Ärzt*in für Wien 2023/12
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INTERN NEWS<br />
Serie Wohlfahrtsfonds – Teil 6<br />
Vermögen mit Weitblick<br />
Das Vermögen im Wohlfahrtsfonds verzeichnet ein kontinuierliches Wachstum. Das ist auch gut so,<br />
da eine solide Investition der Beitragsgelder notwendig ist, um die zukünftige Absicherung der Pensionszahlungen<br />
zu gewährleisten. Nachfolgend geben wir Ihnen eine Übersicht über die Struktur dieses<br />
Vermögens.<br />
Von Magdalena Gruber<br />
► Vorweggesagt – die Höhe und<br />
Aufteilung des Vermögens im<br />
Wohlfahrtsfonds sind kein Geheimnis,<br />
sondern werden der Erweiterten Vollversammlung<br />
einmal im Jahr berichtet<br />
und sind in weiterer Folge <strong>für</strong> alle<br />
Mitglieder im Jahresbericht einsehbar.<br />
Bis einschließlich dem Geschäftsjahr<br />
2021 war der Wohlfahrtsfonds als Unterkapitel<br />
im Wahrnehmungsbericht<br />
der Ärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> enthalten,<br />
seit dem heurigen Jahr gibt der Wohlfahrtsfonds<br />
zusätzlich seinen eigenen<br />
Jahresbericht heraus. Dieser ist ausschließlich<br />
online unter https://www.<br />
aekwien.at/jahresbericht-wohlfahrtsfonds<br />
abrufbar.<br />
Die Anfänge<br />
Um das Kapital des Wohlfahrtsfonds<br />
und dessen Entwicklung über die Jahre<br />
gut zu verstehen, ist es zunächst sinnvoll,<br />
sich zu den Anfängen des Wohlfahrtsfonds<br />
zurückzubegeben.<br />
Der Wohlfahrtsfonds, wie es ihn heute<br />
gibt, wurde 1950 von der Vollversammlung<br />
der Ärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong><br />
gegründet. Die Tradition und der<br />
Wunsch nach einer standeseigenen<br />
Vorsorge <strong>für</strong> Ärzte und Ärztinnen führt<br />
allerdings bis ins Jahr 1758 zurück, als<br />
vom <strong>Wien</strong>er Medicinischen Collegium<br />
die Witwen- und Waisen Societät ins<br />
Leben gerufen wurde.<br />
Als zunächst reines Umlageverfahren<br />
eingeführt, stand in den ersten beiden<br />
Jahrzehnten seines Bestehens einer<br />
noch relativ kleinen Anzahl an Ruhestandsbezügen<br />
eine große Zahl von<br />
aktiven einzahlenden Kolleginnen und<br />
Kollegen gegenüber. Waren bei der<br />
Gründung zunächst nur die niedergelassenen<br />
Ärztinnen und Ärzte sowie<br />
Zahnärztinnen und Zahnärzte Mitglieder<br />
des Wohlfahrtsfonds, so wur-<br />
Um zukünftig<br />
die Pensionen<br />
der<br />
Mitglieder<br />
langfristig zu<br />
garantieren,<br />
sind eine<br />
nachhaltige<br />
Veranlagungsstrategie,<br />
eine<br />
vorausschauende<br />
Planung<br />
und insbesondere<br />
ein<br />
verantwortungsbewusster<br />
Umgang<br />
mit den<br />
Beitragszahlungen<br />
unerlässlich.<br />
Landstraßer Hauptstraße 32: Besichtigung des Baustellenfortschritts im September <strong>2023</strong> durch den<br />
Verwaltungsausschuss. Hier wird die gesamte Immobilie grundsaniert und das Dachgeschoss <strong>für</strong><br />
Mietwohnungen ausgebaut.<br />
den ab 1964 auch Spitalsärztinnen und<br />
Spitalsärzte miteinbezogen. Erst als<br />
sich in den 1980er Jahren ein Gleichgewicht<br />
zwischen Einzahlenden und<br />
Leistungsempfängerinnen und Empfängern<br />
eingestellt hatte, erkannte<br />
man die Notwendigkeit einer langfristigen<br />
Äquivalenz von Beiträgen und<br />
Leistungen. Die Folgen waren damals<br />
schmerzhafte Einschnitte in Form von<br />
Beitragserhöhungen, die Einführung<br />
eines sogenannten „Altlastenbeitrags“<br />
und eines Pensionssicherungsbeitrags,<br />
der monatlich von Pensionen einbehalten<br />
wurde, bei denen man eine gewisse<br />
Unterdeckung festgestellt hatte. Letztlich<br />
waren diese Maßnahmen erfolgreich<br />
und der Altlastenbeitrag konnte<br />
zuerst reduziert und 2011 komplett abgeschafft<br />
werden.<br />
Langfristige versicherungsmathematische<br />
Prognosen erlauben es heute,<br />
Foto: Magdalena Gruber<br />
16 <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> <strong>12</strong>_<strong>2023</strong>