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2023-04-AV-Magazin

Vereinsmagazin des Alpenverein Villach

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Tourenbericht<br />

Den Gämsen<br />

© Harald Duller; © Herzlichen Dank an Philipp Steiner für das tolle Übersichtsfoto.<br />

Es gibt in den Julischen Alpen einige berühmte Touren wie z. B. das legendäre<br />

Götterband oder der Kugyweg auf den Montasch (Jôf di Montasio). Auf der Suche<br />

nach unbekannten, aber nicht weniger imposanten Routen erkundete Harald mit<br />

Robert einen kaum bekannten Weg – wie es sich herausstellte, einen schmalen<br />

Naturpfad, der wie ein Band den Großen Nabois (Grande Nabois) fast umrundet.<br />

I<br />

n alten Büchern und Führern indet<br />

man dazu Beschreibungen; genannt<br />

wird das Band „Cengia dei<br />

Camosci sul Nabois“ auf Deutsch<br />

„Gamsband am Nabois“. Harald war<br />

von dieser Tour so begeistert, dass daraus<br />

die Idee entstand, diese als Führungstour<br />

anzubieten. Doch wie kann<br />

man auf so einem anspruchsvollen<br />

Weg sicher führen? Nach mehrmaligen<br />

Begehungen und dem Einrichten<br />

von Sicherungspunkten war es so<br />

weit, die Tour konnte ausgeschrieben<br />

werden. Wetterbedingt gelang sie uns<br />

erst in diesem Sommer . . .<br />

Gut vorbereitet, aber gespannt, was der<br />

Tag bringen wird, starteten wir drei<br />

Tourenführer Harald, Werner und ich<br />

mit der siebenköpigen Gruppe in diese<br />

Unternehmung. Wie es sich erwies,<br />

Gamsband Südseite mit<br />

Montaschgruppe im Hintergrund<br />

14 Alpenverein Zweig Villach <strong>04</strong>/<strong>2023</strong><br />

sollte es eine grandiose<br />

Führungstour<br />

CHRISTINE LASTIN<br />

werden.<br />

Kriechend bergab – nix für ängstliche<br />

Ausgangspunkt war der Oitzinger-Parkplatz<br />

in der Seisera; der Zustieg erfolgte<br />

in südlicher Richtung zum Kleinen<br />

Nabois. Während des Zustiegs erhaschten<br />

wir schon Blicke auf das<br />

Gamsband, aber erst unmittelbar vor<br />

dem Einstieg konnten wir einen Teil<br />

davon aus nächster Nähe betrachten.<br />

Die Aufregung war bei allen spürbar.<br />

Es ging dann gleich zur Sache: Helm<br />

auf, Klettergeschirr anziehen, anseilen<br />

und Kletterei zum Teil im 3. Grad, bis<br />

wir direkt am Band in der Nordwand<br />

angelangt sind. Dort stießen wir auch<br />

gleich auf die erste Schwierigkeit des<br />

Bandes, einen ausgesetzten Quergang<br />

um eine abdrängende Felskuppe herum.<br />

Diese und auch weitere Anforderungen<br />

wurden jedoch von allen Teilnehmern<br />

mit Bravour gemeistert. Wie<br />

klein wir uns in dieser majestätischen<br />

Felsszenerie vorkamen! Mit jedem Abschnitt,<br />

den wir hinter uns brachten,<br />

änderte sich die Szenerie, man glaubt,<br />

in einer anderen Welt zu sein. Mit voller<br />

Konzentration und zwischenzeitlichen<br />

Erholungspausen erreichten wir<br />

nach 6 Stunden die Naboisscharte. Die<br />

Erleichterung über das Geschaffte und<br />

die Begeisterung über diese gewaltige<br />

Unternehmung waren den Gesichtern<br />

deutlich abzulesen.<br />

Der Abstieg über die Pellarini-Hütte<br />

mit einer kurzen Einkehr ging locker<br />

vonstatten. Wir haben die Tour in<br />

der Trattoria `La Baita dei Sapori‘ in<br />

Wolfsbach/Valbruna mit Blick auf unser<br />

„Gamsband“ – welches dann von<br />

Für die steile Querung wurde wieder angeseilt

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