PROMAGAZIN Dezember 2023

WIRTSCHAFT | Traditions- und Familienunternehmen
„Regionale Projekte
machen stolz“
Gemeinsam für Menschen
Angesichts der angespannten Lage rechnet die Baubranche mit Jobverlusten.
Das gilt nicht für das Unternehmen Schaffitzel. Hier werden
Mitarbeiter gesucht. Geschäftsführer Jörg Schaffitzel erklärt,
warum das Bauen mit Holz so attraktiv geworden ist.
Zimmerer ist im Vergleich zu anderen
Handwerksberufen gefragt – Zimmererklassen
sind gut besetzt.
Fotos: Via Studios, Schwäbisch Hall
Kurz und knapp: Die Bauwirtschaft
steht unter Druck. Warum sind Sie
trotzdem gut aufgestellt?
Jörg Schaffitzel: Der Holzbau hat in
den letzten Jahren stetig an Bedeutung
gewonnen und die schon lang verdiente
Wichtigkeit erlangt. Gleichzeitig
wurde der Holzbau politisch unterstützt
und es wurden Gesetze und Förderungen
auf den Weg gebracht, die
diese Art des Bauens attraktiver machen.
Innerhalb dieser positiven Rahmenbedingungen
legen wir unseren
Fokus auf Qualität und kundenorientierte
Lösungen – und wir können auf
eine große Anzahl an Stammkunden
zurückgreifen.
Welche Herausforderungen sehen Sie
gegenwärtig in der Holzbaubranche?
Schaffitzel: Die Nachfrage nach Baumaterial
aus nachhaltiger Holzwirtschaft
ist groß. Deswegen macht sich
die Branche zunehmend Gedanken,
wo und wie anderen Holzarten außer
Fichte eingesetzt werden können. Insgesamt
muss die Branche zudem aufzeigen,
dass sich Holzbau nicht nur für
Highlight-Projekte eignet, sondern
zum Standard werden kann und auch
werden sollte.
Sie suchen in verschiedenen Abteilungen
Mitarbeiter. Wie bewerten Sie das
Thema Fachkräftemangel?
Schaffitzel: Es herrscht generell Personalmangel.
Auch angelernte Mitarbeiter
sind schwer zu finden. Aber natürlich
ist besonders der Mangel an
Fachkräften ein Thema. Dennoch
scheint zum Beispiel der Beruf des
Zimmerers gefragt zu sein – im Vergleich
zu anderen Handwerks- oder
Bauberufen: Die Zimmererklassen
sind gut besetzt und es ist schön zu sehen,
dass die Tradition nicht verloren
geht, sondern auch stolz die Kluft getragen
wird.
Und was tun Sie konkret dafür, sich als
Arbeitgeber hier in der Region hervorzuheben?
Schaffitzel: Wir haben dieses Jahr unsere
Regelungen noch attraktiver gestaltet,
beispielsweise haben wir die
Arbeitszeiten noch arbeitnehmerfreundlicher
und flexibler gestaltet
und unsere Urlaubstage erhöht, um
nur zwei Beispiele zu nennen. Und
wenn ich mir die Bauvorhaben anschaue,
die wir realisieren, wage ich zu
behaupten, dass uns diese Projekte für
viele schon attraktiv macht. Die Mitarbeiter
sind stolz, daran mitgewirkt zu
haben – gerade bei regionalen Projekten,
die man seiner Familie und Freunden
zeigen kann, wie beispielsweise
den Lindachsteg in Schwäbisch Hall
oder die Brücken über die Tauber in
Bad Mergentheim.
Schaffitzel wird inzwischen von der
vierten Generation geführt. Denken
Sie, dass Familienunternehmen in Zeiten
des Fachkräftemangels Vorteile bei
der Besetzung von Stellen haben?
Schaffitzel: Familienunternehmen
verfolgen in der Regel eine langfristige
Perspektive und haben auch in Krisenzeiten
die Mitarbeiter im Fokus. Durch
flache Hierarchien und eine offene
Unternehmenskultur ist eine hohe
Identifikation mit dem Unternehmen
möglich. Interview: Teresa Zwirner
Zur Person
Jörg Schaffitzel ist
Geschäftsführer der
Schaffitzel Holzindustrie
GmbH + Co. KG..
Jederzeit möglich FSJ / BFD
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12
Dezember 2023
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