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Geburtstagsgäste.<br />
Monet bis van Gogh<br />
Bis 18. Februar 2024<br />
Claude Monet, Felder im Frühling, 1887<br />
Öl auf Leinwand, 74 x 93 cm<br />
Staatsgalerie Stuttgart, Foto: ARTOTHEK<br />
Mit Meisterwerken der französischen Malerei feiert die Ausstellung „Geburtstagsgäste“ das<br />
200. Jubiläum des Kunstvereins in Bremen. Im Mittelpunkt steht eine besonders glanzvolle<br />
Zeit zu Beginn des 20. Jahrhunderts, als Direktor Gustav Pauli die Kunsthalle zu einem führenden<br />
Museum moderner Kunst in Deutschland machte. Unterstützt wurde er von bedeutenden<br />
Bremer Sammlern, die nun erstmals gewürdigt werden.<br />
Bremen und die französische Kunst der Moderne<br />
Während der wirtschaftlichen Blüte Bremens im späten 19. Jahrhundert entwickelte auch der<br />
Kunstverein neue Dynamik. Seit 1899 konzipierte Gustav Pauli, der erste wissenschaftliche<br />
Direktor der Kunsthalle (1899–1914), seine progressive Ankaufspolitik, der das Museum bis<br />
heute seine berühmtesten Werke verdankt. Pauli erwarb ab 1905 Meisterwerke von Courbet,<br />
Rodin, Manet und den Impressionisten. Als er 1911 das Mohnfeld von Vincent van Gogh<br />
ankaufte, löste das einen deutschlandweiten Skandal aus. Die gesellschaftliche Brisanz dieses<br />
Streits ist heute kaum noch vorstellbar.<br />
Vincent van Gogh, Mohnfeld, 1889<br />
Öl auf Leinwand, 72 x 91 cm<br />
Kunsthalle Bremen – Der Kunstverein in<br />
Bremen<br />
Die Goldene Wolke – Privates Sammeln in Bremen<br />
Die Sammlung der Kunsthalle inspirierte schon zu Paulis Zeiten das Publikum: Bald begannen<br />
Bremer Kaufleute, gleichfalls französische Malerei zu erwerben. Um den Museumsleiter bildete<br />
sich ein Kreis von Kunstfreunden, genannt „Die Goldene Wolke“. Dazu gehörten unter<br />
anderem Leopold Biermann, Alfred Walter Heymel oder Johann Georg und Adele Wolde.<br />
Erstmals seit über 100 Jahren sind einige ihrer bedeutendsten Bilder von Courbet, Monet,<br />
Renoir oder Toulouse-Lautrec wieder öffentlich in Bremen zu sehen.<br />
Diese Bremer Sammler pflegten einen neuen modernen Lebensstil. Ihre Häuser ließen sie<br />
von Rudolf Alexander Schröder einrichten, dessen Interieurs in der Ausstellung dokumentiert<br />
werden. Mit schlichter Eleganz wenden sich seine Gestaltungen gegen den historistischen<br />
Schwulst des 19. Jahrhunderts und behaupten zugleich ihre bremische Eigenart gegenüber<br />
dem internationalen Jugendstil.<br />
Jubiläum des Kunstvereins – Ein Fest der Kunst<br />
Die Jubiläumsausstellung feiert die herausragende Bedeutung Bremens und Deutschlands<br />
bei der Durchsetzung der französischen Kunst. Herausragende Leihgaben von Courbet über<br />
Rodin bis zu Monet bis van Gogh vermitteln ein Panorama der französischen Moderne in<br />
Deutschland vor dem Ersten Weltkrieg. Zugleich soll es ein Fest der Farbe und des Lichts in<br />
der Malerei sein!<br />
www.kunsthalle-bremen.de<br />
Vincent van Gogh, Porträt Armand Roulin, 1888<br />
Öl auf Leinwand, 65 x 54,1 cm<br />
Foto: Museum Folkwang Essen – ARTOTHEK<br />
Erworben 1903 für das Museum Folkwang,<br />
Hagen, seit 1922 Essen<br />
<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>November</strong> - <strong>Dezember</strong> <strong>2023</strong> 47