Soziale Verantwortung
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
14<br />
Lesen Sie mehr auf sozialeverantwortung.info<br />
Ich möchte etwas für .. die Gesellschaft<br />
tun und etwas zuruckgeben<br />
FOTO:<br />
PRIVAT<br />
Hela G. spricht mit uns im Interview über ihr Ehrenamt in der Flüchtlingsintegration<br />
und ihre Arbeit als Freiwilligenkoordinatorin bei der Allgemeinen <strong>Soziale</strong>n Beratung<br />
Rüdersdorf des Caritasverbandes für das Erzbistum Berlin e.V. / Region Brandenburg.<br />
Welche Motivation treibt dich an, dich ehrenamtlich<br />
in der Flüchtlingsintegration zu<br />
engagieren?<br />
Ich habe das Helfer-Syndrom geerbt. Ich wurde in meinem<br />
Elternhaus dazu erzogen, anderen Menschen stets<br />
zu helfen. Ich möchte etwas für die Gesellschaft tun und<br />
etwas zurückgeben. Es macht mich sehr glücklich, wenn<br />
ich anderen Menschen ein Lächeln ins Gesicht zaubern<br />
kann. Ich engagiere mich nicht nur in der Flüchtlingsintegration,<br />
sondern stehe auch allen zur Seite, die Hilfe<br />
benötigen. Ich unterstütze Menschen in unterschiedlichen<br />
Lebenssituationen. Nachdem meine bereits<br />
erwachsenen Kinder ausgezogen sind, habe ich mehr<br />
Zeit für neue Aufgaben. Das ehrenamtliche Engagement<br />
ist mittlerweile ein fester Bestandteil meiner täglichen<br />
Aktivitäten geworden. Egal, ob lokal, bei Informationsveranstaltungen<br />
im Ort oder spontan bei Aktivitäten für<br />
geflüchtete Menschen, oder virtuell, sei es durch Onlineübersetzungen<br />
oder das Schreiben von Briefen – ich<br />
führe alles parallel aus.<br />
Wie sieht die Arbeit bei der Flüchtlingsintegration<br />
aus? Was sind deine Hauptaufgaben und wie sieht es<br />
Arbeitstag bei dir aus?<br />
Das freiwillige Engagement ist nicht mein Hauptberuf.<br />
Engagiert bin ich für 2–3 Stunden pro Woche, aber wie es<br />
Text Georg Sandmann<br />
heißt, freiwillig, also höre ich auf, wenn alles erledigt ist.<br />
Der Schwerpunkt meiner Tätigkeit liegt im Dolmetschen,<br />
sowohl von Arabisch und Französisch zu Deutsch als<br />
auch von Deutsch zu Arabisch und Französisch. Ich<br />
begleite Menschen zu Behörden, Schulen, Kitas, Ärzten,<br />
Krankenhäusern, Banken und Versicherungen. Meine<br />
Aufgaben umfassen die administrative Ablage, das Ordnen<br />
von Unterlagen bei Geflüchteten, das Vermitteln von<br />
Ordnung in Unterlagen und alles rund um die Wohnung.<br />
Das ehrenamtliche Engagement<br />
ist mittlerweile ein fester<br />
Bestandteil meiner täglichen<br />
Aktivitäten geworden.<br />
Darüber hinaus kläre ich über Miet- und Rechtspflichten<br />
auf, berate Geflüchtete, nehme an Informationsveranstaltungen<br />
teil und führe nach Bedarf Hausbesuche<br />
bei Klient:innen durch. Des Weiteren kümmere ich<br />
mich um das Ausfüllen von Anträgen bei Behörden wie<br />
dem Jobcenter, der Familienkasse, der Krankenkasse,<br />
dem Sozialamt, Schulen und Kindertagesstätten. Ich<br />
koordiniere zwischen Ehrenamtlichen und Hauptamtlichen,<br />
sowie zwischen Hauptamtlichen und Klient:innen.<br />
Sowohl Hauptamtliche als auch Ehrenamtliche haben<br />
konkrete Aufgaben. Da die Entscheidungskompetenz<br />
bei den Hauptamtlichen liegt, arbeiten wir eng zusammen,<br />
um schnelle Entscheidungen zu treffen und<br />
zügige Ergebnisse zu erzielen. Es gibt jedoch auch<br />
Situationen, in denen spontane Entscheidungen ohne<br />
Absprache mit den Hauptamtlichen getroffen werden,<br />
jedoch erfolgt im Nachhinein eine Abstimmung.<br />
Welche Herausforderungen siehst du bei der Flüchtlingsarbeit<br />
und was könnte verbessert werden?<br />
Meiner Meinung nach engagieren sich Hauptamtliche<br />
und Ehrenamtliche stark für die Integration von Geflüchteten<br />
und setzen alles daran, um dies zu ermöglichen.<br />
Die Flüchtlingspolitik der Bundesrepublik scheint jedoch<br />
nicht gezielt auf die soziale Integration der Geflüchteten<br />
in die Gesellschaft ausgerichtet zu sein. Es kommt<br />
mir vor, als ob Politiker denken, es bestehe kein Bedarf,<br />
da die Geflüchteten sowieso irgendwann in ihre Heimatländer<br />
zurückkehren würden. Ich bin der Überzeugung,<br />
dass es an der Zeit ist, eine Politik zu entwickeln, die sich<br />
ernsthaft mit der sozialen Integration auseinandersetzt.<br />
Welche Situation ist dir besonders in<br />
Erinnerung geblieben<br />
Die Situation, die mir besonders in Erinnerung geblieben<br />
ist, umfasste zwei Einzelbegleitungen von Frauen<br />
im OP-Saal während Geburten per Kaiserschnitt.<br />
Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit Start with a Friend e.V. entstanden.<br />
Mit Start with a Friend<br />
durch den Winter<br />
Wir sagen: Winterschlaf war gestern. Unsere Begegnungen<br />
halten warm und tragen durch die kalten Tage.<br />
Text Shirley Inafa<br />
Mit 1:1 Tandem durch die kalte Jahreszeit<br />
Start with Friend hat sich 2014 gegründet. Damals war<br />
der Gedanke: jeder Mensch, der neu in Deutschland ist,<br />
bekommt ein Tandem. In einer 1:1 Begegnung werden<br />
sie beim Ankommen durch Locals begleitet. Was sie<br />
miteinander erleben, ist so vielfältig wie die Menschen,<br />
die bei uns mitmachen. Sie stärken sich gegenseitig<br />
und manchmal entwickelt sich daraus eine Freund*innenschaft.<br />
Diese Idee ist heute noch genauso gültig<br />
wie damals. Mit Haupt- und Ehrenamtlichen arbeiten<br />
wir das ganze Jahr daran, dass Menschen zusammenkommen.<br />
Allein in diesem Jahr haben wir über 1.200<br />
Menschen in Tandems zusammengebracht. Unsere<br />
Erfahrung zeigt: Auch Begegnungen im Kleinen haben<br />
Wirkmacht, auch sie verändern. Zum Beispiel wie wir<br />
miteinander im Einwanderungsland Deutschland<br />
leben. So sieht das auch eins unser Tandems aus<br />
Bremen: „Niemand sollte sich einsam fühlen.“.<br />
Zu keiner Zeit, insbesondere nicht im Winter.<br />
Finde jetzt deine Wintercommunity<br />
An über 25 Standorten in ganz Deutschland finden sich<br />
nicht nur Tandems. In lokalen, vielfältigen Communities<br />
bringen wir viele Menschen vor Ort zusammen.<br />
Sie alle haben unterschiedliche Geschichten, Hintergründe,<br />
Perspektiven und Lebensrealitäten. Gemeinsam<br />
treffen sie sich regelmäßig in Austauschräumen<br />
und Bildungsformaten. Was hier erlebt wird ist jede<br />
Menge Spaß, konstruktive Aushandlung und gegenseitige<br />
Wertschätzung. Die Communities beschäftigen sich<br />
mit großen Themen, z. B. gesellschaftliche Teilhabe<br />
& Gerechtigkeit, oder qualifiziertes ehrenamtliches<br />
Engagement von Menschen mit und ohne Flucht- oder<br />
Einwanderungsgeschichte. Diese Auseinandersetzung<br />
beginnt im Kleinen – mit einer Begegnung. Genau hier<br />
leben wir das, was wir uns für Deutschland wünschen:<br />
eine aktive Einwanderungsgesellschaft, die ihre Vielfalt<br />
lebt und in dem Engagement die Demokratie stärkt.<br />
Werde jetzt Teil deiner lokalen Start with a Friend<br />
Community und komme mit uns gut durch den Winter.<br />
Jetzt eine Begegnung ermöglichen<br />
Als gemeinnütziger Verein sind wir auf die finanzielle<br />
Unterstützung von öffentlichen Stellen, Unternehmen<br />
und Privatpersonen angewiesen. Nur so können wir<br />
unsere Arbeit fortführen. Mit deiner Spende unterstützt<br />
du uns dabei, die Arbeit an den Standorten<br />
fortzuführen. Du ermöglichst Begegnungen und<br />
Freund*innenschaften, die Gefühle von Verbundenheit<br />
und Menschlichkeit schenken.<br />
JEDER BEITRAG<br />
ZÄHLT! UNTER-<br />
STÜTZEN SIE MIT<br />
IHRER SPENDE.<br />
Start with a Friend e.V.<br />
IBAN: DE26 4306 0967 1183 1627 00<br />
BIC: GENODEM1GLS<br />
Bank: GLS Gemeinschaftsbank<br />
WWW.START-WITH-A-FRIEND.DE/SPENDEN<br />
DANKE AN UNSERE<br />
HAUPTFÖRDER-<br />
PARTNER*INNEN!