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bayern Metall 02/2024

Von den neusten Trends der IHM und Zukunft Handwerk 2024 bis zu den bahnbrechenden Entwicklungen im Bereich vollautomatisches Schweißen. Erfahren Sie mehr über aktuelle Arbeitsrechtthemen und Geländerrichtlinien, entdecken Sie informative Seminare und verpassen Sie keine Highlights auf kommenden Messen.

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77. Jahrgang · Heft 2 | 2024 · B 1616 · 5,50 €

Offizielle Fachzeitschrift des Fachverbandes Metall Bayern für das Handwerk

der Metallbauer, Feinwerkmechaniker sowie Metall- und Glockengießer

Thema des Monats:

Internationale

Handwerksmesse

vom 28. Februar bis 3. März 2024 in München

ePaper


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Bitte beachten Sie die Termine für die bayern Metall:

Ausgabe 4/2024

Redaktionsschluss: 12.03.2024

Anzeigenschluss: 19.03.2024

Ausgabe 5/2024

Redaktionsschluss: 11.04.2024

Anzeigenschluss: 18.04.2024


INHALT

Unser Titelbild

Das Thema

Internationale Handwerksmesse vom

28. Februar bis 3. März 2024 in München ........ 4

ZUKUNFT HANDWERK 2024................... 5

Arbeits- & Sozialrecht

Erschütterung des Beweiswerts von

Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen ............17

Bundesverband aktuell

(Foto: Nico Vincentini/AdobeStock)

Thema des Monats:

Internationale Handwerksmesse

vom 28. Februar bis 3. März 2024

in München

Weitere Informationen ab Seite 4.

Forschung & Entwicklung

Vollautomatische Schweißanlage für

Gerüstteile bei PERI ........................ 7

Schluss mit Tischreinigung – mehr Zeit für

den Zuschnitt.............................. 8

Werkzeuge von MOLDINO bei Siebenwurst:

Über 14 x D – und trotzdem prozesssicher .......10

Hartstoffbeschichtete Bremsscheibe:

Stresstest für die Schleifbearbeitung ...........12

Virtuell und schnell zur perfekten Steigleiter ......14

Vollautomatische Schweißanlage für Gerüstteile

bei PERI .................................16

Steuern & Finanzen

Eine sichere Zukunft mit dem Deutschen

HandwerkerSchutz .........................16

Neue Geländer-Richtlinie 2023 veröffentlicht ......18

Schweißrauche – Aufnahme in die Krebsrichtlinie –

Aktueller Stand ............................19

Korrosionsschutz – Geplante Änderungen

in der ZTV-ING .............................20

Konformität der Allgemeintoleranzen ............21

Aus- & Fortbildung

Türantriebe und mehr:

Update für Metallbau-Schüler .................24

ABZ Metallhandwerk

Seminare im Februar ........................26

Seminare im März ..........................27

Messen & Ausstellungen

Fensterbau Frontale .......................31

Internationale Eisenwarenmesse ............31

IMPRESSUM

Verlag: Wirtschaftsgesellschaft des

Fachverbandes Metall Bayern mbH,

Lichtenbergstraße 10, 85748 Garching.

Verantwortlich für den Herausgeber und

für die Schriftleitung:

Geschäftsführer Richard Tauber,

Lichtenbergstraße 10, 85748 Garching,

Telefon 089 2030077-0,

Telefax 089 2030077-50.

E-Mail info@fachverband-metall-bayern.de

Sämtliche Zuschriften an diese Anschrift.

Erscheint am 15. jeden Monats.

Der Bezugspreis ist für Mitglieder mit dem

Beitrag zum Fachverband abgegolten.

Redaktion und Marketing:

Diana Pritzl

Wirtschaftsgesellschaft des

Fachverbandes Metall Bayern mbH,

Lichtenbergstraße 10,

85748 Garching,

Telefon 089 2030077-41.

E-Mail pritzl@fachverband-metall-bayern.de

www.fachverband-metall-bayern.de

Sämtliche Zuschriften bitte an diese Anschrift.

Es gilt zurzeit die Anzeigenpreisliste, gültig

ab 1.1.2024.

Herstellung:

Universal Medien GmbH,

Fichtenstraße 8, 82061 Neuried.

Veröffentlichung nach § 8 Abs. 3b)

BayPrG:

Alleingesellschafter der Wirtschafts gesellschaft

des Fachverbandes Metall Bayern

mbH ist der Fachverband Metall Bayern,

München, als juristische Person des

priva ten Rechtes (§ 80 Satz 1 Handwerksordnung),

Lichtenbergstraße 10, 85748 Garching.

Nachdruck von Veröffentlichungen nur

mit Genehmigung der Schriftleitung.

Für unverlangt übersandte Manuskripte

wird nicht gehaftet.

Hinweis: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird bei Personenbezeichnungen in der Regel die männliche Form verwendet.

Die verkürzte Sprachform hat ausschließlich redaktionelle Gründe, beinhaltet keine Wertung und schließt alle Geschlechter ein.

bayern Metall 2/2024 3


DAS THEMA

Internationale Handwerksmesse 2024

Alles unter einem Dach – Hausbau, Kunsthandwerk und Köstlichkeiten

Unter dem Motto „Handwerk, das

dein Leben schöner macht“ präsentiert

die Internationale Handwerksmesse

vom 28. Februar bis

03. März 2024 die Meisterleistungen

des Handwerks in der Messe

München. Die Internationale Handwerksmesse

öffnete erstmals vor

75 Jahren ihre Türen und ist seit

dem die wichtigste Leistungsschau

des Handwerks in Deutschland.

Neben dem Schwerpunkt Bauen, Sanieren

und Modernisieren in den Hallen

C1 und C2 bildet die IHM die Bereiche

Wohnen & Lifestyle sowie Küche & Küchenkultur

in den Hallen B2 und B3 ab.

Im Zuge der internationalen Handwerksmesse

findet zeitgleich in den

Hallen B1, B3 und C3 das Messetrio

„Handwerk & Design“, FOOD & LIFE

und die Garten München statt. Somit

erstreckt sich die Angebotsvielfalt in

sechs Hallen – vom Fensterbau bis zur

Porzellanvase, dem Whirlpool und dem

passenden Wein.

Die Internationale Handwerksmesse

Aussteller aus über 60 verschiedenen

Gewerken und Branchen geben Einblick

in die hohe Qualität und die Innovationskraft

ihres Handwerks. Hier

kommen alle auf ihre Kosten, die vor

einem Hausbau stehen, mittendrin

sind oder Vorhandenes sanieren oder

einfach nur modernisieren wollen. Besucherinnen

und Besucher können

Produkte live vor Ort erleben und sich

unabhängig und individuell beraten

lassen, denn: für die Umsetzung aller

neuen Wohlfühlprojekte ist erstklassige

Expertise gefragt. Auch 2024 wird das

Forum DAS HAUS erneut in Kooperation

mit dem Burda-Verlag in der Halle

C2 umgesetzt. Hier finden Interessierte

passende Infostände, Aussteller und

Vorträge zu den Themen Energie, Bauen,

Sanieren und Modernisieren.

Nachwuchs im Handwerk und

Förderung

Vor allem das Thema Nachwuchs im

Handwerk und Förderung von neuen

Mit Schweißsimulator,

VR-Brillen und

vielen Mitmachaktionen

lockt das Metallhandwerk

den Nachwuchs

an den Stand.

(FVB 2023)

Dachfensterrollladen,

Kunststofffenster

und einbruchssichere

Haustüren kann

das Messepublikum

auf der Internationalen

Handwerksmesse

2024 begutachten

und testen.

Ideen liegt den Veranstaltern und Partnern

besonders am Herzen. Besucherinnen

und Besucher dürfen sich schon

jetzt auf zwei besondere Erlebnisse

freuen: die Sonder- und Aktionsschau

„YoungGeneration“ und die Sonderschau

„INNOVATION GEWINNT!“.

Auf der YoungGeneration können Berufseinsteiger

an einer Berufe-Rallye

teilnehmen und so die verschiedenen

Handwerksgewerke nicht nur kennenlernen,

sondern vor Ort auch ausprobieren.

Auch in diesem Jahr ist die Innung

MünchenMetall in Vertretung für

das bayerische Metallhandwerk wieder

stark vertreten, informiert und zeigt

das Metallhandwerk zum Anfassen.

Bei der „INNOVATION GEWINNT!“

werden raffinierte Neuheiten präsentiert,

die durch ihren Erfindergeist besonders

hervorstechen. Auch hier stehen

die Themen Zukunft und Fortschritt

im Zentrum. Denn Innovationen

sind die Bausteine für Wachstum und

der Schlüssel zum Erfolg.

Vier Messen – ein Ticket

Ende Februar steht auch der Frühling

vor der Tür! Neue Impulse für die Gartengestaltung

und das Wohnzimmer

im Freien hat die Garten München in

petto. In der Halle C3 dreht sich alles

um Garten-Accessoires, den passen-

4 bayern Metall 2/2024


Im Rahmen des diesjährigen Fokusthemas

Arbeits- und Fachkräftemangel

rückt der Kongress das Thema Frauen

im Handwerk ins Zentrum und zeigt mit

der Podiumsdiskussion „Gründung

und Übergabe im Handwerksbetrieb:

Gründen Frauen anders als Männer?“

vielfältige Perspektiven auf. Auf der

IKK classic Bühne diskutieren zu diesem

Thema Tatjana Lanvermann, Bundesvorsitzende

der UnternehmerFrauen

im Handwerk, Tijen Onaran, Unternehmerin,

Global Digital Woman und

bekannt aus „Höhle der Löwen“ und

Mateja Mögel, Chefredakteurin freunden

Grill oder komfortable Outdoor-

Möbel für laue Sommernächte. Ein

Highlight der Garten München ist der

Treffpunkt „Mein schöner Garten“ in

Kooperation mit dem Burda-Verlag.

Hier finden Vorträge und Events wie

zum Beispiel der Floristen-Wettbewerb

Heinz-Czeiler-Cup statt, bei dem zu einem

vorgegebenen Thema die schönsten

Sträuße und Gestecke entstehen.

Maßgefertigte Einzelstücke, Hingucker

und Schmuck gibt es nur wenige

Schritte weiter in der Halle B1: Die

„Handwerk & Design“ präsentiert

Schönes, Edles und Exklusives aus

dem Bereich Kunsthandwerk und Design.

Die Highlights der „Handwerk &

Design“ sind die drei Sonderschauen

EXEMPLA, SCHMUCK und TALENTE

– Meister der Zukunft. Organisiert von

der Handwerkskammer für München

und Oberbayern, müssen Bewerberinnen

und Bewerber der SCHMUCK und

TALENTE erst eine Fachjury und Kuratoren

überzeugen. Wer diese Hürden

nimmt, wird belohnt: Die innovativsten

Arbeiten werden Experten und Interessierten

aus aller Welt präsentiert. Die

din, mit zwei Handwerksbetrieben.

Dem Thema Neugründung und Übergabe

kommt aufgrund des demografischen

Wandels der Gesellschaft eine

große Bedeutung zu – die Anzahl der

potenziellen Betriebsnachfolger nimmt

weiter ab und stellt den Erhalt von vielen

Handwerksbetrieben in Frage.

Ebenfalls passend zum Thema Fachkräftegewinnung

zeigen Aussteller auf

der Bühne ZUKUNFT HANDWERK Forum

wie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

gefunden und langfristig gebunden

werden können: Darunter Programmpunkte

mit der AKADEMIE WÜRTH

und dem Münchener Verein. IKK classic

zeigt ein Praxisbeispiel zu klimagrößte

der Sonderschauen ist die EX-

EMPLA. Experten der Handwerkskammer

laden Macherinnen und Macher

gezielt dazu ein, ihr Können auf der

Messe in Form einer „Lebenden Werkstatt“

live vorzuführen. Das Thema der

EXEMPLA 2024: Naturstein.

Ein Auszubildender

formt eine Metall-

Rose am Stand der

MünchenMetall – Die

Innung für die Metallregion

München

und Umland auf der

Sonderschau Young-

Generation.

Weitere Informationen zur

Messe unter www.ihm.de.

gen. In der Halle B3 gibt es Kaffeeröstereien,

Brennereien, Winzer, Chocolatiers

und neue Start-ups aus dem Lebensmittelhandwerk

zu entdecken.

Das Beste: Das Ticket ist für alle vier

Veranstaltungen gültig und bietet jede

Menge Angebotsvielfalt für alle, die ihr

Zuhause verschönern wollen – vom

Dach bis zum Garten.

(Text u. Fotos: GHM)

ZUKUNFT HANDWERK 2024

Die Programm-Highlights stehen fest

ZUKUNFT HANDWERK, der Kongress für das Handwerk, findet vom

28. Februar bis 01. März 2024 zum zweiten Mal im ICM in München

statt und gibt die Programm-Highlights für 2024 bekannt, stellt Rednerinnen

und Redner sowie starke Partner vor. Im Zentrum stehen Themen

wie Gründung und Übergabe im Handwerksbetrieb, Gesundheit in

handwerklichen Berufen sowie Fortschritt durch Digitalisierung.

Programmpunkte für eine praxisnahe

Perspektive im Handwerk

Im Anschluss lässt sich der Messetag

perfekt auf der FOOD & LIFE ausklinbewusster

und gesundheitsfördernder

Mobilität im Handwerk.

Das Thema Wohlbefinden und Gesundheit

im Handwerk wird auf dem

Kongress in vielfältiger Weise beleuchtet.

Die gesundheitlichen Belastungen

in den jeweiligen Gewerken variieren

stark und gute Arbeitsbedingungen

und gesunde Beschäftigte sind entscheidend

für einen funktionierenden

Betrieb. Hier setzt der Beitrag von Felix

Neureuther an, der als ehemaliger Profisportler

praxisnahe Tipps gibt, wie

man im Handwerkeralltag fitter, schneller

und gesünder arbeiten kann. Eine

praktische Einheit, die die Bedeutung

von körperlicher Fitness im Handwerksalltag

verdeutlicht.

Das Start-up Cocrafter stellt eine innovative

digitale Plattform vor, die Auftraggeber

und Nachunternehmen vernetzt.

Dieser Programmpunkt zeigt die

Bedeutung digitaler Transformation im

Handwerkssektor auf und ist für die

bayern Metall 2/2024 5


Besucher nur eine von mehreren Möglichkeiten,

digitale Lösungen für die

aktuellen betrieblichen Herausforderungen

kennenzulernen.

Parallel zum Programm auf den zwei

Bühnen stehen verschiedene Workshops

zur Verfügung, für die sich die

Besucher anmelden können. In Gruppen

von höchstens 40 Personen werden

praxisnahe Tipps, Wissen und

Fertigkeiten zu Themen wie Social Media,

Digitalisierung, Künstliche Intelligenz

und Fachkräftegewinnung vermittelt.

Dieses Format bietet ausreichend

Raum für Fragen, Austausch

und Übungen vor Ort.

Praktische Einblicke in die digitale

Zukunft des Handwerks

Ein Highlight des Kongresses ist der

Bereich Innovationsparcours und Robotik.

Hier erleben die Besucher hautnah,

wie digitale Fertigungssysteme

dem Handwerk helfen. Beispielsweise

wird ein Malerroboter präsentiert, der

durch die Integration von Künstlicher

Intelligenz eine herausragende Genauigkeit

erzeugt. Andere Robotersysteme

zeigen Prozesse aus der handwerklichen

Praxis wie Schweißen, Schleifen

oder ähnliche eindimensionale Tätigkeiten.

Hand anlegen erwünscht!

Besonderes Augenmerk liegt auf der

Co-Robotik, die nicht nur effizient,

sondern auch sicher und einfach in der

Anwendung ist. Co-Roboter sind speziell

darauf ausgelegt, Handwerkerinnen

und Handwerkern in ihrem täglichen

Arbeitsablauf zu unterstützen.

Sie können ohne aufwendige Programmierung

genutzt werden. Die Co-Roboter

arbeiten nicht isoliert, sondern

kooperieren unmittelbar mit dem Menschen

und können vor Ort getestet

werden. Ein weiteres Highlight sind

Exoskelette: Sie können einfach angezogen

werden und helfen bei schwierigen

Tätigkeiten wie beim Heben von

schweren Lasten und können so

Krankheiten vorbeugen. Hinzu kommen

die neuesten Entwicklungen im

3D-Druck und ein täglicher Hackathon,

bei dem alle Kongressteilnehmerinnen

und -teilnehmer austesten können, wie

Künstliche Intelligenz den Arbeitsalltag

im Handwerk erleichtert.

Abendevent zum Netzwerken

Die Wahl von Miss und Mister Handwerk

findet 2024 erstmals bei ZU-

Podiumsdiskussion mit Influencern über das Image des Handwerks

Donnerstag, 29.02.24 · 11:45 bis 12:30 Uhr · IKK classic Bühne

Renommierte Handwerks-Influencer gewähren Einblicke in ihre Berufswelt

und teilen ihre Leidenschaft für handwerkliche Berufe über Social Media. Bei

dieser Podiumsdiskussion stehen Ben Berger, Tischler Junggeselle (@benberg.er),

Laurin Bock, Zimmerer (@Holzbock.official) sowie Anna Sänger,

Metalldesignerin (@monoista), im Fokus.

Die Diskussion behandelt aktuelle Themen des Handwerks, darunter der

Fachkräftemangel, unbesetzte Ausbildungsstellen und die oft mangelnde

Attraktivität in der öffentlichen Wahrnehmung. Die Influencer erläutern, wie sie

durch ihre Präsenz in den sozialen Medien das Image des Handwerks beeinflussen

und junge Menschen für handwerkliche Berufe begeistern möchten.

Die Podiumsdiskussion bietet eine Gelegenheit, innovative Ansätze zur positiven

Positionierung des Handwerks zu entdecken und Einblicke in kreative

Handwerksberufe zu erhalten, die durch Individualität und Vielfalt junge

Talente ansprechen können.

Markus Lanz, TV-

Moderator und

Journalist und Prof.

Dr. Richard David

Precht, Philosoph,

Publizist und Autor

bei ZUKUNFT

HANDWERK zur

Frage: Wie sieht

die Zukunft des

Handwerks aus?

(Foto: © GHM)

KUNFT HANDWERK statt. Hier hat das

Publikum und die Jury Einfluss darauf,

wer ein Jahr lang das Deutsche Handwerk

repräsentieren wird. Im Anschluss

an die Wahl erwartet die Besucher das

Get-together mit den frisch gewählten

Miss und Mister Handwerk – eine ungezwungene

Abendveranstaltung, die

Raum für persönliches Kennenlernen

bietet.

Am zweiten Abend lädt der Kongress

alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer

zum Netzwerkabend ein, um in entspannter

Atmosphäre den Austausch

zu fördern und die Vernetzung zu

stärken.

Nachfolge und Neugründung –

der Pitch im Handwerk

Nach Angaben des Zentralverbands

des Deutschen Handwerks (ZDH) werden

allein im Handwerk in den nächsten

fünf Jahren mindestens 125.000

Familienbetriebe eine Unternehmensnachfolgerin

oder einen Unternehmensnachfolger

suchen. ZUKUNFT

HANDWERK gibt dieser Herausforderung

eine Bühne und bietet Handwerkerinnen

und Handwerkern die Möglichkeit,

zum Thema Nachfolge oder

Neugründung auf großer Bühne zu pitchen.

Eine einzigartige Gelegenheit,

innovative Ideen und seine eigene

Geschichte live auf der Bühne zu

präsentieren.

Weitere Infos zum Kongress unter

www.zukunfthandwerk.com.

6 bayern Metall 2/2024


FORSCHUNG & ENTWICKLUNG

Vollautomatische Schweißanlage für Gerüstteile bei PERI

Vom Rohprofil bis zum fertigen Bauteil in Sekunden

In einem wirklich guten Baugerüst

steckt viel Hightech. Bei PERI,

einem der Markt- und Qualitätsführer

der Branche, schweißen und

montieren deshalb insgesamt 18

Yaskawa-Roboter vollautomatisch

sogenannte Horizontalriegel.

Seit über 50 Jahren steht PERI für

Spitzentechnologie, Innovationskraft

und Kundennähe in der Baubranche.

Zuletzt hat das Unternehmen im bayrisch-schwäbischen

Günzburg das

neue „Leitwerk Gerüst“ aufgebaut und

die komplette Herstellung für die PERI

UP Gerüsttechnik an diesem Standort

gebündelt.

In dem Werk verrichten nun bereits seit

2016 über 100 Motoman-Roboter von

Yaskawa in den verschiedensten Anlagen

zuverlässig ihren Dienst. Jüngst

kamen noch einmal weitere 18 neue

Yaskawa-Roboter in einer vollautomatischen

Handlings- und Schweißanlage

hinzu.

Die Anlage fertigt vollautomatisch Horizontalriegel

unterschiedlichster Längen,

vom Roh- bis zum fertigen Bauteil,

inklusive optische Qualitäts-/

Nahtkontrolle und abschließende Palettierung

zum Weitertransport. Durch

die parallele Nutzung von mehreren

Schweißstationen kann die Anlage

mehr als tausend Riegel pro Schicht

fertigen. Die Konzeption der Anlage

Weitere Informationen unter

www.yaskawa.de.

Die insgesamt 18 Motoman-Roboter von Yaskawa arbeiten in der neuen vollautomatischen

Schweißanlage für Gerüstteile bei PERI „Hand in Hand“.

folgte den PERI-Vorgaben bei optimaler

Flächenausnutzung.

Roboter und Systembau von

Yaskawa

Insgesamt arbeiten in der neuen Anlage

bei PERI 18 Roboter „Hand in

Hand“ zusammen: sechs hochpräzise

Motoman-Schweißroboter MH5LS mit

jeweils 5 kg Tragkraft und weitere 12

MH-Roboter im Taglastbereich bis

180 kg. Letztere übernehmen die vielfältigen

Aufgaben bei Zuführung und

Handhabung, zwei davon tragen die

Kamerasysteme zur automatischen

Bauteilkontrolle.

Die komplette Anlage wurde von Yaskawa

geplant und realisiert. Damit

steht sie stellvertretend für Schweißanlagen

jeder Größe, wie sie Yaskawa

bereits seit rund vier Jahrzehnten in

Allershausen bei München umsetzt.

Aktuell wurde der Standort Allershausen

um eine weitere Halle für den

Systembau mit rund 10.000 Quadratmeter

Nutzfläche erweitert.

(Quelle: Yaskawa)

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bayern Metall 2/2024 7


Schluss mit Tischreinigung – mehr Zeit für den Zuschnitt

Für den automatischen Austrag von Kleinteilen und Schlacke hat MicroStep

einen neuen Schwingfördertisch entwickelt – das reduziert manuelle Arbeiten und

schafft Arbeitszeit für Fachkräfte

Ob beim Bau von Maschinen, Schiffen, Fassaden, Fahrzeugen oder Zaunanlagen:

wenn Metall verarbeitet wird, dann ist meistens eine Schneidanlage

das erste System in der Produktion. Wer viel schneidet, der muss

für maximale Performance den Brennschneidtisch auch regelmäßig warten.

Die Reinigung des Tisches zählt unter anderem dazu – eine Aufgabe,

die Personal bindet und die Schneidanlage für ihren eigentlichen Zweck

blockiert. Ein automatisches Schwingfördersystem löst diese Aufgabe.

MicroStep hat hierfür ein eigenständiges Produkt entwickelt, das individuell

auf die kundenspezifischen Aufgaben ausgelegt werden kann.

Wer viel schneidet, der hat auch

entsprechend beim Plasma- und

Brennschneiden die anfallende

Schlacke und im Brenntisch befindliche

Kleinteile zu handeln. Mit dem

neuen MicroStep VibrationTable

sparen Anwender die aufwendige

manuelle Reinigung des Tisches.

Im Standard stehen Größen von

3 x 1,5 m bis 24 x 5 m zur Auswahl.

(Fotos: © MicroStep Europa GmbH)

Der Zuschnitt ist in den meisten metallverarbeitenden

Produktionen das erste

Glied der Kette. Deswegen ist bei

Schneidanlagen neben der dauerhaften

Präzision auch die zuverlässige

Einsatzfähigkeit ein entscheidendes

Kriterium. Es liegt in der Physik des

Schneidens, dass bei viel Schneidarbeit

auch Schlacke und Kleinteile in

den Brennschneidtisch hineinfallen. So

muss der Tisch regelmäßig gereinigt

werden. Ein Prozess, der viel manuelle

Arbeit und je nach Einsatzstunden der

Schneidanlage auch viel Zeit erfordert.

Um hier den Aufwand für die Mitarbeiter

und die Stillstandzeiten der Anlagen

für Tischreinigung auf ein Minimum zu

reduzieren, bietet MicroStep eine neue

hauseigene Lösung an: Der vielseitige

Anbieter von CNC-Schneidtechnologie

hat ein eigenständiges Schwingfördertischsystem

entwickelt, das passgenau

auf die MicroStep-Anlagen zugeschnitten

ist sowie im Endergebnis

automatisiert den Austrag von Kleinteilen

und Schlacke ermöglicht.

Mehrere Manntage für produktive

Tätigkeiten gewinnen

„Die Reinigung des Tisches nimmt einen

immer höheren Stellenwert ein.

Abhängig von der Tischgröße und den

Schneidstunden, in denen die Anlage

Bleche bearbeitet, vermindert der Reinigungsaufwand

die Produktivität

deutlich. Bei einem sechs Meter langen

Tisch sind nicht selten zwei Mitarbeiter

einige Stunden je Reinigungszyklus

beschäftigt“, betont Armin

Gudd, Serviceleiter bei MicroStep Europa.

Vielschneider reinigen dabei

rund einmal monatlich, bei kleineren

Betrieben sind auch hier drei oder vier

Reinigungen jährlich notwendig, um

weiter produktiv arbeiten zu können

und zu vermeiden, dass die Absaugleistung

der angeschlossenen Filteranlage

unter den akzeptablen Wert

rutscht. Auch das Handling, kleine

hineingefallene Schneidteile wieder

aus dem Tisch zu holen, wird durch zu

viel Schlacke und Altteile erschwert.

„Über das Jahr gesehen müssen

Schneidanlagenbetreiber einige Arbeitstage

einplanen, um diese Wartung

durchzuführen. In Zeiten von fehlenden

Fachkräften ein Aufwand, den

es zu reduzieren und bestmöglich zu

vermeiden gilt“, sagt Gudd.

8 bayern Metall 2/2024


Optimierte Lösung für CNC-

Anlagen zum Plasmaschneiden,

Autogenschneiden und Bohren

Deswegen setzen Betriebe vermehrt

auf die Integration eines Schwingfördertischs,

auch Vibrationstisch oder

Rütteltisch genannt. Das hauseigene

System hat MicroStep erstmals auf der

Messe EuroBLECH 2022 in Hannover

präsentiert und bereits bei mehreren

Kunden erfolgreich im Einsatz. „Wir arbeiten

kontinuierlich daran mit unseren

Lösungen Anwendern immer flexiblere

und hochproduktive Systeme an die

Hand zu geben, mit denen sie kontinuierlich

präzise ihre Aufgaben erfüllen

können. Um auch hier noch effizienter

über das ganze Jahr arbeiten zu können,

haben wir mit dem MicroStep VibrationTable

eine eigenständige Lösung

entwickelt, die ideal auf unsere CNC-

Anlagen zum Plasmaschneiden, Autogenschneiden

und Bohren angepasst

wurden“, erklärt Dr.-Ing. Alexander

Varga, Entwicklungsleiter und Mitgründer

der MicroStep Gruppe.

Unterschiedliche Varianten

passgenau auf die jeweiligen

Arbeitsprozesse

Der Vibrationstisch fördert während

des Schneidbetriebs die entstehenden

Mengen an geschmolzenem Material,

an Schlacke und auch an ausgeschnittenen

Teilen zum Tischende in ein dafür

vorgesehenes Auffangbehältnis. Dabei

fallen die Kleinteile und Schrottstücke

durch die Lamellen auf Schwingrinnen,

die im unteren Teil des Tisches in stalliert

sind. Bei der Konstruktion wurde berücksichtigt,

dass herabfallende Kleinteile

nicht von Schlacke befallen werden

können. Innerhalb der Schwingrinnen

bewegen sich die Teile aus dem

Tisch in den vorgesehenen Behälter.

Dieser kann mithilfe eines Krans oder

einer anderen Hubeinrichtung entleert

werden. Das Tischsystem ist modular

aufgebaut, im Standard stehen Größen

von 3 x 1,5 m bis 24 x 5 m zur Auswahl.

Die modulare Konstruktion sowie die

sektionale Ansteuerung der Absaugzonen

über die iMSNC ® Maschinensteuerung

sorgen für maximale Flexibilität bei

hoher Absaugleistung und gleichzeitig

niedrigem Energieverbrauch.

Der Vibrationstisch

fördert während des

Schneidbetriebs die

entstehenden Mengen

an geschmolzenem

Material, an

Schlacke und auch

an ausgeschnittenen

Teilen zum Tischende

in ein dafür vorgesehenes

Auffangbehältnis.

Passend zur Anwendung kann der

Tisch noch weiter individualisiert werden:

Denn für das Schwingfördertischsystem

sind unterschiedliche Tischauflagen

verfügbar, die optimal für das

Einsatzgebiet ausgelegt sind. So gibt

es Auflagen, die rein für Bohranlagen

oder für den Schneidprozess konzipiert

sind wie auch Komponenten, die

für eine Mischung aus beiden Prozessen

ausgelegt sind.

Der neue Schwingfördertisch von MicroStep kann dabei individuell für die jeweiligen Bearbeitungsprozesse

ausgelegt werden. So gibt es Auflagen, die rein für Bohranlagen oder für die jeweiligen

Schneidaufgaben konzipiert sind wie auch Systeme, die für Mischprozesse optimiert

wurden.

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bayern Metall 2/2024 9


Werkzeuge von MOLDINO bei Siebenwurst:

Über 14 x D – und trotzdem prozesssicher

Siebenwurst stand vor der Entscheidung: Soll die aufwendige, bis zu 56

mm tiefe Rippenstruktur in die rund vier Quadratmeter große Formplatte

senkerodiert oder gefräst werden? Der Hightech-Werkzeugbauer

aus Dietfurt an der Altmühl entschied sich für Letzteres – und hat über

die Hälfte an Zeit und viel Geld gespart. Auch und gerade dank der Unterstützung

von MOLDINO.

Die NC-Programmierung fand mit Tebis CAM statt, das über spezielle Schrupp- und Schlichtfunktionen

für Nuten und negative Rippen verfügt. Bei diesem Projekt wurde direkt aus dem Vollen

mit einer kombinierten Schrupp-Schlicht-Strategie bis auf Fertigmaß gefräst.

Die Herstellung negativer Rippen gehört

im Kunststoffformenbau zum Tagesgeschäft.

Doch nach wie vor werden

diese meist in bewährter Weise

senkerodiert, obwohl die Kosten gegenüber

dem Fräsen höher sind. Denn

viele scheuen das Risiko. Bei der

Christian Karl Siebenwurst GmbH &

Co. KG in Dietfurt an der Altmühl hat

man den Schritt in Richtung Rippenfräsen

vor einiger Zeit gewagt und nicht

bereut. Das oberpfälzische Hightech-

Unternehmen spielt nicht nur in Sachen

Werkzeugbau in der ersten Liga,

sondern auch als Entwicklungspartner,

Leichtbauspezialist und Full-Service-

Komplettanbieter. „Obwohl wir noch

zweigleisig fahren, gewinnt das Rippenfräsen

bei uns zunehmend an Bedeutung.

Zahlreiche Rippenfelder auf

einer 2.200 mm x 1.900 mm großen

Formplatte verteilt – das war schon eine

kleine Herausforderung“, blickt Xaver

Ferstl, Leiter des Toolmanagements

bei Siebenwurst, zurück. „Hinzu

kam, dass wir hierbei zum großen Teil

Nuttiefen von 56 mm fräsen mussten,

was eine Auskraglänge von über 14 x D

bedeutete.“

Was Xaver Ferstl anspricht, ist die

großformatige Formplatte des Spritzgießwerkzeugs

zur Herstellung eines

Batterieträgerkastens für elektrisch angetriebene

Nutzfahrzeuge. Denn die

Geometrie dieses Batterieträgers hat

es in sich: Die Rahmenstruktur ist eine

Kombination aus Aluminiumprofilen

mit einer hinterspritzten Rippenstruktur.

Diese U-Profile sorgen einmal für

mechanische Stabilität und verhindern

ein Durchknicken. Zudem schützen sie

bei einem Unfall die Batterie über die

gesamte Länge hinweg vor punktuellen

Aufprallkräften. Deshalb wurden

Weitere Informationen unter

www.siebenwurst.com.

zwei Rippenstrukturen übereinander

kombiniert, was Siebenwurst eine lokal

redundante Strukturauslegung nennt:

Die Rippenstruktur ist so ausgelegt,

dass von ihr die Aufprallenergie zu großen

Teilen absorbiert wird.

Gemeinsam mit MOLDINO hatte Xaver

Ferstl zunächst die grundsätzliche Vorgehensweise

festgelegt – also an welcher

Stelle der Platte mit dem Rippenfräsen

begonnen wird und welche

Schritte folgen. Die geeigneten Fräswerkzeuge

waren somit schnell ausgewählt.

Genau genommen war es nur

ein Fräser, nämlich der ETMP-4040 mit

4 mm Durchmesser, aber in den beiden

verschiedenen Längen 32 mm und 40

mm. Bei dem ETMP handelt es sich

um ein 4-schneidiges Toruswerkzeug

mit 1 Grad Konvexität. Dank der in einem

PVD-Prozess aufgetragenen Nano-Schicht

TH45+ ist mit diesem Fräser

eine Hartbearbeitung von bis zu 60

HRC möglich – bei gleichzeitig sehr

hohen Standzeiten. Auch wenn bei

diesem Projekt nicht vorgehärteter Vergütungsstahl

1.2738 gefräst wurde –

die hohe Standzeit und die damit gewonnene

Prozesssicherheit war ein

wichtiger Aspekt. Ein weiterer Vorteil

ist, dass die Schneide des ETMP einen

ovalen Schliff hat. Zwei Schneiden liegen

auf Durchmesser und zwei Schneiden

liegen unter Durchmesser, damit

das Werkzeug sich beim Fräsen beruhigt

und die Vibrationen vor allem im

Hinblick auf die hohen Auskraglängen,

gering bleiben. Ebenso im Eckbereich

reagiert das Werkzeug wesentlich entspannter.

Das ist gerade bei sehr großen

Auskraglängen wichtig. Denn es

musste mit einer Auskraglänge von gut

14 x D gefräst werden. Also bis zu 56

mm tiefe Nuten mit einem 4-mm-

Durchmesser-Fräser, was schon einem

Drahtseilakt gleichkommt.

Beim Rippenfräsen ist es generell

wichtig, dass die Bearbeitung so effektiv

wie möglich abläuft. Daher fiel die

Entscheidung für einen Schrupp-

Schlicht-Schnitt und es wurde aus

dem Vollen gefräst, was mit dem ET-

MP-Fräser problemlos möglich ist. Eine

weitere Optimierungsarbeit betraf

die Rippengeometrien. In Zusammenarbeit

mit der hauseigenen Konstruktionsabteilung

sind die Konturen an eini-

10 bayern Metall 2/2024


gen Stellen so verändert worden, dass

diese besser zu fräsen waren.

Bei den nicht so tiefen Rippen kam

der etwas kürzere ETMP-Fräser zum

Einsatz. Hier wurden die von MOLDI-

NO vorgeschlagenen Standard-Schnittwerte

gefahren. Bei den 56 mm tiefen

Rippen war hinsichtlich Drehzahl, Vorschub

und Tiefenzustellung hingegen

noch etwas Feintuning erforderlich.

Denn es ging darum, dass sich jedes

dieser Segmente in fünf Stunden Fräszeit

bearbeiten ließ. Schließlich war das

die zuvor ermittelte Standzeit, bei der

an der Schneide des langen ETMP-

Fräsers noch keinerlei Verschleiß sichtbar

war. Mit einem Vorschub von 2,3

m/min bei knapp 10.000 U/min und

einer Tiefenzustellung ap von 0,1 mm

wurden pro Nest diese fünf Stunden

exakt erreicht. Damit war gewährleistet,

im Hinblick auf die Prozesssicherheit

jedes einzelne Segment mit einem

neuen Fräser herunterfräsen zu können,

ohne irgendeine Nacharbeit zu

haben. Gefräst wurden alle Rippen

ausschließlich trocken mit Luftkühlung.

Die 5-achsige Portalfräsmaschine Parpas Gantry XS mit der gespannten Formplatte und dem

eingewechselten 4-mm-Torusfräser ETMP-4040-40-10. Zusammen mit den freigeschliffenen

5 mm wurde die notwendige Auskraglänge von über 14 x D erreicht. Zu sehen ist die zweilagige

Rippenstruktur, die in nur 353 Stunden komplett gefräst wurde.

(Fotos: MOLDINO)

Durch die Methodenwahl Rippenfräsen

statt Senkerodieren ergaben sich

Kosteneinsparpotenziale von bis zu

30 % in diesem Bereich. Hinzu gekommen

waren außerdem noch die Kosten

für den deutlich höheren Polieraufwand.

Unter dem Strich ist das Rippenfräsprojekt

ein voller Erfolg gewesen.

Das betrifft ebenfalls die hohe

Qualität der gefrästen Seitenflächen,

was für den Entformungsprozess extrem

wichtig ist. „Mich beeindruckt immer

noch der vibrationsarme Lauf des

4-mm-ETMP-Fräsers – trotz der enormen

Auskraglänge von über 14 x D.

Dass dies so reibungslos funktioniert

hat, ist für sich genommen schon ein

Highlight“, unterstreicht Xaver Ferstl.

„Und das bei der Zustellung und

Schnelligkeit. Denn wir dürfen nicht

vergessen, wir haben pro Rippenfeld

nur fünf Stunden benötigt.“

ist IHRE

Zeitschrift!

Unser Medium versteht

sich als Wissens- und

Kommunikationsplattform,

die auch die regionale Bandbreite

besonders im Blick

hat und seine Leser/-innen

miteinbeziehen möchte.

SCHICKEN SIE UNS IHRE PROJEKTE,

GESCHICHTEN, FOTOS UND VIDEOS !

Wir bringen sie in die bayern Metall oder in einem

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und besuchen Sie uns auf Facebook und

Instagram: @fachverband.metall.bayern.

bayern Metall 2/2024 11


Hartstoffbeschichtete Bremsscheibe:

Stresstest für die Schleifbearbeitung

Regulierung der Feinstaubemissionen erhöht das Innovationstempo der Entwicklungspartner

Die mobilitätsbedingte Feinstaubbelastung vor allem in den Städten ist

hoch. Zu hoch, sagt die EU-Kommission und drängt im Zuge der Einführung

der Euro-7-Abgasnorm auf eine deutliche Reduzierung. Da

Feinstaubemissionen vor allem eine Folge des Abriebs von Reifen und

Bremsen sind, führt ein wirksamer Ansatz über hartstoffbeschichtete

Bremsscheiben, mit der sich der Abrieb um bis zu 90 Prozent reduzieren

lässt. Deren Bearbeitung stellt jedoch gerade die Schleiftechnik vor

besondere Herausforderungen. Unter dem hohen zeitlichen Druck, der

durch den Gesetzgeber aufgebaut wird, gewinnen Abstimmungsprozesse

für effiziente Prozessauslegung und daraus entstehende Entwicklungspartnerschaften

besondere Bedeutung. Der Stresstest könnte

sich jedoch gerade im Hinblick auf die Verlagerung von Investitionen

in Richtung Elektromobilität als Vorteil erweisen.

Das Doppelseitenschleifen,

das die zeitgleiche

Bearbeitung

beider Reibring-Flächen,

hohen Durchsatz

und kurze Taktzeiten

ermöglicht, gilt bei

Supfina als erste Wahl,

um die „Bremsscheibe

der Zukunft“ zu bearbeiten.

(Foto: Supfina)

Welche Auswirkungen der Energie- und

Mobilitätswandel für Produktion und

Fertigungstechnologien und damit auch

für die Schleifbearbeitung hat, unterstrich

Prof. Eckart Uhlmann vom Institut

für Werkzeugmaschinen und Fabrikbetrieb

IWF der TU Berlin auf der jüngsten

Schleiftagung in Stuttgart-Fellbach. Die

Tagung ist eine renommierte Veranstaltung

der WGP, der Wissenschaftlichen

Gesellschaft für Produktionstechnik.

Komponenten wie Elektromotoren,

emissionsarme Bremssysteme oder

hocheffiziente und geräuscharme Getriebe

in elektrisch angetriebenen Fahrzeugen

müssten zeiteffizient und qualitätssicher

hergestellt werden, und dies

im Einklang mit den hohen Anforderungen

an die ökonomische und ökologische

Nachhaltigkeit. Gelingen könne

dies nur, mahnte Uhlmann, der auch

Mitglied der WGP ist, wenn alle Optimierungspotenziale

der Schleiftechnologie

ausgenutzt würden. Die hartstoffbeschichtete

Bremsscheibe könne dafür

ein gutes Beispiel sein. Sie steht

zugleich für eines der Trendthemen auf

der kommenden GrindingHub, die der

VDW (Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken)

vom 14. bis 17. Mai

2024 in Stuttgart veranstaltet.

Neue Werkstoffe erhöhen

Komplexität des Schleifprozesses

Worin die besondere Herausforderung

bei der Bearbeitung hartstoffbeschichteter

Bremsscheiben liegt, erläutert

Jannik Röttger. Er ist im September

dieses Jahres aus dem Wissenschaftsbetrieb

der RWTH Aachen als neuer

Leiter Technologie Schleifen zur EMAG

Maschinenfabrik ins schwäbische Salach

gewechselt: „Vereinfacht gesagt:

Hartstoffbeschichtete Bremsscheiben

machen in der Schleifmaschine genau

das, was sie im emissionsarmen Fahrzeug

tun sollen – eine hohe Bremswirkung

ohne Materialverlust aufbauen“,

so Röttger. „Im Schleifprozess möchten

wir aber genau das Gegenteil erreichen.

Ziel ist es, in möglichst kurzer

Zeit Material zu entfernen, um die geforderten

Geometrie- und Oberflächeneigenschaften

zu erzeugen.“

Wie der Schleifexperte dazu ausführt,

besteht die Hartstoffbeschichtung aus

einer relativ weichen Matrix mit Karbiden

als Hartstoff. Beide Werkstoffe

weisen ein grundlegend unterschiedliches

Zerspanverhalten auf. In der Regel

optimiere man Schleifwerkzeuge

entweder auf das eine oder das andere

Materialverhalten. Der neue Werkstoff

mache die Entwicklung geeigneter

Schleifscheiben dadurch zu einer großen

Herausforderung. Durch die auftretenden

Prozesskräfte werde die Auslegung

der statischen und dynamischen

Maschineneigenschaften sowie der

Spindelantriebe sehr komplex.

Darüber hinaus beeinflusst nicht nur

die volumetrische Zusammensetzung

aus Hartstoff und Matrix die Zerspaneigenschaften

der Hartstoffschicht, sondern

auch das Beschichtungsverfahren.

Für das Laserauftragsschweißen

nannte Röttger als Beispiele etwa Prozessparameter

wie Laserleistung oder

Relativgeschwindigkeiten. Wärmeenergie,

die durch den Laser eingebracht

wird, könne zu einem Verzug der

Bremsscheibe führen. Das ist im nachfolgenden

Schleifprozess zu berücksichtigen.

Aus diesem Grund müsse

die komplette Prozesskette nach dem

Gießen des Rohteils – also das Drehen,

Laserbeschichten und Schleifen sowie

die daraus resultierenden Funktionseigenschaften

im Fahrzeug – als Gesamtsystem

betrachtet und optimiert

werden.

Fertigungslösungen über die

gesamte Bearbeitungskette

Die EMAG-Gruppe, Aussteller auf der

GrindingHub, bietet eigenen Angaben

zufolge für die gesamte Bearbeitungskette

nach dem Gießprozess Fertigungslösungen

an und könne somit an

12 bayern Metall 2/2024


eigenen Dreh-, Laser- und Schleifmaschinen

die Wechselwirkungen zwischen

den Fertigungsverfahren gezielt

untersuchen. Um die Zusammenhänge

von Ursache und Wirkung zwischen

den Einstell- und Ergebnisgrößen zu

verstehen, arbeiten nach Angaben von

Jannik Röttger Konstruktion, Fertigungstechnik

und Materialwissenschaften

in Forschung und Entwicklung

interdisziplinär zusammen. Eingebunden

sind dabei auch externe Experten,

wie etwa Wissenschaftler der RWTH

Aachen, und Schichtsystementwickler

der Firma HPL Technologies, eines

Start-ups der RWTH Aachen.

Von den Vorteilen einer interdisziplinären

und unternehmensübergreifenden

Zusammenarbeit ist auch Michael

Wöhrle überzeugt, Leiter Forschung

und Entwicklung bei Supfina Grieshaber,

Wolfach. Das Unternehmen stieg

bereits 2019 in die Prozessentwicklung

zum Schleifen hartstoffbeschichteter

Bremsscheiben ein. „Ein enger Schulterschluss

mit den Entwicklungspartnern

erschien uns von Beginn an als

die einzige Chance, den Anforderungen

durch Euro 7, die von der EU formuliert

wurden, in dem geforderten

Zeitraum zu erreichen“, sagt Wöhrle.

„Wir mussten uns in den Prozess hineindenken,

mussten hinterfragen,

welche Ideen und Gedanken etwa

ein Pulverhersteller hat, worauf

Beim Laserbeschichten

von Bremsscheiben

wird ein spezielles

Metallpulver (häufig

mit Karbiden) mit hoher

Vorschubgeschwindigkeit

und hoher

Laserleistung auf

die Bremsscheibe aufgetragen.

(Foto: EMAG)

man sich bei den unterschiedlichen Beschichtungsverfahren

einstellen muss

und letztlich: Was ist realistisch, was

scheidet eher aus, weil es für den Massenmarkt

schlicht zu teuer ist?“

Supfina sei technologieoffen unterwegs,

stelle sich aber vor allem auf das

Laserauftragsschweißen und das Cold

Spray (Kaltgasspritzen-)verfahren ein.

Mit den Beschichtungsspezialisten habe

man ich anfangs nahezu wöchentlich

getroffen. „Wir erleben eine nie

dagewesene Innovationsgeschwindigkeit“,

sagt Wöhrle. Als Belastung werde

jedoch die ständige Ungewissheit

empfunden, ob und welche Änderungen

der Gesetzgeber noch plane. Keinen

Zweifel ließ Wöhrle indes daran,

dass er die Reduzierung der Feinstaubbelastung

grundsätzlich als absolut

notwendig erachtet, für die menschliche

Gesundheit ebenso wie für die

Umwelt, und räumt dabei ein: „Ohne

die Regulierungsbestrebungen wären

wir noch nicht so weit.“

Doppelseitenschleifen als

wirtschaftliches Maschinenkonzept

In Europa werden jährlich knapp 100

Millionen Bremsscheiben produziert,

von denen etwa die Hälfte an Fahrzeughersteller

geht, die andere Hälfte

für den Ersatzteilmarkt bestimmt ist.

Experten gehen davon aus, dass die

Feinstaub reduzierende, umweltfreundliche

Bremsscheibe von der Fahrzeugindustrie

Milliardeninvestitionen fordert.

„Bislang waren manche Bremsscheiben

so günstig, dass sie in Tonnen

abgerechnet wurden“, sagt Michael

Wöhrle. „Jetzt kommen teure Rohstoffe

und Prozesse hinzu und damit die Herausforderung,

ein für den Massenmarkt

taugliches Produkt zu entwickeln.“ Bei

den Maschinenherstellern ist das Doppelseitenschleifen

erste Wahl, weil es

laut Wöhrle die zeitgleiche Bearbeitung

beider Reibring-Flächen, hohen Durchsatz

und kurze Taktzeiten gewährleistet.

Supfina stellte jüngst mit der Planet

BD eine neue Maschine vor, die bereits

bei renommierten Kunden im Einsatz

ist. Dabei handelt es sich um eine

Schleifmaschine, wie Michael Wöhrle

betont, die für ein einziges Produkt,

nämlich die Bremsscheibe der Zukunft

entwickelt wurde.

Auf diesem Maschinentyp werden in

Zukunft auch Bremsscheiben für Elektroautos

bearbeitet. Bei reinen Elektrofahrzeugen

wird die Bremse zwar weitaus

seltener und weniger kräftig betätigt,

weil die Rekuperation des Motors

oft eine ausreichende Bremswirkung

entfaltet. Dafür besteht die Gefahr,

dass das „gelangweilte“ Bremssystem

gerade unter schlechten Witterungsbedingungen

anfängt zu rosten. Beschichtete

Bremsscheiben können

auch dieses Problem lösen. Supfina-

Entwicklungschef Michael Wöhrle geht

davon aus, dass sich die Beschichtung

auf die etwas geringeren Anforderungen

an die Bremsleistung und die Anzahl

von Bremszyklen anpassen lässt.

Teure Bestandteile in den Beschichtungen

werden reduziert oder ersetzt und

so ein etwas kostengünstigeres, wenn

auch nicht ganz so leistungsstarkes

System verfolgt. Darauf dürften die

Schleifexperten nach dem Euro-

7-Stresstest dann auf jeden Fall

bestens vorbereitet sein.

(Autorin: Cornelia Gewiehs,

Fachjournalistin, Rotenburg)

Jannik Röttger wechselte kürzlich

von der RWTH Aachen als neuer

Leiter Technologie Schleifen zur

EMAG Maschinenfabrik. Der Schleifexperte

leitet zudem die Schleiftagung

in Stuttgart-Fellbach.

(Foto: EMAG)

Michael Wöhrle, Leiter Forschung und

Entwicklung bei Supfina Grieshaber,

erlebt in der Entwicklung hartstoffbeschichteter

Bremsscheiben eine „nie

da gewesene Innovationsgeschwindigkeit“.

(Foto: Supfina)

bayern Metall 2/2024 13


Virtuell und schnell zur perfekten Steigleiter

Munk Günzburger Steigtechnik präsentiert den ersten Steigleiter-Konfigurator

mit individueller Wandsimulation

Nie hatten Planer und Anwender es einfacher, die perfekte Steigleiter für

das eigene Gebäude zu entwerfen. Sie können dafür ab sofort den neuen

Steigleiter-Konfigurator der Munk Günzburger Steigtechnik nutzen. Dieser

führt sie unter www.steigtechnik.de/konfigurator Schritt für Schritt

mit 3D-Anzeige in Echtzeit zur idealen Lösung. Und das besonders realitätsnah,

denn das neue Tool der Munk Günzburger Steigtechnik ist der

erste Steigleiter-Konfigurator überhaupt, der über eine integrierte Fassadensimulation

verfügt. Dadurch lassen sich Wand- und Dachflächen exakt

modellieren, mit allen Störkonturen abbilden und in der Konfiguration

berücksichtigen. Die Munk Günzburger Steigtechnik bietet den Planenden

von der Projektierung über die Beratung, einer schnellen Lieferung

bis hin zur Montage einen Rundum-Sorglos-Service aus einer Hand –

egal, ob analog oder digital über den Konfigurator.

„Für maximale Sicherheit beim Aufund

Abstieg muss jede Steigleiter genau

auf ihren Einsatzort und -zweck

abgestimmt sein. Mit unserem neuen

Steigleiter-Konfigurator bieten wir unseren

Kunden jetzt die Möglichkeit, die

Planung so detailgetreu und genau wie

möglich umzusetzen und auch selbst

in die Hand zu nehmen“, sagt Ferdinand

Munk, Inhaber und Geschäftsführer

der Munk Group.

Highlight auf dem digitalen Weg zur

ortsfesten Steigleiter ist dabei die realitätsnahe

Wandsimulation, die es erstmals

überhaupt in einem Konfigurator

für Steigleitern gibt: Mit ihr kann der

Anwender die jeweiligen Flächen originalgetreu

nachbauen und sämtliche

Störkonturen wie Fenster, Simse und

Rohre gleich berücksichtigen. „Diese

Wandmodellierung ist wirklich einzigartig

und damit setzen wir auf dem digitalen

Weg zur Steigleiter eine echte

Benchmark, was die Anwenderfreundlichkeit

angeht. Präzise Wandnachmodellierung

trifft hier auf normenkonforme

Sicherheit. Das ist in der Tat ein

ganz neuer Standard“, so Munk. Wie

einfach der neue Steigleiter-Konfigurator

zu bedienen ist, zeigt das Infovideo

unter https://steigtechnik.de/slkonf.

Der Konfigurator denkt mit

Im Konfigurationsprozess denkt das

Tool der Munk Günzburger Steigtechnik

mit und schlägt unter anderem die

passenden Wandanker für die Befestigung

vor. Braucht es zudem Ausstiegshilfen

oder Zugangssicherungen? Mit

wenigen Klicks lassen sich dank des

umfangreichen Steigleitersortiments

nahezu alle Anforderungen realisieren.

Im Konfigurator kann der Anwender

gleich auch die Innovationen im Steigleiter-Sortiment

der Munk Günzburger

Steigtechnik einplanen, wie zum Beispiel

den neuen Wandhalter für Blechfassaden.

Mit ihm lassen sich Steigleitern

direkt auf der Blechfassade montieren,

sodass die Gebäudehülle nicht

geöffnet werden muss, um die Leiter

am darunterliegenden Mauerwerk zu

befestigen. Mit dem ebenfalls neuen

Montagesatz „Ballast“ können Attika-

Überstiege durchdringungsfrei auf der

Abstiegsseite auf dem Dach aufgestellt

werden – komplett ohne Bohren. Klar,

dass Anwender bei der Montage so

Vom Webbrowser an die Fassade:

Mit dem neuen Steigleiter-Konfigurator

ge stalten Planer und Anwender ihre

perfekte Steigleiter. Als erster Steigleiter-Konfigurator

überhaupt verfügt

das neue Tool der Munk Group über

eine individuelle und realitätsnahe

Wandsimulation.

(Fotos: Munk Günzburger Steigtechnik)

14 bayern Metall 2/2024


Steigleitern der Munk Günzburger

Steigtechnik von jeher im modularen

Baukastensystem konzipiert. So lassen

sie sich besonders einfach planen

und konfigurieren. Anwender können

für ihre neuen Steigleitern aus den

Materialien Stahl verzinkt, Edelstahl

und Aluminium, sowie einer Vielzahl

an möglichen Ausstattungen wie

Wandhaltern oder Zugangssicherungen

wählen. Ein optimiertes Montagesystem

bietet nicht nur eine schnellere

Montagezeit, sondern mit einer hochstabilen

Befestigungstechnik auch ein

Plus an Sicherheit. Flankierend zum

Konfigurator finden Planer, Architekten

und Ingenieure Planungshilfen unter

www.steigtechnik.de/planungshilfen.

Die Steigleitern der Munk Günzburger Steigtechnik lassen sich hochindividuell an den Einsatzzweck

und -ort anpassen.

nicht nur ihr Gebäude schützen, sondern

auch Zeit und Geld sparen.

Toll für Planer: Die innovative 3D-Planung

gibt nicht nur einen realistischen

Überblick der Steigleiter an der modellierten

Wand, die grafischen Darstellungen

lassen sich auch in gängige

Formate exportieren und somit in anderen

Planungsprogrammen weiterverwenden.

Fein raus sind auch alle,

die ein Großprojekt planen, denn mit

dem Konfigurator lassen sich mehrere

Steigleiteranlagen in einem Angebot

zusammenfassen.

Völlig flexibel

So einfach geht’s in der Praxis: Nach

der Konfiguration kann der Anwender

seinen Entwurf als 3D-Planung abspeichern

und später bei Bedarf mit einem

Berater der Munk Günzburger Steigtechnik

die Feinheiten ausarbeiten

oder direkt ein Angebot anfordern. Das

Sofort-Angebot kommt nach Abschluss

der Konfiguration automatisch

per Mail. „Am Ende entscheidet der

Nutzer immer selbst, ob er seine Steigleiter-Lösung

völlig selbstständig plant,

oder mit unserer Unterstützung. Wir

stehen ihm in jedem Fall mit Rat und

Tat zur Seite und besprechen Details

gerne auch direkt vor Ort. Die persönliche

Beratung ist ja die Stärke unseres

Außendienstteams“, so Munk.

Alles aus einer Hand

Über die gesamte Projektierung mit

Lieferung bis hin zur Montage (durch

die Dienstleistungssparte Munk Service)

begleitet die Munk Günzburger

Steigtechnik ihre Kunden. Bei außergewöhnlichen

Anforderungen kümmern

sich die Munk-Projektspezialisten

auch um die professionelle Koordination

und Abwicklung mit weiteren

Projektpartnern und Lieferanten. Wichtig

ist: Nach der Bestellung soll sich

der Kunde um nichts mehr kümmern

müssen. „Wir bieten ihnen eine echte

„Alles aus einer Hand“-Lösung. Unser

ausgereiftes System, unser Know-how

in der Beratung und die schnelle Lieferzeit

sind in dieser Form wirklich einzigartig.

Darauf bin ich besonders

stolz“, sagt der Inhaber und Geschäftsführer.

Konfiguration im Baukastensystem

Egal, ob man im Not- oder Brandfall

schnell das Gebäude verlassen oder

generell einen sicheren Auf- und Abstieg

auf Dächern, Silos, Maschinen

und Anlagen gewährleisten muss: Die

Konfigurationsmöglichkeiten für ortsfeste

Steigleitern sind bei der Munk

Günzburger Steigtechnik so vielseitig

wie ihre Einsatzzwecke. Um für jedes

Gebäude und jeden Zweck flexibel die

richtige Lösung zu schaffen, sind die

Steigleitern aus Günzburg sind „Made

in Germany“ und bauartgeprüft nach

DIN 18799-1, DIN EN ISO 14122-4 und

DIN 14094-1. Sie entsprechen den

Technischen Regeln für Arbeitsstätten

ASR A1.8 und dem geltenden DGUV-

Regelwerk. Alle Modelle haben 15 Jahre

Garantie und sind jederzeit aus dem

Lagervorrat lieferbar.

bayern Metall 2/2024 15


STEUERN & FINANZEN

Eine sichere Zukunft mit dem Deutschen HandwerkerSchutz

Die deutschlandweiten Überschwemmungen

zu Beginn

des Jahres 2024 und die

allgemeine Häufung der

Naturkatastrophen

haben bewiesen: Es

wird zunehmend wichtiger,

sich auf die Launen

der Natur vorzubereiten

und Hab und Gut

ausreichend zu versichern

– auch als Handwerksbetrieb!

Passender Schutz mit der

Gewerbeabsicherung

Bisher wurde die Gewerbeversicherung

eher als Pflichtversicherung angesehen,

um gesetzliche Anforderungen

zu erfüllen. Durch die Häufung

neuer Schadensarten wie beispielsweise

durch den Klimawandel verursachte

Unwetterkatastrophen ist eine

passende Gewerbeversicherung und

ein damit einhergehender innovativer

Rund-Um-Schutz jedoch wichtiger

denn je.

Münchener Verein: Aus dem Handwerk.

Für das Handwerk.

Neben einer leistungsstarken Versicherung

ist hier auch ein verlässlicher

Partner im Schadensfall essenziell. Mit

mehr als 100 Jahren Erfahrung hat der

Münchener Verein als langjähriger

Partner des Handwerks eine umfangreiche

Expertise in der Absicherung

von Handwerksbetrieben. Diese Fachkenntnis

wurde genutzt, um den Deutschen

HandwerkerSchutz zu entwickeln:

Ein Versicherungsprodukt, das

sich durch Transparenz, Bedürfnisorientierung

und Flexibilität auszeichnet.

Der Deutsche HandwerkerSchutz

Der Deutsche HandwerkerSchutz des

Münchener Verein setzt sich aus fünf

starken Kernprodukten zusammen:

die Betriebshaftpflicht-, Geschäftsinhalts-,

Geschäftsgebäude-,

die Elektronikversicherung

und – jetzt neu

– die Maschinenversicherung.

Handwerksbetriebe

haben dabei die Möglichkeit,

alle Kernprodukte

zusammen abzuschließen

oder sie individuell nach ihrem

spezifischen Bedarf zusammenzustellen.

Die neue Maschinenversicherung

Da das Metall-Gewerk auf

hochtechnische und somit meist teure

Maschinen angewiesen ist, ist die neue

Maschinenversicherung gerade für die

Metallbranche interessant. Dabei ist es

egal, ob es sich um mobile oder stationäre

Maschinen handelt – die Maschinenversicherung

des Münchener Verein

bietet bestmöglichen Versicherungsschutz

bei sämtlichen

Schäden. Selbstverständlich

wird bei der Regulierung

auch der technologische

Fortschritt der Maschinen

mitbeachtet.

Mehr dazu unter www.

muenchener-verein.de/dhs

Oder kontaktieren Sie Ihren

Ansprechpartner beim

Münchener Verein:

Mansoer Weigert – Vorstandsbevollmächtigter

Geschäftsbereich Handwerk

Tel. 089 5152-2580, E-Mail: weigert.

mansoer@muenchener-verein.de

Münchener Verein

Pettenkoferstraße 19

80336 München

info@muenchener-verein.de

www.muenchener-verein.de

Foto: sata_production/AdobeStock

16 bayern Metall 2/2024


ARBEITS- & SOZIALRECHT

Erschütterung des Beweiswerts von

Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen

Sitzungsergebnis

Der Beweiswert von (Folge-)Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen kann

erschüttert sein, wenn der arbeitsunfähige Arbeitnehmer nach Zugang

der Kündigung eine oder mehrere Folgebescheinigungen vorlegt, die

passgenau die Dauer der Kündigungsfrist umfassen, und er unmittelbar

nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses eine neue Beschäftigung

aufnimmt.

Der Kläger war seit März 2021 als Helfer

bei der Beklagten beschäftigt. Er

legte am Montag, dem 2. Mai 2022, eine

Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung

für die Zeit vom 2. bis zum 6. Mai 2022

vor. Mit Schreiben vom 2. Mai 2022,

das dem Kläger am 3. Mai 2022 zuging,

kündigte die Beklagte das Arbeitsverhältnis

zum 31. Mai 2022. Mit Folgebescheinigungen

vom 6. Mai 2022 und

vom 20. Mai 2022 wurde Arbeitsunfähigkeit

bis zum 20. Mai 2022 und bis

zum 31. Mai 2022 (einem Dienstag)

bescheinigt. Ab dem 1. Juni 2022

war der Kläger wieder arbeitsfähig

und nahm eine neue Beschäftigung

auf. Die Beklagte

verweigerte die Entgeltfortzahlung

mit der Begründung, der

Beweiswert der vorgelegten

Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen

sei erschüttert. Dem

widersprach der Kläger, weil die

Arbeitsunfähigkeit bereits vor

dem Zugang der Kündigung bestanden

habe. Die Vorinstanzen haben

der auf Entgeltfortzahlung gerichteten

Klage für die Zeit vom 1. bis

zum 31. Mai 2022 stattgegeben.

Die Revision der Beklagten hatte teilweise

– bezogen auf den Zeitraum vom

7. bis zum 31. Mai 2022 – Erfolg. Ein

Arbeitnehmer kann die von ihm behauptete

Arbeitsunfähigkeit mit ordnungsgemäß

ausgestellten ärztlichen

Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen

nachweisen. Diese sind das gesetzlich

vorgesehene Beweismittel. Deren Beweiswert

kann der Arbeitgeber erschüttern,

wenn er tatsächliche Umstände

darlegt und ggf. beweist, die

Foto: mpix-foto/AdobeStock

fenden Kündigungsfrist ausgestellt

werden, zutreffend davon ausgegangen,

dass für die Erschütterung des

Beweiswerts dieser Bescheinigungen

nicht entscheidend ist, ob es sich um

eine Kündigung des Arbeitnehmers

oder eine Kündigung des Arbeitgebers

handelt und ob für den Beweis der Arbeitsunfähigkeit

eine oder mehrere Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen

vorgelegt

werden. Stets erforderlich ist al-

nach einer Gesamtbetrachtung Anlass

zu ernsthaften Zweifeln an der Arbeitsunfähigkeit

des Arbeitnehmers geben.

Hiervon ausgehend ist das Landesarbeitsgericht

bei der Prüfung des Beweiswerts

von Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen,

die während einer laulerdings

eine einzelfallbezogene Würdigung

der Gesamtumstände. Hiernach

hat das Berufungsgericht richtig erkannt,

dass für die Bescheinigung vom

2. Mai 2022 der Beweiswert nicht erschüttert

ist. Eine zeitliche Koinzidenz

zwischen dem Beginn der Arbeitsunfähigkeit

und dem Zugang der Kündigung

ist nicht gegeben. Nach den getroffenen

Feststellungen hatte der Kläger

zum Zeitpunkt der Vorlage der Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung

keine

Kenntnis von der beabsichtigten Beendigung

des Arbeitsverhältnisses, etwa

durch eine Anhörung des Betriebsrats

nach § 102 Abs. 2 Satz 4 BetrVG. Weitere

Umstände hat die Beklagte nicht dargelegt.

Bezüglich der Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen

vom 6. Mai 2022

und vom 20. Mai 2022 ist der Beweiswert

dagegen erschüttert. Das Landesarbeitsgericht

hat insoweit nicht ausreichend

berücksichtigt, dass zwischen

der in den Folgebescheinigungen

festgestellten passgenauen Verlängerung

der Arbeitsunfähigkeit und

der Kündigungsfrist eine zeitliche

Koinzidenz bestand und der

Kläger unmittelbar nach Beendigung

des Arbeitsverhältnisses

eine neue Beschäftigung

aufgenommen hat. Dies hat zur

Folge, dass nunmehr der Kläger

für die Zeit vom 7. bis zum

31. Mai 2022 die volle Darlegungs-

und Beweislast für das

Bestehen krankheitsbedingter Arbeitsunfähigkeit

als Voraussetzung

für den Entgeltfortzahlungsanspruch

nach § 3 Abs. 1 EFZG trägt. Da das

Landesarbeitsgericht – aus seiner Sicht

konsequent – hierzu keine Feststellungen

getroffen hat, war die Sache insoweit

zur neuen Verhandlung und Entscheidung

an das Landesarbeitsgericht

zurückzuverweisen.

Bundesarbeitsgericht, Urteil vom

13. Dezember 2023 – 5 AZR

137/23 – Vorinstanz: Landesarbeitsgericht

Niedersachsen, Urteil

vom 8. März 2023 – 8 Sa 859/22 –

bayern Metall 2/2024 17


BUNDESVERBAND AKTUELL

Artikeldienst Technik

Neue Geländer-Richtlinie 2023 veröffentlicht

Neu: Verankerung in Holz, Erläuterungen zu Balkonen mit Photovoltaikanlagen, FAQs

Der Bundesverband Metall (BVM)

hat seine Geländer-Richtlinie aus

dem Jahr 2019 überarbeitet und

neu aufgelegt. Neu sind u. a. die

Kapitel Verankerung in Holz, Erläuterungen

zu Balkonen mit Photovoltaikanlagen

sowie eine praxisorientierte

FAQ-Liste, die von

einem Experten-Team zusammengestellt

wurde.

Was ist neu?

• Verankerung in Holz: Immer mehr

Metallbauer verankern Geländer

auch in Holz, daher wurde dieser

Verankerungsgrund bei den

konstruktiven Anforderungen mit

einem eigenen Kapitel aufgenommen.

Seit Einführung der Eurocodes

werden der Holzbau und die

Anschlüsse in Holz in DIN EN 1995

geregelt. Die Änderungen werden in

der Richtlinie beschrieben.

• 16 unterschiedliche Landesbauordnungen

regeln in Deutschland die

Herstellung von Geländern an Treppen

und Balkonen. Diese Bauordnungen

werden regelmäßig geändert

und angepasst. In der Geländer-

Richtlinie werden die aktuellen Angaben

übersichtlich dargestellt.

• Balkone mit Photovoltaikanlagen:

Im Zuge der Energiewende kann es

erstrebenswert sein, Photovoltaikanlagen

als Geländerfüllungen oder

sogar volleingespannte VSG-Elemente

der Kategorie B nach DIN

18008-4 anzuordnen. Daher wurde

im Kapitel Geländerfüllungen

Erläuterungen beim Einsatz von

Photovoltaikanlagen aufgenommen.

• FAQs: Ein Experten-Team aus

Verband und Industrie hat in dieser

Richtlinie aktuelle Fragen aufgenommen,

die häufig gestellt werden.

Die neue Richtlinie, an der Metallbauer

und die Hersteller von Werkstoffen und

Bauteilen aus der Industrie gemeinsam

intensiv gearbeitet haben, sorgt dafür,

dass Metallbauer, Architekten und Planer

mit einem Griff alle Informationen

finden, die für die Planung und Ausführung

relevant sind. Ganz gleich in welchem

Bundesland gebaut wird. Für die

Rechtssicherheit und als Planungshilfe

erleichtert dieses Werk nicht nur die

Arbeit, sondern ist auch eine gute Gesprächsgrundlage

für alle am Bau Beteiligten,

um zu attraktiven und vor allem

gesetzeskonformen Lösungen zu

kommen.

Bestellung: www.metallportal.de

Hinweis zur Bestellung: Eine Neuregistrierung

für Innungsmitglieder ist nicht

erforderlich. Die bekannten Zugangsdaten

von metallundmehr.net oder metallhandwerk.de

gelten ebenfalls auf

metallportal.de. Einfach mit Mitgliedsnummer

einloggen und von den Vorteilen

als Innungsmitglied profitieren.

Der Fachverband Metall Bayern bietet am 18. April 2024, 08:30 bis

16:00 Uhr im ABZ Garching dies bezüglich ein umfassendes Seminar an.

Infos und Anmeldung unter ende@fachverband-metall-bayern.de

oder 089 2030077-48.

18 bayern Metall 2/2024


Artikeldienst Technik

Schweißrauche – Aufnahme in die Krebsrichtlinie –

Aktueller Stand

Regelmäßig findet eine Anpassung

der europäischen Krebsrichtlinie

(CMRD – Carcinogens, Mutagens

or Reprotoxic substances Directive)

statt. Das geschieht im Einflussbereich

der Generaldirektion Beschäftigung

(DG EMPL).

Eingerichtet ist dazu ein Beratender

Ausschuss für Sicherheit und Gesundheit

der Beschäftigten (ACSH), der 81

Mitglieder hat, je ein Vertreter von Behörden,

Arbeitgebern und Arbeitnehmern

pro Mitgliedsland. Aus diesem

beratenden Ausschuss heraus ist eine

Ständige Arbeitsgruppe für Chemikalien

(WPC) mit 15 Mitgliedern gebildet,

je fünf Vertreter von Behörden, Arbeitgebern

und Arbeitnehmern.

Sollen neue Stoffe in den Anhang I der

Krebsrichtlinie aufgenommen werden,

geschieht dies in einem neuerdings

neunstufigen Verfahren, angefangen bei

der Auswahl der Stoffe, einer wissenschaftlichen

Empfehlung, Konsultation

mit den Sozialpartnern bis hin zu Folgenabschätzung,

Entwurf des Rechtstextes,

Trilogverfahren und schließlich

die Veröffentlichung im Amtsblatt.

Bezüglich der Schweißrauche hieß es

zunächst, dass diese insgesamt als

krebserregend eingestuft werden sollen,

was wenig zielführend ist, weil es

Verfahren und Werkstoffe gibt, bei denen

keine krebserregenden Stäube

freigesetzt werden. Im WPC hatte sich

eine differenzierte Betrachtung durchgesetzt.

Die entsprechende WPC-Stellungnahme

wurde vom ACSH am

22.09.2023 beraten und verabschiedet.

Danach würde der Eintrag wie

folgt lauten:

Dipl.-Ing. Karsten Zimmer

Gewerbespezifische

Informationstransferstelle beim

Bundesverband Metall, Essen.

Schweißtätigkeiten mit Exposition

gegenüber Stoffen, die nach

Anhang I der CLP-Verordnung

KMR-Kategorie 1A/1B sind

CLP-Verordnung (Classification,

labelling and packaging of substances

and mixtures): regelt die

Einstufung und Kennzeichnung

von gefährlichen Stoffen und Gemischen

KMR-Stoffe: Krebserzeugende

bzw. karzinogene, keimzellmutagene

(erbgutverändernde) und reproduktionstoxische

(fortpflanzungsgefährdende)

Stoffe Kategorie

1A: nachgewiesenermaßen

krebserzeugend beim Menschen

Kategorie 1B: erwiesenes Tierkanzerogen

mit möglicher Übertragbarkeit

auf den Menschen

Ein Grenzwert für Schweißrauche ist

danach nicht vorgesehen. Der Eintrag

hat das Ziel, ein gesteigertes Bewusstsein

dafür zu schaffen, dass bei

schweißtechnischen Tätigkeiten Gefahrstoffe

entstehen können, die krebserzeugend

sind. Bereits heute gelten

für verschiedene, in Schweißrauchen

vorkommende Stoffe Einzelgrenzwerte.

Mit der Verabschiedung im ACSH ist

eine Empfehlung an die Kommission

ausgesprochen worden. Die DG EMPL

soll eine Orientierungshilfe erarbeiten,

aus der hervorgeht, welche Verfahren

und welche Werkstoffe zur Entstehung

von krebserzeugenden Gefahrstoffen

führen und welche nicht.

Mittlerweile befindet sich das Verfahren

zwischen den Stufen 6 und 7, soll

heißen, aktuell wird die Folgenabschätzung

von der Kommission erstellt,

um daraus dann den Rechtstext

zu entwerfen. Mit dem Entwurf des

Rechtstextes ist in der ersten Jahreshälfte

2024 zu rechnen, mit der Veröffentlichung

im Amtsblatt frühestens in

der ersten Jahreshälfte 2026.

Für den Umgang mit Schweißrauchen

in Deutschland würde sich aller Voraussicht

nach nichts ändern. Werden

die Trilogverhandlungen im Sinne der

TRGS 528 geführt, was beabsichtigt

ist, dann würde sich bezüglich der Gefahrstoffverordnung

oder Maßnahmen

in den Betrieben nichts ändern. TRGS

528 würde weiterhin gelten und müsste

auch nicht geändert werden.

Konkrete Hilfestellung gibt es heute

bereits mit dem Schweißrauchminderungsprogramm

(DGUV Information

209-096). https://publikationen.dguv.

de/widgets/pdf/download/article/4732.

Foto: somchai20162516/KI/AdobeStock

bayern Metall 2/2024 19


Artikeldienst Technik

Korrosionsschutz – Geplante Änderungen in der ZTV-ING

Die Zusätzlichen Technischen Vertragsbedingungen

und Richtlinien

für Ingenieurbauten (ZTV-ING)

gelten für den Bau und die Erhaltung

von Ingenieurbauwerken im

Zuge von Straßen und Wegen.

Zuständig ist das Referat StB 24 im

Bundesministerium für Digitales

und Verkehr (BMDV).

Das BMDV hat für den Korrosionsschutz

mit Beschichtungssystemen einen

Philosophiewechsel initiiert. Darin

spiegeln sich insbesondere Forderungen

nach wirtschaftlicheren und nachhaltigeren

Produkten, Verfahren und

Anwendungen wider. Realisiert werden

soll eine Verlängerung der Erneuerungszyklen

für Beschichtungsstoffe

auf möglichst 50 Jahre und darüber

hinaus, um damit einen Beitrag zur

Ressourcenschonung zu leisten und

zugleich wirtschaftliche Vorteile zu erzielen.

Die Regelungen der DIN EN ISO

12944-6 werden damit bewusst weit

übertroffen.

Das Bundesministerium für Digitales

und Verkehr (BMDV) hat beschlossen,

auf Basis von bewährten Bindemitteln

neue leistungsfähigere Beschichtungsstoffe

zu entwickeln und für eine breite

Anwendung zuzulassen. Fixiert ist das

im neuen Blatt 100. Das neue Beschichtungssystem

ist eine konsequente

Weiterentwicklung der zweikomponentigen

Beschichtungsstoffe

auf Epoxidharz- und Polyurethangrundlage

nach den Blättern 87, 94, 95

und 97. Anders als bei den bewährten

TL-Blättern mit Richtrezepturen, zielt

Blatt 100 auf die Erfüllung von Leistungsanforderungen

der jeweiligen

Systeme, wobei die Zusammensetzung

der Stoffe weitestgehend den

Herstellern überlassen bleibt.

Mit der aktuellen Ausgabe der ZTV-

ING 4-3 sowie der Technischen Lieferbedingungen

(TL) und Technischen

Prüfvorschriften (TP) KOR-Stahlbauten

vom Januar 2022 befindet sich das

Blatt 100 zunächst für die Applikation

auf Stahl in der Erprobungsphase.

Die Entwicklung des Regelwerkes insgesamt

ist aber mittlerweile so weit

fortgeschritten, dass das BMDV über

die geplanten Änderungen informiert

hat. Um die endgültige Fassung von

Blatt 100 für eine breite Anwendung zu

qualifizieren, ist eine inhaltliche Erweiterung

der in der Erprobung befindlichen

Anforderungen des Blattes 100

mit jeweiligen Systemvarianten erforderlich.

Die Umsetzung erfolgt in modularisierter

Form wie folgt:

Modul A (Basismodul):

Korrosionsschutzsystem auf Stahl

Modul B:

Korrosionsschutzsystem auf Stahl

mit oberflächentoleranter Grundbeschichtung

Modul C:

Korrosionsschutzsystem auf Feuerverzinkung

Modul D:

Korrosionsschutzsystem auf Spritzverzinkung

(Thermisch gespritzte

Zinküberzüge)

Für die Prüfung und Listung der Beschichtungsstoffe

bildet das Modul A

die Voraussetzung für die optionalen

Module B, C und D. Um die Prüfkosten

für die optionalen Module möglichst

niedrig zu halten, werden bestandene

Prüfungen aus dem Modul A angerechnet.

Für den Bereich der Bundesfernstraßen

soll das Korrosionsschutzsystem

nach Blatt 100 als neues Standardkorrosionsschutzsystem

eingeführt werden.

Gleichzeitig werden dann die im

Anhang A der ZTV-ING 4-3 aufgeführten

Blätter 87, 89, 91, 92, 93, 94, 95

und 97 zurückgezogen. Mit dem modularen

Aufbau des Blattes 100 entstehen

Synergieeffekte. Es wird zu einer

Verringerung von TL-Blättern kommen.

Damit einher geht eine Vereinfachung

der Planungs- und Ausschreibungspraxis.

Die Neuausgabe der ZTV-ING 4-3 sowie

der TL und der TP KOR-Stahlbauten

wird voraussichtlich im Jahr 2025

erfolgen. Nach einer Übergangsfrist

von einem Jahr soll dann anstelle der

zuvor genannten zurückzuziehenden

TL-Blätter nur noch das Blatt 100 ausgeführt

werden.

Foto: Jamrooferpix/AdobeStock

Autor: Dipl.-Ing. Karsten Zimmer

Gewerbespezifische Informationstransferstelle

beim Bundesverband Metall, Essen.

20 bayern Metall 2/2024


Artikeldienst Technik

Konformität der Allgemeintoleranzen

ISO GPS: Bei über 140 Normen(tei -

len) im Standardisierungskomplex

der Geometrischen Produktspezifikation

und -prüfung

kann der Einstieg in das Thema

schwerfallen. Doch die Komplexität

beginnt bereits bei den

Allgemeintoleranzen. Fand bis

Ende 2022 noch die DIN ISO 2768

in ihren Teilen -1 und -2 Anwendung,

gelten heute DIN EN ISO

22081 und DIN 2769 als GPSkonform

und aktuell.

Geltungsbereich und Logik der

Allgemeintoleranzen

Der Bundesverband Metall liefert mit

einem Schaubild einen kompakten

Überblick über den aktuellen Stand der

alten und neuen Allgemeintoleranzen.

Durchgestrichene Inhalte sind nonkonform

mit dem Allgemeintolerierungskonzept

nach DIN EN ISO 22081. Für

DIN ISO 2768-1 bedeutet das, dass

die Allgemeintoleranzen nur für diejenigen

Längen und Winkelmaße Anwendung

finden, die Größenmaße und damit

keine Abstände sind.

Die geplante Überarbeitung der ISO

2768-1 (im Sinne der ISO GPS-Konformität)

soll in der deutschen Übernahme

die noch aktuelle DIN ISO 2768-1

ersetzen. Eine neue DIN EN ISO 2768

könnte zusätzlich zur oder anstatt der

nationalen Lösung DIN 2769 Tabellenwerte

für die allgemeine Größenmaßspezifikation

liefern.

Kostenfreie Arbeitshilfen zum

Download

Innungsmitglieder können dieses

Schaubild sowie weitere GPS-Arbeitshilfen

kostenfrei im Metallportal (www.

metallportal.de/shop/technik/richtlinien-regelwerke/)

abrufen.

Informationsveranstaltungen

und Seminare

Für 2024 sind kostenlose Informationsveranstaltungen

zum Thema „ISO

GPS: Was ist das?“ geplant. Am

20.02.2024 und 04.04.2024 erhalten

Interessierte in jeweils 30 Minuten Antworten

auf die Fragen „Was ist ISO

GPS?“, „Warum sollte mich das interessieren?“

und „Wie gehe ich mit dem

Thema um?“. Außerdem erfahren sie

von Möglichkeiten weiterführende Unterlagen

zu erhalten und sich für tiefergehende

Seminare anzumelden.

Einen umfassenderen Einblick bietet

das Online-Seminar „ISO GPS:

„Grundlagen der Geometrischen Produktspezifikation“

am 16.04.2024. Im

bewährten Webinar erhalten die Teilnehmer

einen Überblick über den gesamten

Normen-Komplex der Geometrischen

Produktspezifikation (ISO

GPS). Inhaltliche Schwerpunkte sind

ISO GPS – Konformität der Allgemeintoleranzen (Stand: Dezember 2023)

bayern Metall 2/2024 21


unter anderem Maß-, Form- und Lagetoleranzen,

Modifikatoren und Indikatoren,

Größenmaße und theoretisch exakte

Maße, sowie die Unterscheidung

zwischen dem Unabhängigkeits- und

Hüllprinzip. Im Anschluss werden die

Teilnehmer in der Lage sein, selbstständig

GPS-Spezifikationen zu identifizieren,

in den Grundlagen zu interpretieren

und die Normen der Geometrischen

Produktspezifikation und -prüfung

im ISO-GPS-System einzuordnen.

Wer die neuen Allgemeintoleranzen sicher

anwenden möchte, sollte sich

den Nachmittag des 17.04.2024 freihalten.

Im Online-Seminar „ISO GPS:

Anwendung der neuen Allgemeintoleranzen

nach ISO 22081“ wird das neue

Allgemeintolerierungskonzept vorge-

stellt und Unterschiede zur bisherigen

Vorgehensweise nach DIN ISO 2768

aufgezeigt. Anhand eines Zeichnungsbeispiels

wird die Anwendung der neuen

Allgemeintoleranzen demonstriert

und diskutiert. Im Anschluss werden

die Teilnehmer in der Lage sein, allgemeine

geometrische und Größenmaßspezifikationen

GPSkonform

auf technischen

Zeichnungen zu interpretieren

und im CAD-Modell

zu spezifizieren.

Autor: Thomas Röper (B.Eng.)

ist Technischer Berater in der

Gewerbespezifischen

Informationstransferstelle

beim Bundesverband Metall

in Essen.

Anmeldungen zu den Seminaren

und Info-Veranstaltungen sind unter

www.metallportal.de/

seminare-kongresse/

möglich oder durch

Scannen des folgenden

QR-Codes:

INNUNGSLEBEN

Metallinnung Bad Kissingen/Rhön-Grabfeld

Ehemaliger stellvertretender Obermeister

Klaus Weiß geehrt

Der 6. Dezember 2023 wird

dem ehemaligen stellvertretenden

Obermeister Klaus Weiß

noch eine Weile in Erinnerung

bleiben.

Obermeister Klaus Engelmann überbrachte

im Namen der Metallinnung

Bad Kissingen/Rhön-Grabfeld die

herzlichsten Glückwünsche zum 85.

Geburtstag und überreichte einen Geschenkkorb.

Aber damit nicht genug.

Klaus Engelmann hatte auch noch eine

Urkunde sowie die dazugehörige Ehrennadel

in Silber vom Fachverband

Metall Bayern dabei, mit der die Verdienste

des Jubilars für das Metallhandwerk

gewürdigt wurden, wobei

ihm die Berufsausbildung eine Herzensangelegenheit

war.

Auch der 1. Bürgermeister der Stadt

Bad Neustadt, Michael Werner, hat

es sich nicht nehmen lassen, seinem

früheren Lehrherrn zu dessen

Geburtstag und der Ehrung zu gratulieren.

Wie sich im Laufe des Gesprächs

herausstellte, konnte auch

Herr Werner an diesem Tag Geburtstag

feiern.

(Bild u. Text: Klaus Engelmann)

Von links nach

rechts: Obermeister

Klaus Engelmann,

Jubilar

Klaus Weiß mit

Ehefrau Marianne,

sowie Bürgermeister

Michael

Werner.

22 bayern Metall 2/2024


Metall-Innung MünchenMetall

Richard Sauter feierte 90. Geburtstag

Am 8. Januar 2024 konnte Richard Sauter, angesehener

Schlossermeister aus München, der sich jahrzehntelang

aktiv für die Metall-Innung MünchenMetall engagiert

hat, seinen 90. Geburtstag feiern.

Schon in jungen Jahren übernahm er ehrenamtliche Aufgaben,

darunter Jahre als stellvertretender Obermeister im

Vorstand der Innung. Seine Verdienste erstrecken sich auch

über den Fachverband Metall Bayern, wo er im Vorstand tätig

war und sich große Verdienste um das Handwerk und die

Kollegenschaft erwarb. Anerkennung erfuhr Richard Sauter

2012 mit der Ehrennadel in Silber und 2019 in Gold für sein

jahrzehntelanges Engagement.

Richard Sauter wird nicht nur für sein Fachwissen im Fachbereich

Aufzugbau geschätzt, sondern auch für seine besonnene

Wesensart. Selbst heute sind seine Ratschläge bei

beruflichen und gesellschaft lichen Veranstaltungen der Innung

gefragt.

Zu seinem Geburtstag wünschen wir ihm alles Gute,

vor allem Gesundheit und persönliches Wohlergehen.

OM Michael Dopfer (li.) gratuliert Richard Sauter (re.) im

Namen der MünchenMetall recht herzlich zum 90. Geburtstag.

Metallbauer-Innung Mittelfranken-Süd

Karl Seitz feierte 80. Geburtstag

In robuster Verfassung konnte Ehrenmitglied Karl Seitz

seinen 80. Geburtstag feiern. Der langjährige Schriftführer

der ehemaligen Schmiede-Innung Schwabach-

Roth-Hilpoltstein und der fusionierten Metallbauer-Innung

Mittelfranken-Süd ist noch immer regelmäßiger

Gast bei nahezu allen Innungsveranstaltungen.

Nach Schulausbildung, Lehrzeit und beruflicher Tätigkeit

legte der Jubilar als 32-Jähriger die Meisterprüfung im

Schmiedehandwerk ab und übernahm 1971 das seit 1936

bestehende Unternehmen von seinem Vater, welches heute

sein Sohn Wolfgang führt. Bei Arbeitsspitzen im Betrieb hilft

Karl immer noch aus.

Die Mitglieder der damaligen Schmiede-Innung Schwabach-Roth-Hilpoltstein

wählten ihn bereits im Dezember

1977 zum Schriftführer der Innung. Dieses Amt übte er bis

2018 ohne Unterbrechung aus. Im selben Jahr wurde er einstimmig

zum Ehrenmitglied der Metallbauerinnung Mittelfranken-Süd

ernannt.

Innungsobermeister Hermann Grillenberger gratulierte dem

Jubilar an seinem Ehrentag und dankte ihm für seinen Einsatz

über Jahrzehnte hinweg. Er überbrachte die Glückwünsche

der Metallbauerinnung wünschte ihm für die Zukunft

alles Gute.

(Text u. Foto: Metallbauer-Innung Mittelfranken-Süd)

bayern Metall 2/2024 23


AUS- & FORTBILDUNG

Türantriebe und mehr: Update für Metallbau-Schüler

Metallbau-Schüler der Berufsschule

I, Traunstein konnten sich zu den

neuesten Entwicklungen in den Bereichen

Tür-, Fenster- und Sicherheitstechnik

informieren und ihr

Wissen „updaten“.

Auf Vermittlung der Traunsteiner Metallbaufirma

Fritz Graßl konnte das

Geze-Showmobil für einen halben Tag

für diese Informationsveranstaltung

gewonnen werden. Jürgen Resl, Sales

Engineer der Firma Geze, führte die

Schüler in Kleingruppen durch den

Ausstellungsraum und konnte viele

Fragen zur Funktionsweise von Türschließern,

Türantrieben und Feststellanlagen

samt ihren Ansteuerungselementen

klären.

Foto: Franz Deser

Foto: Metall-Innung

TS-BGL

Automatische Tür- und Fensterlösungen

von GEZE werden vor allem zur

Realisierung von Barrierefreiheit, vorbeugendem

Brandschutz, aber auch

zum Rauch- und Wärmeabzug im

Brandfall eingesetzt. Die digitale Vernetzung

von Fenstern und Türen ermöglicht

zudem eine Gebäudeautomation,

die für mehr Sicherheit, Komfort

aber auch Nachhaltigkeit im Gebäudebetrieb

sorgen kann. „Gerade

jetzt, kurz vor der Abschlussprüfung

war dies für unsere 13. Klasse ein sehr

gewinnbringendes Angebot, das im

Unterricht bereits Gelernte nochmals

zu wiederholen und vor allem zu vertiefen“,

betonte Klassenlehrer, StD Franz

Deser, und bedankte sich bei Herrn

Resl sowie dem „Vermittler“ dieser

Veranstaltung, Metallbaumeister Fritz

Graßl.

(Text: Graßl)

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24 bayern Metall 2/2024


LANDESVERBANDSTAG 2024

METALLHANDWERK

vom 6. bis 8. Juni 2024 in Bayreuth-Kulmbach

Kulmbach erleben

(Fotos: @stadt kulmbach)

Das Rahmenprogramm der Metall-

Innung Bayreuth-Kulmbach anlässlich

des Landesverbandstages 2024

bietet eine Stadtführung durch

Kulmbach mit Besichtigung des

Kulmbacher Badhaus an. Nachmittags

ist eine Führung durch die

Festung Plassenburg im Programm,

wovon wir gesondert in eine

der nächsten Ausgaben berichten

werden.

Hinweis zum

Landesverbandstag:

Die Buchung der Zimmer für die

Übernachtungen erfolgt über die

Hotels direkt. Die Buchung der

Rahmenveranstaltungen erfolgt

über die veranstaltende Innung.

Anmeldeformulare für die Buchung

von Zimmern und Rahmenveranstaltungen

liegen der bayern Metall

bei und werden auf unserer

Homepage www.fachverband-metall-bayern.de

zum Download angeboten.

Wir bitten um Beachtung!

Ein kurzweiliger Spaziergang durch die

Altstadt mit ihren verwinkelten Gassen

bringt das geschichtsträchtige Kulmbach

näher. Die Geschichte und die Gegenwart

Kulmbachs und die Kulmbacher

Lebensart gilt es zu entdecken. Sie

sehen den historischen Marktplatz und

Holzmarkt, den früheren Straßenmarkt

der Oberen Stadt und vieles mehr.

Das Kulmbacher Badhaus

Das Kulmbacher Badhaus – erstmals

urkundlich erwähnt im Jahre 1398,

wurde bis zum 19. Jh. als öffentliche

Badestube genutzt. Nach dem

26.11.1553 erfolgte die Erweiterung

zur heutigen Größe bis zum Jahr 1580.

Ab Mitte des 19. Jh. diente das Badhaus

als Büttnerwerkstatt. Nach dem

Erwerb des Gebäudes durch die Stadt

Kulmbach und nach umfangreichen

Sanierungsarbeiten konnte es im Juli

1999 als Museum und Galerie wiedereröffnet

werden.

Das Badhaus ist eine von nur acht wissenschaftlich

erforschten und restaurierten

Badestuben in ganz Deutschland.

Rundgang

Ein Rundgang durch die restaurierten

Räume (Badstube, Umkleide- und Ruheraum,

Vorbad und Heizraum) vermittelt

dem Besucher einen Einblick in die

mittelalterliche Welt des Badens.

In Kürze

Das Badhaus ist nicht nur ein Ort der

Reinlichkeit, sondern auch und vor allem

Ort der Geselligkeit und des Vergnügens.

Es war Praxis, für Arzt, Dentist,

Fußpfleger, Masseur, Krankenhaus,

Gasthaus und gesellschaftlicher

Treffpunkt in einem.

Im Obergeschoss befindet sich ein Original-Atelier

aus der Biedermeierzeit

des Kulmbacher Malers Michel Weiß

(1867–1951). Seine Porträts sowie

Stadt- und Landschaftsbilder zeigen

das alte Kulmbach in einer Rückblende

auf das 19. Jahrhundert.

Weitere Informationen unter

www.kulmbach.de.

bayern Metall 2/2024 25


Weiterbildung

im Metallhandwerk

Seminare im Februar

Richtiger Einsatz von Treppenstufen und

Gitterrosten in Metallbaukonstruktionen

• Live-Webinar

Treppenstufen und Gitterroste werden häufig unterbemessen,

wenn sie nicht nach den Vorgaben der DIN EN

1090-1-1/NA bemessen werden. Das kann zu erheblichen

Schäden führen. Ziel dieses Seminars ist es, die Wichtigkeit

dieses Themas zu verdeutlichen und wirtschaftliche

und tragfähige Lösungen zu finden.

20. Februar 2024 · 13:00 bis 16:30 Uhr • online

Aktuelles zum Bauvertragsrecht –

Wie Sie Kostenfallen vermeiden und Ihre

Leistung sichern

Zentrale Fragen zum Bauvertragsrecht werden erklärt,

wie z. B.: Wann besteht ein Widerrufsrecht? Welche Ausnahmen

und Rettungsanker gibt es? Welche vertraglichen

Umlagen sind zulässig und welche nicht? Was tun bei

verweigerter Abnahme und/oder Kündigung?

27. Februar 2024 • Würzburg

Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten

im Metallhandwerk

Theoretische und praktische Inhalte mit abschließender

Prüfung und Zertifikat vom BVM.

Nach abgeschlossener Ausbildung dürfen alle Arbeiten

selbstständig und in eigener Fachverantwortung durchgeführt

werden, die den Kursteilnehmern im Rahmen der

Ausbildung vermittelt wurden.

Fit für das Re-Audit gemäß 1090 • Live-Webinar

Alle Änderungen seit der Einführung der DIN EN 1090

und ihre Auswirkungen auf das Audit werden vorgestellt.

Sie erhalten eine Zusammenfassung und Anleitungen, wie

Sie mit einfachen Schritten die geänderten Vorgaben umsetzen

und sich auf das Audit vorbereiten können.

28. Februar, 6. und 13. März 2024 • online

Voraussetzungen: Abschluss der Gesellenprüfung in

einem Metallhandwerk sowie eine mindestens dreijährige

einschlägige Berufspraxis.

26. Februar bis 1. März 2024 • Kulmbach

Jetzt

reinschauen

und Veranstaltungen

buchen!

Seminarveranstalter:

Wirtschaftsgesellschaft des Fachverbandes Metall Bayern mbH · Lichtenbergstraße 10 · 85748 Garching

26 bayern Metall 2/2024


Seminare im März

Hilti Dübelschulung – Theorie und Praxis

Exklusiv mit Sonderpreis nur für Innungsmitglieder!

Vom Deutschen Institut für Bautechnik (DIBt) vorgeschriebene

Schulung in Theorie und Praxis für die Sicherstellung

der Kompetenz in der Montage von Dübelverankerungen.

Mit Übungen, Prüfung und Zertifikat für die Teilnehmenden.

8. März 2024 • Bayreuth

15. März 2024 • Nördlingen

Öffnungstechniken Intensivkurs – Schloss und

Beschlag

Unter der Anleitung eines erfahrenen Meisters erlernen Sie

in diesem praxisbezogenen Kompaktseminar fachgerecht,

professionell und produktunabhängig die gängigsten Öffnungstechniken.

9. März 2024 • Burgau

Fachmonteur*in für Feuerschutzabschlüsse

In diesem Seminar erhalten Sie die notwendigen Kenntnisse,

um die Montage von Feuer- und/oder Rauchschutztüren

und -anlagen sach- und fachgerecht ausführen zu

können. Weitere Inhalte sind neben der Montagesituation

und Befestigungstechnik auch die Wahl der Arbeitsmittel

sowie die rechtssichere Dokumentation

12. März 2024 • Nördlingen

Sachkundige*r für die Instandhaltung von

Feuerschutzabschlüssen

Mit Ihrer Qualifikation als Sachkundige*r wissen Sie,

worauf es fachlich und rechtlich ankommt. Sie führen

Inspe ktion, Wartung und Reparatur kompetent und verantwortungsbewusst

aus.

Nach erfolgreichem Abschluss erhalten Sie ein personengebundenes

Zertifikat, das Ihre Sachkunde belegt.

13. März 2024 • Nördlingen

Das neue Seminarprogramm

für das 1. Halbjahr 2024

Alle Infos zu den Veranstaltungen

finden Sie auf unserer

Homepage www.fachverbandmetall-bayern.de.

Fachkraft für die Instandhaltung von

Feststellanlagen

Mit Teilnahme am Seminar und Bestehen des Abschlusstests

wird die Kompetenz zur herstellerübergreifenden

sachkundigen Prüfung, Wartung und Instandhaltung von

Feststellanlagen nach DIN 14677 nachgewiesen. Die

Kompetenz wird durch ein personengebundenes Zertifikat

dokumentiert.

14. März 2024 • Nördlingen

Weitere Infos:

• www.fachverband-metall-bayern.de und unter Tel.: 089 2030077-48

bayern Metall 2/2024 27


GESCHÄFTLICHES

240 Jahre Reinert und 50 Jahre Reinert-Abflammtechnik:

Die Reinert Metallbau GmbH im doppelten Jubiläumsjahr

Das Weidenbacher Familienunternehmen, das in seiner Firmengeschichte

bis ins Jahr 1783 zurückblickt, beschäftigt sich seit mittlerweile

fünf Jahrzehnten mit Abflammtechnik und entwickelte daraus ein

breites Sortiment von Geräten zur ökologischen Unkrautbeseitigung.

begann er, dieses Verfahren weiterzuentwickeln.

Sukzessive baute Reinert Spezialgeräte

für den Einsatz in Gemüse- und

Obstkulturen, für Hopfenbauer und

Winzer. Diese Bereiche der Landwirtschaft

bilden den wichtigsten Absatzmarkt

für das Weidenbacher Unternehmen.

Etwa 150 Varianten umfasst das

aktuelle Sortiment einschließlich der

Geräte, die für den gewerblichen, kommunalen

und den Privatbereich konzipiert

wurden.

Mehrere Anwendungsfelder

für die Abflammtechnik

Martin Reinert, Geschäftsführer der Reinert Metalltechnik GmbH (Foto: Reinert Metallbau GmbH)

In „freier Wildbahn“ bleibt es in der Regel

der Natur überlassen, welche Pflanzen

sich wo ansiedeln. Bei Nutzflächen

sieht dies anders aus. Im Interesse einer

optimalen Bewirtschaftung werden

zahlreiche florale Eindringlinge als unerwünschte

Konkurrenz wahrgenommen.

Für die zielgerichtete Beseitigung existieren

mehrere Methoden. Für eine

chemiefreie und umweltschonende

Beseitigung von unerwünschten Wild-,

sprich „Unkräutern“ ist die thermische

Methode mittels Abflammtechnik eine

wirksame ökologische Alternative.

Beim kurzzeitigen Erhitzen der Pflanzenoberflächen

bei 50 bis 70 Grad Celsius

gerinnt das Pflanzeneiweiß und

verhindert somit das Weiterwachsen

des Krauts. Die Lebewesen im Boden

werden dabei in der Regel nicht in Mitleidenschaft

gezogen.

Pionierarbeit mit praktischer und

wissenschaftlicher Expertise

Als einer der ersten Pioniere auf diesem

Gebiet startete Hans Reinert, der

Vater des heutigen Inhabers und Geschäftsführers

der Reinert Metallbau

GmbH, Martin Reinert, 1973, also vor

50 Jahren, mit ersten Versuchen. In

Zusammenarbeit mit der damaligen

Hochschule Triesdorf-Weihenstephan

Die Geschichte der Reinert Metallbau GmbH reicht zurück bis ins Jahr

1783. Hervorgegangen aus einer Dorfschmiede im Herzen der Gemeinde

Weidenbach (Landkreis Ansbach) befindet sich das renommierte Unternehmen

mittlerweile in der 7. Generation in Familienbesitz. Geschäftsführer

Martin Reinert übernahm das elterliche Einzelunternehmen im Jahr 1992

und wandelte es 2009 in eine GmbH um. 2019 zog der etablierte Betrieb in

einen Neubau innerhalb eines kleinen Gewerbeparks am Ortsrand.

Neben der Eindämmung des Pflanzenwachstums

auf Anbauflächen in Landwirtschaft

und Garten besitzt die Abflammtechnik

noch weitere Anwendungsoptionen.

So weist Martin Reinert

auf die Qualitäten des Verfahrens

beim Einsatz in Ställen in der Geflügelzucht

hin: „Hier werden die vom Mist

und der Einstreu befreiten Betonböden

mit der knapp 2.000 Grad heißen Flamme

desinfiziert. Pilze, Sporen und

Krankheitserreger werden dadurch abgetötet.

Somit kann der regelmäßige

Einsatz von Antibiotika in der Geflügelzucht

stark reduziert und eine Antibiotika-Resistenz

verhindert werden.“

Auch im Straßenbau kann die Abflammtechnik

zur Trocknung der Asphalt-Grundschicht

eingesetzt werden.

„Bevor die finale Deckschicht aufgebracht

wird, muss die Grundschicht

absolut sauber und trocken sein. Dann

erst ist eine optimale Verbindung der

beiden Schichten gewährleistet“, sagt

der Fachmann. Als weiteres potenzielles

Anwendungsgebiet nennt er die

Stabilisierung von Bahndämmen, wofür

bisher jede Menge chemische Mittel

eingesetzt werden.

„Heute schon das tun, woran

andere erst morgen denken.“

Um diesem für ihn passendes Motto

gerecht zu werden, bezieht Reinert

28 bayern Metall 2/2024


stets Praktiker aus der Landwirtschaft

und Experten aus Kompetenz- und

Technologiezentren ein, damit Neuentwicklungen

optimal auf ihren zukünftigen

Einsatz vorbereitet werden.

Der Unternehmer sieht viel Innovationspotenzial

und möchte daher die bereits

vorhandene Gerätetechnik verbessern.

Als Beispiel nennt er die Weiterentwicklung

der im Jahr 2021 im Markt eingeführten

powerHEAT-Technologie.

„Einerseits verbessern wir damit die

Windstabilität der Betriebsflamme, andererseits

haben wir damit das Gas-

Luft-Gemisch optimiert und dadurch

höhere Einwirkungstemperaturen bei

günstigerem Gasverbrauch erreicht“,

erklärt Martin Reinert, der das Unternehmen

1992 übernahm und nun in

siebter Generation weiterführt.

In Verbindung mit der zukunftsweisenden

Technologie erhielt Reinert 2023

das BSFZ-Siegel vom Bundesministerium

für Bildung und Forschung, womit

öffentlich belegt wird, dass es als forschendes

und entwickelndes Unternehmen

mit der Forschungszulage gefördert

werden darf.

Für die Zukunft seines Betriebs sieht

der Firmenchef gute Perspektiven:

„Das Interesse an unserer Technik

nimmt permanent zu“, sagt er und er-

gänzt: „Die EU-Zulassung für Glyphosat

ist zwar gerade aktuell wieder bis

2033 verlängert worden, aber wir stellen

fest, dass in den Köpfen vieler

Landwirte und Praktiker – eventuell

auch auf Druck der Verbraucher – ein

Umdenken stattfindet.“

Und weiter: „Wir wollen unseren Teil zu

einem verantwortungsvollen Umgang

mit unserem Lebensraum beitragen.

Technik im Einklang mit Mensch und

Natur – das ist unser Anspruch.“

Weitere Informationen unter

www.reinertnet.de und

www.abflammtechnik.de.

„Ausbildung geht gut bei uns“

53 Betriebe erhielten Auszeichnung des Landkreises

In nahezu jedem Betrieb herrscht in

vielen Bereichen ein großer Fachkräftebedarf.

Auch der demographische

Wandel stellt dabei eine

große Herausforderung dar.

Gute Mitarbeiter sind das Kapital einer

Firma heute, Auszubildende das Kapital

von morgen.

Daher hat das Thema Ausbildung in

vielen Unternehmen im Landkreis einen

hohen Stellenwert. Bereits zum

vierten Mal erhielten Unternehmen aus

dem Landkreis und der Stadt Regensburg

die Auszeichnung „Ausbildung

geht gut bei uns!“ aus den Händen von

Landrätin Tanja Schweiger.

Um das Siegel persönlich entgegenzunehmen,

waren am Mittwoch (08.11.

2023) 45 Firmen nach Regenstauf zu

den Dr. Robert-Eckert-Schulen gekommen.

Hier wurde die Firma Weigert GmbH &

Co. KG aus Pielenhofen aus der Oberpfalz

von der Landrätin persönlich im

Rahmen der Initiative „Ausbildung geht

gut bei uns“ ausgezeichnet. Der Fachverband

Metall Bayern gratuliert zu

dem Erfolg.

Was steckt hinter dem

Qualitätssiegel?

Mit dem Qualitätssiegel „Ausbildung

geht gut bei uns!“ zeichnet der Landkreis

vorbildliche Ausbildungsbetriebe

aus.

In einem mehrseitigen Bogen listeten

die Wettbewerbsteilnehmer ihre guten

und ideenreichen Ausbildungsmaßnahmen

auf, die sie bereits in ihrem

Unternehmen umsetzen. Die Bandbreite

der Bewerbungen umfasste

mehrere Betriebe mit einem Auszubildenden

bis zu Unternehmen mit einer

Anzahl von Lehrlingen im oberen zweistelligen

Bereich.

Viele Betriebe öffnen dem potenziellen

Nachwuchs ihre Türen bei Betriebsbesichtigungen,

im Rahmen von Praktika

oder mit dem Angebot von Ferienjobs.

Landrätin Tanja Schweiger (li.) und Bürgermeister Rudolf Gruber (re.) gratulierten zu der

Auszeichnung und bedankten sich für das Engagement der Firma Weigert (im Bild: Karoline

und Florian Weigert).

Ein Kennenlerntag oder sogar ein Kennenlernseminar

über mehrere Tage erleichtern

vielen Jugendlichen den Einstieg

in die Ausbildung. Umzugshilfen,

Nachhilfeunterricht oder auch finanzielle

Belohnungen von guten Leistungen

zählen ebenso zu den Angeboten

der Ausbilder wie gemeinsame Feiern,

Betriebsausflüge oder sportliche Aktivitäten.

(Text u. Foto: Landkreis Regensburg)

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Handwerkskunst und Familientradition

1. Reihe von links: Stellvertr. Obermeister der SHK Innung Schweinfurt Udo Merz, Stellvertr. Obermeister der Metall Innung Schweinfurt/Haßberge

Josef Pickel, Präsident der Handwerkskammer Würzburg für Unterfranken Michael Bissert, Günter Freß, Helga Freß, Anja Hotopp, Friedrich Freß,

Bürgermeister Wolfram Thein; 3. Reihe zweiter von links: Stellv. Obermeister der Metallinnung Dieter Schmitt; sowie die Mitarbeiter*innen der Fa. Freß.

Die Firma Ernst Freß in Allertshausen besteht seit 75 Jahren, geleitet

von Friedrich Freß in der dritten Generation. Die Handwerksfirma, einst

im Schmiedehandwerk gegründet, hat sich mittlerweile erfolgreich

im modernen Sanitär- und Heizungsbau etabliert. Landrat Wilhelm

Schneider würdigte die Verdienste von Senior Günter Freß.

Seit stolzen 75 Jahren besteht die Firma

Ernst Freß im Maroldsweisacher

Ortsteil Allertshausen. Der Sanitär- und

Heizungsfachbetrieb wird mittlerweile

in der dritten Generation durch Friedrich

Freß geführt. Sein Vater Günter

Freß war es, der die Ernst Freß OHG zu

dem machte, was sie heute ist; einem

soliden, mittelständischen Betrieb.

Bei einer großen Jubiläumsfeier im

Saalbau Hartleb würdigte Landrat Wilhelm

Schneider die Verdienste des

heutigen Seniorchefs. Nachdem sein

Vater Ernst Freß mit einer Schmiede im

Jahre 1948 den Grundstein für das Unternehmen

gelegt hatte, lernte Günter

Freß im heimischen Betrieb und legte

mit 22 Jahren seine Meisterprüfung im

Schmiedehandwerk ab. Zwischenzeitlich

war auch der Verkauf von Landmaschinen

hinzugekommen und ständig

kamen neue Geschäftsbereiche wie

der Wasserleitungsbau und der Verkauf

von Pumpanlagen, Melkmaschinen

und Bäder hinzu. Als das große

Sterben der landwirtschaftlichen Betriebe

einsetzte, wandte sich die Firma

dem Heizungsbau mit Holz-, Koks-,

Gas-, Pellet- und Hackschnitzelkessel

zu. Dazu legte Günter Freß auch die

Meisterprüfungen als Landmaschinenmechaniker,

Gas- und Wasserinstallateur

sowie Zentralheizungs- und Lüftungsbauer

erfolgreich ab. Zusätzlich

wurde er auch Ausbilder für Bürokaufleute.

„Ich habe Glück gehabt und eine

gute Frau erwischt, die mitgearbeitet

und den Betrieb mit aufgebaut hat“,

sagte der 81-Jährige, der mit seiner

Ehefrau Helga heute noch glücklich

verheiratet ist.

Weiterhin wirkte Günter Freß ehrenamtlich

über 60 Jahre in der Metallinnung

Schweinfurt/Haßberge, zuletzt

als Obermeister in der Handwerkskammer

– Vollversammlung und Vorstandschaft,

sowie etliche Jahre als

Bezirksobermeister Metall. 40 Jahre

engagierte er sich auch als Gemeinderat

in Maroldsweisach, davon einige

Jahre als dritter Bürgermeister, sowie

12 Jahre als Kreisrat.

Heute ist die Ernst Freß OHG eine angesehene

Größe, vor allem im modernen

Heizungsbau und hat 38 Mitarbeiter,

darunter drei Auszubildende. Die

Auftragslage ist sehr gut, wie Geschäftsführer

Friedrich Freß sagte.

Während der Jubiläumsfeier unterzeichnete

mit Christian Denninger, der

erste von vier möglichen neuen Auszubildenden

im Jahr 2024 seinen Vertrag

live vor den 150 Gästen.

In einem Vierteljahrhundert, also zum

100-jährigen Jubiläum sieht Friedrich

Freß seine Firma als einzigen großen

Sanitär- und Heizungsfachbetrieb im

Landkreis Haßberge mit etwa 60 bis 70

Mitarbeitern. Für viele andere Betriebe

fehlen nämlich die Nachfolger, so Freß.

Die Zukunft der Maroldsweisacher Firma

scheint dagegen gesichert. Sohn

Maximilian macht nach einer bereits

abgeschlossenen Lehre zum Großhandelskaufmann

momentan seine zweite

Ausbildung als Anlagenmechaniker für

Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik.

Nach der anvisierten Meisterprüfung

soll er dann in die Fußstapfen seines

Vaters und Opas treten.

(Text u. Bild: Ernst Freß OHG)

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MESSEN & AUSSTELLUNGEN

FENSTERBAU FRONTALE

Weltweite Innovationen rund um Fenster, Türen und Fassaden

vom 19. bis 22. März 2024 im Messezentrum Nürnberg

Alle zwei Jahre informieren sich Architekten,

Schreiner, Fensterbauer, Fassadenbauer

sowie der Handel über die

neuesten Profilsysteme, Glas in der

Architektur, Beschläge, Befestigungstechnik,

Sicherheitstechnik, Maschinen,

Anlagen und vieles mehr.

Zum Fach- und Rahmenprogramm der

Weltleitmesse gehören das FENSTER-

BAU FRONTALE FORUM, in dem aktuelle

Branchenthemen in Impulsvorträgen

von Experten erörtert werden,

Sonderschauen sowie geführte Touren

und das Forum „Digitalisierung im

Handwerk praktisch gestalten“.

Weitere Informationen unter

www.frontale.de.

INTERNATIONALE EISENWARENMESSE

Vom 03. bis 06. März 2024 öffnet die

INTERNATIONALE EISENWAREN-

MESSE ihre Kölner Messetore wieder

zum gewohnten Rhythmus. Der

aktuelle Buchungsstand bestätigt

den hohen Stellenwert der Leistungsschau

als die global wichtigste

Plattform für die Präsentation

neuer Innovationen, Technologien

und Dienstleistungen sowie für die

Pflege von Geschäftsbeziehungen

aus dem Hartwarensegment.

Die EISENWARENMESSE setzt in ihrer

kommenden Ausgabe sowohl auf etablierte

Formate, wird aber auch einige

Neuheiten integrieren. So wird zum 7.

Mal der begehrte EISENAward in Kooperation

mit dem Zentralverband für

Hartwarenhandel e. V. (ZHH) verliehen.

Mit dem EISENAward werden neue

Ideen, Erfindungen und Lösungen aus

der Branche eine Bühne gegeben und

ausgezeichnet. Eine Sonderfläche, auf

der die nominierten Produkte während

der Messe für das Fachpublikum präsentiert

werden, wird es ebenfalls wieder

geben.

Ein weiteres Highlight der EISENWA-

RENMESSE 2024 ist der DIY Boulevard

in Halle 11. Mit dem DIY Boulevard

gibt die EISENWARENMESSE

den ausstellenden Unternehmen die

Möglichkeit, ihre Produkte in einem

POS-nahen Umfeld zu präsentieren.

Dadurch erleben Fachbesucherinnen

und Fachbesucher eine authentische

Warenpräsentation.

Die INTERNATIONALE

EISENWARENMESSE ist

2024 erstmals Teil des

vom Bundeswirtschaftsministerium

für Wirtschaft

und Klimaschutz

(BMWK) auferlegten Programms

zur Förderung

und Teilnahme junger,

innovativer Unternehmen

an internationalen Leitmessen in

Deutschland. Damit möchte die Leistungsschau

den Nachwuchs aus Handwerk

und Industrie unterstützen. Förderfähig

sind selbstständige Unternehmen

aus Industrie, Handwerk oder

technologieorientierten Unternehmen,

die ihren Sitz in Deutschland haben

und jünger als zehn Jahre alt sind. Gefördert

wird die Teilnahme an einem

Gemeinschaftsstand.

Eine weitere Innovation ist die Weiterentwicklung

der Messe-App: Ausstellende

Unternehmen der INTERNATIO-

NALEN EISENWARENMESSE 2024

können die App der Sonderschau

erstmals für

die gezielte Ansprache

wichtiger Besuchergruppen

nutzen. Lead+Meet

ist ein digitales Feature,

das Ausstellende und

Besuchende mit personalisierten

Push-Nachrichten,

die über die weiterentwickelte

Messe-

App ausgespielt werden,

effizient, unkompliziert und individuell

auf dem Messegelände zusammenbringt.

Weitere Informationen unter

www.eisenwarenmesse.de.

bayern Metall 2/2024 31


B 1616

Postvertriebsstück, Gebühr bezahlt bei DPAG

Fachverband Metall Bayern

Lichtenbergstraße 10, 85748 Garching

Bitte beachten Sie die Termine für die bayern Metall:

Ausgabe 4/2024

Redaktionsschluss: 12.03.2024

Anzeigenschluss: 19.03.2024

Ausgabe 5/2024

Redaktionsschluss: 11.04.2024

Anzeigenschluss: 18.04.2024

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