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Quedlinburg - Fachwerktraum im Harz<br />

Über der 1.100-jährigen Welterbestadt am Nordrand des Harzes<br />

erheben sich auf einem Sandsteinfelsen die Türme der romanischen<br />

Stiftskirche, Symbol und Erinnerung an den Herrschersitz und das<br />

Familienstift der ottonischen Kaiser. Hier schlug im 10. Jh. das Herz<br />

des ersten deutschen Staates. Hier liegen an den Gräbern König<br />

Heinrichs I. und seiner Frau Mathilde seine Wurzeln. Zwischen<br />

Schlossberg, Münzenberg und der Wipertikrypta (10. Jh.) erstreckte<br />

sich das ottonische Machtzentrum – ein Ort großer Reichs- und<br />

Hoftage, bedeutender Synoden und glänzender Familienfeiern des<br />

Herrscherhauses. Im Jahr 922 wird die „villa quae dicitur<br />

Quitilingaburg“ erstmals in einer Urkunde König Heinrichs I erwähnt.<br />

Dieser stirbt 936 und wurde er in der Stiftskirche begraben. Im<br />

gleichen Jahr gründete seine Witwe das reichsunmittelbare Frauenstift<br />

auf dem Schlossberg. Seiner ersten Äbtissin verlieh Kaiser Otto<br />

III. 994 das Markt-, Münz- und Zollrecht. Damit wurde Quedlinburg<br />

zur Stadt, die sich im Mittelalter zu einem wichtigen Handels- und<br />

Hansezentrum entwickelte.<br />

Weder Stadtbrände noch Kriege haben Quedlinburg entscheidend<br />

zerstören können. Über 2000 Fachwerkhäuser aus acht Jh. bestimmen<br />

das Bild der Stadt. Ein Ring aus repräsentativen Bauten der<br />

Gründerzeit und des Jugendstils umgibt den historischen Stadtkern.<br />

Die UNESCO nahm 1994 das Flächendenkmal Quedlinburg in die<br />

Liste der geschützten Kulturdenkmale der Menschheit auf und<br />

würdigte damit ein einzigartiges Beispiel europäischer<br />

Stadtbaukunst. Seit 2014 gehören auch Bad Suderode und Gernrode<br />

als Ortsteile zu Quedlinburg. Beide Orte sind ideale Ausgangspunkte<br />

für Touren in den Harz, sei es zu Fuß, mit dem Bus (kostenfrei durch<br />

die Kurtaxe) oder mit der Harzer Schmalspurbahn. Zusätzlich locken<br />

in Bad Suderode eine einzigartige Bäderarchitektur sowie die Alte<br />

Kirche mit Ausstellungen und Konzerten und im Gernrode das<br />

Kulturdreieck mit der außergewöhnlichen Stiftskirche St. Cyriakus<br />

ottonischer Bauweise, der alte Elementarschule (Museum) und den<br />

Harzer Uhren (u. a. mit der 14,5 m hohen Kuckucksuhr).<br />

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