822-1530-5<br />

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WASSERSTRASSEN | HÄFEN<br />

Friesenbrücke Weener voll im Zeitplan<br />

Als es im Dezember 2015 zu einer Anfahrung der Friesenbrücke bei Weener kam, ahnte<br />

niemand, dass damit eine fast unendliche Geschichte beginnen sollte. Die soll nun<br />

plangemäß im kommenden Jahr zu Ende gehen. Von Hermann Garrelmann<br />

So soll die neue Friesenbrücke in fertigem Zustand unter Betrieb aussehen. Sie wird die größte Hub-Dreh-Brücke für den Eisenbahnverkehr in Europa sein<br />

© Garrelmann<br />

Die Friesenbrücke führte eigentlich ein wenig ein Schattendasein.<br />

Wenn nicht gerade ein Schiff der Meyer Werft überführt<br />

werden musste, die Brücke dafür hochgeklappt den Bahnverkehr<br />

unterbrach, verband die Brücke die Städte Leer und Groningen.<br />

Im Fernverkehr war sie Teil der schnellsten Verbindung<br />

von Hamburg nach Amsterdam.<br />

In den Jahren 1874 bis 1876 wurde ein 345 m langes Brückenbauwerk<br />

mit integrierter Drehbrücke über die Ems errichtet.<br />

1924 bis 1926 ersetze man diese Vorgängerbrücke durch eine<br />

stählerne Fachwerkbrücke mit Rollklappbrücke. Kurz vor Ende<br />

des zweiten Weltkrieges, Mitte April 1945, sprengten Wehrmachtsoldaten<br />

die Brücke. Von 1950 bis 1951 wurde sie in fast<br />

gleicher Form wieder aufgebaut.<br />

Am 3.12.2015 rammte das Frachtschiff »Emsmoon« die geschlossene<br />

Brücke. Durch diese Anfahrung wurde der klappbare<br />

Teil der geschlossenen Brücke zerstört. Aufgrund der Wucht des<br />

Aufpralls hatte sich der Brückenaufbau um einige Meter verschoben.<br />

Das nüchterne Fazit damals lautete: Der entstandene Schaden<br />

ist als irreparabel anzusehen. Der Eisenbahnverkehr kann<br />

fortan die Ems an dieser Stelle nicht mehr queren.<br />

Der erste Gedanke, zügig eine gleichartige Brücke wieder herzustellen,<br />

wurde lange diskutiert. Im Rahmen diverser Untersuchungen<br />

unter Beteiligung von Bund, Land und Kommunen<br />

wurde aber festgestellt, dass angesichts der Schäden an der Brücke<br />

eine Ersatzbrücke gebaut werden muss. Eine Reparatur der<br />

alten Friesenbrücke in Weener war aufgrund der Höhe der Schäden<br />

keine Möglichkeit.<br />

Unter Beachtung aller Randbedingungen fiel die Wahl auf eine<br />

Hub-Drehbrücke mit einer Spannweite von 143 m, mittig aufliegend<br />

auf einem tragenden Flusspfeiler. Die Friesenbrücke hat<br />

dann eine Gesamtlänge von 337 m. Nach Westen schliesst eine<br />

68 m lange, nach Osten eine 117 m lange Vorlandbrücke an das<br />

Wege- und Streckennetz an. Diese neue Hub-Drehbrücke ermöglicht<br />

eine lichte Schifffahrtsöffnung von 56,60 m. Das sollte auch<br />

für ganz große Meyer-Schiffe reichen. Die Überbauten wurden<br />

als Fachwerkkonstruktion mit Ober- und Untergurten als Hohlkästen<br />

geplant.<br />

Ems ist wichtige Wasserstraße<br />

Neben den Anforderungen an einen sicheren Eisenbahnbetrieb<br />

auf der eingleisigen Strecke mit vorhandener Entwurfsgeschwindigkeit<br />

von 120 km/h waren Schwerwagen und Ganzzugverkehr<br />

sowie die Möglichkeit einer späteren Elektrifizierung<br />

zu berücksichtigen. Bei der Neuplanung spielten insbesondere<br />

auch die Gegebenheiten der Ems als Bundeswasserstraße eine<br />

wichtige Rolle.<br />

Die schwierigen Baugrund- und Wasserbedingungen auf der<br />

tideabhängigen Seeschifffahrtsstraße mit Wasserstandswechseln<br />

von bis zu 5,<strong>10</strong> m erfordern zum Teil aufwendige Baubehelfe, Sicherungsmaßnahmen<br />

und große Flusspfeiler. Die Strömungsverhältnisse<br />

der Ems und mögliche Tiefgänge spielen für die Bauabläufe<br />

und die einsetzbaren Pontons, Schlepper, Baggerschiffe,<br />

Hubinseln und Schwimmkräne eine maßgebliche Rolle. Die<br />

40 Binnenschifffahrt <strong>10</strong> | <strong>2023</strong>


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WASSERSTRASSEN | HÄFEN<br />

H2: Duisport und Rotterdam kooperieren<br />

Der Hafenbetreiber Duisport und der Rotterdamer Hafen wollen ihre Zusammenarbeit für<br />

den Aufbau europäischer Wasserstoff-Transportketten intensivieren. Dies soll ein Beitrag<br />

zur Aktivierung des Marktes und zur Beschleunigung der Energiewende sein<br />

© Duisport<br />

Wollen gemeinsam die Wasserstoffwirtschaft der Zukunft aufbauen (v.l.): Wouter Demenint (Hafen Rotterdam), Koen Jellema (Hafen<br />

Rotterdam), Alexander Garbar (Duisport), Martin Murrack (Stadtdirektor Stadt Duisburg), Markus Bangen (CEO Duisport),<br />

Robert Simons (Hafenbeigeordneter der Gemeinde Rotterdam), Boudewijn Siemons (CEO a.i. & COO Port of Rotterdam Authority),<br />

Werner Schaurte-Küppers (Präsident IHK Niederrhein), Annemarie Houtman (Gemeinde Rotterdam), Ocke Hamann (Geschäftsführer<br />

IHK Niederrhein)<br />

Der Duisport und der Hafenbetrieb<br />

des größten Seehafens Europas kündigten<br />

jetzt einen »nächsten Schritt ihrer<br />

Partnerschaft an« und betonten »ihre<br />

Führungsrolle bei der Entwicklung euro -<br />

päischer Wasserstoff-Transportketten.«<br />

Eine gemeinsam in Auftrag gegebene<br />

Machbarkeitsstudie unterstreiche die Bedeutung<br />

der beiden Häfen bei der Bedienung<br />

der wachsenden Nachfrage der Industrie<br />

nach Wasserstoff und seinen Derivaten<br />

sowie bei der Vermittlung zwischen<br />

Politik, Industrie und zukünftigen Akteuren<br />

auf dem Wasserstoffmarkt, heißt es in<br />

einer Mitteilung.<br />

OCI Global, der börsennotierte niederländische<br />

Produzent von Ammoniak,<br />

Methanol und Wasserstoff, will mit beiden<br />

Häfen zusammenarbeiten, um zu<br />

zeigen, dass der geplante Wasserstoffkorridor<br />

zwischen Rotterdam und Duisport<br />

bereits vorhanden ist und gute<br />

Voraussetzungen bietet, um die hohe<br />

Nachfrage aus dem Industriecluster im<br />

Ruhrgebiet nach kohlenstoffarmem und<br />

erneuerbarem Wasserstoff zu decken.<br />

OCI setzt auf Duisport<br />

Der Umschlag von Energieträgern spielt<br />

– neben Containern – in den Zukunftsplanungen<br />

für Rotterdam eine entscheidende<br />

Rolle. OCI Global und der<br />

Hafen von Rotterdam haben bereits eine<br />

langjährige Partnerschaft. OCI betreibt<br />

das einzige Ammoniak-Importterminal<br />

dort und ist nach eigenen Angaben auf<br />

dem Weg, die Durchsatzkapazität zu verdreifachen,<br />

um der steigenden Nachfrage<br />

nach Ammoniak als sauberem Brennstoff<br />

für schwer abbaubare Sektoren wie die<br />

Stahlindustrie gerecht zu werden. Zudem<br />

betreibt der Konzern auch ein Methanol-<br />

Importterminal und kündigte Anfang<br />

des Jahres zwei neue Partnerschaften für<br />

grünes Methanol im Rotterdamer Hafen<br />

an: mit Unibarge zur Entwicklung des<br />

weltweit ersten mit grünem Methanol<br />

von OCI HyFuels betriebenen Bunkerkahns<br />

mit Dual-Fuel-Antrieb und mit<br />

X-Press Feeder Lines zur Lieferung von<br />

grünem Methanol. Zuletzt hatte OCI im<br />

Rotterdamer Hafen das weltweit erste mit<br />

grünem Methanol betriebene Containerschiff<br />

der Reederei Maersk mit grünem<br />

Methanol bebunkert.<br />

In der Machbarkeitsstudie wird hervorgehoben,<br />

dass in Nordrhein-Westfalen<br />

bis zum Jahr 2045 ein deutlicher<br />

Anstieg der Nachfrage nach kohlenstoffarmem<br />

Wasserstoff auf mehr als 3 Mio. t<br />

pro Jahr erwartet wird. Auch die Nachfrage<br />

nach Methanol werde mit mehr als<br />

2,5 Mio. t pro Jahr deutlich steigen. Duisport<br />

und der Rotterdamer Hafen wollen<br />

deshalb stärker zwischen Politik und<br />

Wirtschaft vermitteln, um Angebot und<br />

Nachfrage besser aufeinander abzustimmen<br />

und notwendige Investitionen<br />

und Subventionen zu beschleunigen.<br />

Unterstützt werden sie von<br />

der Wasserstoff-Initiative »Hy.Region.<br />

42 Binnenschifffahrt <strong>10</strong> | <strong>2023</strong>


WASSERSTRASSEN | HÄFEN<br />

Rhein.Ruhr«, der sich nun auch der Rotterdamer<br />

Hafen angeschlossen hat.<br />

Auch Binnenschiffe im Fokus<br />

Um die erwartete Nachfrage zu decken,<br />

müssen geeignete Flächen bereitgestellt<br />

und die entsprechende Infrastruktur ausgebaut<br />

werden. Die Studie betont, dass<br />

die erste Wasserstoffpipeline zwischen<br />

den beiden Häfen bis 2027 fertiggestellt<br />

werden sollte. Wasserstoffderivate-Pipelines<br />

und Pipelines für den Export von<br />

CO 2 sollen folgen. Auch die Binnenschifffahrt<br />

und der Schienenverkehr bleiben<br />

wesentliche Elemente, um die Wasserstoffketten<br />

in Gang zu bringen und die<br />

ersten Importe zu ermöglichen. Laut der<br />

Studie werden letztlich mehrere Wasserstoff-Pipelines<br />

benötigt, um den Bedarf<br />

in Nordrhein-Westfalen und darüber hinaus<br />

zu decken.<br />

Der größte Seehafen Europas und der<br />

größte Binnenhafen der Welt sind bereits<br />

seit Jahrzehnten durch Schienen-, Binnenschiffs-,<br />

Lkw- und Pipelineverbindungen<br />

miteinander verbunden. Die<br />

bestehende Zusammenarbeit wurde im<br />

vergangenen Jahr durch eine Absichtserklärung<br />

zur Digitalisierung und Energiewende<br />

erweitert, um gemeinsam die<br />

Möglichkeiten für Transporte von grünem<br />

Wasserstoff, Methanol und Ammoniak<br />

auszuloten.<br />

Wasserstoffproduktion ab 2025<br />

In Duisburg-Hochfeld gibt es bereits Pläne, grünen Wasserstoff künftig im Außenhafen zu produzieren<br />

Beide Häfen ergreifen bereits Maßnahmen,<br />

um die notwendige Infrastruktur<br />

zur Unterstützung der Wasserstoffwirtschaft<br />

aufzubauen. Ein zentraler<br />

Baustein für eine belastbare Versorgung<br />

der Industrie ist der Ausbau der<br />

Tanklagerkapazitäten für Wasserstoffderivate<br />

in Duisburg. Der Betreiber Duisport<br />

hat kürzlich angekündigt, im ein Lager<br />

für Tankcontainer mit grünen Energieträgern<br />

und ein Tanklager für flüssige<br />

erneuerbare Kraftstoffe und Rohstoffe<br />

wie Ammoniak zu bauen. Der Betrieb einer<br />

ersten Wasserstoff-Elektrolyseanlage<br />

zur lokalen Produktion von grünem Wasserstoff<br />

ist für Mitte 2025 geplant.<br />

Im Hafen von Rotterdam wurden mehrere<br />

Projekte für Wasserstoff-Importterminals<br />

und die lokale Wasserstoffproduktion<br />

angekündigt, darunter die Erweiterung<br />

des Ammoniak-Terminals von<br />

OCI Global und der Bau eines 200-MW-<br />

Elektrolyseurs durch Shell. Es wurde<br />

Platz für mehrere Elektrolyseure reserviert,<br />

die grünen Wasserstoff aus Windenergie<br />

in der Nordsee erzeugen sollen.<br />

Der Fernleitungsnetzbetreiber Gasunie<br />

hat zudem beschlossen, in das nationale<br />

Wasserstoffnetz zu investieren, dessen<br />

Bau in Rotterdam beginnen wird.<br />

Martin Murrack, Duisburgs Stadtdirektor<br />

und zuständiger Dezernent für<br />

den Hafen, betonte: »Nirgendwo ist der<br />

Strukturwandel von einer von Kohle und<br />

Stahl dominierten Schwerindustrie hin<br />

zu einer grünen Technologie so spürbar<br />

und dringlich wie hier im Ruhrgebiet.<br />

Deshalb ist es für Duisburg besonders<br />

wichtig, dass von hier aus entsprechende<br />

Impulse dieser Schlüsseltechnologie ausgehen,<br />

um den Weg zur Dekarbonisierung<br />

von Wirtschaft und Industrie zu unterstützen.«<br />

Duisport-CEO Markus Bangen ergänzte:<br />

»Wir wollen Anbieter, Nutzer<br />

und politische Akteure an einen Tisch<br />

bringen, um konkrete Lösungen für einen<br />

nachhaltigen Weg der Wasserstoffproduktion<br />

und -nutzung zu entwickeln.<br />

So leisten wir einen wirkungsvollen Beitrag<br />

zur Aktivierung des Marktes und zur<br />

Beschleunigung der Energiewende.« RD<br />

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Vertreten durch den Vorsitzenden Torsten Stuntz, MS »Stella Maris« und die stellvertretenden<br />

Vorsitzenden Nikolaus Hohenbild, Detlef Maiwald, Stephen Mnich, Gebr. Mnich OHG<br />

Geschäftsstelle und Schriftleitung: Andrea Beckschäfer, Sekretariat Birgit Kühn<br />

August-Bier-Str. 18 | 53129 Bonn | Tel. 0228 / 746377 | Fax 0228 / 746569 | zentrale@bds-binnenschiffahrt.de<br />

Der Soziale Dialog muss stabil bleiben!<br />

Der Soziale Dialog auf europäischer Ebene ist bei vielen vermutlich<br />

gar nicht so bekannt. Für die Arbeit auf EU-Ebene ist er<br />

eine wertvolle Einrichtung, die es ermöglicht, dass die Organisationen<br />

auf Seiten der Arbeitgeber- und der Arbeitnehmer in die<br />

geplanten Maßnahmen der EU einbezogen werden. Seine<br />

Grundlage findet der soziale Dialog in den Artikeln 151 bis 156<br />

des Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen Union<br />

(AEUV). Die Förderung des sozialen Dialogs zwischen Arbeitgebern<br />

und Arbeitnehmern wird als gemeinsames Ziel der EU und<br />

der Mitgliedstaaten in Art. 151 hervorgehoben.<br />

Die ESO, in der der BDS Mitglied ist und die EBU gehören zu<br />

den europäischen Organisationen der Sozialpartner auf Arbeitgeberseite,<br />

die gem. Art 154 AEU von der Kommission gehört<br />

werden. Auf Seiten der Gewerkschaften ist die die Europäische<br />

Transportarbeiter-Föderation (ETF).<br />

Neben dem branchenübergreifenden sozialen Dialog gibt es<br />

den sog. sektoralen sozialen Dialog, der sich seit 1998 stark weiterentwickelt<br />

hat und in dessen Rahmen die Sozialpartner einer<br />

einzelnen Branche – sofern sie dies wollen – ihren eigenen Arbeitsausschuss<br />

errichten. Die Binnenschifffahrt ist seit 2006 mit<br />

einem eigenen Ausschuss dabei, der sich durch die gute Zusammenarbeit<br />

der Sozialpartner über die Jahre zu einem sehr aktiven<br />

Ausschuss entwickelte, und der sich mit allen relevanten<br />

Themen beschäftigt, die sich auf die Bereiche Soziales/Arbeit/<br />

Personal auswirken.<br />

Die Europäische Kommission konsultiert im Rahmen des sozialen<br />

Dialoges die Sozialpartner zu Ausrichtung und Inhalt einer<br />

Maßnahme. Darüber hinaus erhalten die Sozialpartner die Möglichkeit,<br />

durch Vereinbarungen aktiv an der Gestaltung der europäischen<br />

Sozial- und Beschäftigungspolitik mitzuwirken. Gemäß<br />

Artikel 154 AEUV muss die Kommission die Sozialpartner anhören,<br />

bevor sie Maßnahmen im Bereich der Sozialpolitik ergreift.<br />

Die Sozialpartner können dann beschließen, stattdessen unter<br />

sich eine Vereinbarung auszuhandeln und die Kommission zu ersuchen,<br />

dem Rat zu dieser Vereinbarung einen Durchführungsbeschluss<br />

vorzuschlagen.<br />

Beispiel für eine Vereinbarung der Sozialpartner auf europäischer<br />

Ebene und ihre Umsetzung ist die Richtlinie<br />

2014/112/EU. Mit dieser Richtlinie wurde die »Europäische Vereinbarung<br />

über die Regelung bestimmter Aspekte der Arbeitszeitgestaltung<br />

in der Binnenschifffahrt« durchgeführt, die am 15. Februar<br />

2012 von EBU, ESO und ETF nach langen Verhandlungen<br />

vereinbart worden war. In Deutschland wurde die Richtlinie durch<br />

die BinSchArbZV in nationales Recht umgesetzt. Damit hatte die<br />

Binnenschifffahrt als eine der wenigen Branchen ihre eigenen Arbeitszeitregelungen,<br />

die viel passgenauer auf die Arbeitsverhältnisse<br />

der Binnenschifffahrt zugeschnitten sind, als es die allgemeine<br />

Arbeitszeitrichtlinie ist. Eine tägliche Höchstarbeitszeit von 14<br />

Stunden, die für einen Schiffsführer in der Betriebsform A1 notwendig<br />

sein kann oder auch 31 konsekutive Arbeitstage wären<br />

nach der allgemeinen Arbeitszeitrichtlinie z.B. nicht zulässig. Es ist<br />

möglich, sachgerechte Lösung zu finden, wenn sich die Sozialpartner<br />

im Rahmen des sozialen Dialoges gemeinsam anstrengen. Es<br />

geht aber nicht nur um den Abschluss von Sozialpartnervereinbarungen,<br />

sondern um viele weitere Themen, in denen die Sozialpartner<br />

im Rahmen des sozialen Dialoges konsultiert werden.<br />

Dies betrifft neben der Arbeitszeitrichtlinie, die immer wieder<br />

Fragen aufwirft, z.B. die Berufsqualifikationen, die Sozialversicherung,<br />

die Entsendung von Arbeitnehmern, die Erarbeitung<br />

europäischer Besatzungsvorschriften oder die voranschreitende<br />

Automatisierung in der Binnenschifffahrt. Alles Themen, die für<br />

die Unternehmen der Binnenschifffahrt von großer Bedeutung<br />

sind und bei denen wir uns wünschen, dass sie auch weiterhin in<br />

angemessener Weise und unter angemessener Beteiligung der<br />

Sozialpartner im sozialen Dialog behandelt werden können.<br />

Während auf der einen Seite die Bedeutung und Stärkung des<br />

sozialen Dialoges seitens der Kommission hervorgehoben wird,<br />

werden auf der anderen Seite die finanziellen und personellen<br />

Ressourcen zurückgefahren. Kommissionspräsidentin Ursula<br />

von der Leyen hat das Engagement für den sozialen Dialog mehrfach<br />

betont und im Februar 2021 wurde der sog. Nahles-Bericht<br />

über die Stärkung des sozialen Dialoges veröffentlicht, dem im<br />

März 2021 mit dem Aktionsplan zur Umsetzung der europäischen<br />

Säule sozialer Rechte Rechnung getragen wurde.<br />

Die Realität ist leider eine andere. Nachdem zunächst die Sitzungen<br />

des sektoralen sozialen Dialoges von vormals vier auf nur<br />

noch drei pro Jahr gekürzt wurden, sind inzwischen weitgehende<br />

Einschnitte gemacht worden und es stehen weitere an.<br />

2019 war das letzte »normale« Jahr im sozialen Dialog, das<br />

heißt ein Jahr mit vier ganztägigen Sitzungen in Brüssel, die auch<br />

ganztägig und sogar mit der Möglichkeit zu Vorbesprechungen<br />

verdolmetscht wurden. Danach kam bekanntermaßen Covid und<br />

es entwickelte sich das Format der Online-Sitzungen, das auch<br />

nach Covid immer weiter ausgebaut wurde. Die Sitzungen des<br />

sektoralen sozialen Dialogs wurden seitens der Kommission auf<br />

drei im Jahr gekürzt, statt ganztägiger Sitzungen finden augenblicklich<br />

nur noch vierstündige statt, die verdolmetschten Sprachen<br />

wurden reduziert, und die Organisation der Sitzungen soll<br />

extern ausgeschrieben werden. Nur noch eine Sitzung im Jahr soll<br />

künftig in Präsenz stattfinden, eine online und eine hybrid. Damit<br />

besteht die Gefahr, dass der soziale Dialog sein verlässliches und<br />

stabiles Format verliert, das ihn früher ausgezeichnet hat.<br />

Erfreulicherweise arbeiten die Sozialpartner der Binnenschifffahrt<br />

nicht nur im sozialen Dialog miteinander sondern auch in<br />

den unterschiedlichen Gremien von CESNI, die überwiegend in<br />

Präsenz stattfinden. Das ist den Ergebnissen sehr zuträglich.<br />

Auch die Kommission sollte wieder dahin kommen, den persönlichen<br />

Dialog der Sozialpartner untereinander und mit der<br />

Kommission zu beleben. Eine Entfernung ist nicht im Sinne guter<br />

und sachgerechter Maßnahmen!<br />

50 Binnenschifffahrt <strong>10</strong> | <strong>2023</strong>


IMPRESSUM<br />

Fortführung der<br />

Binnenschiffahrt<br />

und Wasserstraßen<br />

Zeitschrift für Binnenschiffahrt und Wasserstraßen<br />

(© Verein für Binnenschiffahrt und Wasserstraßen e.V.) im 130. Jahrgang<br />

Die Binnenschifffahrt ist offizielles Organ und Mitteilungsblatt für:<br />

Berufsgenossenschaft für Fahrzeughaltungen, Hamburg<br />

Deutscher Fähr-Verband, Rüdesheim<br />

Deutscher Wasserstraßen- und Schifffahrtsverein Rhein-Main-Do nau e.V., Nürnberg<br />

Europäische Binnenschifffahrts-Union, Brüssel, Rotterdam<br />

Hafenschifffahrtsverband Hamburg e.V., Hamburg<br />

Moselkommission, Trier<br />

Permanent International Association of Navigation Congresses (PIANC)<br />

Verein für europäische Binnenschiffahrt und Was ser stra ßen e.V., Duisburg<br />

Zentralkommission für die Rheinschifffahrt, Straßburg<br />

Inserentenverzeichnis | Index of Advertisers<br />

AHOY Beurzen N.V. ............................................................................ U4<br />

August Storm GmbH & Co. KG .......................................................... 21<br />

ESCO Antriebstechnik GmbH ............................................................. 26<br />

GEFO Gesellschaft für Öltransporte mbH ........................................... 7<br />

Haeger & Schmidt Logistics GmbH .................................................... 13<br />

Hitzler Werft GmbH ................................................................................ 3<br />

Hoyer Marine GmbH ............................................................................ 25<br />

Kadlec & Brödlin GmbH ...................................................................... 23<br />

Maximilian Verlag GmbH & Co. KG ............................................ 39, 44<br />

Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG ............................................... 41<br />

Personenschifffahrt im Leipziger Neuseenland GmbH & Co. KG ..... <strong>10</strong><br />

Ralf Teichmann GmbH ......................................................................... 19<br />

RheinCargo GmbH & Co. KG ............................................................. 43<br />

Schiffahrts-Verlag »Hansa« GmbH & Co. KG ........................... 36, U2<br />

Schiffswerft Bolle GmbH Derben ........................................................ 20<br />

SET Schiffbau- u.Entwicklungs- gesellschaft Tangermünde mbH ...... 4<br />

TMLG s.r.o .............................................................................................. 11<br />

Torqeedo GmbH ................................................................................ Titel<br />

Volvo Penta Central Europe GmbH .................................................... 29<br />

Werft Malz GmbH ................................................................................. 27<br />

Wessels GmbH Tischlerei und Alubau ............................................... 27<br />

Wittig GmbH ............................................................................................ 5<br />

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Binnenschifffahrt <strong>10</strong> | <strong>2023</strong><br />

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