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Seite 1 des Schlussberichts zu IGF-Vorhaben 21.544 N<br />

1. Problemstellung und Zielsetzung<br />

1.1. Problemstellung und Zielsetzung<br />

Kleben - als innovatives Fügeverfahren - ist in vielen Industrien zum Standard geworden. Dennoch ist<br />

Kleben mehr als das simple Verbinden zweier Fügeteile mit Hilfe eines Klebstoffes. Es ist ein komplexer<br />

Fügeprozess mit vielen qualitätsbeeinflussenden Einflussgrößen und damit vielen potenziellen<br />

Fehlerquellen. Eine qualitativ hochwertige Klebung setzt die Einhaltung definierter Randbedingungen<br />

voraus. Beispielhaft seien hier eine adäquate Vorbereitung der Fügeteile und die Einhaltung definierter<br />

Prozessbedingungen genannt. Abweichungen von diesen Randbedingungen können zu fehlerhaften<br />

Klebungen und immensen Schäden führen. Eine Hauptursache für fehlerhafte Klebungen stellen<br />

Anwendungsfehler dar. Insbesondere die Verarbeitung zweikomponentiger Klebstoffe stellt aufgrund<br />

der zusätzlichen Prozessschritte „Dosieren“ und „Mischen“ erhöhte Anforderungen an den Klebprozess<br />

und das klebtechnische Personal. Die Einhaltung des klebstoffspezifischen Mischungsverhältnisses und<br />

eine homogene, blasenfreie Durchmischung bilden die Basis für eine qualitativ hochwertige Klebung.<br />

Um die Qualität von Klebungen konstant gewährleisten zu können, wird an passenden<br />

Qualitätssicherungskonzepten gearbeitet. Eine lückenlose Überwachung und Dokumentation<br />

prozessrelevanter klebtechnischer Parameter, zu denen das Mischungsverhältnis und die Homogenität<br />

des gemischten Klebstoffes zählen, ist hierbei fundamental. Stand der Technik zur Überwachung des<br />

Mischungsverhältnisses in Dosieranlagen ist die Auswertung anlagenspezifischer Kenngrößen, wie<br />

beispielsweise den Druckverhältnissen an verschiedenen Positionen des Dosierstranges und die<br />

Überwachung charakteristischer Pumpenparameter (Drehzahl / Kolbenposition). Alternativ erfolgt der<br />

Einbau von Messzellen zur getrennten Detektion der Volumenströme von Harz und Härter. Diese<br />

Verfahren haben unter anderem den Nachteil, dass das Mischungsverhältnis nur indirekt ermittelt<br />

werden kann. Zudem sind Fehler in der Durchmischung (Abweichungen der Mischungsgüte) und der<br />

Eintrag von Gasblasen nicht detektierbar. Derzeit gibt es keine direkte Methode zur kontinuierlichen<br />

Überwachung des Mischungsverhältnisses und der Homogenität des Klebstoffes während des<br />

Dosierprozesses.<br />

Im Rahmen des vorliegenden Projektes wird als Lösungsansatz die elektrische Kapazitätstomografie<br />

(ECT) betrachtet. Die ECT ermöglicht im Allgemeinen die Detektion räumlicher Materialverteilungen<br />

mit Hilfe kapazitiver Messungen. Aus der gemessenen Materialverteilung lässt sich im Anschluss das<br />

vorliegende Mischungsverhältnis ableiten. Obwohl die ECT vor über 50 Jahren entwickelt wurde und<br />

in einigen Industrien (Lebensmittel- und Getränkeindustrie) eingesetzt wird, ist diese Technologie für<br />

die Klebtechnik gänzlich neu. Das Ziel des Projektes ist es, die Grundlagen für den Einsatz der ECT in<br />

der Klebtechnik zu schaffen und die ECT praxistauglich zu machen.<br />

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