Future of Work
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EINE UNABHÄNGIGE KAMPAGNE VON MEDIAPLANET<br />
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FUTURE OF WORK<br />
Michael Jäger<br />
Bildung in Deutschland<br />
Seite 04<br />
Wolfgang Brickwedde<br />
Top Trends im Recruiting 2023<br />
Seite 09<br />
Petra von Strombeck<br />
Arbeitgeberattraktivität steigern<br />
Seite 07<br />
“Für uns umfassen New <strong>Work</strong>-<br />
Maßnahmen Interventionen,<br />
die das psychologische Empowerment<br />
von Mitarbeitern fördern.“<br />
Laura Bornmann<br />
HR der Zukunft<br />
Seite 10<br />
Pr<strong>of</strong>. Dr. Schermuly spricht im Interview über<br />
New <strong>Work</strong> und psychologisches Empowerment<br />
Seite 06<br />
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mehr von uns,<br />
hier im Heft!<br />
Seite 09<br />
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2 facebook.com/MediaplanetStories<br />
@Mediaplanet_germany<br />
Please recycle<br />
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VERANTWORTLICH FÜR DEN INHALT<br />
IN DIESER AUSGABE DEZEMBER 2023<br />
Anette Blum<br />
Neue Technologien<br />
und gesellschaftliche<br />
Entwicklungen<br />
werden die Art, wie<br />
wir arbeiten enorm<br />
verändern – mit<br />
Risiken, aber<br />
auch Chancen.<br />
IN DIESER AUSGABE<br />
05<br />
UniCredit Foundation<br />
& Teach for All<br />
Bildungspartnerschaft in Europa<br />
ermöglicht eine gute Ausbildung<br />
junger Menschen<br />
Project Manager: Anette Blum, Business Development<br />
Manager: Samantha Stinner, Geschäftsführung:<br />
Richard Båge (CEO), Henriette Schröder (Managing<br />
Director), Philipp Colaço (Director Business Development),<br />
Alexandra Lassas (Content and Production Manager),<br />
Lea Hartmann (Design), Cover: Pr<strong>of</strong>. Dr. Carsten<br />
Schermuly, HR Pepper Management Consultants,<br />
Michael Jäger © Foto Kathrein, Petra von Strombeck<br />
© Nils Hasenau, Wolfgang Brickwedde © privat,<br />
Laura Bornmann © Farina Deutschmann<br />
Mediaplanet-Kontakt: de.redaktion@mediaplanet.com<br />
Alle Artikel, die mit “In Zusammenarbeit mit“<br />
gekennzeichnet sind, sind keine neutrale Redaktion der<br />
Mediaplanet Verlag Deutschland GmbH. Aus Gründen<br />
der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige<br />
Verwendung der Sprachformen männlich, weiblich und<br />
divers (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen<br />
gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.<br />
Text<br />
Oliver Suchy<br />
FUTURE OF WORK:<br />
EIN NEUES MINDSET ENTSTEHT<br />
NICHT AUTOMATISCH.<br />
Ohne Zweifel ist die Digitalisierung<br />
eine Antwort auf neue Knappheiten:<br />
Klimawende und Produktivität, Demografie<br />
und die Fachkräftefrage. Gleichwohl<br />
fehlt es <strong>of</strong>t noch immer an einer entschlossenen<br />
Umsetzung. In der Arbeitswelt<br />
werden Potenziale verschenkt – vielleicht<br />
auch deshalb, weil sich die Diskussion um<br />
Chancen und Risiken in einer Dauerschleife<br />
verfangen hat. Wir erleben es aktuell wieder<br />
bei KI und ChatGPT: Während Technologien<br />
neue Sprünge machen, drehen<br />
sich die Debatten darüber im Kreis. Das<br />
muss sich dringend ändern.<br />
Es braucht also ein neues Mindset. Doch<br />
dies entsteht nicht automatisch. Bei der<br />
Frage, wie wir Technologien einsetzen, geht<br />
es meist um Optimierung. Entscheidend<br />
dabei ist die Form: Als kurzfristige Gewinnoptimierung<br />
mit Druck und Rotstift, um<br />
auch Beschäftigte betriebswirtschaftlich<br />
zu ‚optimieren‘ – sicher keine gute Idee.<br />
Denn Millionen Beschäftigte arbeiten<br />
schon heute am Limit, das Stresslevel ist<br />
hoch, die psychischen Belastungen sind<br />
seit Jahren auf Rekordniveau. Die Arbeitsgesellschaft<br />
steht unter großem Druck.<br />
Mehr „Bock auf Arbeit“ – wie es Arbeitgeberverbände<br />
aktuell fordern – lässt sich sicher<br />
nicht erreichen, indem einfach immer noch<br />
mehr und noch länger gearbeitet werden<br />
soll. Dafür braucht es andere Wege: Wir<br />
müssen wieder besser werden.<br />
Wir sollten digitale Optimierung als<br />
Chance nutzen, Arbeit nachhaltiger zu<br />
gestalten. Es geht darum, Beschäftigte in<br />
ihrer Arbeit zu unterstützen, sie zu entlasten,<br />
somit auch einen Beitrag zur Sicherung<br />
von Fachkräften zu leisten. Und dies<br />
ist bitter nötig. Schließlich wird die demografische<br />
Entwicklung dazu führen, dass<br />
uns in den nächsten Jahren Millionen Fachkräfte<br />
fehlen werden. Es geht also nicht<br />
um ein ‚nice to have‘, sondern ums große<br />
Ganze. Viele Betriebe und Verwaltungen<br />
haben das verstanden – und antworten<br />
mit KI-basierten Lösungen, um nachhaltig<br />
produktiver zu werden und Lücken zu<br />
schließen. Der Clou: Das gelingt nur<br />
auf Augenhöhe mit den Beschäftigten<br />
und Betriebs- oder Personalräten: Ziele<br />
abstecken, Sollbruchstellen lösen und<br />
beim Implementieren neuer Arbeitsprozesse<br />
gemeinsam am Ball bleiben – notfalls<br />
korrigieren, also Mut zur Fehlerkultur.<br />
Der Ansatz: Offenheit und „lernende<br />
Vereinbarungen“. So können sich<br />
neue Spielräume eröffnen, zum Beispiel<br />
auch für eine 4 Tage-Woche. Damit werden<br />
Arbeitsplätze auch attraktiver für die Millionen<br />
der „stillen Reserve“ – Menschen<br />
also, vor allem Frauen, die gerne arbeiten<br />
würden, aber dafür bessere Bedingungen<br />
brauchen. Das sehen wir aktuell in der<br />
Pflege: 300.000 Pflegekräfte würden ihren<br />
Beruf gerne wieder ausüben – wenn die<br />
Voraussetzungen dafür stimmen.<br />
Es gibt gute Beispiele für solche Digitalisierungsstrategien,<br />
das zeigt zum Beispiel<br />
die Initiative ‚Human Friendly<br />
Automation‘. Wichtig ist, dass dies<br />
keine Leuchttürme bleiben, sondern<br />
der Fortschritt die Breite<br />
erreicht – also den ‚German<br />
Mittelstand‘. Das hilft dann<br />
auch gegen Fachkräftemangel.<br />
Es geht darum, Beschäftigte in ihrer<br />
Arbeit zu unterstützen, sie zu entlasten<br />
und somit auch einen Beitrag zur<br />
Sicherung von Fachkräften zu leisten.<br />
Oliver Suchy, DGB-Bundesvorstand –<br />
Abteilungsleiter Grundsatz und Gute Arbeit<br />
FOTO: ANDREAS SCHEBESTA<br />
Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit der Bayern Innovativ GmbH entstanden.<br />
Stellt Künstliche Intelligenz die Arbeitswelt auf den Kopf?<br />
Künstliche Intelligenz als Gestaltungsfaktor für die Arbeitswelt 4.0 – Chancen,<br />
Herausforderungen und Perspektiven<br />
Text Dr. Thomas Helfer<br />
Künstliche Intelligenz verändert die Arbeitswelt<br />
– heute und in Zukunft. Dies gilt für nahezu alle<br />
Berufsbilder und Branchen. Denn KI kann von<br />
der Produktion bis hin zur betrieblichen Weiterbildung<br />
für verschiedenste Bereiche im Arbeitsleben genutzt<br />
werden. Ihr Einsatz wirkt sich auf die davon betr<strong>of</strong>fenen<br />
Arbeitsplätze, auf die Arbeitsbeziehungen und auf<br />
die Unternehmenskultur aus. Die menschengerechte<br />
Nutzung von KI ist eine Schlüsselaufgabe, wenn es um die<br />
Gestaltung der Arbeitswelt von morgen geht. Richtig und<br />
verantwortungsvoll eingesetzt dient KI als Assistenzsystem,<br />
um Arbeitsbelastungen zu reduzieren, Arbeitsbedingungen<br />
zu verbessern und „gute Arbeit“ zu fördern.<br />
Wer steuert die Arbeitswelt von morgen?<br />
Die Themenplattform Arbeitswelt 4.0 – angesiedelt bei<br />
der Bayern Innovativ GmbH und initiiert und getragen<br />
vom Bayerischen Staatsministerium für Familie,<br />
Arbeit und Soziales – vernetzt Wirtschaft, Wissenschaft<br />
und Arbeitnehmerschaft. Sie widmete sich unter<br />
dem Titel „Arbeitswelt 4.0: Wer steuert die Arbeitswelt<br />
von morgen? Künstliche Intelligenz verstehen<br />
und verantwortungsvoll einsetzen!“ auf ihrer 5. Netzwerkkonferenz<br />
in München diesem Thema. Wie kann<br />
KI sinnvoll in die Arbeitswelt integriert werden und<br />
wie wirkt sich der Einsatz von KI auf die jeweiligen<br />
Arbeitsplätze aus? Wie können positive Effekte auf „gute<br />
Arbeit“ generiert und gleichzeitig Risiken und schädliche<br />
Auswirkungen dieser Technologie gebannt werden?<br />
Die Perspektiven auf diese und andere Fragen wurden<br />
von Politik, Wissenschaft und Wirtschaft diskutiert,<br />
von Arbeitgeber- und ArbeitnehmerInnen-Vertretung<br />
beleuchtet und in einzelnen thematischen <strong>Work</strong>shops<br />
mit dem Publikum vertieft.<br />
Dabei wurde schnell klar: Hinsichtlich des Einsatzes<br />
von KI am Arbeitsplatz ist die Neugier der Skepsis<br />
überlegen. Die Mehrheit der Beschäftigten sieht der<br />
neuen Technologie positiv entgegen. Benötigt werden<br />
allerdings neue Kompetenzen und Formen der Mitbestimmung<br />
zum Einsatz von KI in den Betrieben.<br />
Mitarbeitende müssen in den Transformationsprozess<br />
eingebunden und für die Anwendung von KI ausreichend<br />
qualifiziert werden.<br />
Dies verbessert nicht nur die Akzeptanz bei der Einführung<br />
von KI, sondern setzt auch die erh<strong>of</strong>ften Potentiale<br />
im Bereich der Effizienzsteigerung sowie der Weiterbildung<br />
und Entlastung für die Beschäftigten am Arbeitsplatz<br />
frei.<br />
Dossier KI und Arbeitswelt<br />
Basierend auf den Ergebnissen der Netzwerkkonferenz<br />
veröffentlicht die Themenplattform Arbeitswelt 4.0 zu<br />
Beginn des neuen Jahres ein Dossier, in dem alle aktuellen<br />
Entwicklungen im Bereich KI und Arbeitswelt<br />
übersichtlich und in komprimierter Form zusammengefasst<br />
werden, ergänzt um einen Blick in die Zukunft der<br />
Arbeitswelt mit KI.<br />
Das Dossier kann per E-Mail über<br />
arbeitswelt4.0@bayern-innovativ.de<br />
kostenlos angefordert werden.<br />
FOTO: SHUTTERSTOCK_2075684875
Lesen Sie mehr auf erfolgundbusiness.de 3<br />
Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit der Autobahn GmbH des Bundes entstanden.<br />
Die Zukunft der Arbeit bewusst gestalten.<br />
Vielfalt, Gleichstellung & Inklusion<br />
als Schlüssel zum Erfolg!<br />
EINE FÜR ALLE.<br />
Text Katharina Lassmann<br />
FOTOS: AUTOBAHN GMBH DES BUNDES<br />
EIN TEAM –<br />
VIELE SPRACHEN<br />
Kurdisch<br />
Schwedisch<br />
Serbisch<br />
Arabisch<br />
Österreichisch<br />
Russisch<br />
Plattdeutsch<br />
Deutsch<br />
Braille<br />
Bulgarisch<br />
Türkisch<br />
Portugiesisch<br />
Niederländisch<br />
Italienisch<br />
Bayrisch<br />
Ungarisch<br />
Persisch<br />
Spanisch<br />
Frau Lehmann, die Autobahn GmbH wurde im<br />
www.autobahn.de<br />
September 2018 gegründet. Welchen Stellenwert<br />
hat Diversity Management in der aktuellen<br />
Aufbauphase?<br />
In erster Linie geht es darum, das Kerngeschäft möglichst<br />
stabil zu halten. Als Unternehmen haben wir früh erkannt,<br />
dass „gelebtes“ Diversity Management als Teil unserer<br />
sozialen Nachhaltigkeitsstrategie für uns wichtig ist; so<br />
wichtig, dass wir 2021 eine eigene Abteilung gegründet<br />
haben. Auch wir stehen im Wettbewerb um qualifizierte<br />
Fachkräfte. Arbeitsplatzsicherheit, attraktive Gehälter und<br />
Sozialleistungen sowie sinnstiftende Tätigkeitsfelder<br />
sind attraktive Rahmenbedingungen. Damit unsere Mitarbeitenden<br />
ihr Potenzial bestmöglich entfalten können,<br />
sind wir bestrebt, auf ihre Bedürfnisse einzugehen.<br />
Diese Bedürfnisse sind so unterschiedlich wie die Menschen<br />
selbst. Deshalb bauen wir die Vielfalt unserer<br />
Angebote weiter aus: Neben klassischen Telearbeitsplätzen<br />
gibt es beispielsweise die Möglichkeit, mobil in<br />
Deutschland und im europäischen Ausland zu arbeiten.<br />
Die Vielfalt unserer Aufgaben lässt sich am besten mit<br />
einem vielfältigen Team und „gelebtem“ Diversity Management<br />
umsetzen. Nicht nur fachliche Qualifikationen<br />
und Erfahrungen stärken das Unternehmen – gerade<br />
die unterschiedlichen persönlichen Hintergründe sind<br />
entscheidend und treiben auch Innovationen voran.<br />
Als Abteilung Diversity Management gestalten wir maßgeblich<br />
den Unternehmenskultur-Prozess mit. Bei uns<br />
sind Wertschätzung, vertrauensvolles Miteinander und<br />
entschiedenes Vorgehen gegen Intoleranz gelebte Werte.<br />
Jährlich organisieren wir einen Diversity-Tag zum <strong>of</strong>fenen<br />
Austausch über Vielfalt. Unter dem diesjährigen Motto<br />
'Heimat und Herkunft' fördert dieser Tag den Zusammenhalt<br />
in Teams – mit über 60 verschiedenen Nationalitäten<br />
unternehmensweit.<br />
Tigrinya<br />
Gebärdensprache<br />
Englisch<br />
Kroatisch<br />
Polnisch<br />
Französisch<br />
Griechisch<br />
Berndeutsch<br />
Alle reden von Diversity Management, wie von einem<br />
Modewort. Bleibt Diversity Management beständig?<br />
Als Begriff mag Diversity Management sich neumodisch<br />
anhören. Im Kern geht es einfach um soziale Nachhaltigkeit<br />
und die Förderung von Vielfalt, Gleichstellung und<br />
Inklusion am Arbeitsplatz. Wir sind überzeugt, dass<br />
eine <strong>of</strong>fene und inklusive Arbeitskultur die Mitarbeiterzufriedenheit<br />
und -bindung verbessert.<br />
Unser Ziel ist es, den Mitarbeitenden in allen persönlichen<br />
Lebenssituationen eine attraktive und verlässliche<br />
Arbeitgeberin zu sein. Wir ermöglichen selbstverständlich<br />
Teilzeitmodelle und wollen gerade Führung in<br />
Teilzeit noch besser möglich machen. Gesamtgesellschaftlich<br />
arbeiten nach wie vor mehr Frauen als Männer<br />
in Teilzeit. Ziel ist es, Männern und Frauen in ihren<br />
jeweiligen Lebensentwürfen gleichermaßen entgegenzukommen<br />
und sie für die Autobahn zu gewinnen. Um die<br />
Übernahme von Führungsverantwortung zu erleichtern,<br />
fördern wir sogenannte Führungstandems. So können die<br />
Potenziale der Mitarbeitenden auch in herausfordernden<br />
persönlichen Phasen voll genutzt werden. Ich schätze es<br />
sehr, wenn Personalverantwortliche Neues ausprobieren:<br />
Das erhöht zunächst den organisatorischen Aufwand,<br />
führt aber <strong>of</strong>t zu größerer Zufriedenheit und stärkerer<br />
Identifikation mit der Autobahn GmbH.<br />
Zur Transparenz und Überprüfung unserer Fortschritte<br />
veröffentlichen wir regelmäßig einen Diversity-Bericht.<br />
Sie haben die Individualität der Mitarbeitenden angesprochen.<br />
Wie fördern Sie die Individualität von<br />
fast 14.000 Mitarbeitenden?<br />
Als Unternehmen verfolgen wir ein gemeinsames Ziel,<br />
jedoch legen wir auch großen Wert auf den Faktor<br />
Mensch. Wir bieten unseren Mitarbeitenden die Möglichkeit<br />
zur eigenverantwortlichen Weiterentwicklung durch<br />
einen umfangreichen Fort- und Weiterbildungskatalog.<br />
Gleichzeitig ermutigen wir sie, eigene Sichtweisen und<br />
Ideen einzubringen, sei es durch die Teilnahme an Netzwerken<br />
wie dem Frauennetzwerk Autobahn (f) oder<br />
dem Queer-Netzwerk Network Pride, um Anliegen mehr<br />
Sichtbarkeit zu verleihen und persönliche Themen im<br />
beruflichen Kontext zu verfolgen.<br />
Die gleichberechtigte Teilhabe von Beschäftigten<br />
ist ein gesellschaftlicher wie unternehmerischer<br />
Auftrag. Frau Lehmann, wie inklusiv ist die Autobahn<br />
GmbH?<br />
Wir verstehen uns als Vorreiterin für Inklusion. Unternehmensweit<br />
waren 2022 knapp 8 Prozent unserer Mitarbeitenden<br />
schwerbehindert. Menschen mit Behinderung<br />
sind ein fester Bestandteil des #TeamAutobahn, deshalb<br />
haben wir uns auf hohe Standards im Bereich Inklusion<br />
verständigt (unternehmensweite Rahmeninklusionsvereinbarung).<br />
Wir haben Inklusionsteams in den jeweiligen<br />
Regionen und bieten fachliche Beratung zur inklusiven<br />
Arbeitsplatzgestaltung. Eine sehr konkrete Maßnahme<br />
ist die geplante Einstellung einer Gebärdensprachdolmetscher:in.<br />
Im Kern geht es um die<br />
Förderung von Vielfalt, Gleichstellung<br />
und Inklusion am<br />
Arbeitsplatz.<br />
Birgit Lehmann, Abteilungsleiterin Diversity Management<br />
Sie sprachen an verschiedenen Stellen die Gleichstellung<br />
von Frauen an. Was sind Ihre weiteren<br />
Ziele in 2024?<br />
Mit einem Frauenanteil von 22,5 % schneiden wir im<br />
Branchenvergleich überdurchschnittlich gut ab. Da<br />
Frauen 51 % der Gesamtgesellschaft ausmachen, werden<br />
wir uns auch in 2024 aktiv für die Erhöhung des Frauenanteils<br />
einsetzen. Unser Nachhaltigkeitsprogramm<br />
zielt darauf ab, den Frauenanteil in Führungspositionen<br />
zu steigern. Durch Mentoring und das Weiterbildungsangebot<br />
'Stark & souverän im Beruf - Female Empowerment<br />
für Frauen in Männerdomänen' unterstützen wir<br />
Frauen in ihrer Entwicklung. Um die Autobahn GmbH<br />
für Frauen attraktiver zu machen, werden wir den 'Girl’s<br />
Day' ausweiten und uns in der Öffentlichkeit auch gerade<br />
für Frauen in MINT-Berufen interessanter machen.<br />
Unser Motto #EinefürAlle ist ein hoher und vielfaltsfördernder<br />
Anspruch.<br />
Die Autobahn GmbH des Bundes:<br />
Mit 13.000 Kilometern Autobahn und langfristig bis<br />
zu 15.000 Beschäftigten ist die 2018 gegründete Autobahn<br />
GmbH des Bundes eine der größten Infrastrukturbetreiberinnen<br />
Deutschlands. Wir arbeiten daran,<br />
die Autobahn nutzerfreundlich, sicher und nachhaltig<br />
zu erhalten und gestalten.<br />
Für weitere Informationen, den<br />
QR-Code scannen oder unsere<br />
Webseite besuchen!<br />
KommZurAutobahn.de
4<br />
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FOTO: SHUTTERSTOCK_2200684015<br />
Bildung in<br />
Deutschland<br />
Herausforderungen, Chancen und Zukunftsperspektiven<br />
In diesem Interview mit Michael Jäger werfen wir nicht nur einen Blick auf die Herausforderungen und Chancen,<br />
sondern auch auf die Zukunft der Bildung in Deutschland und die Rolle der Stiftung Jugend und Bildung in diesem Prozess.<br />
Text Larissa Xander<br />
MESSETIPP<br />
SIE<br />
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20 Messen bundesweit!<br />
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WERDEN!<br />
Wie würden Sie die aktuelle Situation des<br />
Bildungssystems in Deutschland einschätzen?<br />
Die zentralen Herausforderungen manifestieren<br />
sich in der Unterfinanzierung der Schulen,<br />
sowohl in Bezug auf die technische Ausstattung als auch<br />
die Gebäude. Hinzu kommt der Mangel an Lehrern und<br />
Fachkräften sowie die unzureichende Digitalisierung.<br />
Diese drei Faktoren führen zu einer erheblichen Überforderung<br />
der Lehrerschaft und verursachen bei den<br />
Eltern erhebliche Unzufriedenheit.<br />
Welche Herausforderungen sehen Sie im Bildungsbereich?<br />
Der Fachkräftemangel zeigt sich auch im schulischen<br />
Umfeld, jedoch mit einer besonderen Dynamik: Es gibt<br />
ausreichend Schüler, die sich für ein Lehramtsstudium<br />
entscheiden, und bis zum Referendariat gibt es genügend<br />
Absolventen. Jedoch verlieren wir viele von ihnen<br />
danach – sie entscheiden sich nicht für den Lehrerberuf<br />
und legen das finale Examen nicht ab. Der Hauptgrund<br />
hierfür liegt in verschiedenen Herausforderungen. Einerseits<br />
fühlen sich viele durch den anspruchsvollen<br />
Job überfordert, der häufig unterschätzt wird, besonders<br />
angesichts einer anspruchsvollen Schülerschaft.<br />
Andererseit sind die Schulen <strong>of</strong>t unterfinanziert und<br />
technisch unzureichend ausgestattet, was die Belastbarkeitsgrenze<br />
schnell erreichen lässt. Hinzu kommt der<br />
hohe Prüfungsstress während des Referendariats, was<br />
zu einem erhöhten Krankheitsstand führt. In diesem<br />
Punkt teilen wir eine Gemeinsamkeit mit anderen Branchen<br />
auf dem Arbeitsmarkt, bei denen eine gesündere<br />
Arbeitsweise angestrebt werden sollte.<br />
Gibt es auch Chancen, die sich daraus ergeben<br />
können?<br />
Trotz der Herausforderungen birgt die Digitalisierung<br />
eine große Chance - die Etablierung einer neuen Lernkultur<br />
in den Schulen. Diese Lernkultur setzt darauf, die<br />
Lehrkräfte zu Moderatoren eines individuellen Lernprozesses<br />
zu machen, bei dem die Fähigkeiten und der<br />
Lernstand jedes einzelnen Schülers im Mittelpunkt stehen.<br />
Digitale Geräte spielen dabei eine entscheidende<br />
Rolle, indem sie ein effizientes Arbeiten und eine individuelle<br />
Anpassung der Anforderungen an den einzelnen<br />
Schüler ermöglichen. Dies trägt dazu bei, den Lernprozess<br />
zu verbessern und im Idealfall den Lernerfolg<br />
zu steigern. Diese H<strong>of</strong>fnungen, die mit digitalen<br />
Medien verbunden werden, sind jedoch noch nicht<br />
vollständig erfüllt. Es bedarf nicht nur der bereits<br />
in den Schulen eingeführten Geräte wie Tablets, Laptops<br />
und Smartboards, sondern auch einer grundlegenden<br />
Veränderung der Lernmethodik. Die Umsetzung<br />
dieser Ideen mit Hilfe digitaler Medien erfordert<br />
neue und erweiterte Kompetenzen der Lehrkräfte.<br />
Wenn dies jedoch Hand in Hand geht, eröffnet<br />
sich eine vielversprechende Chance. Durch diese Synergie<br />
glauben wir fest daran, den Lernprozess und den<br />
Lernerfolg nachhaltig verbessern zu können.<br />
Wie sehen Sie die zukünftige Entwicklung des Bildungsbereichs<br />
und welchen Einfluss wird diese auf<br />
die Zukunft der Arbeit haben?<br />
Nun, wir setzen fort, was ich zuvor erwähnt habe – die<br />
selbstverständliche Integration digitaler Geräte und Internetnutzung.<br />
Doch diese Integration ist nach wie vor nicht<br />
flächendeckend. Um dieses Ziel zu erreichen, benötigen<br />
wir mehr als nur Geräte; dies ist wieder ein zentraler Fokus<br />
unserer Stiftung. Schulungen zur Weiterbildung der<br />
Lehrkräfte sind unerlässlich, um ihre Methodenkompetenz<br />
zu erweitern. Zudem bedarf es entsprechender<br />
Unterrichtsmaterialien, die<br />
auf digitale Medien zugeschnitten,<br />
interaktiv<br />
und multimedial sind.<br />
Leider gibt es immer<br />
noch zu wenig<br />
solcher Materialien.<br />
FOTO:<br />
FOTO KATHREIN<br />
Trotz der Herausforderungen<br />
birgt die Digitalisierung eine große<br />
Chance – die Etablierung einer neuen<br />
Lernkultur in den Schulen.<br />
Michael Jäger<br />
Geschäftsführer, Stiftung Jugend und Bildung<br />
Welche langfristigen Ziele hat die Stiftung Jugend<br />
und Bildung, und welche neuen Projekte oder Initiativen<br />
stehen in der Zukunft an?<br />
Die digitale Ära birgt immense Potenziale, die jedoch<br />
noch nicht in vollem Umfang erschlossen wurden. Um<br />
diese Möglichkeiten zu nutzen, setzen wir auf innovative<br />
Methoden und geeignetes Material. Ein wesentlicher<br />
Bestandteil unserer Arbeit liegt in der Zusammenarbeit<br />
mit "Lehrer online", dem umfassendsten Bildungsportal<br />
für Lehrkräfte aller Fächer und Schulformen. Über viele<br />
Jahre hinweg unterstützen wir Lehrer dabei, digitale<br />
Medien effektiv in ihren Unterricht zu integrieren. Weiterhin<br />
fokussiert sich unsere Stiftung auf politische<br />
Bildung, mit Schwerpunkt auf Demokratieerziehung<br />
und dem Umgang mit Extremismus, Themen, die unsere<br />
Gesellschaft seit Jahrzehnten prägen. In der aktuellen<br />
digitalen Landschaft nutzen wir aktiv TikTok, um<br />
durch aufklärerische Videos ein Gegengewicht zu Verschwörungserzählungen<br />
und Extremismus zu schaffen.<br />
Unser Ziel ist es, die Stimme der Fakten zu erheben.<br />
Diese Aufgabe mag wie Sisyphusarbeit erscheinen, aber<br />
sie ist uns als Stiftung von zentraler Bedeutung. Um unsere<br />
Missionen voranzutreiben, suchen wir stets nach<br />
Partnern, die uns finanziell unterstützen.<br />
Weitere informationen finden Sie unter:<br />
www.jugend-und-bildung.de
Lesen Sie mehr auf erfolgundbusiness.de 5<br />
Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit<br />
der HypoVereinsbank AG entstanden.<br />
MILLIONENSCHWERE<br />
PARTNERSCHAFT FÖRDERT<br />
Bildungsgerechtigkeit in Europa<br />
FOTO: TEACH FIRST DEUTSCHLAND<br />
„WENN JEDER TUT, WAS ER KANN,<br />
WIRD DIE WELT EINE BESSERE!“<br />
Text Larissa Xander<br />
Die UniCredit Foundation und Teach For All<br />
haben gerade eine dreijährige Zusammenarbeit<br />
gestartet. Worum geht es da?<br />
Irina Detlefsen: Ziel ist es, die Bildungsgerechtigkeit<br />
zu fördern. Mit einer finanziellen Unterstützung von 5,5<br />
Millionen Euro konzentriert sich die UniCredit Foundation<br />
auf sechs Länder in Europa. In Deutschland ist unsere<br />
Partnerorganisation Teach First, die bereits 15 Jahre<br />
Erfahrung mitbringt.<br />
Sonja Köpke: Wir möchten, dass jedes Kind die Schule<br />
mit einem Abschluss verlässt. Dafür rekrutieren wir<br />
Hochschulabsolventen als sogenannte Fellows. Bundesweit<br />
arbeiten sie an Schulen in schwierigen Lagen als<br />
zusätzliche Lehrkräfte. So verbessern wir die Bildungschancen<br />
für sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche.<br />
Bildung und Ausbildung sind das<br />
Fundament für die Teilhabe an<br />
unserer Gesellschaft.<br />
Irina Detlefsen<br />
Financial Education & Volunteering<br />
Foto ©HypoVereinsbank, UniCredit Bank AG<br />
Sie arbeiten schon seit 2022 zusammen. Was haben<br />
Sie bisher erreicht?<br />
Irina Detlefsen: Mit den rund zwei Millionen Euro, die<br />
wir bisher für das Teach For All-Netzwerk in Europa<br />
bereitgestellt haben, wurden bereits knapp 600 „Fellow<br />
Teachers“ erfolgreich geschult. Heißt: Mehr als 40.000<br />
Schüler und Schülerinnen haben von einer verbesserten<br />
Bildungsqualität in einem inklusiveren Schulumfeld pr<strong>of</strong>itiert.<br />
Wo genau liegt das Problem in Deutschland?<br />
Sonja Köpke: Etwa 50.000 Jugendliche – jedes Jahr! –<br />
verlassen in Deutschland die Schule ohne Abschluss. Die<br />
Corona-Pandemie hat die Ungleichheiten im Bildungsbereich<br />
weiter verschärft, weil Millionen Kinder und<br />
Jugendliche von Schulschließungen betr<strong>of</strong>fen waren.<br />
Die bestehenden Lehrkräfte, von denen es bekanntlich<br />
ohnehin zu wenige gibt, stehen an der Grenze des Leistbaren<br />
– trotz hohen Engagements.<br />
Warum investiert eine internationale Privatbank<br />
in Bildung?<br />
Irina Detlefsen: Bildung und Ausbildung sind das<br />
Fundament für die Teilhabe an unserer Gesellschaft.<br />
Manche jungen Menschen hatten noch nie mit Banking<br />
oder Finanzthemen zu tun. Dabei ist ein solches Basiswissen<br />
für ein finanziell unabhängiges Leben von großer<br />
Bedeutung. Deswegen sind Financial Education und<br />
Volunteering wesentlicher Teil unseres Social Impact<br />
Banking.<br />
Wie wird Teach First das zusätzliche Geld einsetzen?<br />
Sonja Köpke: Aktuell unterrichten 147 Fellows an 102<br />
Kooperationsschulen in sieben Bundesländern. Wir planen,<br />
die Anzahl der Fellows in den nächsten drei Jahren<br />
zu erweitern, um mehr als 11.000 Kinder und Jugendliche<br />
an 180 Partnerschulen in Deutschland zu erreichen.<br />
Ist das nicht ein Tropfen auf den heißen Stein?<br />
Sonja Köpke: Keine Altersgruppe in unserem Land ist<br />
so gefährdet wie die 18- bis 24-Jährigen. Rund ein Viertel<br />
der Armutsgefährdeten sind unter 25. Jede einzelne Person,<br />
der wir aus dieser Situation heraushelfen können, ist<br />
eine Verbesserung.<br />
Irina Detlefsen: Es geht dabei nicht nur um die Chancen<br />
Einzelner, sondern am Ende um die Chancen unserer<br />
Gesellschaft. Bildung ist der Schlüssel für Frieden,<br />
Demokratie und Wohlstand.<br />
Alle Kinder und Jugendlichen<br />
sollen die Chance erhalten, eine<br />
bessere Zukunft für sich und<br />
die Welt zu gestalten.<br />
Geschäftsführerin Sonja Köpke<br />
CEO von Teach First Deutschland<br />
Foto ©Visualkollektiv für Teach First Deutschland<br />
Inwiefern verbessert sich dadurch die Bildung in<br />
Deutschland?<br />
Sonja Köpke: Unser Alumni-Netzwerk wächst jedes<br />
Jahr. Aktuell sind es über 800 engagierte Fellows, die<br />
langfristig das Bildungssystem transformieren. Sie wechseln<br />
durch Quereinstieg an Schulen und denken Bildung<br />
in der Wirtschaft oder auf politischer Ebene mit. So entfaltet<br />
sich das Potential unserer Vision.<br />
Irina Detlefsen: Zusätzlich zur Zusammenarbeit mit<br />
Teach For All bieten wir Finanzworkshops, die ehrenamtlich<br />
von HVB-Mitarbeitenden durchgeführt werden.<br />
Auch durch ein Mentoringprogramm unterstützen wir<br />
junge Menschen aus benachteiligten Umfeldern. Seit<br />
2019 haben rund 9.000 Menschen von unseren Angeboten<br />
pr<strong>of</strong>itiert.<br />
Für unser Engagement wurden wir jetzt sogar als beste<br />
Bank für Corporate Social Responsibility ausgezeichnet.<br />
Darauf sind wir stolz.<br />
Reicht nicht Duisburg oder Neukölln? Warum<br />
gleich ein Europa-Projekt?<br />
Sonja Köpke: Es ist unsere gemeinsame Mission<br />
sicherzustellen, dass alle Kinder und Jugendlichen ihr<br />
Potenzial entfalten – egal ob sie in Bamberg oder Bukarest,<br />
in S<strong>of</strong>ia oder Solingen leben. Sie sollen die Chance<br />
erhalten, eine bessere Zukunft für sich und die Welt zu<br />
gestalten.<br />
Irina Detlefsen: Als paneuropäische Bank haben wir<br />
immer Europa im Blick und nicht ein einzelnes Land.<br />
Einer unserer Slogans lautet, dass wir die Bank für<br />
die Zukunft Europas sein wollen – für diese Zukunft<br />
brauchen wir gut ausgebildete junge Menschen.<br />
HypoVereinsbank<br />
Die HypoVereinsbank ist Teil der UniCredit, einer<br />
paneuropäischen Geschäftsbank mit mehr als 15<br />
Millionen Kund:innen in Italien, Deutschland<br />
sowie Zentral- und Osteuropa und weltweit. Digitalisierung<br />
und das klare Bekenntnis zu den ESG-<br />
Grundsätzen sind wesentliche Pfeiler für alle ihre<br />
Dienstleistungen. Die UniCredit Foundation ist die<br />
Unternehmensstiftung der UniCredit Group mit<br />
dem Ziel, das Potenzial der nächsten Generation<br />
in Europa zu erschließen. Ihre Mission ist es, junge<br />
Menschen in ganz Europa durch Chancengleichheit<br />
in der Bildung zu stärken und sie dabei zu unterstützen,<br />
ihren Weg im Leben und in der Arbeitswelt<br />
zu finden. Die Initiativen der Stiftung zielen auf die<br />
Bekämpfung von Schulabbrüchen, die Verbesserung<br />
der Beschäftigungsfähigkeit, die Förderung von Hochschulabschlüssen<br />
und die Unterstützung von Studium<br />
und Forschung. Die Stiftung engagiert sich in allen<br />
Ländern, in denen die UniCredit Group tätig ist.<br />
Teach First Deutschland<br />
Teach First Deutschland ist eine gemeinnützige<br />
Bildungsorganisation mit Sitz in Berlin. Sie hat das<br />
Ziel, die Chancengerechtigkeit im Bildungswesen<br />
zu verbessern. Dafür werden Hochschulabsolventen<br />
aller Studienrichtungen für zwei Jahre an Schulen<br />
in sozial herausfordernder Lage im Unterricht<br />
und außerunterrichtlich als zusätzliche Kräfte<br />
tätig und unterstützen Schülerinnen und Schüler<br />
besonders bei Übergängen zwischen Schulformen<br />
und bei Abschlüssen. Interessierte Schulen können<br />
sich bei Teach First Deutschland um eine<br />
Programmteilnahme bewerben. Teach First Deutschland<br />
ist Teil des globalen Netzwerks Teach for All.<br />
Darin sind 61 unabhängige Partnerorganisationen<br />
verbunden, die lokal organisiert und vielversprechende<br />
zukünftige Führungskräfte rekrutiert und<br />
schult, um in Partnerschulen im jeweiligen Land<br />
zu unterrichten. Ziel ist es, dass alle Kinder und Jugendlichen<br />
innerhalb und außerhalb des Bildungssystems<br />
ihr Potenzial ausschöpfen können.<br />
Weitere Informationen finden Sie unter:<br />
www.hypovereinsbank.de
6<br />
Lesen Sie mehr auf erfolgundbusiness.de<br />
Psychologisches Empowerment<br />
in der modernen Arbeitswelt.<br />
Im nachfolgenden Interview haben wir das Vergnügen, Pr<strong>of</strong>. Dr. Carsten C. Schermuly zu Wort<br />
kommen zu lassen, einen renommierten Experten und Pr<strong>of</strong>essor für Wirtschaftspsychologie an der<br />
SRH Berlin. Seine Forschung und Expertise spielen eine wesentliche Rolle bei der Gestaltung und dem<br />
Verständnis der modernen Arbeitswelt und der Bedeutung des psychologischen Empowerments.<br />
Text Larissa Xander<br />
FOTO: HR PEPPE MANAGE-<br />
MENT CONSULTANTS<br />
Wie würden Sie den Begriff "New <strong>Work</strong>" definieren<br />
und warum ist er heute so relevant?<br />
Der Begriff "New <strong>Work</strong>" wurde bereits in den<br />
1970er und 1980er Jahren von Pr<strong>of</strong>. Dr. Frithj<strong>of</strong> Bergmann<br />
geprägt und hat somit eine lange Historie. Er betont<br />
die Idee, dass Arbeit eine Quelle der Stärkung für<br />
Menschen sein sollte. Wir hier an der SRH interpretieren<br />
diesen Begriff im Kontext unserer Tätigkeit als Psychologen.<br />
Für uns umfassen New <strong>Work</strong>-Maßnahmen Interventionen,<br />
die das psychologische Empowerment von<br />
Mitarbeitern fördern. Dabei konzentrieren wir uns auf vier<br />
Schlüsseldimensionen: Sinnhaftigkeit, Kompetenz, Einfluss<br />
und Selbstbestimmung. Diese vier Aspekte bilden<br />
die Grundlage für unser Verständnis von New <strong>Work</strong>. Angesichts<br />
des demografischen Wandels, der Digitalisierung,<br />
der Globalisierung und des Klimawandels verändern sich<br />
die Rahmenbedingungen der Arbeitswelt in rasantem<br />
Tempo und führen zu einer verstärkten Unsicherheit in<br />
unserer Welt. Diese Situation trifft <strong>of</strong>t auf traditionelle Unternehmensstrukturen<br />
zu, die versuchen, darauf zu reagieren.<br />
Um in dieser dynamischen Umgebung ein effizientes<br />
und optimales Arbeitsumfeld zu schaffen, bedarf es gezielter<br />
Maßnahmen und Anpassungen, die das psychologische<br />
Empowerment in der Organisation stärken.<br />
Welche neuen Fähigkeiten und Kompetenzen werden<br />
in der zukünftigen Arbeitswelt besonders gefragt<br />
sein?<br />
Diese Frage kann anhand einer unserer Studien beantwortet<br />
werden. In Kooperation mit verschiedenen<br />
Partnern führen wir an der SRH jährlich das New <strong>Work</strong><br />
Barometer durch, bei dem wir Daten von 600 Unternehmen<br />
erheben. Dabei setzen wir jedes Jahr einen neuen<br />
Schwerpunkt, und in diesem Jahr haben wir uns auf das<br />
Thema "Kompetenzen in New <strong>Work</strong>" fokussiert. Die Ergebnisse<br />
waren äußerst aufschlussreich, insbesondere im<br />
Bezug auf die "selbstbezogenen Kompetenzen", die als<br />
besonders bedeutsam herausgestellt wurden. Über 70%<br />
der Teilnehmer gaben an, dass Eigenverantwortung<br />
für sie von herausragender Wichtigkeit ist. Auf dem<br />
zweiten Platz stand die Kompetenz der Lernbereitschaft,<br />
gefolgt von der Veränderungsfähigkeit und der Selbstreflexion.<br />
Belastbarkeit und Durchsetzungsfähigkeit,<br />
die man heute noch in vielen Stellenausschreibungen<br />
findet, wurden nur selten ausgewählt.<br />
Welche davon müssen Führungskräfte besitzen und<br />
ausstrahlen, um die Transformation zu New <strong>Work</strong><br />
zu meistern?<br />
Ich bin der Überzeugung, dass Führungskräfte zunächst<br />
über die oben genannten Fähigkeiten und Kompetenzen<br />
selbst verfügen sollten und diese im Unternehmen<br />
vorleben sollten. Weiterhin ist von entscheidender Bedeutung,<br />
dass sie in der Lage sind, ihre eigenen Ängste<br />
zu bewältigen und zu managen, insbesondere in solch<br />
dynamischen Umgebungen, in denen der reflexartige<br />
Drang, alles unter Kontrolle zu behalten und Mikromanagement<br />
zu betreiben, schnell aufkommen kann. In<br />
diesem Zusammenhang ist es von zentraler Bedeutung,<br />
auch einmal verantwortungsvolle Aufgaben abzugeben<br />
und Vertrauen in die Mitarbeiter zu setzen. Darüber<br />
hinaus sind Aspekte wie Sinnstiftung, Partizipation und<br />
das Vorbildverhalten von entscheidender Bedeutung.<br />
Was ist psychologisches Empowerment und welche<br />
Rolle spielt es?<br />
Psychologisches Empowerment umfasst vier wesentliche<br />
Dimensionen: Das Erleben von Sinnhaftigkeit,<br />
die Autonomie bei der Arbeit, das Gefühl der eigenen<br />
Kompetenz und die Wahrnehmung von Einfluss beziehungsweise<br />
Macht.<br />
Die Verbindung dieser vier Facetten schafft ein umfassendes<br />
Empowerment-Erlebnis, das sich durch eine<br />
Vielzahl positiver Auswirkungen sowohl für Arbeitnehmer<br />
als auch Arbeitgeber auszeichnet. Dieses Konzept<br />
wird weltweit intensiv erforscht, und viele empirische<br />
Studien belegen, dass es unabhängig von kulturellen<br />
Unterschieden zu einer Steigerung der Arbeitszufriedenheit,<br />
zur Förderung intrinsischer Motivation<br />
und zu proaktivem Verhalten führt.<br />
In einer Studie, die wir in Zusammenarbeit mit dem<br />
Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung durchgeführt<br />
haben, stellte sich heraus, dass psychologisches<br />
Empowerment sogar einen Einfluss auf den Zeitpunkt<br />
des Renteneintritts hat. Über einen mehrjährigen Zeitraum<br />
haben wir Menschen begleitet und festgestellt,<br />
dass viele von ihnen, selbst nach dem <strong>of</strong>fiziellen Renteneintrittsalter,<br />
nach neuen Arbeitsmöglichkeiten suchen,<br />
um weiterhin diese Art von Empowerment zu erleben.<br />
Psychologisches Empowerment<br />
umfasst vier wesentliche<br />
Dimensionen: Das Erleben von<br />
Sinnhaftigkeit, die Autonomie<br />
bei der Arbeit, das Gefühl der<br />
eigenen Kompetenz und die<br />
Wahrnehmung von Einfluss.<br />
Pr<strong>of</strong>. Dr. Carsten Schermuly<br />
Pr<strong>of</strong>essor für Wirtschaftspsychologie und Direktor<br />
des Instituts for New <strong>Work</strong> and Coaching an der<br />
SRH Berlin University <strong>of</strong> Applied Sciences<br />
Wie können Unternehmen sicherstellen, dass die<br />
Umsetzung von "New <strong>Work</strong>" langfristig erfolgreich<br />
ist und bleibt?<br />
Der Erfolg ist keineswegs garantiert, wenn es darum<br />
geht, New <strong>Work</strong> in Unternehmen zu etablieren. Die Implementierung<br />
von New <strong>Work</strong> kann in Unternehmen auf<br />
vielfältige Weisen erfolgen, und daher variieren auch die<br />
Ergebnisse. Dennoch gibt es einige Schlüsselaspekte,<br />
die maßgeblichen Einfluss auf den Erfolg von New <strong>Work</strong><br />
haben können. Es ist von großer Bedeutung, dass das<br />
Unternehmen klare Ziele setzt und ein inspirierendes<br />
Zukunftsbild entwirft, das beispielsweise das Erleben<br />
von Empowerment bei den Mitarbeitern einschließt.<br />
Wenn Prozesse schrittweise verändert und verbessert<br />
werden, ist es wichtig, dass dies in einem stufenweisen<br />
und kontinuierlichen Prozess geschieht, anstatt alles auf<br />
einmal zu ändern. Auf diese Weise kann eine nachhaltige<br />
und ganzheitliche Verbesserung sichergestellt werden.<br />
Es ist entscheidend, die Situation und die Veränderung<br />
langfristig zu betrachten und die Zielsetzungen<br />
regelmäßig zu überdenken. Dadurch bleibt das Unternehmen<br />
flexibel und anpassungsfähig. Es steht außer<br />
Frage, dass unsere Umwelt sich ständig verändert, und<br />
Unternehmen dürfen nicht stillstehen, sondern müssen<br />
auf diese Veränderungen reagieren. Dies erfordert einen<br />
kontinuierlichen Prozess, der sich fortlaufend anpasst.<br />
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Lesen Sie mehr auf erfolgundbusiness.de 7<br />
Die Evolution der Arbeitswelt: Unternehmenskultur,<br />
Führungstransparenz und die Kunst der Mitarbeiterbindung<br />
New <strong>Work</strong> ist nicht nur ein Name sondern eine Verpflichtung. Im Gespräch mit Petra von<br />
Strombeck, CEO der New <strong>Work</strong> SE, erfahren wir, wie Unternehmen um Fachkräfte punkten<br />
und Talente langfristig binden können.<br />
Text Larissa Xander<br />
Wie werden bei Ihnen Unternehmenskultur<br />
und Mitarbeiterförderung gestaltet,<br />
um ein attraktives Arbeitsumfeld<br />
zu schaffen? Was ist dabei wichtig?<br />
Wir tragen den Begriff ‚New <strong>Work</strong>‘ in unserem Unternehmensnamen,<br />
das geht sowohl in der Außen- als auch<br />
Eigenwahrnehmung mit einer gewissen Verantwortung<br />
einher. Unser Anspruch ist es, unseren Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern ein Umfeld zu bieten, in dem sie aktiv<br />
zum Unternehmenserfolg beitragen können und Dinge<br />
tun, die ihnen etwas bedeuten – denn alle gemeinsam<br />
leisten wir mit unseren Produkten und Marken einen<br />
Beitrag zu einer besseren Arbeitswelt. Wir nehmen jede<br />
und jeden ernst und kommunizieren stets auf Augenhöhe.<br />
Auch deshalb ist uns Transparenz ganz wichtig.<br />
Sei es das wöchentliche Company Meeting, bei dem wir<br />
vom Vorstand Fragen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
beantworten oder das Thema Gehaltstransparenz.<br />
Wir optimieren jedes Jahr Modelle, Formate und<br />
die Prozesse, um überall einen Dialog auf Augenhöhe zu<br />
schaffen.<br />
Wie kann das Vertrauen in der Führungsebene aufgebaut<br />
und gepflegt werden?<br />
Ohne Vertrauen geht es nicht. In einer sich schnell<br />
verändernden Arbeitswelt, ist für Unternehmen eine<br />
passende Führungskultur und ein Vertrauensverhältnis<br />
zwischen den Teams und den Führungskräften ein<br />
entscheidender Wettbewerbsvorteil. Glaubwürdigkeit<br />
wird Führungskräften zugeschrieben, die nachvollziehbar<br />
den Erfolg des Unternehmens mit echter<br />
Wertschätzung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
verbinden. Das erfordert Respekt, viel Kommunikation<br />
und konkludentes Handeln. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
achten darauf, was Führungskräfte sagen und<br />
was sie tun. Stimmen die Botschaften nicht mit der<br />
tatsächlichen Führung überein, leidet sowohl die<br />
Glaubwürdigkeit der Führung als auch die Motivation.<br />
Daher ist es wichtig, dass Führungskräfte mit gutem<br />
Beispiel vorangehen, ihren Worten Taten folgen lassenund<br />
Prozesse transparent und verständlich erklären.<br />
Denn Nachvollziehbarkeit von Entscheidungen schafft<br />
Verständnis und Vertrauen.<br />
Welche spezifischen Benefits und Arbeitsbedingungen<br />
müssen Unternehmen bieten, um sich<br />
von Wettbewerbern abzuheben und qualifizierte<br />
Fachkräfte anzuziehen?<br />
Der Arbeitsmarkt hat sich gewandelt von einem Arbeitgeber-<br />
hin zu einem Arbeitnehmermarkt. Talente sind<br />
in vielen Branchen ein rares Gut und können sich die<br />
Stellen <strong>of</strong>tmals aussuchen. Das tun sie auch. Um wettbewerbsfähig<br />
zu bleiben, ist es für Unternehmen also<br />
essenziell, Bedürfnisse wahr- und ernst zu nehmen. Sei<br />
es der Hund im Büro, flexible Arbeitszeit- und Arbeitsplatzgestaltung<br />
und eine aktive Unterstützung der<br />
Vereinbarkeit von Familie und Arbeit für die Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter. Um gute und passende Leute<br />
für das eigene Unternehmen zu gewinnen, spielt auch<br />
der Rekrutierungsprozess eine wichtige Rolle. Arbeitgeber<br />
sollten sich der Situation des Marktes bewusst<br />
sein: Unternehmen bewerben sich bei den potenziellen<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Dafür ist es wichtig,<br />
schnell zu sein und den Kandidaten wertschätzend zu<br />
begegnen.<br />
Welche strategischen Maßnahmen können Unternehmen<br />
ergreifen, um die Arbeitgeberattraktivität<br />
zu steigern und Talente langfristig zu binden?<br />
Unsere Studien zeigen, dass sich Beschäftigte von einem<br />
potenziellen neuen Arbeitgeber vor allem ein attraktives<br />
Gehalt, eine flexible Arbeitszeitgestaltung und ein<br />
gutes Führungsverhalten wünschen. Zunehmend wichtiger<br />
wird aber auch eine gute Unternehmenskultur. Bei<br />
zusätzlichen Benefits macht der Wunsch nach der 4-Tage-<br />
Woche das Rennen. Aber auch die Möglichkeit zum Sabbatical<br />
sowie einer <strong>Work</strong>ation, werden für Beschäftigte<br />
immer wichtiger. Diese Benefits gewinnen an Bedeutung,<br />
um insbesondere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer<br />
in jüngeren Generationen als Arbeitgeber zu erreichen.<br />
Dennoch sollten Unternehmen mit Blick auf die aktuelle<br />
wirtschaftliche Lage aber auch genau überlegen, was für<br />
sie im Rahmen des Möglichen liegt.<br />
FOTO: RAIMAR VON WIENSKOWSKI<br />
Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit der Edenred Deutschland GmbH entstanden.<br />
Arbeitgeberattraktivität steigern<br />
dank Mitarbeiter-Benefits<br />
Text Katharina Lassmann<br />
Frau Ramminger, Sie sind Director HR bei<br />
Edenred Deutschland. Warum sollte heute<br />
jedes Unternehmen über ein attraktives<br />
Benefit-Programm verfügen?<br />
Die Attraktivität eines Arbeitgebers bemisst sich nicht<br />
nur an einem fairen Gehalt oder möglichen Karrierechancen.<br />
Wer Mitarbeitende finden und binden möchte,<br />
muss gezielt auf nicht-monetäre Faktoren für den Wohlfühlfaktor<br />
und die Zufriedenheit setzen. Ein attraktives<br />
Benefit-Programm zählt dazu. Insbesondere durch den<br />
Wandel der Gesellschaft und der Arbeitswelt werden<br />
Benefits immer wichtiger, die es ermöglichen Privatund<br />
Berufsleben gut zu verbinden, die einen Zeitvorteil<br />
bieten oder zu finanziellen Entlastungen des Einzelnen<br />
führen.<br />
Wie sollte aus Ihrer Sicht ein zeitgemäßer Benefit-Mix<br />
aussehen?<br />
Unternehmen sollten sich an gesellschaftlichen Entwicklungen<br />
orientieren. So liegen heute Benefits im<br />
Trend, die Themen wie Nachhaltigkeit und Mobilität<br />
aufgreifen. Hier können Arbeitgeber punkten, die<br />
anstelle eines Dienstwagens auf Leasing-Bikes oder<br />
einen Fahrtkostenzuschuss setzen. Auch die Gesundheit<br />
und Ernährung von Mitarbeitenden bieten Anknüpfungspunkte.<br />
So sind Benefits gefragt, die auf<br />
die mentale und physische Gesundheit einzahlen, wie<br />
Sportkurse während der Arbeitszeit, ein Verpflegungszuschuss<br />
oder Stressmanagementworkshops. Unternehmen<br />
mit Fokus auf gesunde Mitarbeitende können nicht<br />
nur langfristig Rekrutierungskosten senken, sondern<br />
auch ihre Produktivität und Wirtschaftlichkeit steigern.<br />
Da immer mehr Beschäftigte im Home<strong>of</strong>fice arbeiten,<br />
sind auch Leistungen wie eine Internetpauschale oder<br />
ein Telefonkostenzuschuss beliebt.<br />
Und wie steht es um den 50-Euro-Sachbezug?<br />
Dieser zählt zu den beliebtesten Benefits. Unternehmen,<br />
die ihren Mitarbeitenden den 50-Euro-Sachbezug<br />
in Form von wiederaufladbaren Gutscheinkarten<br />
gewähren, ermöglichen nicht nur ein attraktives<br />
steuer- und sozialabgabenfreies Gehaltsextra.<br />
Sie bieten zudem eine unkomplizierte und bedürfnisorientierte<br />
Lösung. So können Mitarbeitende frei<br />
entscheiden, wann und für was sie den Sachbezug<br />
einsetzen möchten: ob für den Einkauf im (Bio-)Supermarkt,<br />
die Tankfüllung oder beim Restaurantbesuch.<br />
Dies schafft einen attraktiven Anreiz für (potenzielle)<br />
Mitarbeitende und wirkt sich positiv auf die Mitarbeiterbindung<br />
aus.<br />
Gibt es Tipps, die Sie Unternehmen zum Thema<br />
Mitarbeiter-Benefits an die Hand geben möchten?<br />
Begeben Sie sich auf Suche nach (Kooperations-)<br />
Partnern. Pr<strong>of</strong>essionelle Anbieter für Sachbezugslösungen<br />
haben alle Themen rund um Mitarbeiter-<br />
Benefits und die rechtlichen Voraussetzungen im Blick,<br />
helfen bei der Implementierung sowie Verwaltung und<br />
stehen als Ansprechpartner zur Verfügung. Und sprechen<br />
Sie mit Ihren Mitarbeitenden.<br />
Wer Mitarbeiter finden und<br />
binden möchte, muss gezielt<br />
auf den Wohlfühlfaktor und<br />
die Zufriedenheit setzen.<br />
Lucia Ramminger, Director Human Resources<br />
Klären Sie mit ihnen, wie Sie individuellen Bedürfnissen<br />
und Lebenssituationen entgegenkommen können – ob<br />
mit einem Dienstrad, einer Schulung zum Thema mentale<br />
Gesundheit oder einem Betreuungszuschuss. Nicht zuletzt<br />
sollten Sie die sozioökonomischen Entwicklungen berücksichtigen.<br />
Die aktuelle Wirtschaftskrise hält an. Sie<br />
haben es in der Hand, Ihre Mitarbeiten den finanziell zu<br />
entlasten. Der 50-Euro-Sachbezug kann ein wichtiges<br />
Instrument gegen die Inflation<br />
sein – und auch Sie als<br />
Unternehmen sparen<br />
mit dem monatlichen<br />
Gehaltsextra<br />
Lohnkosten.<br />
FOTOS: EDENRED<br />
Sie möchten Mitarbeiter-Benefits in Ihrem Unternehmen einführen?<br />
Wir beraten Sie gerne und schicken Ihnen ein individuelles Angebot.<br />
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8<br />
Lesen Sie mehr auf erfolgundbusiness.de<br />
FOTO: FOODJI MARKETPLACE GMBH<br />
Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit der Foodji Marketplace GmbH entstanden.<br />
Foodji zeigt: Das bringt Mitarbeiterverpflegung<br />
Wie wichtig eine gesunde Betriebsverpflegung für den langfristigen Unternehmenserfolg ist und welche<br />
Möglichkeiten kleine und mittelständische Betriebe ohne eigene Kantine haben, weiß<br />
Felix Munte, Co-Founder und CEO des Münchner Food-Tech-Unternehmens Foodji.<br />
Text Felix Munte<br />
In Deutschland verbringen Vollzeitbeschäftigte rund<br />
die Hälfte ihrer wachen Zeit pro Werkwoche am<br />
Arbeitsplatz. Folglich nehmen sie dort auch mindestens<br />
eine Hauptmahlzeit ein. Oft das Mittagessen – für die<br />
meisten zugleich die wichtigste Mahlzeit des Tages. Doch<br />
selten fällt das Essen am Arbeitsplatz gesund und vollwertig<br />
aus. Die Gründe sind vielfältig: Mittagspausen sind zu<br />
kurz, wie eine Erhebung unter 1.033 Foodji-Kund:innen in<br />
ganz Deutschland zeigt. Der Gang zum nächsten Supermarkt<br />
zu weit und der schnelle Griff zum Junk-Food zu<br />
verlockend. So ist nicht selbst gekochtes Essen <strong>of</strong>t fettig,<br />
zuckerhaltig, wenig nahrhaft und eintönig. Dazu kommt:<br />
Rund 90% der kleinen und mittelständischen Unternehmen<br />
in Deutschland bieten ihren Mitarbeitenden keine<br />
eigene Verpflegungsmöglichkeit. Hier besteht eine erhebliche<br />
Versorgungslücke, die häufig übersehen wird.<br />
KI-basierte Kantine für den Mittelstand<br />
Eine Möglichkeit, Mitarbeitende 24/7 mit gesunden,<br />
frischen und abwechslungsreichen Mahlzeiten zu versorgen,<br />
bieten intelligente Essensautomaten wie die<br />
von Foodji. Zudem tragen sie mittels KI und Machine<br />
Learning zu einer bedarfsgerechten Mengenplanung<br />
und dadurch zu einem ressourcenschonenden Umgang<br />
mit Lebensmitteln bei. Das KI-gestützte System lernt<br />
im Zeitverlauf, welche Speisen Mitarbeitende in welcher<br />
Menge an jedem Standort konsumieren. So kann<br />
es das künftige Nachfrageverhalten prognostizieren und<br />
Überbestückung weitgehend vermeiden. Auf dieser Basis<br />
erstellt es passgenaue Befüllungsvorschläge für die<br />
individuelle Nachfrage jedes Standortes. Das Sortiment<br />
umfasst über 300 Speisen für jeden Geschmack. Diese<br />
werden ausschließlich in deutschen Manufakturen frisch<br />
zubereitet und stehen wenige Stunden später für die<br />
Mitarbeitenden bereit. So ist sichergestellt, dass das Essen<br />
in jedem Foodji genauso frisch und hochwertig ist wie eine<br />
Mahlzeit im Restaurant.<br />
Mitarbeiterverpflegung – ein Benefit an 365 Tagen<br />
im Jahr<br />
Wer heute im Kampf um die besten Talente punkten will,<br />
muss einen greifbaren Mehrwert bieten, um Mitarbeitende<br />
zu finden und zu halten. Benefits werden hier immer<br />
wichtiger. Längst gehört eine gesunde Betriebsverpflegung<br />
für viele Mitarbeitende dazu. Arbeitgeber, die dies berücksichtigen,<br />
bieten Mitarbeitenden ein tägliches Benefit, das<br />
laut Foodji-Nutzer:innen täglich bis zu 30 Minuten Zeitvorteil<br />
durch den Wegfall von Vorbereitung und Beschaffung<br />
von Mahlzeiten spart. Die gewonnene Zeit schafft<br />
Raum für eine entspanntere und erholsamere Mittagspause<br />
mit den Kolleg:innen oder für mehr Freizeit. Wer<br />
sich als Arbeitgeber zudem um die Gesundheit und das<br />
Wohlbefinden seines Teams kümmert, pr<strong>of</strong>itiert nicht<br />
nur von leistungsstarken, produktiven und motivierten<br />
Mitarbeitenden. Ein Verpflegungsangebot wertet zugleich<br />
den Arbeitsplatz auf, sagen auch 92% der Teilnehmer:innen<br />
der Foodji-Studie. Zusätzlich schafft es<br />
Raum für Austausch und Kreativität und kann damit für<br />
Angestellte einen Anreiz darstellen, aus dem Home<strong>of</strong>fice<br />
zu kommen. Zudem lassen sich die Mahlzeiten aus einem<br />
Essensautomaten steuerfrei bezuschussen – dies schafft<br />
ein erschwingliches Angebot für alle Beschäftigten.<br />
Ein frisches Verpflegungsangebot<br />
am Arbeitsplatz<br />
wird zum Standard<br />
werden. Auch für kleinere<br />
Unternehmen.<br />
Felix Munte, Co-Founder und CEO bei Foodji<br />
Weitere Informationen zu<br />
den intelligenten Essensautomaten<br />
von Foodji<br />
finden Sie unter:<br />
https://go.foodji.com/faz<br />
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Lesen Sie mehr auf erfolgundbusiness.de 9<br />
Einsortieren statt Aussortieren<br />
Im Interview gibt uns Wolfgang Brickwedde vom Institute for Competitive<br />
Recruiting spannende Einblicke über den aktuellen Stand der Digitalisierung in<br />
Unternehmen und über den zukünftigen sinnvollen Einsatz von KI im Recruiting.<br />
Text Larissa Xander<br />
Was sind aktuell die Top Trends im Recruiting<br />
2023?<br />
Der Bewerbermarkt hat stark zugenommen, und Recruiter<br />
erkennen, dass herkömmliche Stellenanzeigen<br />
allein nicht mehr ausreichen, um qualifizierte Kandidaten<br />
anzuziehen. Trotzdem sind nur 7% der Unternehmen<br />
wirklich auf diese Veränderung vorbereitet.<br />
Es wird deutlich, dass Unternehmen ihre Recruiting-<br />
Strategien überdenken und innovative Ansätze verfolgen<br />
müssen, um proaktiv auf die neuen Herausforderungen<br />
des Bewerbermarktes zu reagieren und auch<br />
zukünftig qualifizierte Talente erfolgreich zu gewinnen.<br />
Wie wird sich Ihrer Meinung nach die Zukunft des<br />
Recruitings durch den Einsatz von Künstlicher<br />
Intelligenz (KI) verändern?<br />
KI prägt das Recruiting, z.B. im Screening. Hier identifiziert<br />
sie durch den Vergleich von Lebensläufen mit<br />
Jobpr<strong>of</strong>ilen die besten Kandidaten und macht dem<br />
Recruiter entsprechende Vorschläge. Im Active Sourcing<br />
durchforsten automatisierte Tools Plattformen wie<br />
LinkedIn, Xing u.a. nach potenziellen Kandidaten,<br />
bieten personalisierte Ansprachen und leiten Bewerbungen<br />
weiter. Unternehmen können auch Chatbots<br />
auf Karriere-Websites integrieren, die Jobsuchende<br />
nach Fähigkeiten und Präferenzen befragen und passende<br />
Stellenangebote anzeigen. Zusätzlich unterstützt KI<br />
auf Grundlage von Lebensläufen bei der Zuordnung zu<br />
geeigneten Jobs.<br />
Worauf sollten Recruiter Ihrer Meinung nach<br />
in Zukunft verstärkt achten, wenn es um die<br />
Besetzung von Stellen geht?<br />
Es ist ratsam, dass Recruiter sich in die Lage der Bewerber<br />
versetzen. Dies lässt sich leicht<br />
umsetzen, indem man versucht,<br />
sich selbst im eigenen Unternehmen zu bewerben. Auf<br />
diese Weise werden schnell erste mögliche Komplikationen<br />
und Hindernisse sichtbar, die Bewerber abschrecken<br />
könnten. Ein umgekehrter Blick auf den Rekrutierungsprozess<br />
kann dazu beitragen, dass Bewerber auf effiziente<br />
und unkomplizierte Weise zum Unternehmen finden. Es<br />
ist entscheidend, dem Bewerber den Bewerbungsprozess<br />
zu erleichtern, um sich von der Konkurrenz abzuheben.<br />
Ein Fokus auf Einsortieren anstelle von Aussortieren,<br />
d.h. zu schauen, wie lange dauert es und was kostet es,<br />
einen Bewerber vom aktuellen Status auf den gewünschten<br />
zu bringen, ermöglicht es, darüber nachzudenken,<br />
wie Bewerber schnell und effektiv ins Unternehmen<br />
integriert werden können. Die Alternative wäre, weitere<br />
6-9 Monate zu warten und die Stelle immer noch nicht<br />
besetzt zu haben.<br />
Wie beeinflusst die Digitalisierung die HR-Welt?<br />
Unternehmen setzen bisher hauptsächlich auf Bewerbermanagementsysteme,<br />
Bewerbersuchs<strong>of</strong>tware und<br />
Multi-Job Posting-Lösungen im Bereich der Digitalisierung<br />
im Recruiting. Etwa 50 Prozent nutzen diese<br />
Tools, während die Anwendung von Künstlicher Intelligenz<br />
bei 15 Prozent liegt. Der Weg der Digitalisierung<br />
im Recruiting hat noch beträchtlichen Fortschritt vor<br />
sich. Obwohl die aktuelle Nutzung vielversprechend ist,<br />
befindet sich die breite Anwendung von digitalen Tools<br />
wie Bewerbermanagementsystemen und KI noch in<br />
einem evolutionären Stadium. Es wird interessant sein<br />
zu beobachten, wie Unternehmen diese Technologien<br />
weiterhin integrieren, um effizientere und präzisere<br />
Rekrutierungsprozesse zu gestalten.<br />
FOTO: PRIVAT<br />
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HR-Arbeit von morgen:<br />
Talentgewinnung und Bindung als größte Herausforderungen<br />
Wie sieht HR-Arbeit in der Zukunft aus? Welche Herausforderungen werden uns<br />
begleiten und welche digitalen Tools werden Teil der Personalarbeit sein?<br />
d.vinci, S<strong>of</strong>twareanbieter aus Hamburg, hat die Ergebnisse ihrer Marktforschung<br />
„Zwischen Mensch und Technologie – HR von morgen“ aus 2022 veröffentlicht und<br />
die Ergebnisse zusammengefasst.<br />
Die Herausforderungen heute und im Jahr 2027<br />
• Das Finden von Fachkräften ist und bleibt die meistgenannte Herausforderung<br />
(aktuell sagen das 21,3%, für 19,3% gilt das ebenfalls für 2027)<br />
• Auch die Digitalisierung von Prozessen sehen heute 17% als herausfordernd<br />
an; für 2027 wird es mit 14,3% nur geringfügig weniger.<br />
• Insgesamt stellen die Maßnahmen zur Mitarbeitendenbindung eine sehr große<br />
Herausforderung dar: Darunter fallen einerseits das Halten von Mitarbeitenden,<br />
anderseits aber auch das Talent Management generell, die Gestaltung der<br />
Arbeitswelt und der <strong>Work</strong>-Life-Balance.<br />
Die Arbeitswelt im Jahr 2032<br />
• 12% der Unternehmen sind sich sicher, dass sich der Fachkräftemangel weiter<br />
verstärken wird und die Suche nach Talenten zur Basisaufgabe im Recruiting<br />
wird.<br />
• 61% der Befragten sind sich darin einig, dass die Digitalisierung im Jahr 2032<br />
noch weiter vorangeschritten sein wird, wodurch auch die Flexibilität (wann<br />
und wo) innerhalb der Arbeit noch essenzieller wird.<br />
• Ein Zehntel der Befragten prognostiziert eine menschliche und freundliche<br />
Unternehmenskultur, trotzdem sehen weniger als 10% den Bereich HR als<br />
Mitgestaltende bei der organisationalen Weiterentwicklung.<br />
Zukunftsszenarien durch Tools und Methoden<br />
d.vinci wollte wissen, wie die Arbeitswelt in der Zukunft aussehen könnte – dazu<br />
wurde nach bestimmten Trends und Tools gefragt. Alle dienen der Digitalisierung<br />
und unterstützen bei der Mitarbeitendenbindung. Abgefragt wurden Themen wie<br />
Accelerated Learning, Bewerbenden-Chatbots, Peer Recruiting oder Talentökosystem.<br />
Hier wird exemplarisch auf die beiden am besten bekannten<br />
Tools und auf die am wenigsten bekannten Tools eingegangen.<br />
Eine komplette Analyse kann in der eigentlichen Marktforschung<br />
nachgelesen werden.<br />
Die am besten bekannten Tools:<br />
• Self-Service-Portal: Durch ein Self-Service-Portal können Mitarbeitende<br />
eigenständig Personalprozesse anstoßen und reduzieren dadurch die<br />
Anfragen in der Personalabteilung.<br />
94% aller Befragten kennen das Self-Service-Portal, mehr als zwei Drittel<br />
setzen es sogar bereits ein.<br />
• KI-gestützte Bewerbendenanalysen: KI-basierte Algorithmen, die Bewerbungen<br />
auswerten und die Passung auf eine bestimmte Stelle analysieren. Mit<br />
74% kennen die zweitmeisten Befragten diese Methodik aber nur 20% setzen<br />
diese auch ein.<br />
Die am wenigsten bekannten Tools:<br />
• Talent-Ökosystem: Unternehmen, die ähnliche Fachkräfte suchen, schließen<br />
sich zusammen und tauschen diese Personen unbürokratisch untereinander<br />
aus. Nur 31% kennen diese Methodik, dies wird auch vom niedrigen Wert zur<br />
Einsatzplanung unterstrichen: 25,4% Wahrscheinlichkeit.<br />
• Neural Interfaces: Mittels Neural Interfaces verbinden sich Mitarbeitende<br />
direkt mit Computern, was die mentale Arbeitsleistung verbessern kann. Nur<br />
22% kennen neuronale Links und die Einsatzplanung liegt nur bei 8,8% Wahrscheinlichkeit.<br />
Fazit: Talentgewinnung als zentrale Herausforderung<br />
Die Studie zeigt eindeutig, dass Talentgewinnung eine der wichtigsten<br />
Herausforderungen aktuell ist und auch bleiben wird.<br />
Nina Rahn, Geschäftsführerin von d.vinci, meint dazu:<br />
„Wir bei d.vinci glauben, dass Unternehmen für das Finden von Talenten auf einen<br />
langfristigen, persönlichen und authentischen Beziehungsaufbau angewiesen sind.<br />
Personalverantwortliche sollten sich die Möglichkeiten digitaler Tools zu Nutze<br />
machen, um schnell und automatisiert reagieren zu können.“
10<br />
Lesen Sie mehr auf erfolgundbusiness.de<br />
Ein Einblick in die Arbeitswelt von morgen:<br />
Ein Gespräch mit Laura Bornmann, New <strong>Work</strong> & Leadership Ambassador und LinkedIn<br />
Top Voice "Job & Karriere", über New <strong>Work</strong>, Digitalisierung und die Bedeutung von HR<br />
FOTO:<br />
FARINA DEUTSCHMANN<br />
Text Larissa Xander<br />
Liebe Laura, was beinhaltet für dich New <strong>Work</strong>?<br />
New <strong>Work</strong> ist mehr als nur Home<strong>of</strong>fice und die<br />
Vier-Tage-Woche. Es geht darum, die Bedürfnisse<br />
und Potenziale der Menschen in den Fokus zu rücken,<br />
angepasst an die Herausforderungen der Globalisierung<br />
und Digitalisierung. Sowohl Unternehmen als auch Arbeitnehmer<br />
pr<strong>of</strong>itieren von flexibleren Arbeitsweisen<br />
und verbesserten Rahmenbedingungen. Die Arbeitswelt<br />
entwickelt sich stetig weiter, nicht nur durch sichtbare<br />
Veränderungen wie Home<strong>of</strong>fice, sondern auch durch<br />
eine flexiblere und sinnstiftendere Gestaltung der Arbeit.<br />
Dies erfordert ein neues Führungsverständnis und<br />
die Motivation von Mitarbeitern in einer anspruchsvolleren<br />
und kreativeren Arbeitswelt.<br />
Als anerkannte Expertin in New <strong>Work</strong> und Leadership:<br />
Welche Schlüsselveränderungen in der Arbeitswelt<br />
hältst du für besonders wichtig und vielversprechend?<br />
Die Digitalisierung, insbesondere durch künstliche<br />
Intelligenz (KI), verändert die Arbeitswelt rasant. Die<br />
Annahme, dass nur standardisierte Tätigkeiten von KI<br />
betr<strong>of</strong>fen sind, ist widerlegt - auch sehr anspruchsvolle<br />
Berufe könnten in den nächsten fünf Jahren betr<strong>of</strong>fen<br />
sein. Einige Studien prognostizieren, dass in diesem<br />
Zeitraum etwa 40% der heutigen Tätigkeiten wegfallen<br />
könnten. Dafür werden neue Aufgaben entstehen.<br />
Auch die Flexibilität am Arbeitsplatz wird immer wichtiger.<br />
Unternehmen müssen individueller agieren, nicht<br />
nur für das Wohlbefinden der Mitarbeiter, sondern auch<br />
für bessere Arbeitsergebnisse. Vor allem die Vielfalt der<br />
Arbeitsmodelle abseits der Vier-Tage-Woche wird an Bedeutung<br />
gewinnen. In dieser sich schnell verändernden<br />
Arbeitswelt wird auch die psychische Gesundheit zu einer<br />
Herausforderung. Resilienzstrategien sind notwendig,<br />
um mit ständiger Erreichbarkeit und Arbeitsbelastung<br />
umzugehen. Die Digitalisierung verändert auch die<br />
erforderlichen Kompetenzen. Zwischenmenschliche Fähigkeiten<br />
wie Empathie werden in einer von KI geprägten<br />
Zukunft immer wichtiger.<br />
Inwiefern beeinflusst die Generation Z diese Entwicklungen?<br />
Die Einflüsse der Generation Z polarisieren die aktuelle<br />
Dynamik, ihre Forderungen betreffen grundlegende<br />
menschliche Bedürfnisse. Die Arbeitsmarktsituation<br />
begünstigt junge Arbeitnehmer, da wir uns in einem<br />
Arbeitnehmermarkt mit Fachkräftemangel befinden.<br />
Auf diesen demografischen Wandel muss angemessen<br />
reagiert werden. Die Generation Z setzt sich energisch<br />
für Veränderungen ein, die nicht nur sie, sondern alle<br />
betreffen. Im Kontext von New <strong>Work</strong> geht es um selbstbestimmtes<br />
Arbeiten, sinnstiftende Tätigkeiten und individuelle<br />
Potenziale, die generationsübergreifend relevant<br />
sind. Die Herausforderung in Deutschland besteht<br />
darin, motivierte Menschen für exzellente Arbeit<br />
zu gewinnen und gleichzeitig Rahmenbedingungen zu<br />
schaffen, die die Gesundheit der Beschäftigten fördern.<br />
Wie wird sich die Rolle von HR angesichts der<br />
fortschreitenden Digitalisierung und Automatisierung<br />
in der Anpassung an die Bedürfnisse der<br />
zukünftigen Arbeitswelt verändern?<br />
HR erlebt, wie andere Bereiche auch, die Automatisierung<br />
von Aufgaben durch KI. Obwohl KI standardisierte<br />
Routinetätigkeiten im HR-Bereich verbessern und beschleunigen<br />
kann,<br />
bleiben kreative Aspekte,<br />
die KI nicht abdecken kann, und natürlich die Kontrollfunktion,<br />
denn die menschliche Überprüfung bleibt unerlässlich.<br />
Dennoch ermöglicht diese zusätzliche Kapazität<br />
HR, insbesondere nach den Veränderungen durch die<br />
Pandemie, sich mehr auf Change-Management, Kultur,<br />
Rekrutierung und Arbeitgebermarketing zu konzentrieren.<br />
Bei der Integration von KI ist jedoch Vorsicht geboten,<br />
insbesondere in Bezug auf Diversität, da Studien zeigen,<br />
dass KI diskriminierende Tendenzen aufweisen kann. Daher<br />
ist eine sorgfältige Überwachung erforderlich.<br />
Wie wird HR in einer zunehmend virtuellen Arbeitsumgebung<br />
die Mitarbeiterbindung und das Engagement<br />
fördern und aufrechterhalten?<br />
Motivation in Zeiten des Wandels hängt meines Erachtens<br />
von einer entscheidenden Zukunftskompetenz ab:<br />
der Veränderungsbereitschaft. Führung spielt dabei eine<br />
entscheidende Rolle, insbesondere bei der Schaffung psychologischer<br />
Sicherheit, um <strong>of</strong>fen über Sorgen und Ängste<br />
sprechen zu können. Es gilt, eine menschlichere Arbeitswelt<br />
zu fördern, in der viel über persönliche Bedürfnisse<br />
gesprochen werden kann. Dies schafft Vertrauen<br />
und damit Optimismus für die Zukunft. Unsicherheit<br />
und Angst vor Veränderungen können durch die Schaffung<br />
von psychologischer Sicherheit dazu führen, dass<br />
Veränderungen als wichtige Chance gesehen werden.<br />
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Aufklärung und<br />
die Schaffung von Verständnis für neue Technologien.<br />
Aufklärung durch Brückenbauer und Experten, die komplexe<br />
Technologien verständlich erklären, ist entscheidend,<br />
denn Verständnis reduziert Unsicherheit.<br />
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Management erfolgreich um<br />
Erfolgreiche Veränderungen stehen und fallen mit dem Commitment der Mitarbeitenden. Doch wie<br />
können Sie Bereitschaft für Veränderung fördern und Ihre Mitarbeitenden und das Management<br />
richtig einbinden – und welche Fehler gilt es zu vermeiden? All das erfahren Sie im ”Change Management”-Leitfaden<br />
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„TYPISCH DU, TYPISCH<br />
HESSEN. TÜV HESSEN“<br />
EIN ARBEITGEBER, SO VIELFÄLTIG, WIE SEINE MITARBEITER<br />
Wie wichtig ist Vielfalt für Sie in Ihrem zukünftigen<br />
Arbeitsleben? TÜV Hessen ist vielfältiger, als Sie es sich<br />
vorstellen können.<br />
Und damit auch Ihre Möglichkeiten, Ihre beruflichen Ziele<br />
bei uns zu verwirklichen. Sie sind am liebsten mobil und<br />
dauernd auf Achse? Lieber jeden Tag im Büro? Oder<br />
sowohl als auch! Reizt Sie der Blick über den Tellerrand in<br />
ein anderes Geschäftsfeld? Alles ist möglich! Stellen Sie<br />
uns auf die Probe!<br />
Sind Sie bereit, Verantwortung zu übernehmen?<br />
Dann ist Ihre Einstellung perfekt für eine Ausbildung oder<br />
eine Anstellung bei TÜV Hessen – mit Sicherheit. Unsere<br />
männlichen und weiblichen Techniker, Ingenieure und Wissenschaftler<br />
übernehmen jeden Tag Verantwortung für die<br />
Sicherheit von tausenden Menschen. Bei der Überprüfung<br />
von kompletten Industrie-Anlagen, von Aufzügen, Fahrzeugen,<br />
Heizkesseln und ganz genauso von kompletten<br />
IT-Konzepten und Projekten. Wenn Lars Haberlah sagt<br />
„stimmt!“, dann stimmt’s auch – mit Sicherheit, und davon<br />
hängt eines der größten Verkehrskreuze Europas ab – der<br />
Flughafen Frankfurt. Stimmt TÜV Hessen für sie? Finden Sie<br />
es heraus!<br />
Lars Haberlah<br />
Abteilungsleitung Elektrotechnik<br />
Wie wär’s mit Weiterbildung – ganz nach Ihren<br />
Vorstellungen?<br />
Sie bieten ein abgeschlossenes Studium? Wir bieten Weiterbildung<br />
– ohne Ende. Egal, ob Sie Ingenieur sind oder<br />
Naturwissenschaftler, Arzt oder Psychologe. Jannik Weiß<br />
wollte schon immer hoch hinaus. Ihn haben die vielfältigen<br />
Möglichkeiten der Aus- und Weiterbildung restlos überzeugt.<br />
Nach seinem dualen Studium mit dem Abschluss<br />
Bachelor Ingenieurwesen / Elektrotechnik an der THM ist er<br />
heute Ingenieur in der Fördertechnik –<br />
verantwortlich für die Prüfung von<br />
Aufzügen. Kein Wunder, dass er<br />
mit seinem Aufstieg<br />
zufrieden ist.<br />
Jannik Weiß<br />
Ingenieur in der<br />
Fördertechnik<br />
Wie groß sind Ihre Ziele?<br />
TÜV Hessen ist für Ihre Ziele groß genug – garantiert! Die<br />
Wege dorthin mannigfaltig. Duales Studium? Wir sind an<br />
Ihrer Seite. Ihre Einsatzmöglichkeiten sind noch vielfältiger<br />
als unsere Geschäftsfelder – national und international.<br />
Issam Mekhfioui überprüft als Ingenieur alles, was unter<br />
Druck steht, vom Heizkessel im Einfamilienhaus bis zu<br />
internationalen Gasleitungen im Rahmen von Großprojekten.<br />
Das fordert ihn manchmal ganz schön. Wir fördern ihn noch<br />
mehr. Darum ist er von TÜV Hessen überzeugt. Dürfen wir<br />
Sie fordern und fördern? Dann fordern sie uns doch heraus!<br />
Wie groß sind Ihre Erwartungen?<br />
Wie wichtig Ihnen Sicherheit? Ihre und die<br />
anderer Menschen?<br />
Kann man sich auf Sie verlasen? Wenn Ihre Antwort „ja!“ ist,<br />
dann passen Sie zu uns. Die Menschen wissen, auf unsere<br />
Prüfergebnisse, unsere Zertifikate, die Stimmigkeit unserer<br />
Tests und Untersuchungen ist Verlass – mit Sicherheit.<br />
Nadine Kühnert ist ein Kind des TÜV, hat von der Pike auf<br />
bei uns gelernt und ist heute Sachverständige für Emissionen<br />
und Immissionen. Wenn sie sagt,<br />
dass die Luft rein ist, dann stimmt<br />
das auch. Können wir uns auf Sie<br />
verlassen? Beweisen Sie es!<br />
Wollen sie selbständig und eigenverantwortlich arbeiten?<br />
Mit engem Kontakt zu Ihrer „Arbeits-Familie“?<br />
Unter den 1.400 Menschen bei TÜV Hessen<br />
finden Sie immer für alles einen<br />
Ansprechpartner. Die umfangreichen<br />
Sozial-Leistungen vom<br />
Kita-Zuschuss bis zur betrieblichen<br />
Altersvorsorge werden Sie<br />
begeistern. Für uns sind sie selbstverständlich.<br />
Hand auf’s Herz:<br />
Sind Ihre Erwartungen groß genug<br />
für uns? Finden Sie es selbst heraus.<br />
Wir sind bereit.<br />
Issam Mekhfioui<br />
Ingenieur Anlagensicherheit<br />
Nadine Kühnert<br />
Sachverständige für<br />
Emissionen & Immissionen<br />
QR-Code scannen<br />
und Traumjob finden!
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