Ärzt*in für Wien 2024/01
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BRIEF DES KURIENOBMANNS IN EIGENER SACHE<br />
Sehr geehrte Kollegin! Sehr geehrter Kollege!<br />
Danke!<br />
► Mehr als ein Jahr Kampagne <strong>für</strong> die Rettung der <strong>Wien</strong>er Spitäler liegt hinter uns.<br />
Doch bevor ich ein Resümee ziehe, möchte ich mich bedanken. Danke an alle Kolleginnen<br />
und Kollegen aus Ärzteschaft und Pflege, die trotz der Wetterverhältnisse und des<br />
Drucks „von oben“ mit uns am 4. Dezember auf die Straßen <strong>Wien</strong>s gegangen sind. Laut ORF<br />
waren wir immerhin rund 2.500 Menschen. Danke an alle, die mitgeholfen und mit ihrem<br />
unermüdlichen Engagement den Protestmarsch der Spitalsangestellten überhaupt erst<br />
ermöglicht haben. Und schließlich möchte ich mich bei allen bedanken, die unsere öffentliche<br />
Gesundheitsversorgung trotz allen Schwierigkeiten aufrechterhalten.<br />
„Wir sind die <strong>Wien</strong>er<br />
Spitalsärztinnen und<br />
Spitalsärzte. Ohne uns kann<br />
man schlicht und einfach<br />
kein Spital betreiben!“<br />
Gemeinsam stark auftreten<br />
Der Kampf <strong>für</strong> bessere Arbeitsbedingungen war und ist nicht umsonst. Manchmal ist es<br />
ernüchternd, wenn man bedenkt, wie langsam die Politik in die Gänge kommt. Kurz vor dem<br />
Protestmarsch hat die Stadt ein Zulagenpaket <strong>für</strong> die Bediensteten des <strong>Wien</strong>er Gesundheitsverbunds<br />
(WiGev) geschnürt, das bei weitem nicht ausreicht. Doch ohne unseren Druck,<br />
ohne die zahlreichen Hilferufe, Gefährdungsanzeigen und ohne den Mut großer Teile der<br />
Belegschaft hätte es wohl nicht mal dieses Paket gegeben.<br />
Werden wir uns mit ein paar Nacht- und Wochenenddienstzuschlägen zufriedengeben?<br />
Natürlich nicht. Ja, manchmal sind es kleine Schritte. Aber wie der Warnstreik an der<br />
ZNA Ottakring oder die Mobilisierung zum Protestmarsch gezeigt haben, brauchen wir keine<br />
Angst vor einem scheinbar übermächtigen Arbeitgeber haben. Wir sind die <strong>Wien</strong>er Spitalsärztinnen<br />
und Spitalsärzte. Ohne uns kann man schlicht und einfach kein Spital betreiben!<br />
Auf lange Sicht glaube ich daran, dass wir auch die strukturellen Probleme in unseren<br />
Spitälern lösen können, wenn wir gemeinsam stark auftreten. Unser 10-Punkte-Plan zur<br />
Rettung der <strong>Wien</strong>er Spitäler liegt der Stadt auf. Wir werden nicht müde, ihn vor uns herzutragen<br />
– bis endlich etwas Substanzielles passiert.<br />
Wie es besser gehen kann, hat das Paket des Wissenschaftsministeriums <strong>für</strong> die Medizinische<br />
Universität <strong>Wien</strong> gezeigt. Alleine <strong>für</strong> <strong>2024</strong> werden rund 50 Millionen Euro auf über<br />
2.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verteilt. Es war darüber hinaus ein deutliches<br />
Zeichen, dass der Betriebsrat der MedUni <strong>Wien</strong> auf dem Protestmarsch eine Betriebsversammlung<br />
abgehalten hat, um den Angestellten die Teilnahme zu ermöglichen. Danke!<br />
Unsere Forderungen sind weiterhin: 30 Prozent mehr Personal, 30 Prozent mehr Zeit <strong>für</strong><br />
Patientinnen und Patienten, 30 Prozent mehr Gehalt und 30 Prozent weniger Bürokratie. All<br />
das gehört zusammengedacht: ohne attraktive Gehälter gibt es kein ausreichendes Personal.<br />
Gehen wir’s also auch im neuen Jahr gemeinsam an!<br />
Herzlichst<br />
Ihr Stefan Ferenci<br />
Foto: Stefan Seelig<br />
Weitere standespolitische<br />
Themen ab Seite 9.<br />
<strong>01</strong>_<strong>2024</strong> <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 5