Broschüre: Kulturpreis 2023 Schwarzwald-Baar, Werke der Preisträger 2023 – Literatur und Drama

jemals alleine füllen könnte. Während die Pusteblume
ganz traurig vor Einsamkeit den Wind dabei beobachtete,
wie er das Gras zum Tanzen brachte, kam ein Vater mit
seinem Kind auf das Feld spaziert.
„Es sind keine Tulpen mehr da! Wir kommen zu spät!“,
schrie das Kind vollkommen aufgebracht. Der Vater
blieb entspannt stehen. Sanftmütig und lächelnd sprach
er mit seinem Kind: „Ja, das sind wir. Aber weißt du
was – ich glaube da wartet noch etwas viel Besseres auf
uns.“ Und er nahm das Kind an die Hand und steuerte
direkt auf die kleine Pusteblume zu.
„Aber, das ist ja nur eine Pusteblume!“, sagte das Kind
enttäuscht. „Ich wollte doch so gerne eine rosa Tulpe
haben.“
„Weißt du mein Schatz, manchmal ist das, was wir
bekommen, viel brauchbarer als das, was wir wollen.
Schau her.“
Die kleine Pusteblume war ganz aufgeregt, als der Mann
sie schließlich pflückte. Sie – die kleine Pusteblume
wurde endlich erkannt. Wo sie doch auf diesem riesigen
Feld so lange übersehen wurde und ihre Farbe beinahe
verloren hätte. Wurde sie gerade etwa wahrgenommen?
Der Mann kniete sich vor sein Kind, hob die Pusteblume
in den Himmel und sagte: „Weißt du was die Pusteblume
kann?“
„Ich kann die Schirmchen wegpusten. Hab‘ ich schon
oft gemacht.“, erwiderte das Kind trotzig,
„Aber hast du auch schon mal den Pusteblumen-Zauber
angewendet?“, fragte der Vater.
Das Kind und auch die kleine Pusteblume wurden stutzig.
„Pusteblumen-Zauber? Was soll das sein?“, fragte
das Kind und vergaß bei der aufkommenden Neugier
weiterhin enttäuscht zu gucken. Die Pusteblume spitzte
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