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Ärzt*in für Wien 2024/01

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NEWS INTERN<br />

dass das eingesetzte Kapital weiterhin an<br />

Wert gewinnt und den Pensionsfonds<br />

noch attraktiver macht – ein Ziel, das<br />

uns auch in den kommenden Jahren beschäftigen<br />

wird.<br />

Lazansky: Wir haben es geschafft,<br />

zwei Bereiche deutlich aufzuwerten:<br />

Den Bauausschuss und den Anlageausschuss.<br />

Gerade im Hinblick auf Immobilien<br />

sollten wir uns als Funktionärinnen<br />

und Funktionäre bewusst darüber<br />

werden, welchen wertvollen Schatz<br />

wir im Sinne unserer Zukunftsvorsorge<br />

aufgebaut haben. Die Immobilien sind<br />

quasi das Fundament <strong>für</strong> das, was wir<br />

in der Zukunft auszahlen möchten.<br />

Die verstärkte Beteiligung der Funktionärinnen<br />

und Funktionäre an der<br />

Entwicklung dieser Immobilien war im<br />

Bauausschuss besonders spürbar.<br />

Wir haben uns vor Ort die Möglichkeit<br />

gegeben, diese Immobilien wirklich zu<br />

begreifen, zu besichtigen, und im Rahmen<br />

dessen ist es viel einfacher geworden<br />

zu verstehen, was wir eigentlich wollen.<br />

Im Gremium gibt es jetzt eine deutlich<br />

höhere Expertise und ein tiefergehendes<br />

Verständnis, auch in der Sitzungsvorbereitung.<br />

Hier können wir sicher sein,<br />

dass wir alle gemeinsam wissen, was wir<br />

tun. All diese Dinge, auch die, die nebenbei<br />

passieren, führen letztendlich zu<br />

der größten Pensionsanpassung, die der<br />

<strong>Wien</strong>er Wohlfahrtsfonds je erlebt hat.<br />

Trotz vieler Warnungen und Bedenken<br />

haben wir abgewogen und sind zu<br />

einer Pensionserhöhung gekommen, die<br />

sowohl die langfristige wirtschaftliche<br />

Stabilität als auch die kurzfristige <strong>für</strong> die<br />

Pensionistinnen und Pensionisten berücksichtigt.<br />

Die Grundpension wurde<br />

<strong>für</strong> <strong>2024</strong> um 7,6 Prozent, der Richtbeitrag<br />

<strong>für</strong> Beitragszahlungen um 5 Prozent<br />

erhöht.<br />

Dies haben wir aufgrund der soliden<br />

Basis und dem umsichtigen Agieren des<br />

Fonds geschafft. Daher geht ein Dank<br />

an alle, die dazu beigetragen haben.<br />

Das System ist nicht darauf ausgelegt,<br />

eine sehr hohe Inflation dauerhaft zu<br />

kompensieren. Aber <strong>für</strong> die aktuell außergewöhnliche<br />

Situation konnten wir<br />

diese Maßnahme ergreifen und darauf<br />

bin ich stolz.<br />

Ubl: Man muss wirklich betonen, dass<br />

wir hier von einem Fonds sprechen, der<br />

sich ausschließlich aus den Beiträgen<br />

seiner Mitglieder finanziert und ohne<br />

äußere finanzielle Zuwendungen auskommt.<br />

Es ist uns nicht möglich, willkürlich eine<br />

bestimmte hohe Zahl zu nennen, um<br />

jedem eine wesentlich höhere Rente zu<br />

versprechen. Vielmehr gehen unseren<br />

Entscheidungen vielen Sitzungen mit<br />

Fachleuten wie Versicherungsmathematikerin<br />

voraus. Unser Ziel ist es jedoch<br />

immer, unseren Mitgliedern maximal<br />

zurückzugeben.<br />

Der Wohlfahrtsfonds<br />

2023 in drei Worten<br />

Michael Lazansky:<br />

•digital<br />

•professionell<br />

•kommunikativ<br />

Stephan Ubl:<br />

•gerechter<br />

•zukunftsweisender<br />

•durchschaubarer<br />

Stefan Ubl: „Mehr<br />

Pension <strong>für</strong>s Geld,<br />

mehr Leistung <strong>für</strong>s<br />

Geld, ist einer unserer<br />

Grundsätze.“<br />

„In Anbetracht<br />

der<br />

anhaltend<br />

hohen Inflation<br />

war es<br />

unser besonderes<br />

Anliegen,<br />

die<br />

Pensionen<br />

deutlich zu<br />

erhöhen.“<br />

<strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>: Welche Herausforderungen<br />

gab es und wie wurden diese<br />

bewältigt?<br />

Lazansky: Außergewöhnliche Herausforderung<br />

im Jahr 2023 war mit<br />

Sicherheit die Rechnungshofprüfung,<br />

die im ersten Halbjahr durchgeführt<br />

wurde. Obwohl wir das Ergebnis noch<br />

nicht, wie erhofft, zum Ende des Jahres<br />

vorliegen hatten, blicke ich diesem zuversichtlich<br />

entgegen. Die ersten Rückmeldungen<br />

deuten darauf hin, dass etwaige<br />

Kritikpunkte nicht fundamental<br />

ausfallen werden.<br />

Ein weiteres Anliegen betraf den Beschluss<br />

der Erweiterten Vollversammlung,<br />

eine mögliche Auflösung des<br />

Wohlfahrtsfonds zu prüfen. Es gab<br />

Kritik von verschiedenen Seiten, die<br />

die Notwendigkeit des Fonds in Frage<br />

stellten. Diesem Auftrag sind wir<br />

ernsthaft nachgegangen, indem wir<br />

ein unabhängiges Rechtsgutachten<br />

eingeholt haben. Die Ergebnisse wurden<br />

der Erweiterten Vollversammlung<br />

am 12. Dezember 2023 vorgestellt<br />

und werden allen Mitgliedern noch<br />

im Jänner zugänglich gemacht. Das<br />

Gutachten zeigte deutlich, dass eine<br />

Auflösung mit vielen komplexen Maßnahmen<br />

verbunden wäre und sowohl<br />

finanzielle als auch rechtliche Risiken<br />

unverhältnismäßig hoch wären. In<br />

Anbetracht dessen haben wir uns im<br />

Verwaltungsausschuss darauf verständigt,<br />

das System so zu stärken, damit<br />

es nicht als bloße Beitragslast empfunden<br />

wird, ähnlich einer Steuer, über<br />

die man sich nur ärgert. Letzten Endes<br />

gibt es ja einen Return of Investment<br />

und den möchten wir möglichst sicher<br />

gestalten. Unser Ziel ist es, dieses System<br />

in den kommenden Jahren weiter<br />

zu vereinfachen und transparenter zu<br />

gestalten.<br />

<strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>: Der Wohlfahrtsfonds<br />

bleibt also in seiner bestehenden<br />

Form?<br />

Lazansky: Ja, eine Auflösung würde<br />

zu viele komplexe Maßnahmen erfordern<br />

und die einzige realistische Chance,<br />

dies über einen Zeitraum von 70<br />

und mehr Jahren zu bewerkstelligen, ist<br />

äußerst ungünstig. Juristen und Verfassungsrechtler<br />

haben uns hier maßgebliche<br />

Informationen bereitgestellt und<br />

auch betont, dass eine singuläre Betrachtung<br />

des Bundeslands <strong>Wien</strong> nicht<br />

möglich ist. Vertrauensschutz, Verhältnismäßigkeit<br />

und Gleichbehandlung<br />

sind wichtige Aspekte im Rechtssystem<br />

und müssen hier alle mitberücksichtigt<br />

werden. Es ist schwierig, jemandem<br />

im Vertrauen zu versichern, dass er am<br />

Ende des Arbeitslebens etwas erhalten<br />

wird, um dann plötzlich die Pension<br />

zu kürzen und zu sagen: „Pech gehabt.“<br />

Auch die Idee, einer Überführung des<br />

Fonds in die Sozialversicherung wäre<br />

kontraproduktiv, da unsere Berufsgruppe<br />

dort bereits die Höchstgrenze<br />

erreicht. Das bedeutet, dass eine höhere<br />

Einzahlung dort nicht zu einer entsprechend<br />

höheren Auszahlung führen<br />

würde.<br />

Ubl: Was wir versuchen zu sagen –<br />

Wohlfahrtsfonds abschaffen? Unterhalten<br />

wir uns darüber! Wir wollen uns<br />

der Realität stellen, werden es aber ><br />

<strong>01</strong>_<strong>2024</strong> <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 17

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