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HTV-Jahresrückblick-2023

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Initiative Der Wald ruft ...

Digitale Besuchererfassung und -lenkung

Auch in diesem Jahr war das Interesse

nach wie vor groß, die Wiederaufforstung

der Harzer Wälder zu unterstützen

- ob durch Spenden oder durch Unterstützung

bei Pflanzaktionen. Nach

der erfolgreichen Crowdfunding Aktion

für die Wiederaufforstung an der Plessenburg

im Jahr 21/22 wurden auch

vermehrt Firmen auf die Waldspende-

Möglichkeiten der Gemeinschaftsaktion

des Krisenstabes Wald des Landkreises

Harz, der Harzer Wandernadel

und des Harzes Tourismusverbandes

aufmerksam.

Die Firma ARTUS Gesellschaft für Brandund

Wasserschadensanierung mbH,

Tochter der ARTUS Bautrocknung- und

Sanierungsgruppe, hat ihren Sitz in

Isernhagen und feierte im Herbst 2022

ihr 10-jähriges Jubiläum. Zu diesem besonderen

Anlass rief der Gründer und

Geschäftsführer, Josef Bölle, als langjähriger

Harz-Liebhaber dazu auf, Spenden

für Wiederaufforstungsprojekte

im Harz zu sammeln. Gesagt, getan: Im

Rahmen der Jubiläumsveranstaltung

kam eine Summe von 3500 € zusammen.

Damit konnte die Fläche an der

Plessenburg weiter gepflegt und notwendige

Nachpflanzungen realisiert

werden.

Im Frühjahr konnte mit Hilfe einer

großzügigen Spende der Fels-Werke

GmbH die fach- und standortgerechte

Wiederaufforstung einer 6,5 Hektar

großen Fläche an der Talsperre Königshütte

unter Berücksichtigung aller

naturschutzfachlichen und waldbaulichen

Besonderheiten erfolgen. Die

Spendenübergabe an der Plessenburg

Wiederaufforstungsprojekt an der Talsperre Königshütte

Fels-Werke GmbH zählt zu den größten

Arbeitgebern im Harz. Als Unternehmen

der Bergbauindustrie sehen

sich die Fels-Werke GmbH daher auch

in der Verantwortung, sich über die

regulären Verpflichtungen hinaus im

Umweltschutz zu engagieren. Ziel ist

die Etablierung eines klimatoleranten,

laubholzbetonten Mischwaldes, der

sich auf dieser Fläche besonders aus

Bergahorn, europäischer Lärche, Vogelkirsche,

Baumhasel und Winterlinde

zusammensetzen soll. An der Aufforstungsfläche

Königshütte informiert

seitdem eine entsprechende Informationstafel

über das Projekt. Sie ist gleichzeitig

der 12. Fotospot der Initiative Der

Wald ruft. Über die hier entstehenden

Aufnahmen kann das Pflanzenwachstum

über den #derwaldruft auf Instagram

und auf www.harzinfo.de/derwaldruft

im „Zeitraffer“ mitverfolgt

werden. Im Herbst 2023 installierten

die Niedersächsischen Landesforsten

schließlich den 13. Fotospot in der Nähe

des Rodelhauses am Wurmberg.

Die Veränderungen im Wald bedürfen

auch weiterhin einer umfangreichen

Informations- und Aufklärungsarbeit,

die sich über verschiedene Maßnahmen

an interessierte Einheimische und

Gäste richtet. Aufgrund einer erhöhten

Nachfrage zum Thema, stellte der Verband

zwei zusätzliche Informationstafeln

bereit, die nun am Rodelhaus am

Wurmberg Gäste und Wanderer über

die Renaturierung und Wiederaufforstung

unterrichten. Einem ähnlichen

Inhalt folgt der neue Erklärfilm des Verbandes,

der Ende des Jahres fertiggestellt

wurde und nun Mitgliedern und

Partnern für die digitale Information

ihrer Gäste zur Verfügung steht.

Erklärfilm zur Naturverjüngung

Bereits am 13.07.22 wurde die Initiative

des Verbandes mit dem Sonderpreis

„Umwelt & Tourismus“ 2022 des Tourismusverbandes

Sachsen-Anhalt ausgezeichnet.

Mit dem Preisgeld konnten

Merchandise Produkte mit verschiedenen

Motiven der Brockenbande in

Kooperation mit lokalen Tourismusorganisationen

in den Verkauf gebracht

werden. Im Herbst erfolgte die Abrechnung.

Erfreulicherweise konnten somit

knapp 500 € an Wiederaufforstungsprojekte

im Harz gespendet werden.

Der Tourismus im Harz stabilisiert sich

auf hohem Niveau. Insbesondere die

Situation in der Corona-Zeit hat den

naturbezogen Individual-Reiseverkehr

aber auch den Tagesausflugsverkehr in

den Harz massiv befördert.

Diese Entwicklung hat leider nicht nur

positive Effekte. Die massive Konzentration

von Besucherströmen auf bestimmte

Gebiete und Einrichtungen

führt zur Überforderung der hier vorhandenen

Kapazitäten. Infolgedessen

werden sensible Naturräume gefährdet,

aber auch die Sicherheit und Zufriedenheit

der Gäste negativ beeinflusst.

Andererseits verfügt der Harz jedoch

durch seine Größe, die touristische Angebotsbreite

und deren regionale Verteilung

über die notwendigen Voraussetzungen,

diese Situation erfolgreich

zu entschärfen. Dazu bedarf es einer

aktiven Lenkung der Besucherströme.

Dieser komplexen Aufgabe eines funktionierenden

Besuchermanagements

in der Region kann sich der Verband

nicht allein stellen. Als Basis bedarf es

zunächst einer Erfassung der Besucherund

Gästeströme sowie eine räumliche

und zeitliche Zuordnung dieser – bezogen

auf den Verkehr, auf Parkplätze

aber auch auf die Einrichtungen und

eventbezogene Anlaufpunkte selbst.

Dafür stehen zwar verschiedene Technologien

und Erfassungssysteme zur

Verfügung, die harzweite Implementierung

dieser übersteigt jedoch die

Ressourcen des Verbandes. Ziel der

Projektarbeit war daher zunächst die

Erstellung eines grundsätzlichen Handlungsleitfadens.

Für den sich daraus ableitenden

Einsatz geeigneter Technologien

sollen erste Pilotprojekte realisiert

und dokumentiert werden. Auf dieser

Basis kann sich – jedoch nur mit dem

entsprechenden Engagement der Kommunen

und Einrichtungen im Harz - ein

flächeneckendes System an lokaler Besuchererfassung

etablieren. Dieses ist

die notwendige Grundlage einer aktiven

Besucherlenkung und bestenfalls

eines gut funktionierenden Besuchermanagements

für die Region.

Handlungsleitfaden

Als Grundlage des weiteren Vorgehens

erarbeitete der Verband zunächst, un-

Die Übersicht zeigt die strategischen Optionen, die einer Destination zur Verfügung

stehen, um drohenden Überlastungen aktiv entgegenzuwirken. Basis aller

zu ergreifenden Maßnahmen ist die Erfassung der tatsächlichem Besucherströme

und die Überführung der damit verbundenen Daten in geeignete Systeme. Anhand

dieser Daten können notwendige Maßnahmen des Besuchermanagements

geplant und realisiert werden.

terstützt durch eine Förderung aus dem

Corona-Sondervermögen des Landes

Sachsen-Anhalt, gemeinsam mit dem

Institut für Tourismus- und Bäderforschung

in Nordeuropa GmbH (NIT) eine

Handlungsstrategie. In Abstimmung

mit den entsprechenden Stakeholdern

und Partnern vor Ort wurden die Ursachen

und Auswirkungen massiver Besucherströme

in der Destination Harz segmentbezogen

analysiert und die sich

daraus ergebenden Handlungsbedarfe

ermittelt. Als Vorbereitung auf die ersten

konkreten Umsetzungsschritte erfolgte

eine Marktanalyse und Ableitung

entsprechender Empfehlungen für den

Einsatz geeigneter Technologien und

digitaler Module zur Besuchererfassung.

Pilothafte Umsetzung der Besuchererfassung

Die exemplarische Einrichtung geeigneter

Technologien ist der zweite Bestandteil

des Projektes. So werden in den

kommenden Monaten u.a. auf Parkflächen

in der Stadt Oberharz am Brocken

sowie im Bodetal zwischen Treseburg

und Thale geeignete Sensoren installiert,

die die Auslastung der Parkflächen

bzw. die Anzahl der Wanderer messen.

Darüber hinaus sollen bereits vorhandene

Zahlen zu Besucherströmen aus den

Ticketsystemen größerer Freizeit- und

Kultureinrichtungen mittels Schnittstelle

nutzbar gemacht werden. Als

zentrale Datenbank für das Sammeln

der erfassten Daten ist mit destination.

data die Datenbank vorgesehen, die neben

dem HTV bereits zahlreiche Partner

in der Region nutzen.

Ziel des Projektes ist es den interessierten

Partnern in der Region anhand von

beispielhaften Use Cases inkl. entsprechenden

Kalkulationen und Kontakten

den Weg zu erleichtern, eigene Daten

zu erheben und für die Lenkung der Besucherströme

nutzbar zu machen.

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