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Fuerteventura<br />
Die zweitgrößte <strong>Kanaren</strong>insel ist<br />
100km lang <strong>und</strong> 25km breit, sie<br />
wird von ca. 120.000 Menschen bewohnt.<br />
Woher die ersten Inselbewohner in<br />
der Geschichte von Fuerteventura<br />
kamen, ist bis heute nicht geklärt.<br />
Durch F<strong>und</strong>e bewiesen ist jedoch,<br />
dass bereits um ca. 1.000 v.Chr. die<br />
Phönizier vom heutigen Cadiz aus<br />
kommend, als kühne Seefahrer den<br />
Atlantik bereisten <strong>und</strong> alle Kanarischen<br />
Inseln entdeckten.<br />
Ihnen verdanken die sieben Eilande<br />
auch den Namen Purpurinseln.<br />
Denn hier fanden die Phönizier die<br />
begehrte Färberpflanze, die Orchilla-Flechte,<br />
<strong>und</strong> nahmen sie <strong>mit</strong> in<br />
ihre Heimat. Die daraus gewonnenen<br />
Purpurstoffe wurden zu ihrer<br />
wichtigsten <strong>und</strong> begehrtesten<br />
Handelsware.<br />
Zwischen 500 <strong>und</strong> 200 v.Chr. siedelten<br />
die ersten Menschen hier.<br />
es waren nordafrikanische Berberstämme,<br />
die aber über keine nautischen<br />
Erfahrungen verfügten. Es<br />
wird vermutet, dass sie von den<br />
Römern, die damals Nordafrika beherrschten,<br />
hierher deportiert wurden.<br />
Die Majos, wie sich nannten,<br />
unterteilten die Insel in zwei Stammesgebiete.<br />
Mühlenmuseum<br />
In der kleinen Ortschaft Tiscamanita<br />
besuchten wir ein Museum, in<br />
dem die alte Tradition des Mahlens<br />
von Getreide gezeigt wird. Die restaurierte<br />
Windmühle ist voll funktionsfähig.<br />
Fuerteventura war einst<br />
die Kornkammer der <strong>Kanaren</strong> <strong>und</strong><br />
versorgte die umliegenden Inseln<br />
<strong>mit</strong> Getreide. Aber nicht nur Getreide<br />
sondern auch Mais wurde vermahlen.<br />
Bis heute ist das Maismehl<br />
als Gofio Artesano bei den Einheimischen<br />
ein beliebtes Gr<strong>und</strong>produkt<br />
für ein Gebäck, das wir verkosten<br />
konnten. Unser Reiseführer<br />
Gerhard erläuterte uns auch die<br />
Herstellung dieser Nationalspeise.<br />
Der normannische Adlige Jean de<br />
Bethencourt landete 1402 auf der<br />
Nachbarinsel Lanzarote <strong>und</strong> unterwarf<br />
die Bevölkerung. Zwei Jahre<br />
später errichtete er auch auf Fuerteventura<br />
zwei Festungen, um<br />
dann 1405 die gesamte Insel einzunehmen.<br />
Die Vorsteher der beiden Stämme<br />
Fuerteventuras kapitulierten<br />
<strong>und</strong> ließen sich taufen. Die Hauptstadt<br />
Betancuria wurde gegründet.<br />
Bethencourt handelte, vom kastilischen<br />
König unterstützt, unter dem<br />
Deckmantel christlicher Mission –<br />
doch seine Interessen waren eher<br />
wirtschaftlicher Natur.<br />
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