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Insel Sao Miguel<br />
Die 63km lange <strong>und</strong> 15km breite Insel<br />
wird von 140.000 Menschen bewohnt.<br />
Die höchste Erhebung, der<br />
Pico da Vara ist 1105m hoch.<br />
Anfang 1440 wurde die Insel von<br />
Gonçalo Velho Cabral erschlossen.<br />
Die Siedler stammten aus verschiedenen<br />
Regionen Portugals.<br />
Sie kamen aus dem Norden, aus<br />
der Estremadura, der Algarve <strong>und</strong><br />
dem Alentejo. Danach folgten maurische<br />
<strong>und</strong> jüdische Siedler sowie<br />
Franzosen <strong>und</strong> Engländer. Sichere<br />
Buchten <strong>und</strong> fruchtbare Erde wurden<br />
die Gr<strong>und</strong>lagen für die wirtschaftliche<br />
Entwicklung der Insel.<br />
Anbau <strong>und</strong> Export von Weizen <strong>und</strong><br />
Färberwaid (Pflanze aus der die indigo-blaue<br />
Farbe gewonnen wurde)<br />
ließen Wirtschaft <strong>und</strong> Bevölkerung<br />
wachsen.<br />
Bis zu dem schweren Erdbeben<br />
im Oktober 1522 war Vila Franca<br />
do Campo die Hauptstadt der Insel.<br />
Bei diesem Erdbeben wurde<br />
die Stadt fast völlig zerstört, <strong>und</strong><br />
als Folge bekam Ponta Delgada<br />
am 2. April 1546 die Stadtrechte.<br />
Ende des 16. Jahrh<strong>und</strong>erts wurde<br />
São Miguel häufig von Seeräubern<br />
überfallen. 1582 besetzten spanischen<br />
Truppen die Insel, natürlich<br />
gegen den Willen der Bevölkerung.<br />
Erst nach der Wiedereinführung<br />
der portugiesischen Monarchie im<br />
Jahre 1640 erfuhr der Handel einen<br />
neuen Aufschwung <strong>und</strong> gewann<br />
durch den Handel <strong>mit</strong> Brasilien zusätzlich<br />
an Bedeutung.<br />
Im 18. Jahrh<strong>und</strong>ert bis in die Hälfte<br />
des 19. Jahrh<strong>und</strong>erts war der<br />
Export von Orangen (damals sehr<br />
exotische Früchte), überwiegend<br />
nach England, die Haupteinnahmequelle.<br />
Die meisten Kirchen<br />
wurden zu dieser Zeit gebaut <strong>und</strong><br />
<strong>mit</strong> aufwendigen Goldverzierungen<br />
prunkvoll ausgestattet. Viele<br />
Herrenhäuser wurden errichtet <strong>und</strong><br />
<strong>mit</strong> kunstvollen Steinmetzarbeiten<br />
geschmückt. Sie sind heute der Öffentlichkeit<br />
zugänglich. 1870 wurden<br />
die Orangenbäume von einem<br />
schädlichen Pilz befallen, was den<br />
Anbau von Orangen wirtschaftlich<br />
bedeutungslos machte <strong>und</strong> zahlreiche<br />
Azorer nach Brasilien auswandern<br />
ließ.<br />
Im 19. Jahrh<strong>und</strong>ert wurden Ananas,<br />
Tee, Tabak <strong>und</strong> afrikanischer Hanf<br />
eingeführt <strong>und</strong> kultiviert. Dadurch<br />
erlebte die Insel einen erneuten<br />
wirtschaftlichen Aufschwung, der<br />
Dank der Entwicklung im Agrarsektor<br />
bis ins 20. Jahrh<strong>und</strong>ert anhielt.<br />
Gleichzeitig begann die industrielle<br />
Milchverarbeitung. Seit 1980 arbeitet<br />
der größte Teil der Bevölkerung<br />
im Dienstleistungsgewerbe <strong>und</strong><br />
besonders auf São Miguel wird der<br />
Tourismus gefördert.<br />
Die größte <strong>Azoren</strong>insel, ist für viele<br />
das Tor in die Inselwelt. Der Flughafen<br />
von Ponta Delgada ist Verkehrsknotenpunkt.<br />
Die meisten<br />
Besucher bleiben gleich auf São<br />
Miguel <strong>und</strong> reisen nicht weiter, da<br />
die Insel durch ihre Größe <strong>und</strong> Vielseitigkeit<br />
genug für einen erfüllten<br />
Urlaub bietet, in der Stadt, auf dem<br />
Land, auf dem Wasser oder in den<br />
Bergen. Vulkane schufen den Archipel<br />
weit vor der portugiesischen<br />
Küste, in dem es heute noch rumpelt<br />
<strong>und</strong> gärt, weil sich auf dem<br />
Meeresboden drei Kontinentalplatten<br />
aneinander reiben. Auf São Miguel<br />
explodierte der letzte Vulkan<br />
vor knapp 500 Jahren. Geblieben<br />
ist der breite Krater, an dessen<br />
Rändern bei den Caldeiras noch<br />
immer, nach Schwefel riechender<br />
Rauch aufsteigt <strong>und</strong> Quellen heißes<br />
Wasser zu Tage fördern.<br />
Miradouro de Santa Iria<br />
Der Aussichtspunkt bietet einen<br />
w<strong>und</strong>erschönen Blick über die<br />
felsige Nordküste. Beim Blick in<br />
Richtung Osten erkennt man auf<br />
dem nördlichsten Punkt der Insel<br />
den Leuchtturm „Ponta do Cintrão“.<br />
Beim Aussichtspunkt weist<br />
eine Keramiktafel auf einen der<br />
wichtigsten Momente der portugiesischen<br />
<strong>und</strong> azoreanischen Geschichte<br />
hin, auf die Schlacht von<br />
Ladeira da Velha am 3. August 1831,<br />
welche an dieser Stelle stattfand.<br />
Die fortschrittlichen Kräfte gewannen<br />
gegen die Konservativen, das<br />
veränderte die Zukunft Portugals.<br />
Lago das Furnas<br />
Der See liegt beim gleichnamigen<br />
Ort Furnas, im Osten der Insel, r<strong>und</strong><br />
43 km entfernt von der Hauptstadt<br />
Ponta Delgada. Berühmt ist er für<br />
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