Fahrplan_02_23
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Quedlinburg - Fachwerktraum im Harz<br />
Über der 1.100-jährigen Welterbestadt am Nordrand des Harzes<br />
erheben sich auf einem Sandsteinfelsen die Türme der romanischen<br />
Stiftskirche, Symbol und Erinnerung an den Herrschersitz und das<br />
Familienstift der ottonischen Kaiser. Hier schlug im 10. Jh. das Herz<br />
des ersten deutschen Staates. Hier liegen an den Gräbern König<br />
Heinrichs I. und seiner Frau Mathilde seine Wurzeln. Zwischen<br />
Schlossberg, Münzenberg und der Wipertikrypta (10. Jh.) erstreckte<br />
sich das ottonische Machtzentrum – ein Ort großer Reichs- und<br />
Hoftage, bedeutender Synoden und glänzender Familienfeiern des<br />
Herrscherhauses. Im Jahr 922 wird die „villa quae dicitur<br />
Quitilingaburg“ erstmals in einer Urkunde König Heinrichs I erwähnt.<br />
Dieser stirbt 936 und wurde er in der Stiftskirche begraben. Im<br />
gleichen Jahr gründete seine Witwe das reichsunmittelbare Frauenstift<br />
auf dem Schlossberg. Seiner ersten Äbtissin verlieh Kaiser Otto<br />
III. 994 das Markt-, Münz- und Zollrecht. Damit wurde Quedlinburg<br />
zur Stadt, die sich im Mittelalter zu einem wichtigen Handels- und<br />
Hansezentrum entwickelte.<br />
Weder Stadtbrände noch Kriege haben Quedlinburg entscheidend<br />
zerstören können. Über 2000 Fachwerkhäuser aus acht Jh. bestimmen<br />
das Bild der Stadt. Ein Ring aus repräsentativen Bauten der<br />
Gründerzeit und des Jugendstils umgibt den historischen Stadtkern.<br />
Die UNESCO nahm 1994 das Flächendenkmal Quedlinburg in die<br />
Liste der geschützten Kulturdenkmale der Menschheit auf und<br />
würdigte damit ein einzigartiges Beispiel europäischer<br />
Stadtbaukunst. Seit 2014 gehören auch Bad Suderode und Gernrode<br />
als Ortsteile zu Quedlinburg. Beide Orte sind ideale Ausgangspunkte<br />
für Touren in den Harz, sei es zu Fuß, mit dem Bus (kostenfrei durch<br />
die Kurtaxe) oder mit der Harzer Schmalspurbahn. Zusätzlich locken<br />
in Bad Suderode eine einzigartige Bäderarchitektur sowie die Alte<br />
Kirche mit Ausstellungen und Konzerten und im Gernrode das<br />
Kulturdreieck mit der außergewöhnlichen Stiftskirche St. Cyriakus<br />
ottonischer Bauweise, der alte Elementarschule (Museum) und den<br />
Harzer Uhren (u. a. mit der 14,5 m hohen Kuckucksuhr).<br />
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