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bayern Metall 02/2024

Von den neusten Trends der IHM und Zukunft Handwerk 2024 bis zu den bahnbrechenden Entwicklungen im Bereich vollautomatisches Schweißen. Erfahren Sie mehr über aktuelle Arbeitsrechtthemen und Geländerrichtlinien, entdecken Sie informative Seminare und verpassen Sie keine Highlights auf kommenden Messen.

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Werkzeuge von MOLDINO bei Siebenwurst:

Über 14 x D – und trotzdem prozesssicher

Siebenwurst stand vor der Entscheidung: Soll die aufwendige, bis zu 56

mm tiefe Rippenstruktur in die rund vier Quadratmeter große Formplatte

senkerodiert oder gefräst werden? Der Hightech-Werkzeugbauer

aus Dietfurt an der Altmühl entschied sich für Letzteres – und hat über

die Hälfte an Zeit und viel Geld gespart. Auch und gerade dank der Unterstützung

von MOLDINO.

Die NC-Programmierung fand mit Tebis CAM statt, das über spezielle Schrupp- und Schlichtfunktionen

für Nuten und negative Rippen verfügt. Bei diesem Projekt wurde direkt aus dem Vollen

mit einer kombinierten Schrupp-Schlicht-Strategie bis auf Fertigmaß gefräst.

Die Herstellung negativer Rippen gehört

im Kunststoffformenbau zum Tagesgeschäft.

Doch nach wie vor werden

diese meist in bewährter Weise

senkerodiert, obwohl die Kosten gegenüber

dem Fräsen höher sind. Denn

viele scheuen das Risiko. Bei der

Christian Karl Siebenwurst GmbH &

Co. KG in Dietfurt an der Altmühl hat

man den Schritt in Richtung Rippenfräsen

vor einiger Zeit gewagt und nicht

bereut. Das oberpfälzische Hightech-

Unternehmen spielt nicht nur in Sachen

Werkzeugbau in der ersten Liga,

sondern auch als Entwicklungspartner,

Leichtbauspezialist und Full-Service-

Komplettanbieter. „Obwohl wir noch

zweigleisig fahren, gewinnt das Rippenfräsen

bei uns zunehmend an Bedeutung.

Zahlreiche Rippenfelder auf

einer 2.200 mm x 1.900 mm großen

Formplatte verteilt – das war schon eine

kleine Herausforderung“, blickt Xaver

Ferstl, Leiter des Toolmanagements

bei Siebenwurst, zurück. „Hinzu

kam, dass wir hierbei zum großen Teil

Nuttiefen von 56 mm fräsen mussten,

was eine Auskraglänge von über 14 x D

bedeutete.“

Was Xaver Ferstl anspricht, ist die

großformatige Formplatte des Spritzgießwerkzeugs

zur Herstellung eines

Batterieträgerkastens für elektrisch angetriebene

Nutzfahrzeuge. Denn die

Geometrie dieses Batterieträgers hat

es in sich: Die Rahmenstruktur ist eine

Kombination aus Aluminiumprofilen

mit einer hinterspritzten Rippenstruktur.

Diese U-Profile sorgen einmal für

mechanische Stabilität und verhindern

ein Durchknicken. Zudem schützen sie

bei einem Unfall die Batterie über die

gesamte Länge hinweg vor punktuellen

Aufprallkräften. Deshalb wurden

Weitere Informationen unter

www.siebenwurst.com.

zwei Rippenstrukturen übereinander

kombiniert, was Siebenwurst eine lokal

redundante Strukturauslegung nennt:

Die Rippenstruktur ist so ausgelegt,

dass von ihr die Aufprallenergie zu großen

Teilen absorbiert wird.

Gemeinsam mit MOLDINO hatte Xaver

Ferstl zunächst die grundsätzliche Vorgehensweise

festgelegt – also an welcher

Stelle der Platte mit dem Rippenfräsen

begonnen wird und welche

Schritte folgen. Die geeigneten Fräswerkzeuge

waren somit schnell ausgewählt.

Genau genommen war es nur

ein Fräser, nämlich der ETMP-4040 mit

4 mm Durchmesser, aber in den beiden

verschiedenen Längen 32 mm und 40

mm. Bei dem ETMP handelt es sich

um ein 4-schneidiges Toruswerkzeug

mit 1 Grad Konvexität. Dank der in einem

PVD-Prozess aufgetragenen Nano-Schicht

TH45+ ist mit diesem Fräser

eine Hartbearbeitung von bis zu 60

HRC möglich – bei gleichzeitig sehr

hohen Standzeiten. Auch wenn bei

diesem Projekt nicht vorgehärteter Vergütungsstahl

1.2738 gefräst wurde –

die hohe Standzeit und die damit gewonnene

Prozesssicherheit war ein

wichtiger Aspekt. Ein weiterer Vorteil

ist, dass die Schneide des ETMP einen

ovalen Schliff hat. Zwei Schneiden liegen

auf Durchmesser und zwei Schneiden

liegen unter Durchmesser, damit

das Werkzeug sich beim Fräsen beruhigt

und die Vibrationen vor allem im

Hinblick auf die hohen Auskraglängen,

gering bleiben. Ebenso im Eckbereich

reagiert das Werkzeug wesentlich entspannter.

Das ist gerade bei sehr großen

Auskraglängen wichtig. Denn es

musste mit einer Auskraglänge von gut

14 x D gefräst werden. Also bis zu 56

mm tiefe Nuten mit einem 4-mm-

Durchmesser-Fräser, was schon einem

Drahtseilakt gleichkommt.

Beim Rippenfräsen ist es generell

wichtig, dass die Bearbeitung so effektiv

wie möglich abläuft. Daher fiel die

Entscheidung für einen Schrupp-

Schlicht-Schnitt und es wurde aus

dem Vollen gefräst, was mit dem ET-

MP-Fräser problemlos möglich ist. Eine

weitere Optimierungsarbeit betraf

die Rippengeometrien. In Zusammenarbeit

mit der hauseigenen Konstruktionsabteilung

sind die Konturen an eini-

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