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Kanaren mit Azoren und Madeira Mein Schiff 3_2021

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Insel Sao Miguel<br />

Die 63km lange <strong>und</strong> 15km breite Insel<br />

wird von 140.000 Menschen bewohnt.<br />

Die höchste Erhebung, der<br />

Pico da Vara ist 1105m hoch.<br />

Anfang 1440 wurde die Insel von<br />

Gonçalo Velho Cabral erschlossen.<br />

Die Siedler stammten aus verschiedenen<br />

Regionen Portugals.<br />

Sie kamen aus dem Norden, aus<br />

der Estremadura, der Algarve <strong>und</strong><br />

dem Alentejo. Danach folgten maurische<br />

<strong>und</strong> jüdische Siedler sowie<br />

Franzosen <strong>und</strong> Engländer. Sichere<br />

Buchten <strong>und</strong> fruchtbare Erde wurden<br />

die Gr<strong>und</strong>lagen für die wirtschaftliche<br />

Entwicklung der Insel.<br />

Anbau <strong>und</strong> Export von Weizen <strong>und</strong><br />

Färberwaid (Pflanze aus der die indigo-blaue<br />

Farbe gewonnen wurde)<br />

ließen Wirtschaft <strong>und</strong> Bevölkerung<br />

wachsen.<br />

Bis zu dem schweren Erdbeben<br />

im Oktober 1522 war Vila Franca<br />

do Campo die Hauptstadt der Insel.<br />

Bei diesem Erdbeben wurde<br />

die Stadt fast völlig zerstört, <strong>und</strong><br />

als Folge bekam Ponta Delgada<br />

am 2. April 1546 die Stadtrechte.<br />

Ende des 16. Jahrh<strong>und</strong>erts wurde<br />

São Miguel häufig von Seeräubern<br />

überfallen. 1582 besetzten spanischen<br />

Truppen die Insel, natürlich<br />

gegen den Willen der Bevölkerung.<br />

Erst nach der Wiedereinführung<br />

der portugiesischen Monarchie im<br />

Jahre 1640 erfuhr der Handel einen<br />

neuen Aufschwung <strong>und</strong> gewann<br />

durch den Handel <strong>mit</strong> Brasilien zusätzlich<br />

an Bedeutung.<br />

Im 18. Jahrh<strong>und</strong>ert bis in die Hälfte<br />

des 19. Jahrh<strong>und</strong>erts war der<br />

Export von Orangen (damals sehr<br />

exotische Früchte), überwiegend<br />

nach England, die Haupteinnahmequelle.<br />

Die meisten Kirchen<br />

wurden zu dieser Zeit gebaut <strong>und</strong><br />

<strong>mit</strong> aufwendigen Goldverzierungen<br />

prunkvoll ausgestattet. Viele<br />

Herrenhäuser wurden errichtet <strong>und</strong><br />

<strong>mit</strong> kunstvollen Steinmetzarbeiten<br />

geschmückt. Sie sind heute der Öffentlichkeit<br />

zugänglich. 1870 wurden<br />

die Orangenbäume von einem<br />

schädlichen Pilz befallen, was den<br />

Anbau von Orangen wirtschaftlich<br />

bedeutungslos machte <strong>und</strong> zahlreiche<br />

Azorer nach Brasilien auswandern<br />

ließ.<br />

Im 19. Jahrh<strong>und</strong>ert wurden Ananas,<br />

Tee, Tabak <strong>und</strong> afrikanischer Hanf<br />

eingeführt <strong>und</strong> kultiviert. Dadurch<br />

erlebte die Insel einen erneuten<br />

wirtschaftlichen Aufschwung, der<br />

Dank der Entwicklung im Agrarsektor<br />

bis ins 20. Jahrh<strong>und</strong>ert anhielt.<br />

Gleichzeitig begann die industrielle<br />

Milchverarbeitung. Seit 1980 arbeitet<br />

der größte Teil der Bevölkerung<br />

im Dienstleistungsgewerbe <strong>und</strong><br />

besonders auf São Miguel wird der<br />

Tourismus gefördert.<br />

Die größte <strong>Azoren</strong>insel, ist für viele<br />

das Tor in die Inselwelt. Der Flughafen<br />

von Ponta Delgada ist Verkehrsknotenpunkt.<br />

Die meisten<br />

Besucher bleiben gleich auf São<br />

Miguel <strong>und</strong> reisen nicht weiter, da<br />

die Insel durch ihre Größe <strong>und</strong> Vielseitigkeit<br />

genug für einen erfüllten<br />

Urlaub bietet, in der Stadt, auf dem<br />

Land, auf dem Wasser oder in den<br />

Bergen. Vulkane schufen den Archipel<br />

weit vor der portugiesischen<br />

Küste, in dem es heute noch rumpelt<br />

<strong>und</strong> gärt, weil sich auf dem<br />

Meeresboden drei Kontinentalplatten<br />

aneinander reiben. Auf São Miguel<br />

explodierte der letzte Vulkan<br />

vor knapp 500 Jahren. Geblieben<br />

ist der breite Krater, an dessen<br />

Rändern bei den Caldeiras noch<br />

immer, nach Schwefel riechender<br />

Rauch aufsteigt <strong>und</strong> Quellen heißes<br />

Wasser zu Tage fördern.<br />

Miradouro de Santa Iria<br />

Der Aussichtspunkt bietet einen<br />

w<strong>und</strong>erschönen Blick über die<br />

felsige Nordküste. Beim Blick in<br />

Richtung Osten erkennt man auf<br />

dem nördlichsten Punkt der Insel<br />

den Leuchtturm „Ponta do Cintrão“.<br />

Beim Aussichtspunkt weist<br />

eine Keramiktafel auf einen der<br />

wichtigsten Momente der portugiesischen<br />

<strong>und</strong> azoreanischen Geschichte<br />

hin, auf die Schlacht von<br />

Ladeira da Velha am 3. August 1831,<br />

welche an dieser Stelle stattfand.<br />

Die fortschrittlichen Kräfte gewannen<br />

gegen die Konservativen, das<br />

veränderte die Zukunft Portugals.<br />

Lago das Furnas<br />

Der See liegt beim gleichnamigen<br />

Ort Furnas, im Osten der Insel, r<strong>und</strong><br />

43 km entfernt von der Hauptstadt<br />

Ponta Delgada. Berühmt ist er für<br />

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