SCHWACHHAUSEN Magazin | November - Dezember 2023

Er hat eine Leidenschaft – und das seit dem
13. Lebensjahr! Er, das ist der neue Bremer
Ratskellermeister Frederik Janus, der seit
Oktober 2022 über die Schätze unter dem
Rathaus wacht. Und seine Leidenschaft:
Das ist der Wein – „wie sollte es bei dem
Beruf auch anders sein!“, ließe sich reimen,
allein das Alter ist hier beachtenswert. Es
ging ihm bei seiner ersten „professionellen“
Begegnung mit den edlen Tropen nicht ums
Trinken, sondern ums Kennenlernen, quasi
ums erste Betasten dessen, was dann lebensbestimmend
für ihn werden sollte. Frederik
Janus hatte Geburtstag, und zwar seinen 13.
und natürlich auch einen Wunsch. Genau
genommen bestand dieser Wunsch aus drei
Teilen: einer guten Flasche Wein und zwei
Reben. Es waren die Symbiosevarianten, die
zwischen Theorie und Praxis aus dieser Verbindung
erwachsen können, die ihn interessierten:
Ja, erinnert sich Janus, das war der
Beginn meiner Weinleidenschaft.
Stellt sich die Frage: Wie wurde der gebürtige
Bremer fernab von jedwedem Weinanbaugebiet
vom Rebensaft so elektrisiert? Ein
wenig war das Elternhaus schon beteiligt,
sagt der 36-Jährige. Zu besonderen Anlässen
holte sein Vater immer mal einen edlen Tropfen
aus dem Keller, aber eben nicht nur, um
die Flasche zu köpfen, nein, ihr wurde auch
Beachtung geschenkt. Klangvolle Namen,
Jahrgänge und vieles mehr prägten sich bei
Frederik Janus ein. Und irgendwann war
das Interesse geweckt, die Liebe zum Wein
entfacht. Und wer liebt, der schlägt der Vorhersehbarkeit
schon mal ein Schnippchen.
Für Janus stand fest, dass er Winzer werden
wollte.
Frederik Janus pflegt die alten und
weltweit einzigartigen Wein-Raritäten,
die im Bremer Ratskeller lagern
Seine Eltern hielten diesen Berufswunsch
für spleenig – zumal kein wirklicher Bezug
erkennbar war. Frederiks Vater besaß weder
einen Weinberg noch ein Handelskontor für
edle Tropfen, warum also Winzer? Für Janus
stellte sich diese Frage nicht. Er begann, das
Thema Wein in seinem ganzen Facettenreichtum
zu erforschen. Theoretisches Wissen
türmte sich auf, fehlte noch die Bodenhaftung.
Und die verschaffte ihm ein Bremer
Weinhändler, der ihm, noch zu Schulzeiten,
ein Praktikum auf einem Weingut in Rheinhessen
vermittelte. Und damit loderte die
Liebe zum Wein richtig auf.
Schon in der 11. Klasse hatte es ihn nach
Neuseeland gezogen, wo er ein Jahr lang lebte.
Neuseeland und der Wein - aus der Liebe
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