bayern Metall 02/2024
Von den neusten Trends der IHM und Zukunft Handwerk 2024 bis zu den bahnbrechenden Entwicklungen im Bereich vollautomatisches Schweißen. Erfahren Sie mehr über aktuelle Arbeitsrechtthemen und Geländerrichtlinien, entdecken Sie informative Seminare und verpassen Sie keine Highlights auf kommenden Messen.
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77. Jahrgang · Heft 2 | 2024 · B 1616 · 5,50 €
Offizielle Fachzeitschrift des Fachverbandes Metall Bayern für das Handwerk
der Metallbauer, Feinwerkmechaniker sowie Metall- und Glockengießer
Thema des Monats:
Internationale
Handwerksmesse
vom 28. Februar bis 3. März 2024 in München
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Bitte beachten Sie die Termine für die bayern Metall:
Ausgabe 4/2024
Redaktionsschluss: 12.03.2024
Anzeigenschluss: 19.03.2024
Ausgabe 5/2024
Redaktionsschluss: 11.04.2024
Anzeigenschluss: 18.04.2024
INHALT
Unser Titelbild
Das Thema
Internationale Handwerksmesse vom
28. Februar bis 3. März 2024 in München ........ 4
ZUKUNFT HANDWERK 2024................... 5
Arbeits- & Sozialrecht
Erschütterung des Beweiswerts von
Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen ............17
Bundesverband aktuell
(Foto: Nico Vincentini/AdobeStock)
Thema des Monats:
Internationale Handwerksmesse
vom 28. Februar bis 3. März 2024
in München
Weitere Informationen ab Seite 4.
Forschung & Entwicklung
Vollautomatische Schweißanlage für
Gerüstteile bei PERI ........................ 7
Schluss mit Tischreinigung – mehr Zeit für
den Zuschnitt.............................. 8
Werkzeuge von MOLDINO bei Siebenwurst:
Über 14 x D – und trotzdem prozesssicher .......10
Hartstoffbeschichtete Bremsscheibe:
Stresstest für die Schleifbearbeitung ...........12
Virtuell und schnell zur perfekten Steigleiter ......14
Vollautomatische Schweißanlage für Gerüstteile
bei PERI .................................16
Steuern & Finanzen
Eine sichere Zukunft mit dem Deutschen
HandwerkerSchutz .........................16
Neue Geländer-Richtlinie 2023 veröffentlicht ......18
Schweißrauche – Aufnahme in die Krebsrichtlinie –
Aktueller Stand ............................19
Korrosionsschutz – Geplante Änderungen
in der ZTV-ING .............................20
Konformität der Allgemeintoleranzen ............21
Aus- & Fortbildung
Türantriebe und mehr:
Update für Metallbau-Schüler .................24
ABZ Metallhandwerk
Seminare im Februar ........................26
Seminare im März ..........................27
Messen & Ausstellungen
Fensterbau Frontale .......................31
Internationale Eisenwarenmesse ............31
IMPRESSUM
Verlag: Wirtschaftsgesellschaft des
Fachverbandes Metall Bayern mbH,
Lichtenbergstraße 10, 85748 Garching.
Verantwortlich für den Herausgeber und
für die Schriftleitung:
Geschäftsführer Richard Tauber,
Lichtenbergstraße 10, 85748 Garching,
Telefon 089 2030077-0,
Telefax 089 2030077-50.
E-Mail info@fachverband-metall-bayern.de
Sämtliche Zuschriften an diese Anschrift.
Erscheint am 15. jeden Monats.
Der Bezugspreis ist für Mitglieder mit dem
Beitrag zum Fachverband abgegolten.
Redaktion und Marketing:
Diana Pritzl
Wirtschaftsgesellschaft des
Fachverbandes Metall Bayern mbH,
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ab 1.1.2024.
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Veröffentlichung nach § 8 Abs. 3b)
BayPrG:
Alleingesellschafter der Wirtschafts gesellschaft
des Fachverbandes Metall Bayern
mbH ist der Fachverband Metall Bayern,
München, als juristische Person des
priva ten Rechtes (§ 80 Satz 1 Handwerksordnung),
Lichtenbergstraße 10, 85748 Garching.
Nachdruck von Veröffentlichungen nur
mit Genehmigung der Schriftleitung.
Für unverlangt übersandte Manuskripte
wird nicht gehaftet.
Hinweis: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird bei Personenbezeichnungen in der Regel die männliche Form verwendet.
Die verkürzte Sprachform hat ausschließlich redaktionelle Gründe, beinhaltet keine Wertung und schließt alle Geschlechter ein.
bayern Metall 2/2024 3
DAS THEMA
Internationale Handwerksmesse 2024
Alles unter einem Dach – Hausbau, Kunsthandwerk und Köstlichkeiten
Unter dem Motto „Handwerk, das
dein Leben schöner macht“ präsentiert
die Internationale Handwerksmesse
vom 28. Februar bis
03. März 2024 die Meisterleistungen
des Handwerks in der Messe
München. Die Internationale Handwerksmesse
öffnete erstmals vor
75 Jahren ihre Türen und ist seit
dem die wichtigste Leistungsschau
des Handwerks in Deutschland.
Neben dem Schwerpunkt Bauen, Sanieren
und Modernisieren in den Hallen
C1 und C2 bildet die IHM die Bereiche
Wohnen & Lifestyle sowie Küche & Küchenkultur
in den Hallen B2 und B3 ab.
Im Zuge der internationalen Handwerksmesse
findet zeitgleich in den
Hallen B1, B3 und C3 das Messetrio
„Handwerk & Design“, FOOD & LIFE
und die Garten München statt. Somit
erstreckt sich die Angebotsvielfalt in
sechs Hallen – vom Fensterbau bis zur
Porzellanvase, dem Whirlpool und dem
passenden Wein.
Die Internationale Handwerksmesse
Aussteller aus über 60 verschiedenen
Gewerken und Branchen geben Einblick
in die hohe Qualität und die Innovationskraft
ihres Handwerks. Hier
kommen alle auf ihre Kosten, die vor
einem Hausbau stehen, mittendrin
sind oder Vorhandenes sanieren oder
einfach nur modernisieren wollen. Besucherinnen
und Besucher können
Produkte live vor Ort erleben und sich
unabhängig und individuell beraten
lassen, denn: für die Umsetzung aller
neuen Wohlfühlprojekte ist erstklassige
Expertise gefragt. Auch 2024 wird das
Forum DAS HAUS erneut in Kooperation
mit dem Burda-Verlag in der Halle
C2 umgesetzt. Hier finden Interessierte
passende Infostände, Aussteller und
Vorträge zu den Themen Energie, Bauen,
Sanieren und Modernisieren.
Nachwuchs im Handwerk und
Förderung
Vor allem das Thema Nachwuchs im
Handwerk und Förderung von neuen
Mit Schweißsimulator,
VR-Brillen und
vielen Mitmachaktionen
lockt das Metallhandwerk
den Nachwuchs
an den Stand.
(FVB 2023)
Dachfensterrollladen,
Kunststofffenster
und einbruchssichere
Haustüren kann
das Messepublikum
auf der Internationalen
Handwerksmesse
2024 begutachten
und testen.
Ideen liegt den Veranstaltern und Partnern
besonders am Herzen. Besucherinnen
und Besucher dürfen sich schon
jetzt auf zwei besondere Erlebnisse
freuen: die Sonder- und Aktionsschau
„YoungGeneration“ und die Sonderschau
„INNOVATION GEWINNT!“.
Auf der YoungGeneration können Berufseinsteiger
an einer Berufe-Rallye
teilnehmen und so die verschiedenen
Handwerksgewerke nicht nur kennenlernen,
sondern vor Ort auch ausprobieren.
Auch in diesem Jahr ist die Innung
MünchenMetall in Vertretung für
das bayerische Metallhandwerk wieder
stark vertreten, informiert und zeigt
das Metallhandwerk zum Anfassen.
Bei der „INNOVATION GEWINNT!“
werden raffinierte Neuheiten präsentiert,
die durch ihren Erfindergeist besonders
hervorstechen. Auch hier stehen
die Themen Zukunft und Fortschritt
im Zentrum. Denn Innovationen
sind die Bausteine für Wachstum und
der Schlüssel zum Erfolg.
Vier Messen – ein Ticket
Ende Februar steht auch der Frühling
vor der Tür! Neue Impulse für die Gartengestaltung
und das Wohnzimmer
im Freien hat die Garten München in
petto. In der Halle C3 dreht sich alles
um Garten-Accessoires, den passen-
4 bayern Metall 2/2024
Im Rahmen des diesjährigen Fokusthemas
Arbeits- und Fachkräftemangel
rückt der Kongress das Thema Frauen
im Handwerk ins Zentrum und zeigt mit
der Podiumsdiskussion „Gründung
und Übergabe im Handwerksbetrieb:
Gründen Frauen anders als Männer?“
vielfältige Perspektiven auf. Auf der
IKK classic Bühne diskutieren zu diesem
Thema Tatjana Lanvermann, Bundesvorsitzende
der UnternehmerFrauen
im Handwerk, Tijen Onaran, Unternehmerin,
Global Digital Woman und
bekannt aus „Höhle der Löwen“ und
Mateja Mögel, Chefredakteurin freunden
Grill oder komfortable Outdoor-
Möbel für laue Sommernächte. Ein
Highlight der Garten München ist der
Treffpunkt „Mein schöner Garten“ in
Kooperation mit dem Burda-Verlag.
Hier finden Vorträge und Events wie
zum Beispiel der Floristen-Wettbewerb
Heinz-Czeiler-Cup statt, bei dem zu einem
vorgegebenen Thema die schönsten
Sträuße und Gestecke entstehen.
Maßgefertigte Einzelstücke, Hingucker
und Schmuck gibt es nur wenige
Schritte weiter in der Halle B1: Die
„Handwerk & Design“ präsentiert
Schönes, Edles und Exklusives aus
dem Bereich Kunsthandwerk und Design.
Die Highlights der „Handwerk &
Design“ sind die drei Sonderschauen
EXEMPLA, SCHMUCK und TALENTE
– Meister der Zukunft. Organisiert von
der Handwerkskammer für München
und Oberbayern, müssen Bewerberinnen
und Bewerber der SCHMUCK und
TALENTE erst eine Fachjury und Kuratoren
überzeugen. Wer diese Hürden
nimmt, wird belohnt: Die innovativsten
Arbeiten werden Experten und Interessierten
aus aller Welt präsentiert. Die
din, mit zwei Handwerksbetrieben.
Dem Thema Neugründung und Übergabe
kommt aufgrund des demografischen
Wandels der Gesellschaft eine
große Bedeutung zu – die Anzahl der
potenziellen Betriebsnachfolger nimmt
weiter ab und stellt den Erhalt von vielen
Handwerksbetrieben in Frage.
Ebenfalls passend zum Thema Fachkräftegewinnung
zeigen Aussteller auf
der Bühne ZUKUNFT HANDWERK Forum
wie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
gefunden und langfristig gebunden
werden können: Darunter Programmpunkte
mit der AKADEMIE WÜRTH
und dem Münchener Verein. IKK classic
zeigt ein Praxisbeispiel zu klimagrößte
der Sonderschauen ist die EX-
EMPLA. Experten der Handwerkskammer
laden Macherinnen und Macher
gezielt dazu ein, ihr Können auf der
Messe in Form einer „Lebenden Werkstatt“
live vorzuführen. Das Thema der
EXEMPLA 2024: Naturstein.
Ein Auszubildender
formt eine Metall-
Rose am Stand der
MünchenMetall – Die
Innung für die Metallregion
München
und Umland auf der
Sonderschau Young-
Generation.
Weitere Informationen zur
Messe unter www.ihm.de.
gen. In der Halle B3 gibt es Kaffeeröstereien,
Brennereien, Winzer, Chocolatiers
und neue Start-ups aus dem Lebensmittelhandwerk
zu entdecken.
Das Beste: Das Ticket ist für alle vier
Veranstaltungen gültig und bietet jede
Menge Angebotsvielfalt für alle, die ihr
Zuhause verschönern wollen – vom
Dach bis zum Garten.
(Text u. Fotos: GHM)
ZUKUNFT HANDWERK 2024
Die Programm-Highlights stehen fest
ZUKUNFT HANDWERK, der Kongress für das Handwerk, findet vom
28. Februar bis 01. März 2024 zum zweiten Mal im ICM in München
statt und gibt die Programm-Highlights für 2024 bekannt, stellt Rednerinnen
und Redner sowie starke Partner vor. Im Zentrum stehen Themen
wie Gründung und Übergabe im Handwerksbetrieb, Gesundheit in
handwerklichen Berufen sowie Fortschritt durch Digitalisierung.
Programmpunkte für eine praxisnahe
Perspektive im Handwerk
Im Anschluss lässt sich der Messetag
perfekt auf der FOOD & LIFE ausklinbewusster
und gesundheitsfördernder
Mobilität im Handwerk.
Das Thema Wohlbefinden und Gesundheit
im Handwerk wird auf dem
Kongress in vielfältiger Weise beleuchtet.
Die gesundheitlichen Belastungen
in den jeweiligen Gewerken variieren
stark und gute Arbeitsbedingungen
und gesunde Beschäftigte sind entscheidend
für einen funktionierenden
Betrieb. Hier setzt der Beitrag von Felix
Neureuther an, der als ehemaliger Profisportler
praxisnahe Tipps gibt, wie
man im Handwerkeralltag fitter, schneller
und gesünder arbeiten kann. Eine
praktische Einheit, die die Bedeutung
von körperlicher Fitness im Handwerksalltag
verdeutlicht.
Das Start-up Cocrafter stellt eine innovative
digitale Plattform vor, die Auftraggeber
und Nachunternehmen vernetzt.
Dieser Programmpunkt zeigt die
Bedeutung digitaler Transformation im
Handwerkssektor auf und ist für die
▼
bayern Metall 2/2024 5
▼
Besucher nur eine von mehreren Möglichkeiten,
digitale Lösungen für die
aktuellen betrieblichen Herausforderungen
kennenzulernen.
Parallel zum Programm auf den zwei
Bühnen stehen verschiedene Workshops
zur Verfügung, für die sich die
Besucher anmelden können. In Gruppen
von höchstens 40 Personen werden
praxisnahe Tipps, Wissen und
Fertigkeiten zu Themen wie Social Media,
Digitalisierung, Künstliche Intelligenz
und Fachkräftegewinnung vermittelt.
Dieses Format bietet ausreichend
Raum für Fragen, Austausch
und Übungen vor Ort.
Praktische Einblicke in die digitale
Zukunft des Handwerks
Ein Highlight des Kongresses ist der
Bereich Innovationsparcours und Robotik.
Hier erleben die Besucher hautnah,
wie digitale Fertigungssysteme
dem Handwerk helfen. Beispielsweise
wird ein Malerroboter präsentiert, der
durch die Integration von Künstlicher
Intelligenz eine herausragende Genauigkeit
erzeugt. Andere Robotersysteme
zeigen Prozesse aus der handwerklichen
Praxis wie Schweißen, Schleifen
oder ähnliche eindimensionale Tätigkeiten.
Hand anlegen erwünscht!
Besonderes Augenmerk liegt auf der
Co-Robotik, die nicht nur effizient,
sondern auch sicher und einfach in der
Anwendung ist. Co-Roboter sind speziell
darauf ausgelegt, Handwerkerinnen
und Handwerkern in ihrem täglichen
Arbeitsablauf zu unterstützen.
Sie können ohne aufwendige Programmierung
genutzt werden. Die Co-Roboter
arbeiten nicht isoliert, sondern
kooperieren unmittelbar mit dem Menschen
und können vor Ort getestet
werden. Ein weiteres Highlight sind
Exoskelette: Sie können einfach angezogen
werden und helfen bei schwierigen
Tätigkeiten wie beim Heben von
schweren Lasten und können so
Krankheiten vorbeugen. Hinzu kommen
die neuesten Entwicklungen im
3D-Druck und ein täglicher Hackathon,
bei dem alle Kongressteilnehmerinnen
und -teilnehmer austesten können, wie
Künstliche Intelligenz den Arbeitsalltag
im Handwerk erleichtert.
Abendevent zum Netzwerken
Die Wahl von Miss und Mister Handwerk
findet 2024 erstmals bei ZU-
Podiumsdiskussion mit Influencern über das Image des Handwerks
Donnerstag, 29.02.24 · 11:45 bis 12:30 Uhr · IKK classic Bühne
Renommierte Handwerks-Influencer gewähren Einblicke in ihre Berufswelt
und teilen ihre Leidenschaft für handwerkliche Berufe über Social Media. Bei
dieser Podiumsdiskussion stehen Ben Berger, Tischler Junggeselle (@benberg.er),
Laurin Bock, Zimmerer (@Holzbock.official) sowie Anna Sänger,
Metalldesignerin (@monoista), im Fokus.
Die Diskussion behandelt aktuelle Themen des Handwerks, darunter der
Fachkräftemangel, unbesetzte Ausbildungsstellen und die oft mangelnde
Attraktivität in der öffentlichen Wahrnehmung. Die Influencer erläutern, wie sie
durch ihre Präsenz in den sozialen Medien das Image des Handwerks beeinflussen
und junge Menschen für handwerkliche Berufe begeistern möchten.
Die Podiumsdiskussion bietet eine Gelegenheit, innovative Ansätze zur positiven
Positionierung des Handwerks zu entdecken und Einblicke in kreative
Handwerksberufe zu erhalten, die durch Individualität und Vielfalt junge
Talente ansprechen können.
Markus Lanz, TV-
Moderator und
Journalist und Prof.
Dr. Richard David
Precht, Philosoph,
Publizist und Autor
bei ZUKUNFT
HANDWERK zur
Frage: Wie sieht
die Zukunft des
Handwerks aus?
(Foto: © GHM)
KUNFT HANDWERK statt. Hier hat das
Publikum und die Jury Einfluss darauf,
wer ein Jahr lang das Deutsche Handwerk
repräsentieren wird. Im Anschluss
an die Wahl erwartet die Besucher das
Get-together mit den frisch gewählten
Miss und Mister Handwerk – eine ungezwungene
Abendveranstaltung, die
Raum für persönliches Kennenlernen
bietet.
Am zweiten Abend lädt der Kongress
alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer
zum Netzwerkabend ein, um in entspannter
Atmosphäre den Austausch
zu fördern und die Vernetzung zu
stärken.
Nachfolge und Neugründung –
der Pitch im Handwerk
Nach Angaben des Zentralverbands
des Deutschen Handwerks (ZDH) werden
allein im Handwerk in den nächsten
fünf Jahren mindestens 125.000
Familienbetriebe eine Unternehmensnachfolgerin
oder einen Unternehmensnachfolger
suchen. ZUKUNFT
HANDWERK gibt dieser Herausforderung
eine Bühne und bietet Handwerkerinnen
und Handwerkern die Möglichkeit,
zum Thema Nachfolge oder
Neugründung auf großer Bühne zu pitchen.
Eine einzigartige Gelegenheit,
innovative Ideen und seine eigene
Geschichte live auf der Bühne zu
präsentieren.
Weitere Infos zum Kongress unter
www.zukunfthandwerk.com.
6 bayern Metall 2/2024
FORSCHUNG & ENTWICKLUNG
Vollautomatische Schweißanlage für Gerüstteile bei PERI
Vom Rohprofil bis zum fertigen Bauteil in Sekunden
In einem wirklich guten Baugerüst
steckt viel Hightech. Bei PERI,
einem der Markt- und Qualitätsführer
der Branche, schweißen und
montieren deshalb insgesamt 18
Yaskawa-Roboter vollautomatisch
sogenannte Horizontalriegel.
Seit über 50 Jahren steht PERI für
Spitzentechnologie, Innovationskraft
und Kundennähe in der Baubranche.
Zuletzt hat das Unternehmen im bayrisch-schwäbischen
Günzburg das
neue „Leitwerk Gerüst“ aufgebaut und
die komplette Herstellung für die PERI
UP Gerüsttechnik an diesem Standort
gebündelt.
In dem Werk verrichten nun bereits seit
2016 über 100 Motoman-Roboter von
Yaskawa in den verschiedensten Anlagen
zuverlässig ihren Dienst. Jüngst
kamen noch einmal weitere 18 neue
Yaskawa-Roboter in einer vollautomatischen
Handlings- und Schweißanlage
hinzu.
Die Anlage fertigt vollautomatisch Horizontalriegel
unterschiedlichster Längen,
vom Roh- bis zum fertigen Bauteil,
inklusive optische Qualitäts-/
Nahtkontrolle und abschließende Palettierung
zum Weitertransport. Durch
die parallele Nutzung von mehreren
Schweißstationen kann die Anlage
mehr als tausend Riegel pro Schicht
fertigen. Die Konzeption der Anlage
Weitere Informationen unter
www.yaskawa.de.
Die insgesamt 18 Motoman-Roboter von Yaskawa arbeiten in der neuen vollautomatischen
Schweißanlage für Gerüstteile bei PERI „Hand in Hand“.
folgte den PERI-Vorgaben bei optimaler
Flächenausnutzung.
Roboter und Systembau von
Yaskawa
Insgesamt arbeiten in der neuen Anlage
bei PERI 18 Roboter „Hand in
Hand“ zusammen: sechs hochpräzise
Motoman-Schweißroboter MH5LS mit
jeweils 5 kg Tragkraft und weitere 12
MH-Roboter im Taglastbereich bis
180 kg. Letztere übernehmen die vielfältigen
Aufgaben bei Zuführung und
Handhabung, zwei davon tragen die
Kamerasysteme zur automatischen
Bauteilkontrolle.
Die komplette Anlage wurde von Yaskawa
geplant und realisiert. Damit
steht sie stellvertretend für Schweißanlagen
jeder Größe, wie sie Yaskawa
bereits seit rund vier Jahrzehnten in
Allershausen bei München umsetzt.
Aktuell wurde der Standort Allershausen
um eine weitere Halle für den
Systembau mit rund 10.000 Quadratmeter
Nutzfläche erweitert.
(Quelle: Yaskawa)
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bayern Metall 2/2024 7
Schluss mit Tischreinigung – mehr Zeit für den Zuschnitt
Für den automatischen Austrag von Kleinteilen und Schlacke hat MicroStep
einen neuen Schwingfördertisch entwickelt – das reduziert manuelle Arbeiten und
schafft Arbeitszeit für Fachkräfte
Ob beim Bau von Maschinen, Schiffen, Fassaden, Fahrzeugen oder Zaunanlagen:
wenn Metall verarbeitet wird, dann ist meistens eine Schneidanlage
das erste System in der Produktion. Wer viel schneidet, der muss
für maximale Performance den Brennschneidtisch auch regelmäßig warten.
Die Reinigung des Tisches zählt unter anderem dazu – eine Aufgabe,
die Personal bindet und die Schneidanlage für ihren eigentlichen Zweck
blockiert. Ein automatisches Schwingfördersystem löst diese Aufgabe.
MicroStep hat hierfür ein eigenständiges Produkt entwickelt, das individuell
auf die kundenspezifischen Aufgaben ausgelegt werden kann.
Wer viel schneidet, der hat auch
entsprechend beim Plasma- und
Brennschneiden die anfallende
Schlacke und im Brenntisch befindliche
Kleinteile zu handeln. Mit dem
neuen MicroStep VibrationTable
sparen Anwender die aufwendige
manuelle Reinigung des Tisches.
Im Standard stehen Größen von
3 x 1,5 m bis 24 x 5 m zur Auswahl.
(Fotos: © MicroStep Europa GmbH)
Der Zuschnitt ist in den meisten metallverarbeitenden
Produktionen das erste
Glied der Kette. Deswegen ist bei
Schneidanlagen neben der dauerhaften
Präzision auch die zuverlässige
Einsatzfähigkeit ein entscheidendes
Kriterium. Es liegt in der Physik des
Schneidens, dass bei viel Schneidarbeit
auch Schlacke und Kleinteile in
den Brennschneidtisch hineinfallen. So
muss der Tisch regelmäßig gereinigt
werden. Ein Prozess, der viel manuelle
Arbeit und je nach Einsatzstunden der
Schneidanlage auch viel Zeit erfordert.
Um hier den Aufwand für die Mitarbeiter
und die Stillstandzeiten der Anlagen
für Tischreinigung auf ein Minimum zu
reduzieren, bietet MicroStep eine neue
hauseigene Lösung an: Der vielseitige
Anbieter von CNC-Schneidtechnologie
hat ein eigenständiges Schwingfördertischsystem
entwickelt, das passgenau
auf die MicroStep-Anlagen zugeschnitten
ist sowie im Endergebnis
automatisiert den Austrag von Kleinteilen
und Schlacke ermöglicht.
Mehrere Manntage für produktive
Tätigkeiten gewinnen
„Die Reinigung des Tisches nimmt einen
immer höheren Stellenwert ein.
Abhängig von der Tischgröße und den
Schneidstunden, in denen die Anlage
Bleche bearbeitet, vermindert der Reinigungsaufwand
die Produktivität
deutlich. Bei einem sechs Meter langen
Tisch sind nicht selten zwei Mitarbeiter
einige Stunden je Reinigungszyklus
beschäftigt“, betont Armin
Gudd, Serviceleiter bei MicroStep Europa.
Vielschneider reinigen dabei
rund einmal monatlich, bei kleineren
Betrieben sind auch hier drei oder vier
Reinigungen jährlich notwendig, um
weiter produktiv arbeiten zu können
und zu vermeiden, dass die Absaugleistung
der angeschlossenen Filteranlage
unter den akzeptablen Wert
rutscht. Auch das Handling, kleine
hineingefallene Schneidteile wieder
aus dem Tisch zu holen, wird durch zu
viel Schlacke und Altteile erschwert.
„Über das Jahr gesehen müssen
Schneidanlagenbetreiber einige Arbeitstage
einplanen, um diese Wartung
durchzuführen. In Zeiten von fehlenden
Fachkräften ein Aufwand, den
es zu reduzieren und bestmöglich zu
vermeiden gilt“, sagt Gudd.
8 bayern Metall 2/2024
Optimierte Lösung für CNC-
Anlagen zum Plasmaschneiden,
Autogenschneiden und Bohren
Deswegen setzen Betriebe vermehrt
auf die Integration eines Schwingfördertischs,
auch Vibrationstisch oder
Rütteltisch genannt. Das hauseigene
System hat MicroStep erstmals auf der
Messe EuroBLECH 2022 in Hannover
präsentiert und bereits bei mehreren
Kunden erfolgreich im Einsatz. „Wir arbeiten
kontinuierlich daran mit unseren
Lösungen Anwendern immer flexiblere
und hochproduktive Systeme an die
Hand zu geben, mit denen sie kontinuierlich
präzise ihre Aufgaben erfüllen
können. Um auch hier noch effizienter
über das ganze Jahr arbeiten zu können,
haben wir mit dem MicroStep VibrationTable
eine eigenständige Lösung
entwickelt, die ideal auf unsere CNC-
Anlagen zum Plasmaschneiden, Autogenschneiden
und Bohren angepasst
wurden“, erklärt Dr.-Ing. Alexander
Varga, Entwicklungsleiter und Mitgründer
der MicroStep Gruppe.
Unterschiedliche Varianten
passgenau auf die jeweiligen
Arbeitsprozesse
Der Vibrationstisch fördert während
des Schneidbetriebs die entstehenden
Mengen an geschmolzenem Material,
an Schlacke und auch an ausgeschnittenen
Teilen zum Tischende in ein dafür
vorgesehenes Auffangbehältnis. Dabei
fallen die Kleinteile und Schrottstücke
durch die Lamellen auf Schwingrinnen,
die im unteren Teil des Tisches in stalliert
sind. Bei der Konstruktion wurde berücksichtigt,
dass herabfallende Kleinteile
nicht von Schlacke befallen werden
können. Innerhalb der Schwingrinnen
bewegen sich die Teile aus dem
Tisch in den vorgesehenen Behälter.
Dieser kann mithilfe eines Krans oder
einer anderen Hubeinrichtung entleert
werden. Das Tischsystem ist modular
aufgebaut, im Standard stehen Größen
von 3 x 1,5 m bis 24 x 5 m zur Auswahl.
Die modulare Konstruktion sowie die
sektionale Ansteuerung der Absaugzonen
über die iMSNC ® Maschinensteuerung
sorgen für maximale Flexibilität bei
hoher Absaugleistung und gleichzeitig
niedrigem Energieverbrauch.
Der Vibrationstisch
fördert während des
Schneidbetriebs die
entstehenden Mengen
an geschmolzenem
Material, an
Schlacke und auch
an ausgeschnittenen
Teilen zum Tischende
in ein dafür vorgesehenes
Auffangbehältnis.
Passend zur Anwendung kann der
Tisch noch weiter individualisiert werden:
Denn für das Schwingfördertischsystem
sind unterschiedliche Tischauflagen
verfügbar, die optimal für das
Einsatzgebiet ausgelegt sind. So gibt
es Auflagen, die rein für Bohranlagen
oder für den Schneidprozess konzipiert
sind wie auch Komponenten, die
für eine Mischung aus beiden Prozessen
ausgelegt sind.
Der neue Schwingfördertisch von MicroStep kann dabei individuell für die jeweiligen Bearbeitungsprozesse
ausgelegt werden. So gibt es Auflagen, die rein für Bohranlagen oder für die jeweiligen
Schneidaufgaben konzipiert sind wie auch Systeme, die für Mischprozesse optimiert
wurden.
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bayern Metall 2/2024 9
Werkzeuge von MOLDINO bei Siebenwurst:
Über 14 x D – und trotzdem prozesssicher
Siebenwurst stand vor der Entscheidung: Soll die aufwendige, bis zu 56
mm tiefe Rippenstruktur in die rund vier Quadratmeter große Formplatte
senkerodiert oder gefräst werden? Der Hightech-Werkzeugbauer
aus Dietfurt an der Altmühl entschied sich für Letzteres – und hat über
die Hälfte an Zeit und viel Geld gespart. Auch und gerade dank der Unterstützung
von MOLDINO.
Die NC-Programmierung fand mit Tebis CAM statt, das über spezielle Schrupp- und Schlichtfunktionen
für Nuten und negative Rippen verfügt. Bei diesem Projekt wurde direkt aus dem Vollen
mit einer kombinierten Schrupp-Schlicht-Strategie bis auf Fertigmaß gefräst.
Die Herstellung negativer Rippen gehört
im Kunststoffformenbau zum Tagesgeschäft.
Doch nach wie vor werden
diese meist in bewährter Weise
senkerodiert, obwohl die Kosten gegenüber
dem Fräsen höher sind. Denn
viele scheuen das Risiko. Bei der
Christian Karl Siebenwurst GmbH &
Co. KG in Dietfurt an der Altmühl hat
man den Schritt in Richtung Rippenfräsen
vor einiger Zeit gewagt und nicht
bereut. Das oberpfälzische Hightech-
Unternehmen spielt nicht nur in Sachen
Werkzeugbau in der ersten Liga,
sondern auch als Entwicklungspartner,
Leichtbauspezialist und Full-Service-
Komplettanbieter. „Obwohl wir noch
zweigleisig fahren, gewinnt das Rippenfräsen
bei uns zunehmend an Bedeutung.
Zahlreiche Rippenfelder auf
einer 2.200 mm x 1.900 mm großen
Formplatte verteilt – das war schon eine
kleine Herausforderung“, blickt Xaver
Ferstl, Leiter des Toolmanagements
bei Siebenwurst, zurück. „Hinzu
kam, dass wir hierbei zum großen Teil
Nuttiefen von 56 mm fräsen mussten,
was eine Auskraglänge von über 14 x D
bedeutete.“
Was Xaver Ferstl anspricht, ist die
großformatige Formplatte des Spritzgießwerkzeugs
zur Herstellung eines
Batterieträgerkastens für elektrisch angetriebene
Nutzfahrzeuge. Denn die
Geometrie dieses Batterieträgers hat
es in sich: Die Rahmenstruktur ist eine
Kombination aus Aluminiumprofilen
mit einer hinterspritzten Rippenstruktur.
Diese U-Profile sorgen einmal für
mechanische Stabilität und verhindern
ein Durchknicken. Zudem schützen sie
bei einem Unfall die Batterie über die
gesamte Länge hinweg vor punktuellen
Aufprallkräften. Deshalb wurden
Weitere Informationen unter
www.siebenwurst.com.
zwei Rippenstrukturen übereinander
kombiniert, was Siebenwurst eine lokal
redundante Strukturauslegung nennt:
Die Rippenstruktur ist so ausgelegt,
dass von ihr die Aufprallenergie zu großen
Teilen absorbiert wird.
Gemeinsam mit MOLDINO hatte Xaver
Ferstl zunächst die grundsätzliche Vorgehensweise
festgelegt – also an welcher
Stelle der Platte mit dem Rippenfräsen
begonnen wird und welche
Schritte folgen. Die geeigneten Fräswerkzeuge
waren somit schnell ausgewählt.
Genau genommen war es nur
ein Fräser, nämlich der ETMP-4040 mit
4 mm Durchmesser, aber in den beiden
verschiedenen Längen 32 mm und 40
mm. Bei dem ETMP handelt es sich
um ein 4-schneidiges Toruswerkzeug
mit 1 Grad Konvexität. Dank der in einem
PVD-Prozess aufgetragenen Nano-Schicht
TH45+ ist mit diesem Fräser
eine Hartbearbeitung von bis zu 60
HRC möglich – bei gleichzeitig sehr
hohen Standzeiten. Auch wenn bei
diesem Projekt nicht vorgehärteter Vergütungsstahl
1.2738 gefräst wurde –
die hohe Standzeit und die damit gewonnene
Prozesssicherheit war ein
wichtiger Aspekt. Ein weiterer Vorteil
ist, dass die Schneide des ETMP einen
ovalen Schliff hat. Zwei Schneiden liegen
auf Durchmesser und zwei Schneiden
liegen unter Durchmesser, damit
das Werkzeug sich beim Fräsen beruhigt
und die Vibrationen vor allem im
Hinblick auf die hohen Auskraglängen,
gering bleiben. Ebenso im Eckbereich
reagiert das Werkzeug wesentlich entspannter.
Das ist gerade bei sehr großen
Auskraglängen wichtig. Denn es
musste mit einer Auskraglänge von gut
14 x D gefräst werden. Also bis zu 56
mm tiefe Nuten mit einem 4-mm-
Durchmesser-Fräser, was schon einem
Drahtseilakt gleichkommt.
Beim Rippenfräsen ist es generell
wichtig, dass die Bearbeitung so effektiv
wie möglich abläuft. Daher fiel die
Entscheidung für einen Schrupp-
Schlicht-Schnitt und es wurde aus
dem Vollen gefräst, was mit dem ET-
MP-Fräser problemlos möglich ist. Eine
weitere Optimierungsarbeit betraf
die Rippengeometrien. In Zusammenarbeit
mit der hauseigenen Konstruktionsabteilung
sind die Konturen an eini-
10 bayern Metall 2/2024
gen Stellen so verändert worden, dass
diese besser zu fräsen waren.
Bei den nicht so tiefen Rippen kam
der etwas kürzere ETMP-Fräser zum
Einsatz. Hier wurden die von MOLDI-
NO vorgeschlagenen Standard-Schnittwerte
gefahren. Bei den 56 mm tiefen
Rippen war hinsichtlich Drehzahl, Vorschub
und Tiefenzustellung hingegen
noch etwas Feintuning erforderlich.
Denn es ging darum, dass sich jedes
dieser Segmente in fünf Stunden Fräszeit
bearbeiten ließ. Schließlich war das
die zuvor ermittelte Standzeit, bei der
an der Schneide des langen ETMP-
Fräsers noch keinerlei Verschleiß sichtbar
war. Mit einem Vorschub von 2,3
m/min bei knapp 10.000 U/min und
einer Tiefenzustellung ap von 0,1 mm
wurden pro Nest diese fünf Stunden
exakt erreicht. Damit war gewährleistet,
im Hinblick auf die Prozesssicherheit
jedes einzelne Segment mit einem
neuen Fräser herunterfräsen zu können,
ohne irgendeine Nacharbeit zu
haben. Gefräst wurden alle Rippen
ausschließlich trocken mit Luftkühlung.
Die 5-achsige Portalfräsmaschine Parpas Gantry XS mit der gespannten Formplatte und dem
eingewechselten 4-mm-Torusfräser ETMP-4040-40-10. Zusammen mit den freigeschliffenen
5 mm wurde die notwendige Auskraglänge von über 14 x D erreicht. Zu sehen ist die zweilagige
Rippenstruktur, die in nur 353 Stunden komplett gefräst wurde.
(Fotos: MOLDINO)
Durch die Methodenwahl Rippenfräsen
statt Senkerodieren ergaben sich
Kosteneinsparpotenziale von bis zu
30 % in diesem Bereich. Hinzu gekommen
waren außerdem noch die Kosten
für den deutlich höheren Polieraufwand.
Unter dem Strich ist das Rippenfräsprojekt
ein voller Erfolg gewesen.
Das betrifft ebenfalls die hohe
Qualität der gefrästen Seitenflächen,
was für den Entformungsprozess extrem
wichtig ist. „Mich beeindruckt immer
noch der vibrationsarme Lauf des
4-mm-ETMP-Fräsers – trotz der enormen
Auskraglänge von über 14 x D.
Dass dies so reibungslos funktioniert
hat, ist für sich genommen schon ein
Highlight“, unterstreicht Xaver Ferstl.
„Und das bei der Zustellung und
Schnelligkeit. Denn wir dürfen nicht
vergessen, wir haben pro Rippenfeld
nur fünf Stunden benötigt.“
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bayern Metall 2/2024 11
Hartstoffbeschichtete Bremsscheibe:
Stresstest für die Schleifbearbeitung
Regulierung der Feinstaubemissionen erhöht das Innovationstempo der Entwicklungspartner
Die mobilitätsbedingte Feinstaubbelastung vor allem in den Städten ist
hoch. Zu hoch, sagt die EU-Kommission und drängt im Zuge der Einführung
der Euro-7-Abgasnorm auf eine deutliche Reduzierung. Da
Feinstaubemissionen vor allem eine Folge des Abriebs von Reifen und
Bremsen sind, führt ein wirksamer Ansatz über hartstoffbeschichtete
Bremsscheiben, mit der sich der Abrieb um bis zu 90 Prozent reduzieren
lässt. Deren Bearbeitung stellt jedoch gerade die Schleiftechnik vor
besondere Herausforderungen. Unter dem hohen zeitlichen Druck, der
durch den Gesetzgeber aufgebaut wird, gewinnen Abstimmungsprozesse
für effiziente Prozessauslegung und daraus entstehende Entwicklungspartnerschaften
besondere Bedeutung. Der Stresstest könnte
sich jedoch gerade im Hinblick auf die Verlagerung von Investitionen
in Richtung Elektromobilität als Vorteil erweisen.
Das Doppelseitenschleifen,
das die zeitgleiche
Bearbeitung
beider Reibring-Flächen,
hohen Durchsatz
und kurze Taktzeiten
ermöglicht, gilt bei
Supfina als erste Wahl,
um die „Bremsscheibe
der Zukunft“ zu bearbeiten.
(Foto: Supfina)
Welche Auswirkungen der Energie- und
Mobilitätswandel für Produktion und
Fertigungstechnologien und damit auch
für die Schleifbearbeitung hat, unterstrich
Prof. Eckart Uhlmann vom Institut
für Werkzeugmaschinen und Fabrikbetrieb
IWF der TU Berlin auf der jüngsten
Schleiftagung in Stuttgart-Fellbach. Die
Tagung ist eine renommierte Veranstaltung
der WGP, der Wissenschaftlichen
Gesellschaft für Produktionstechnik.
Komponenten wie Elektromotoren,
emissionsarme Bremssysteme oder
hocheffiziente und geräuscharme Getriebe
in elektrisch angetriebenen Fahrzeugen
müssten zeiteffizient und qualitätssicher
hergestellt werden, und dies
im Einklang mit den hohen Anforderungen
an die ökonomische und ökologische
Nachhaltigkeit. Gelingen könne
dies nur, mahnte Uhlmann, der auch
Mitglied der WGP ist, wenn alle Optimierungspotenziale
der Schleiftechnologie
ausgenutzt würden. Die hartstoffbeschichtete
Bremsscheibe könne dafür
ein gutes Beispiel sein. Sie steht
zugleich für eines der Trendthemen auf
der kommenden GrindingHub, die der
VDW (Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken)
vom 14. bis 17. Mai
2024 in Stuttgart veranstaltet.
Neue Werkstoffe erhöhen
Komplexität des Schleifprozesses
Worin die besondere Herausforderung
bei der Bearbeitung hartstoffbeschichteter
Bremsscheiben liegt, erläutert
Jannik Röttger. Er ist im September
dieses Jahres aus dem Wissenschaftsbetrieb
der RWTH Aachen als neuer
Leiter Technologie Schleifen zur EMAG
Maschinenfabrik ins schwäbische Salach
gewechselt: „Vereinfacht gesagt:
Hartstoffbeschichtete Bremsscheiben
machen in der Schleifmaschine genau
das, was sie im emissionsarmen Fahrzeug
tun sollen – eine hohe Bremswirkung
ohne Materialverlust aufbauen“,
so Röttger. „Im Schleifprozess möchten
wir aber genau das Gegenteil erreichen.
Ziel ist es, in möglichst kurzer
Zeit Material zu entfernen, um die geforderten
Geometrie- und Oberflächeneigenschaften
zu erzeugen.“
Wie der Schleifexperte dazu ausführt,
besteht die Hartstoffbeschichtung aus
einer relativ weichen Matrix mit Karbiden
als Hartstoff. Beide Werkstoffe
weisen ein grundlegend unterschiedliches
Zerspanverhalten auf. In der Regel
optimiere man Schleifwerkzeuge
entweder auf das eine oder das andere
Materialverhalten. Der neue Werkstoff
mache die Entwicklung geeigneter
Schleifscheiben dadurch zu einer großen
Herausforderung. Durch die auftretenden
Prozesskräfte werde die Auslegung
der statischen und dynamischen
Maschineneigenschaften sowie der
Spindelantriebe sehr komplex.
Darüber hinaus beeinflusst nicht nur
die volumetrische Zusammensetzung
aus Hartstoff und Matrix die Zerspaneigenschaften
der Hartstoffschicht, sondern
auch das Beschichtungsverfahren.
Für das Laserauftragsschweißen
nannte Röttger als Beispiele etwa Prozessparameter
wie Laserleistung oder
Relativgeschwindigkeiten. Wärmeenergie,
die durch den Laser eingebracht
wird, könne zu einem Verzug der
Bremsscheibe führen. Das ist im nachfolgenden
Schleifprozess zu berücksichtigen.
Aus diesem Grund müsse
die komplette Prozesskette nach dem
Gießen des Rohteils – also das Drehen,
Laserbeschichten und Schleifen sowie
die daraus resultierenden Funktionseigenschaften
im Fahrzeug – als Gesamtsystem
betrachtet und optimiert
werden.
Fertigungslösungen über die
gesamte Bearbeitungskette
Die EMAG-Gruppe, Aussteller auf der
GrindingHub, bietet eigenen Angaben
zufolge für die gesamte Bearbeitungskette
nach dem Gießprozess Fertigungslösungen
an und könne somit an
12 bayern Metall 2/2024
eigenen Dreh-, Laser- und Schleifmaschinen
die Wechselwirkungen zwischen
den Fertigungsverfahren gezielt
untersuchen. Um die Zusammenhänge
von Ursache und Wirkung zwischen
den Einstell- und Ergebnisgrößen zu
verstehen, arbeiten nach Angaben von
Jannik Röttger Konstruktion, Fertigungstechnik
und Materialwissenschaften
in Forschung und Entwicklung
interdisziplinär zusammen. Eingebunden
sind dabei auch externe Experten,
wie etwa Wissenschaftler der RWTH
Aachen, und Schichtsystementwickler
der Firma HPL Technologies, eines
Start-ups der RWTH Aachen.
Von den Vorteilen einer interdisziplinären
und unternehmensübergreifenden
Zusammenarbeit ist auch Michael
Wöhrle überzeugt, Leiter Forschung
und Entwicklung bei Supfina Grieshaber,
Wolfach. Das Unternehmen stieg
bereits 2019 in die Prozessentwicklung
zum Schleifen hartstoffbeschichteter
Bremsscheiben ein. „Ein enger Schulterschluss
mit den Entwicklungspartnern
erschien uns von Beginn an als
die einzige Chance, den Anforderungen
durch Euro 7, die von der EU formuliert
wurden, in dem geforderten
Zeitraum zu erreichen“, sagt Wöhrle.
„Wir mussten uns in den Prozess hineindenken,
mussten hinterfragen,
welche Ideen und Gedanken etwa
ein Pulverhersteller hat, worauf
Beim Laserbeschichten
von Bremsscheiben
wird ein spezielles
Metallpulver (häufig
mit Karbiden) mit hoher
Vorschubgeschwindigkeit
und hoher
Laserleistung auf
die Bremsscheibe aufgetragen.
(Foto: EMAG)
man sich bei den unterschiedlichen Beschichtungsverfahren
einstellen muss
und letztlich: Was ist realistisch, was
scheidet eher aus, weil es für den Massenmarkt
schlicht zu teuer ist?“
Supfina sei technologieoffen unterwegs,
stelle sich aber vor allem auf das
Laserauftragsschweißen und das Cold
Spray (Kaltgasspritzen-)verfahren ein.
Mit den Beschichtungsspezialisten habe
man ich anfangs nahezu wöchentlich
getroffen. „Wir erleben eine nie
dagewesene Innovationsgeschwindigkeit“,
sagt Wöhrle. Als Belastung werde
jedoch die ständige Ungewissheit
empfunden, ob und welche Änderungen
der Gesetzgeber noch plane. Keinen
Zweifel ließ Wöhrle indes daran,
dass er die Reduzierung der Feinstaubbelastung
grundsätzlich als absolut
notwendig erachtet, für die menschliche
Gesundheit ebenso wie für die
Umwelt, und räumt dabei ein: „Ohne
die Regulierungsbestrebungen wären
wir noch nicht so weit.“
Doppelseitenschleifen als
wirtschaftliches Maschinenkonzept
In Europa werden jährlich knapp 100
Millionen Bremsscheiben produziert,
von denen etwa die Hälfte an Fahrzeughersteller
geht, die andere Hälfte
für den Ersatzteilmarkt bestimmt ist.
Experten gehen davon aus, dass die
Feinstaub reduzierende, umweltfreundliche
Bremsscheibe von der Fahrzeugindustrie
Milliardeninvestitionen fordert.
„Bislang waren manche Bremsscheiben
so günstig, dass sie in Tonnen
abgerechnet wurden“, sagt Michael
Wöhrle. „Jetzt kommen teure Rohstoffe
und Prozesse hinzu und damit die Herausforderung,
ein für den Massenmarkt
taugliches Produkt zu entwickeln.“ Bei
den Maschinenherstellern ist das Doppelseitenschleifen
erste Wahl, weil es
laut Wöhrle die zeitgleiche Bearbeitung
beider Reibring-Flächen, hohen Durchsatz
und kurze Taktzeiten gewährleistet.
Supfina stellte jüngst mit der Planet
BD eine neue Maschine vor, die bereits
bei renommierten Kunden im Einsatz
ist. Dabei handelt es sich um eine
Schleifmaschine, wie Michael Wöhrle
betont, die für ein einziges Produkt,
nämlich die Bremsscheibe der Zukunft
entwickelt wurde.
Auf diesem Maschinentyp werden in
Zukunft auch Bremsscheiben für Elektroautos
bearbeitet. Bei reinen Elektrofahrzeugen
wird die Bremse zwar weitaus
seltener und weniger kräftig betätigt,
weil die Rekuperation des Motors
oft eine ausreichende Bremswirkung
entfaltet. Dafür besteht die Gefahr,
dass das „gelangweilte“ Bremssystem
gerade unter schlechten Witterungsbedingungen
anfängt zu rosten. Beschichtete
Bremsscheiben können
auch dieses Problem lösen. Supfina-
Entwicklungschef Michael Wöhrle geht
davon aus, dass sich die Beschichtung
auf die etwas geringeren Anforderungen
an die Bremsleistung und die Anzahl
von Bremszyklen anpassen lässt.
Teure Bestandteile in den Beschichtungen
werden reduziert oder ersetzt und
so ein etwas kostengünstigeres, wenn
auch nicht ganz so leistungsstarkes
System verfolgt. Darauf dürften die
Schleifexperten nach dem Euro-
7-Stresstest dann auf jeden Fall
bestens vorbereitet sein.
(Autorin: Cornelia Gewiehs,
Fachjournalistin, Rotenburg)
Jannik Röttger wechselte kürzlich
von der RWTH Aachen als neuer
Leiter Technologie Schleifen zur
EMAG Maschinenfabrik. Der Schleifexperte
leitet zudem die Schleiftagung
in Stuttgart-Fellbach.
(Foto: EMAG)
Michael Wöhrle, Leiter Forschung und
Entwicklung bei Supfina Grieshaber,
erlebt in der Entwicklung hartstoffbeschichteter
Bremsscheiben eine „nie
da gewesene Innovationsgeschwindigkeit“.
(Foto: Supfina)
bayern Metall 2/2024 13
Virtuell und schnell zur perfekten Steigleiter
Munk Günzburger Steigtechnik präsentiert den ersten Steigleiter-Konfigurator
mit individueller Wandsimulation
Nie hatten Planer und Anwender es einfacher, die perfekte Steigleiter für
das eigene Gebäude zu entwerfen. Sie können dafür ab sofort den neuen
Steigleiter-Konfigurator der Munk Günzburger Steigtechnik nutzen. Dieser
führt sie unter www.steigtechnik.de/konfigurator Schritt für Schritt
mit 3D-Anzeige in Echtzeit zur idealen Lösung. Und das besonders realitätsnah,
denn das neue Tool der Munk Günzburger Steigtechnik ist der
erste Steigleiter-Konfigurator überhaupt, der über eine integrierte Fassadensimulation
verfügt. Dadurch lassen sich Wand- und Dachflächen exakt
modellieren, mit allen Störkonturen abbilden und in der Konfiguration
berücksichtigen. Die Munk Günzburger Steigtechnik bietet den Planenden
von der Projektierung über die Beratung, einer schnellen Lieferung
bis hin zur Montage einen Rundum-Sorglos-Service aus einer Hand –
egal, ob analog oder digital über den Konfigurator.
„Für maximale Sicherheit beim Aufund
Abstieg muss jede Steigleiter genau
auf ihren Einsatzort und -zweck
abgestimmt sein. Mit unserem neuen
Steigleiter-Konfigurator bieten wir unseren
Kunden jetzt die Möglichkeit, die
Planung so detailgetreu und genau wie
möglich umzusetzen und auch selbst
in die Hand zu nehmen“, sagt Ferdinand
Munk, Inhaber und Geschäftsführer
der Munk Group.
Highlight auf dem digitalen Weg zur
ortsfesten Steigleiter ist dabei die realitätsnahe
Wandsimulation, die es erstmals
überhaupt in einem Konfigurator
für Steigleitern gibt: Mit ihr kann der
Anwender die jeweiligen Flächen originalgetreu
nachbauen und sämtliche
Störkonturen wie Fenster, Simse und
Rohre gleich berücksichtigen. „Diese
Wandmodellierung ist wirklich einzigartig
und damit setzen wir auf dem digitalen
Weg zur Steigleiter eine echte
Benchmark, was die Anwenderfreundlichkeit
angeht. Präzise Wandnachmodellierung
trifft hier auf normenkonforme
Sicherheit. Das ist in der Tat ein
ganz neuer Standard“, so Munk. Wie
einfach der neue Steigleiter-Konfigurator
zu bedienen ist, zeigt das Infovideo
unter https://steigtechnik.de/slkonf.
Der Konfigurator denkt mit
Im Konfigurationsprozess denkt das
Tool der Munk Günzburger Steigtechnik
mit und schlägt unter anderem die
passenden Wandanker für die Befestigung
vor. Braucht es zudem Ausstiegshilfen
oder Zugangssicherungen? Mit
wenigen Klicks lassen sich dank des
umfangreichen Steigleitersortiments
nahezu alle Anforderungen realisieren.
Im Konfigurator kann der Anwender
gleich auch die Innovationen im Steigleiter-Sortiment
der Munk Günzburger
Steigtechnik einplanen, wie zum Beispiel
den neuen Wandhalter für Blechfassaden.
Mit ihm lassen sich Steigleitern
direkt auf der Blechfassade montieren,
sodass die Gebäudehülle nicht
geöffnet werden muss, um die Leiter
am darunterliegenden Mauerwerk zu
befestigen. Mit dem ebenfalls neuen
Montagesatz „Ballast“ können Attika-
Überstiege durchdringungsfrei auf der
Abstiegsseite auf dem Dach aufgestellt
werden – komplett ohne Bohren. Klar,
dass Anwender bei der Montage so
Vom Webbrowser an die Fassade:
Mit dem neuen Steigleiter-Konfigurator
ge stalten Planer und Anwender ihre
perfekte Steigleiter. Als erster Steigleiter-Konfigurator
überhaupt verfügt
das neue Tool der Munk Group über
eine individuelle und realitätsnahe
Wandsimulation.
(Fotos: Munk Günzburger Steigtechnik)
14 bayern Metall 2/2024
Steigleitern der Munk Günzburger
Steigtechnik von jeher im modularen
Baukastensystem konzipiert. So lassen
sie sich besonders einfach planen
und konfigurieren. Anwender können
für ihre neuen Steigleitern aus den
Materialien Stahl verzinkt, Edelstahl
und Aluminium, sowie einer Vielzahl
an möglichen Ausstattungen wie
Wandhaltern oder Zugangssicherungen
wählen. Ein optimiertes Montagesystem
bietet nicht nur eine schnellere
Montagezeit, sondern mit einer hochstabilen
Befestigungstechnik auch ein
Plus an Sicherheit. Flankierend zum
Konfigurator finden Planer, Architekten
und Ingenieure Planungshilfen unter
www.steigtechnik.de/planungshilfen.
Die Steigleitern der Munk Günzburger Steigtechnik lassen sich hochindividuell an den Einsatzzweck
und -ort anpassen.
nicht nur ihr Gebäude schützen, sondern
auch Zeit und Geld sparen.
Toll für Planer: Die innovative 3D-Planung
gibt nicht nur einen realistischen
Überblick der Steigleiter an der modellierten
Wand, die grafischen Darstellungen
lassen sich auch in gängige
Formate exportieren und somit in anderen
Planungsprogrammen weiterverwenden.
Fein raus sind auch alle,
die ein Großprojekt planen, denn mit
dem Konfigurator lassen sich mehrere
Steigleiteranlagen in einem Angebot
zusammenfassen.
Völlig flexibel
So einfach geht’s in der Praxis: Nach
der Konfiguration kann der Anwender
seinen Entwurf als 3D-Planung abspeichern
und später bei Bedarf mit einem
Berater der Munk Günzburger Steigtechnik
die Feinheiten ausarbeiten
oder direkt ein Angebot anfordern. Das
Sofort-Angebot kommt nach Abschluss
der Konfiguration automatisch
per Mail. „Am Ende entscheidet der
Nutzer immer selbst, ob er seine Steigleiter-Lösung
völlig selbstständig plant,
oder mit unserer Unterstützung. Wir
stehen ihm in jedem Fall mit Rat und
Tat zur Seite und besprechen Details
gerne auch direkt vor Ort. Die persönliche
Beratung ist ja die Stärke unseres
Außendienstteams“, so Munk.
Alles aus einer Hand
Über die gesamte Projektierung mit
Lieferung bis hin zur Montage (durch
die Dienstleistungssparte Munk Service)
begleitet die Munk Günzburger
Steigtechnik ihre Kunden. Bei außergewöhnlichen
Anforderungen kümmern
sich die Munk-Projektspezialisten
auch um die professionelle Koordination
und Abwicklung mit weiteren
Projektpartnern und Lieferanten. Wichtig
ist: Nach der Bestellung soll sich
der Kunde um nichts mehr kümmern
müssen. „Wir bieten ihnen eine echte
„Alles aus einer Hand“-Lösung. Unser
ausgereiftes System, unser Know-how
in der Beratung und die schnelle Lieferzeit
sind in dieser Form wirklich einzigartig.
Darauf bin ich besonders
stolz“, sagt der Inhaber und Geschäftsführer.
Konfiguration im Baukastensystem
Egal, ob man im Not- oder Brandfall
schnell das Gebäude verlassen oder
generell einen sicheren Auf- und Abstieg
auf Dächern, Silos, Maschinen
und Anlagen gewährleisten muss: Die
Konfigurationsmöglichkeiten für ortsfeste
Steigleitern sind bei der Munk
Günzburger Steigtechnik so vielseitig
wie ihre Einsatzzwecke. Um für jedes
Gebäude und jeden Zweck flexibel die
richtige Lösung zu schaffen, sind die
Steigleitern aus Günzburg sind „Made
in Germany“ und bauartgeprüft nach
DIN 18799-1, DIN EN ISO 14122-4 und
DIN 14094-1. Sie entsprechen den
Technischen Regeln für Arbeitsstätten
ASR A1.8 und dem geltenden DGUV-
Regelwerk. Alle Modelle haben 15 Jahre
Garantie und sind jederzeit aus dem
Lagervorrat lieferbar.
bayern Metall 2/2024 15
STEUERN & FINANZEN
Eine sichere Zukunft mit dem Deutschen HandwerkerSchutz
Die deutschlandweiten Überschwemmungen
zu Beginn
des Jahres 2024 und die
allgemeine Häufung der
Naturkatastrophen
haben bewiesen: Es
wird zunehmend wichtiger,
sich auf die Launen
der Natur vorzubereiten
und Hab und Gut
ausreichend zu versichern
– auch als Handwerksbetrieb!
Passender Schutz mit der
Gewerbeabsicherung
Bisher wurde die Gewerbeversicherung
eher als Pflichtversicherung angesehen,
um gesetzliche Anforderungen
zu erfüllen. Durch die Häufung
neuer Schadensarten wie beispielsweise
durch den Klimawandel verursachte
Unwetterkatastrophen ist eine
passende Gewerbeversicherung und
ein damit einhergehender innovativer
Rund-Um-Schutz jedoch wichtiger
denn je.
Münchener Verein: Aus dem Handwerk.
Für das Handwerk.
Neben einer leistungsstarken Versicherung
ist hier auch ein verlässlicher
Partner im Schadensfall essenziell. Mit
mehr als 100 Jahren Erfahrung hat der
Münchener Verein als langjähriger
Partner des Handwerks eine umfangreiche
Expertise in der Absicherung
von Handwerksbetrieben. Diese Fachkenntnis
wurde genutzt, um den Deutschen
HandwerkerSchutz zu entwickeln:
Ein Versicherungsprodukt, das
sich durch Transparenz, Bedürfnisorientierung
und Flexibilität auszeichnet.
Der Deutsche HandwerkerSchutz
Der Deutsche HandwerkerSchutz des
Münchener Verein setzt sich aus fünf
starken Kernprodukten zusammen:
die Betriebshaftpflicht-, Geschäftsinhalts-,
Geschäftsgebäude-,
die Elektronikversicherung
und – jetzt neu
– die Maschinenversicherung.
Handwerksbetriebe
haben dabei die Möglichkeit,
alle Kernprodukte
zusammen abzuschließen
oder sie individuell nach ihrem
spezifischen Bedarf zusammenzustellen.
Die neue Maschinenversicherung
Da das Metall-Gewerk auf
hochtechnische und somit meist teure
Maschinen angewiesen ist, ist die neue
Maschinenversicherung gerade für die
Metallbranche interessant. Dabei ist es
egal, ob es sich um mobile oder stationäre
Maschinen handelt – die Maschinenversicherung
des Münchener Verein
bietet bestmöglichen Versicherungsschutz
bei sämtlichen
Schäden. Selbstverständlich
wird bei der Regulierung
auch der technologische
Fortschritt der Maschinen
mitbeachtet.
Mehr dazu unter www.
muenchener-verein.de/dhs
Oder kontaktieren Sie Ihren
Ansprechpartner beim
Münchener Verein:
Mansoer Weigert – Vorstandsbevollmächtigter
Geschäftsbereich Handwerk
Tel. 089 5152-2580, E-Mail: weigert.
mansoer@muenchener-verein.de
Münchener Verein
Pettenkoferstraße 19
80336 München
info@muenchener-verein.de
www.muenchener-verein.de
Foto: sata_production/AdobeStock
16 bayern Metall 2/2024
ARBEITS- & SOZIALRECHT
Erschütterung des Beweiswerts von
Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen
Sitzungsergebnis
Der Beweiswert von (Folge-)Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen kann
erschüttert sein, wenn der arbeitsunfähige Arbeitnehmer nach Zugang
der Kündigung eine oder mehrere Folgebescheinigungen vorlegt, die
passgenau die Dauer der Kündigungsfrist umfassen, und er unmittelbar
nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses eine neue Beschäftigung
aufnimmt.
Der Kläger war seit März 2021 als Helfer
bei der Beklagten beschäftigt. Er
legte am Montag, dem 2. Mai 2022, eine
Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung
für die Zeit vom 2. bis zum 6. Mai 2022
vor. Mit Schreiben vom 2. Mai 2022,
das dem Kläger am 3. Mai 2022 zuging,
kündigte die Beklagte das Arbeitsverhältnis
zum 31. Mai 2022. Mit Folgebescheinigungen
vom 6. Mai 2022 und
vom 20. Mai 2022 wurde Arbeitsunfähigkeit
bis zum 20. Mai 2022 und bis
zum 31. Mai 2022 (einem Dienstag)
bescheinigt. Ab dem 1. Juni 2022
war der Kläger wieder arbeitsfähig
und nahm eine neue Beschäftigung
auf. Die Beklagte
verweigerte die Entgeltfortzahlung
mit der Begründung, der
Beweiswert der vorgelegten
Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen
sei erschüttert. Dem
widersprach der Kläger, weil die
Arbeitsunfähigkeit bereits vor
dem Zugang der Kündigung bestanden
habe. Die Vorinstanzen haben
der auf Entgeltfortzahlung gerichteten
Klage für die Zeit vom 1. bis
zum 31. Mai 2022 stattgegeben.
Die Revision der Beklagten hatte teilweise
– bezogen auf den Zeitraum vom
7. bis zum 31. Mai 2022 – Erfolg. Ein
Arbeitnehmer kann die von ihm behauptete
Arbeitsunfähigkeit mit ordnungsgemäß
ausgestellten ärztlichen
Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen
nachweisen. Diese sind das gesetzlich
vorgesehene Beweismittel. Deren Beweiswert
kann der Arbeitgeber erschüttern,
wenn er tatsächliche Umstände
darlegt und ggf. beweist, die
Foto: mpix-foto/AdobeStock
fenden Kündigungsfrist ausgestellt
werden, zutreffend davon ausgegangen,
dass für die Erschütterung des
Beweiswerts dieser Bescheinigungen
nicht entscheidend ist, ob es sich um
eine Kündigung des Arbeitnehmers
oder eine Kündigung des Arbeitgebers
handelt und ob für den Beweis der Arbeitsunfähigkeit
eine oder mehrere Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen
vorgelegt
werden. Stets erforderlich ist al-
nach einer Gesamtbetrachtung Anlass
zu ernsthaften Zweifeln an der Arbeitsunfähigkeit
des Arbeitnehmers geben.
Hiervon ausgehend ist das Landesarbeitsgericht
bei der Prüfung des Beweiswerts
von Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen,
die während einer laulerdings
eine einzelfallbezogene Würdigung
der Gesamtumstände. Hiernach
hat das Berufungsgericht richtig erkannt,
dass für die Bescheinigung vom
2. Mai 2022 der Beweiswert nicht erschüttert
ist. Eine zeitliche Koinzidenz
zwischen dem Beginn der Arbeitsunfähigkeit
und dem Zugang der Kündigung
ist nicht gegeben. Nach den getroffenen
Feststellungen hatte der Kläger
zum Zeitpunkt der Vorlage der Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung
keine
Kenntnis von der beabsichtigten Beendigung
des Arbeitsverhältnisses, etwa
durch eine Anhörung des Betriebsrats
nach § 102 Abs. 2 Satz 4 BetrVG. Weitere
Umstände hat die Beklagte nicht dargelegt.
Bezüglich der Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen
vom 6. Mai 2022
und vom 20. Mai 2022 ist der Beweiswert
dagegen erschüttert. Das Landesarbeitsgericht
hat insoweit nicht ausreichend
berücksichtigt, dass zwischen
der in den Folgebescheinigungen
festgestellten passgenauen Verlängerung
der Arbeitsunfähigkeit und
der Kündigungsfrist eine zeitliche
Koinzidenz bestand und der
Kläger unmittelbar nach Beendigung
des Arbeitsverhältnisses
eine neue Beschäftigung
aufgenommen hat. Dies hat zur
Folge, dass nunmehr der Kläger
für die Zeit vom 7. bis zum
31. Mai 2022 die volle Darlegungs-
und Beweislast für das
Bestehen krankheitsbedingter Arbeitsunfähigkeit
als Voraussetzung
für den Entgeltfortzahlungsanspruch
nach § 3 Abs. 1 EFZG trägt. Da das
Landesarbeitsgericht – aus seiner Sicht
konsequent – hierzu keine Feststellungen
getroffen hat, war die Sache insoweit
zur neuen Verhandlung und Entscheidung
an das Landesarbeitsgericht
zurückzuverweisen.
Bundesarbeitsgericht, Urteil vom
13. Dezember 2023 – 5 AZR
137/23 – Vorinstanz: Landesarbeitsgericht
Niedersachsen, Urteil
vom 8. März 2023 – 8 Sa 859/22 –
bayern Metall 2/2024 17
BUNDESVERBAND AKTUELL
Artikeldienst Technik
Neue Geländer-Richtlinie 2023 veröffentlicht
Neu: Verankerung in Holz, Erläuterungen zu Balkonen mit Photovoltaikanlagen, FAQs
Der Bundesverband Metall (BVM)
hat seine Geländer-Richtlinie aus
dem Jahr 2019 überarbeitet und
neu aufgelegt. Neu sind u. a. die
Kapitel Verankerung in Holz, Erläuterungen
zu Balkonen mit Photovoltaikanlagen
sowie eine praxisorientierte
FAQ-Liste, die von
einem Experten-Team zusammengestellt
wurde.
Was ist neu?
• Verankerung in Holz: Immer mehr
Metallbauer verankern Geländer
auch in Holz, daher wurde dieser
Verankerungsgrund bei den
konstruktiven Anforderungen mit
einem eigenen Kapitel aufgenommen.
Seit Einführung der Eurocodes
werden der Holzbau und die
Anschlüsse in Holz in DIN EN 1995
geregelt. Die Änderungen werden in
der Richtlinie beschrieben.
• 16 unterschiedliche Landesbauordnungen
regeln in Deutschland die
Herstellung von Geländern an Treppen
und Balkonen. Diese Bauordnungen
werden regelmäßig geändert
und angepasst. In der Geländer-
Richtlinie werden die aktuellen Angaben
übersichtlich dargestellt.
• Balkone mit Photovoltaikanlagen:
Im Zuge der Energiewende kann es
erstrebenswert sein, Photovoltaikanlagen
als Geländerfüllungen oder
sogar volleingespannte VSG-Elemente
der Kategorie B nach DIN
18008-4 anzuordnen. Daher wurde
im Kapitel Geländerfüllungen
Erläuterungen beim Einsatz von
Photovoltaikanlagen aufgenommen.
• FAQs: Ein Experten-Team aus
Verband und Industrie hat in dieser
Richtlinie aktuelle Fragen aufgenommen,
die häufig gestellt werden.
Die neue Richtlinie, an der Metallbauer
und die Hersteller von Werkstoffen und
Bauteilen aus der Industrie gemeinsam
intensiv gearbeitet haben, sorgt dafür,
dass Metallbauer, Architekten und Planer
mit einem Griff alle Informationen
finden, die für die Planung und Ausführung
relevant sind. Ganz gleich in welchem
Bundesland gebaut wird. Für die
Rechtssicherheit und als Planungshilfe
erleichtert dieses Werk nicht nur die
Arbeit, sondern ist auch eine gute Gesprächsgrundlage
für alle am Bau Beteiligten,
um zu attraktiven und vor allem
gesetzeskonformen Lösungen zu
kommen.
Bestellung: www.metallportal.de
Hinweis zur Bestellung: Eine Neuregistrierung
für Innungsmitglieder ist nicht
erforderlich. Die bekannten Zugangsdaten
von metallundmehr.net oder metallhandwerk.de
gelten ebenfalls auf
metallportal.de. Einfach mit Mitgliedsnummer
einloggen und von den Vorteilen
als Innungsmitglied profitieren.
Der Fachverband Metall Bayern bietet am 18. April 2024, 08:30 bis
16:00 Uhr im ABZ Garching dies bezüglich ein umfassendes Seminar an.
Infos und Anmeldung unter ende@fachverband-metall-bayern.de
oder 089 2030077-48.
18 bayern Metall 2/2024
Artikeldienst Technik
Schweißrauche – Aufnahme in die Krebsrichtlinie –
Aktueller Stand
Regelmäßig findet eine Anpassung
der europäischen Krebsrichtlinie
(CMRD – Carcinogens, Mutagens
or Reprotoxic substances Directive)
statt. Das geschieht im Einflussbereich
der Generaldirektion Beschäftigung
(DG EMPL).
Eingerichtet ist dazu ein Beratender
Ausschuss für Sicherheit und Gesundheit
der Beschäftigten (ACSH), der 81
Mitglieder hat, je ein Vertreter von Behörden,
Arbeitgebern und Arbeitnehmern
pro Mitgliedsland. Aus diesem
beratenden Ausschuss heraus ist eine
Ständige Arbeitsgruppe für Chemikalien
(WPC) mit 15 Mitgliedern gebildet,
je fünf Vertreter von Behörden, Arbeitgebern
und Arbeitnehmern.
Sollen neue Stoffe in den Anhang I der
Krebsrichtlinie aufgenommen werden,
geschieht dies in einem neuerdings
neunstufigen Verfahren, angefangen bei
der Auswahl der Stoffe, einer wissenschaftlichen
Empfehlung, Konsultation
mit den Sozialpartnern bis hin zu Folgenabschätzung,
Entwurf des Rechtstextes,
Trilogverfahren und schließlich
die Veröffentlichung im Amtsblatt.
Bezüglich der Schweißrauche hieß es
zunächst, dass diese insgesamt als
krebserregend eingestuft werden sollen,
was wenig zielführend ist, weil es
Verfahren und Werkstoffe gibt, bei denen
keine krebserregenden Stäube
freigesetzt werden. Im WPC hatte sich
eine differenzierte Betrachtung durchgesetzt.
Die entsprechende WPC-Stellungnahme
wurde vom ACSH am
22.09.2023 beraten und verabschiedet.
Danach würde der Eintrag wie
folgt lauten:
Dipl.-Ing. Karsten Zimmer
Gewerbespezifische
Informationstransferstelle beim
Bundesverband Metall, Essen.
Schweißtätigkeiten mit Exposition
gegenüber Stoffen, die nach
Anhang I der CLP-Verordnung
KMR-Kategorie 1A/1B sind
CLP-Verordnung (Classification,
labelling and packaging of substances
and mixtures): regelt die
Einstufung und Kennzeichnung
von gefährlichen Stoffen und Gemischen
KMR-Stoffe: Krebserzeugende
bzw. karzinogene, keimzellmutagene
(erbgutverändernde) und reproduktionstoxische
(fortpflanzungsgefährdende)
Stoffe Kategorie
1A: nachgewiesenermaßen
krebserzeugend beim Menschen
Kategorie 1B: erwiesenes Tierkanzerogen
mit möglicher Übertragbarkeit
auf den Menschen
Ein Grenzwert für Schweißrauche ist
danach nicht vorgesehen. Der Eintrag
hat das Ziel, ein gesteigertes Bewusstsein
dafür zu schaffen, dass bei
schweißtechnischen Tätigkeiten Gefahrstoffe
entstehen können, die krebserzeugend
sind. Bereits heute gelten
für verschiedene, in Schweißrauchen
vorkommende Stoffe Einzelgrenzwerte.
Mit der Verabschiedung im ACSH ist
eine Empfehlung an die Kommission
ausgesprochen worden. Die DG EMPL
soll eine Orientierungshilfe erarbeiten,
aus der hervorgeht, welche Verfahren
und welche Werkstoffe zur Entstehung
von krebserzeugenden Gefahrstoffen
führen und welche nicht.
Mittlerweile befindet sich das Verfahren
zwischen den Stufen 6 und 7, soll
heißen, aktuell wird die Folgenabschätzung
von der Kommission erstellt,
um daraus dann den Rechtstext
zu entwerfen. Mit dem Entwurf des
Rechtstextes ist in der ersten Jahreshälfte
2024 zu rechnen, mit der Veröffentlichung
im Amtsblatt frühestens in
der ersten Jahreshälfte 2026.
Für den Umgang mit Schweißrauchen
in Deutschland würde sich aller Voraussicht
nach nichts ändern. Werden
die Trilogverhandlungen im Sinne der
TRGS 528 geführt, was beabsichtigt
ist, dann würde sich bezüglich der Gefahrstoffverordnung
oder Maßnahmen
in den Betrieben nichts ändern. TRGS
528 würde weiterhin gelten und müsste
auch nicht geändert werden.
Konkrete Hilfestellung gibt es heute
bereits mit dem Schweißrauchminderungsprogramm
(DGUV Information
209-096). https://publikationen.dguv.
de/widgets/pdf/download/article/4732.
Foto: somchai20162516/KI/AdobeStock
bayern Metall 2/2024 19
Artikeldienst Technik
Korrosionsschutz – Geplante Änderungen in der ZTV-ING
Die Zusätzlichen Technischen Vertragsbedingungen
und Richtlinien
für Ingenieurbauten (ZTV-ING)
gelten für den Bau und die Erhaltung
von Ingenieurbauwerken im
Zuge von Straßen und Wegen.
Zuständig ist das Referat StB 24 im
Bundesministerium für Digitales
und Verkehr (BMDV).
Das BMDV hat für den Korrosionsschutz
mit Beschichtungssystemen einen
Philosophiewechsel initiiert. Darin
spiegeln sich insbesondere Forderungen
nach wirtschaftlicheren und nachhaltigeren
Produkten, Verfahren und
Anwendungen wider. Realisiert werden
soll eine Verlängerung der Erneuerungszyklen
für Beschichtungsstoffe
auf möglichst 50 Jahre und darüber
hinaus, um damit einen Beitrag zur
Ressourcenschonung zu leisten und
zugleich wirtschaftliche Vorteile zu erzielen.
Die Regelungen der DIN EN ISO
12944-6 werden damit bewusst weit
übertroffen.
Das Bundesministerium für Digitales
und Verkehr (BMDV) hat beschlossen,
auf Basis von bewährten Bindemitteln
neue leistungsfähigere Beschichtungsstoffe
zu entwickeln und für eine breite
Anwendung zuzulassen. Fixiert ist das
im neuen Blatt 100. Das neue Beschichtungssystem
ist eine konsequente
Weiterentwicklung der zweikomponentigen
Beschichtungsstoffe
auf Epoxidharz- und Polyurethangrundlage
nach den Blättern 87, 94, 95
und 97. Anders als bei den bewährten
TL-Blättern mit Richtrezepturen, zielt
Blatt 100 auf die Erfüllung von Leistungsanforderungen
der jeweiligen
Systeme, wobei die Zusammensetzung
der Stoffe weitestgehend den
Herstellern überlassen bleibt.
Mit der aktuellen Ausgabe der ZTV-
ING 4-3 sowie der Technischen Lieferbedingungen
(TL) und Technischen
Prüfvorschriften (TP) KOR-Stahlbauten
vom Januar 2022 befindet sich das
Blatt 100 zunächst für die Applikation
auf Stahl in der Erprobungsphase.
Die Entwicklung des Regelwerkes insgesamt
ist aber mittlerweile so weit
fortgeschritten, dass das BMDV über
die geplanten Änderungen informiert
hat. Um die endgültige Fassung von
Blatt 100 für eine breite Anwendung zu
qualifizieren, ist eine inhaltliche Erweiterung
der in der Erprobung befindlichen
Anforderungen des Blattes 100
mit jeweiligen Systemvarianten erforderlich.
Die Umsetzung erfolgt in modularisierter
Form wie folgt:
Modul A (Basismodul):
Korrosionsschutzsystem auf Stahl
Modul B:
Korrosionsschutzsystem auf Stahl
mit oberflächentoleranter Grundbeschichtung
Modul C:
Korrosionsschutzsystem auf Feuerverzinkung
Modul D:
Korrosionsschutzsystem auf Spritzverzinkung
(Thermisch gespritzte
Zinküberzüge)
Für die Prüfung und Listung der Beschichtungsstoffe
bildet das Modul A
die Voraussetzung für die optionalen
Module B, C und D. Um die Prüfkosten
für die optionalen Module möglichst
niedrig zu halten, werden bestandene
Prüfungen aus dem Modul A angerechnet.
Für den Bereich der Bundesfernstraßen
soll das Korrosionsschutzsystem
nach Blatt 100 als neues Standardkorrosionsschutzsystem
eingeführt werden.
Gleichzeitig werden dann die im
Anhang A der ZTV-ING 4-3 aufgeführten
Blätter 87, 89, 91, 92, 93, 94, 95
und 97 zurückgezogen. Mit dem modularen
Aufbau des Blattes 100 entstehen
Synergieeffekte. Es wird zu einer
Verringerung von TL-Blättern kommen.
Damit einher geht eine Vereinfachung
der Planungs- und Ausschreibungspraxis.
Die Neuausgabe der ZTV-ING 4-3 sowie
der TL und der TP KOR-Stahlbauten
wird voraussichtlich im Jahr 2025
erfolgen. Nach einer Übergangsfrist
von einem Jahr soll dann anstelle der
zuvor genannten zurückzuziehenden
TL-Blätter nur noch das Blatt 100 ausgeführt
werden.
Foto: Jamrooferpix/AdobeStock
Autor: Dipl.-Ing. Karsten Zimmer
Gewerbespezifische Informationstransferstelle
beim Bundesverband Metall, Essen.
20 bayern Metall 2/2024
Artikeldienst Technik
Konformität der Allgemeintoleranzen
ISO GPS: Bei über 140 Normen(tei -
len) im Standardisierungskomplex
der Geometrischen Produktspezifikation
und -prüfung
kann der Einstieg in das Thema
schwerfallen. Doch die Komplexität
beginnt bereits bei den
Allgemeintoleranzen. Fand bis
Ende 2022 noch die DIN ISO 2768
in ihren Teilen -1 und -2 Anwendung,
gelten heute DIN EN ISO
22081 und DIN 2769 als GPSkonform
und aktuell.
Geltungsbereich und Logik der
Allgemeintoleranzen
Der Bundesverband Metall liefert mit
einem Schaubild einen kompakten
Überblick über den aktuellen Stand der
alten und neuen Allgemeintoleranzen.
Durchgestrichene Inhalte sind nonkonform
mit dem Allgemeintolerierungskonzept
nach DIN EN ISO 22081. Für
DIN ISO 2768-1 bedeutet das, dass
die Allgemeintoleranzen nur für diejenigen
Längen und Winkelmaße Anwendung
finden, die Größenmaße und damit
keine Abstände sind.
Die geplante Überarbeitung der ISO
2768-1 (im Sinne der ISO GPS-Konformität)
soll in der deutschen Übernahme
die noch aktuelle DIN ISO 2768-1
ersetzen. Eine neue DIN EN ISO 2768
könnte zusätzlich zur oder anstatt der
nationalen Lösung DIN 2769 Tabellenwerte
für die allgemeine Größenmaßspezifikation
liefern.
Kostenfreie Arbeitshilfen zum
Download
Innungsmitglieder können dieses
Schaubild sowie weitere GPS-Arbeitshilfen
kostenfrei im Metallportal (www.
metallportal.de/shop/technik/richtlinien-regelwerke/)
abrufen.
Informationsveranstaltungen
und Seminare
Für 2024 sind kostenlose Informationsveranstaltungen
zum Thema „ISO
GPS: Was ist das?“ geplant. Am
20.02.2024 und 04.04.2024 erhalten
Interessierte in jeweils 30 Minuten Antworten
auf die Fragen „Was ist ISO
GPS?“, „Warum sollte mich das interessieren?“
und „Wie gehe ich mit dem
Thema um?“. Außerdem erfahren sie
von Möglichkeiten weiterführende Unterlagen
zu erhalten und sich für tiefergehende
Seminare anzumelden.
Einen umfassenderen Einblick bietet
das Online-Seminar „ISO GPS:
„Grundlagen der Geometrischen Produktspezifikation“
am 16.04.2024. Im
bewährten Webinar erhalten die Teilnehmer
einen Überblick über den gesamten
Normen-Komplex der Geometrischen
Produktspezifikation (ISO
GPS). Inhaltliche Schwerpunkte sind
ISO GPS – Konformität der Allgemeintoleranzen (Stand: Dezember 2023)
▼
bayern Metall 2/2024 21
▼
unter anderem Maß-, Form- und Lagetoleranzen,
Modifikatoren und Indikatoren,
Größenmaße und theoretisch exakte
Maße, sowie die Unterscheidung
zwischen dem Unabhängigkeits- und
Hüllprinzip. Im Anschluss werden die
Teilnehmer in der Lage sein, selbstständig
GPS-Spezifikationen zu identifizieren,
in den Grundlagen zu interpretieren
und die Normen der Geometrischen
Produktspezifikation und -prüfung
im ISO-GPS-System einzuordnen.
Wer die neuen Allgemeintoleranzen sicher
anwenden möchte, sollte sich
den Nachmittag des 17.04.2024 freihalten.
Im Online-Seminar „ISO GPS:
Anwendung der neuen Allgemeintoleranzen
nach ISO 22081“ wird das neue
Allgemeintolerierungskonzept vorge-
stellt und Unterschiede zur bisherigen
Vorgehensweise nach DIN ISO 2768
aufgezeigt. Anhand eines Zeichnungsbeispiels
wird die Anwendung der neuen
Allgemeintoleranzen demonstriert
und diskutiert. Im Anschluss werden
die Teilnehmer in der Lage sein, allgemeine
geometrische und Größenmaßspezifikationen
GPSkonform
auf technischen
Zeichnungen zu interpretieren
und im CAD-Modell
zu spezifizieren.
Autor: Thomas Röper (B.Eng.)
ist Technischer Berater in der
Gewerbespezifischen
Informationstransferstelle
beim Bundesverband Metall
in Essen.
Anmeldungen zu den Seminaren
und Info-Veranstaltungen sind unter
www.metallportal.de/
seminare-kongresse/
möglich oder durch
Scannen des folgenden
QR-Codes:
INNUNGSLEBEN
Metallinnung Bad Kissingen/Rhön-Grabfeld
Ehemaliger stellvertretender Obermeister
Klaus Weiß geehrt
Der 6. Dezember 2023 wird
dem ehemaligen stellvertretenden
Obermeister Klaus Weiß
noch eine Weile in Erinnerung
bleiben.
Obermeister Klaus Engelmann überbrachte
im Namen der Metallinnung
Bad Kissingen/Rhön-Grabfeld die
herzlichsten Glückwünsche zum 85.
Geburtstag und überreichte einen Geschenkkorb.
Aber damit nicht genug.
Klaus Engelmann hatte auch noch eine
Urkunde sowie die dazugehörige Ehrennadel
in Silber vom Fachverband
Metall Bayern dabei, mit der die Verdienste
des Jubilars für das Metallhandwerk
gewürdigt wurden, wobei
ihm die Berufsausbildung eine Herzensangelegenheit
war.
Auch der 1. Bürgermeister der Stadt
Bad Neustadt, Michael Werner, hat
es sich nicht nehmen lassen, seinem
früheren Lehrherrn zu dessen
Geburtstag und der Ehrung zu gratulieren.
Wie sich im Laufe des Gesprächs
herausstellte, konnte auch
Herr Werner an diesem Tag Geburtstag
feiern.
(Bild u. Text: Klaus Engelmann)
Von links nach
rechts: Obermeister
Klaus Engelmann,
Jubilar
Klaus Weiß mit
Ehefrau Marianne,
sowie Bürgermeister
Michael
Werner.
22 bayern Metall 2/2024
Metall-Innung MünchenMetall
Richard Sauter feierte 90. Geburtstag
Am 8. Januar 2024 konnte Richard Sauter, angesehener
Schlossermeister aus München, der sich jahrzehntelang
aktiv für die Metall-Innung MünchenMetall engagiert
hat, seinen 90. Geburtstag feiern.
Schon in jungen Jahren übernahm er ehrenamtliche Aufgaben,
darunter Jahre als stellvertretender Obermeister im
Vorstand der Innung. Seine Verdienste erstrecken sich auch
über den Fachverband Metall Bayern, wo er im Vorstand tätig
war und sich große Verdienste um das Handwerk und die
Kollegenschaft erwarb. Anerkennung erfuhr Richard Sauter
2012 mit der Ehrennadel in Silber und 2019 in Gold für sein
jahrzehntelanges Engagement.
Richard Sauter wird nicht nur für sein Fachwissen im Fachbereich
Aufzugbau geschätzt, sondern auch für seine besonnene
Wesensart. Selbst heute sind seine Ratschläge bei
beruflichen und gesellschaft lichen Veranstaltungen der Innung
gefragt.
Zu seinem Geburtstag wünschen wir ihm alles Gute,
vor allem Gesundheit und persönliches Wohlergehen.
OM Michael Dopfer (li.) gratuliert Richard Sauter (re.) im
Namen der MünchenMetall recht herzlich zum 90. Geburtstag.
Metallbauer-Innung Mittelfranken-Süd
Karl Seitz feierte 80. Geburtstag
In robuster Verfassung konnte Ehrenmitglied Karl Seitz
seinen 80. Geburtstag feiern. Der langjährige Schriftführer
der ehemaligen Schmiede-Innung Schwabach-
Roth-Hilpoltstein und der fusionierten Metallbauer-Innung
Mittelfranken-Süd ist noch immer regelmäßiger
Gast bei nahezu allen Innungsveranstaltungen.
Nach Schulausbildung, Lehrzeit und beruflicher Tätigkeit
legte der Jubilar als 32-Jähriger die Meisterprüfung im
Schmiedehandwerk ab und übernahm 1971 das seit 1936
bestehende Unternehmen von seinem Vater, welches heute
sein Sohn Wolfgang führt. Bei Arbeitsspitzen im Betrieb hilft
Karl immer noch aus.
Die Mitglieder der damaligen Schmiede-Innung Schwabach-Roth-Hilpoltstein
wählten ihn bereits im Dezember
1977 zum Schriftführer der Innung. Dieses Amt übte er bis
2018 ohne Unterbrechung aus. Im selben Jahr wurde er einstimmig
zum Ehrenmitglied der Metallbauerinnung Mittelfranken-Süd
ernannt.
Innungsobermeister Hermann Grillenberger gratulierte dem
Jubilar an seinem Ehrentag und dankte ihm für seinen Einsatz
über Jahrzehnte hinweg. Er überbrachte die Glückwünsche
der Metallbauerinnung wünschte ihm für die Zukunft
alles Gute.
(Text u. Foto: Metallbauer-Innung Mittelfranken-Süd)
bayern Metall 2/2024 23
AUS- & FORTBILDUNG
Türantriebe und mehr: Update für Metallbau-Schüler
Metallbau-Schüler der Berufsschule
I, Traunstein konnten sich zu den
neuesten Entwicklungen in den Bereichen
Tür-, Fenster- und Sicherheitstechnik
informieren und ihr
Wissen „updaten“.
Auf Vermittlung der Traunsteiner Metallbaufirma
Fritz Graßl konnte das
Geze-Showmobil für einen halben Tag
für diese Informationsveranstaltung
gewonnen werden. Jürgen Resl, Sales
Engineer der Firma Geze, führte die
Schüler in Kleingruppen durch den
Ausstellungsraum und konnte viele
Fragen zur Funktionsweise von Türschließern,
Türantrieben und Feststellanlagen
samt ihren Ansteuerungselementen
klären.
Foto: Franz Deser
Foto: Metall-Innung
TS-BGL
Automatische Tür- und Fensterlösungen
von GEZE werden vor allem zur
Realisierung von Barrierefreiheit, vorbeugendem
Brandschutz, aber auch
zum Rauch- und Wärmeabzug im
Brandfall eingesetzt. Die digitale Vernetzung
von Fenstern und Türen ermöglicht
zudem eine Gebäudeautomation,
die für mehr Sicherheit, Komfort
aber auch Nachhaltigkeit im Gebäudebetrieb
sorgen kann. „Gerade
jetzt, kurz vor der Abschlussprüfung
war dies für unsere 13. Klasse ein sehr
gewinnbringendes Angebot, das im
Unterricht bereits Gelernte nochmals
zu wiederholen und vor allem zu vertiefen“,
betonte Klassenlehrer, StD Franz
Deser, und bedankte sich bei Herrn
Resl sowie dem „Vermittler“ dieser
Veranstaltung, Metallbaumeister Fritz
Graßl.
(Text: Graßl)
WERBUNG in
089 2030077-0
24 bayern Metall 2/2024
LANDESVERBANDSTAG 2024
METALLHANDWERK
vom 6. bis 8. Juni 2024 in Bayreuth-Kulmbach
Kulmbach erleben
(Fotos: @stadt kulmbach)
Das Rahmenprogramm der Metall-
Innung Bayreuth-Kulmbach anlässlich
des Landesverbandstages 2024
bietet eine Stadtführung durch
Kulmbach mit Besichtigung des
Kulmbacher Badhaus an. Nachmittags
ist eine Führung durch die
Festung Plassenburg im Programm,
wovon wir gesondert in eine
der nächsten Ausgaben berichten
werden.
Hinweis zum
Landesverbandstag:
Die Buchung der Zimmer für die
Übernachtungen erfolgt über die
Hotels direkt. Die Buchung der
Rahmenveranstaltungen erfolgt
über die veranstaltende Innung.
Anmeldeformulare für die Buchung
von Zimmern und Rahmenveranstaltungen
liegen der bayern Metall
bei und werden auf unserer
Homepage www.fachverband-metall-bayern.de
zum Download angeboten.
Wir bitten um Beachtung!
Ein kurzweiliger Spaziergang durch die
Altstadt mit ihren verwinkelten Gassen
bringt das geschichtsträchtige Kulmbach
näher. Die Geschichte und die Gegenwart
Kulmbachs und die Kulmbacher
Lebensart gilt es zu entdecken. Sie
sehen den historischen Marktplatz und
Holzmarkt, den früheren Straßenmarkt
der Oberen Stadt und vieles mehr.
Das Kulmbacher Badhaus
Das Kulmbacher Badhaus – erstmals
urkundlich erwähnt im Jahre 1398,
wurde bis zum 19. Jh. als öffentliche
Badestube genutzt. Nach dem
26.11.1553 erfolgte die Erweiterung
zur heutigen Größe bis zum Jahr 1580.
Ab Mitte des 19. Jh. diente das Badhaus
als Büttnerwerkstatt. Nach dem
Erwerb des Gebäudes durch die Stadt
Kulmbach und nach umfangreichen
Sanierungsarbeiten konnte es im Juli
1999 als Museum und Galerie wiedereröffnet
werden.
Das Badhaus ist eine von nur acht wissenschaftlich
erforschten und restaurierten
Badestuben in ganz Deutschland.
Rundgang
Ein Rundgang durch die restaurierten
Räume (Badstube, Umkleide- und Ruheraum,
Vorbad und Heizraum) vermittelt
dem Besucher einen Einblick in die
mittelalterliche Welt des Badens.
In Kürze
Das Badhaus ist nicht nur ein Ort der
Reinlichkeit, sondern auch und vor allem
Ort der Geselligkeit und des Vergnügens.
Es war Praxis, für Arzt, Dentist,
Fußpfleger, Masseur, Krankenhaus,
Gasthaus und gesellschaftlicher
Treffpunkt in einem.
Im Obergeschoss befindet sich ein Original-Atelier
aus der Biedermeierzeit
des Kulmbacher Malers Michel Weiß
(1867–1951). Seine Porträts sowie
Stadt- und Landschaftsbilder zeigen
das alte Kulmbach in einer Rückblende
auf das 19. Jahrhundert.
Weitere Informationen unter
www.kulmbach.de.
bayern Metall 2/2024 25
Weiterbildung
im Metallhandwerk
Seminare im Februar
Richtiger Einsatz von Treppenstufen und
Gitterrosten in Metallbaukonstruktionen
• Live-Webinar
Treppenstufen und Gitterroste werden häufig unterbemessen,
wenn sie nicht nach den Vorgaben der DIN EN
1090-1-1/NA bemessen werden. Das kann zu erheblichen
Schäden führen. Ziel dieses Seminars ist es, die Wichtigkeit
dieses Themas zu verdeutlichen und wirtschaftliche
und tragfähige Lösungen zu finden.
20. Februar 2024 · 13:00 bis 16:30 Uhr • online
Aktuelles zum Bauvertragsrecht –
Wie Sie Kostenfallen vermeiden und Ihre
Leistung sichern
Zentrale Fragen zum Bauvertragsrecht werden erklärt,
wie z. B.: Wann besteht ein Widerrufsrecht? Welche Ausnahmen
und Rettungsanker gibt es? Welche vertraglichen
Umlagen sind zulässig und welche nicht? Was tun bei
verweigerter Abnahme und/oder Kündigung?
27. Februar 2024 • Würzburg
Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten
im Metallhandwerk
Theoretische und praktische Inhalte mit abschließender
Prüfung und Zertifikat vom BVM.
Nach abgeschlossener Ausbildung dürfen alle Arbeiten
selbstständig und in eigener Fachverantwortung durchgeführt
werden, die den Kursteilnehmern im Rahmen der
Ausbildung vermittelt wurden.
Fit für das Re-Audit gemäß 1090 • Live-Webinar
Alle Änderungen seit der Einführung der DIN EN 1090
und ihre Auswirkungen auf das Audit werden vorgestellt.
Sie erhalten eine Zusammenfassung und Anleitungen, wie
Sie mit einfachen Schritten die geänderten Vorgaben umsetzen
und sich auf das Audit vorbereiten können.
28. Februar, 6. und 13. März 2024 • online
Voraussetzungen: Abschluss der Gesellenprüfung in
einem Metallhandwerk sowie eine mindestens dreijährige
einschlägige Berufspraxis.
26. Februar bis 1. März 2024 • Kulmbach
Jetzt
reinschauen
und Veranstaltungen
buchen!
Seminarveranstalter:
Wirtschaftsgesellschaft des Fachverbandes Metall Bayern mbH · Lichtenbergstraße 10 · 85748 Garching
26 bayern Metall 2/2024
Seminare im März
Hilti Dübelschulung – Theorie und Praxis
Exklusiv mit Sonderpreis nur für Innungsmitglieder!
Vom Deutschen Institut für Bautechnik (DIBt) vorgeschriebene
Schulung in Theorie und Praxis für die Sicherstellung
der Kompetenz in der Montage von Dübelverankerungen.
Mit Übungen, Prüfung und Zertifikat für die Teilnehmenden.
8. März 2024 • Bayreuth
15. März 2024 • Nördlingen
Öffnungstechniken Intensivkurs – Schloss und
Beschlag
Unter der Anleitung eines erfahrenen Meisters erlernen Sie
in diesem praxisbezogenen Kompaktseminar fachgerecht,
professionell und produktunabhängig die gängigsten Öffnungstechniken.
9. März 2024 • Burgau
Fachmonteur*in für Feuerschutzabschlüsse
In diesem Seminar erhalten Sie die notwendigen Kenntnisse,
um die Montage von Feuer- und/oder Rauchschutztüren
und -anlagen sach- und fachgerecht ausführen zu
können. Weitere Inhalte sind neben der Montagesituation
und Befestigungstechnik auch die Wahl der Arbeitsmittel
sowie die rechtssichere Dokumentation
12. März 2024 • Nördlingen
Sachkundige*r für die Instandhaltung von
Feuerschutzabschlüssen
Mit Ihrer Qualifikation als Sachkundige*r wissen Sie,
worauf es fachlich und rechtlich ankommt. Sie führen
Inspe ktion, Wartung und Reparatur kompetent und verantwortungsbewusst
aus.
Nach erfolgreichem Abschluss erhalten Sie ein personengebundenes
Zertifikat, das Ihre Sachkunde belegt.
13. März 2024 • Nördlingen
Das neue Seminarprogramm
für das 1. Halbjahr 2024
Alle Infos zu den Veranstaltungen
finden Sie auf unserer
Homepage www.fachverbandmetall-bayern.de.
Fachkraft für die Instandhaltung von
Feststellanlagen
Mit Teilnahme am Seminar und Bestehen des Abschlusstests
wird die Kompetenz zur herstellerübergreifenden
sachkundigen Prüfung, Wartung und Instandhaltung von
Feststellanlagen nach DIN 14677 nachgewiesen. Die
Kompetenz wird durch ein personengebundenes Zertifikat
dokumentiert.
14. März 2024 • Nördlingen
Weitere Infos:
• www.fachverband-metall-bayern.de und unter Tel.: 089 2030077-48
bayern Metall 2/2024 27
GESCHÄFTLICHES
240 Jahre Reinert und 50 Jahre Reinert-Abflammtechnik:
Die Reinert Metallbau GmbH im doppelten Jubiläumsjahr
Das Weidenbacher Familienunternehmen, das in seiner Firmengeschichte
bis ins Jahr 1783 zurückblickt, beschäftigt sich seit mittlerweile
fünf Jahrzehnten mit Abflammtechnik und entwickelte daraus ein
breites Sortiment von Geräten zur ökologischen Unkrautbeseitigung.
begann er, dieses Verfahren weiterzuentwickeln.
Sukzessive baute Reinert Spezialgeräte
für den Einsatz in Gemüse- und
Obstkulturen, für Hopfenbauer und
Winzer. Diese Bereiche der Landwirtschaft
bilden den wichtigsten Absatzmarkt
für das Weidenbacher Unternehmen.
Etwa 150 Varianten umfasst das
aktuelle Sortiment einschließlich der
Geräte, die für den gewerblichen, kommunalen
und den Privatbereich konzipiert
wurden.
Mehrere Anwendungsfelder
für die Abflammtechnik
Martin Reinert, Geschäftsführer der Reinert Metalltechnik GmbH (Foto: Reinert Metallbau GmbH)
In „freier Wildbahn“ bleibt es in der Regel
der Natur überlassen, welche Pflanzen
sich wo ansiedeln. Bei Nutzflächen
sieht dies anders aus. Im Interesse einer
optimalen Bewirtschaftung werden
zahlreiche florale Eindringlinge als unerwünschte
Konkurrenz wahrgenommen.
Für die zielgerichtete Beseitigung existieren
mehrere Methoden. Für eine
chemiefreie und umweltschonende
Beseitigung von unerwünschten Wild-,
sprich „Unkräutern“ ist die thermische
Methode mittels Abflammtechnik eine
wirksame ökologische Alternative.
Beim kurzzeitigen Erhitzen der Pflanzenoberflächen
bei 50 bis 70 Grad Celsius
gerinnt das Pflanzeneiweiß und
verhindert somit das Weiterwachsen
des Krauts. Die Lebewesen im Boden
werden dabei in der Regel nicht in Mitleidenschaft
gezogen.
Pionierarbeit mit praktischer und
wissenschaftlicher Expertise
Als einer der ersten Pioniere auf diesem
Gebiet startete Hans Reinert, der
Vater des heutigen Inhabers und Geschäftsführers
der Reinert Metallbau
GmbH, Martin Reinert, 1973, also vor
50 Jahren, mit ersten Versuchen. In
Zusammenarbeit mit der damaligen
Hochschule Triesdorf-Weihenstephan
Die Geschichte der Reinert Metallbau GmbH reicht zurück bis ins Jahr
1783. Hervorgegangen aus einer Dorfschmiede im Herzen der Gemeinde
Weidenbach (Landkreis Ansbach) befindet sich das renommierte Unternehmen
mittlerweile in der 7. Generation in Familienbesitz. Geschäftsführer
Martin Reinert übernahm das elterliche Einzelunternehmen im Jahr 1992
und wandelte es 2009 in eine GmbH um. 2019 zog der etablierte Betrieb in
einen Neubau innerhalb eines kleinen Gewerbeparks am Ortsrand.
Neben der Eindämmung des Pflanzenwachstums
auf Anbauflächen in Landwirtschaft
und Garten besitzt die Abflammtechnik
noch weitere Anwendungsoptionen.
So weist Martin Reinert
auf die Qualitäten des Verfahrens
beim Einsatz in Ställen in der Geflügelzucht
hin: „Hier werden die vom Mist
und der Einstreu befreiten Betonböden
mit der knapp 2.000 Grad heißen Flamme
desinfiziert. Pilze, Sporen und
Krankheitserreger werden dadurch abgetötet.
Somit kann der regelmäßige
Einsatz von Antibiotika in der Geflügelzucht
stark reduziert und eine Antibiotika-Resistenz
verhindert werden.“
Auch im Straßenbau kann die Abflammtechnik
zur Trocknung der Asphalt-Grundschicht
eingesetzt werden.
„Bevor die finale Deckschicht aufgebracht
wird, muss die Grundschicht
absolut sauber und trocken sein. Dann
erst ist eine optimale Verbindung der
beiden Schichten gewährleistet“, sagt
der Fachmann. Als weiteres potenzielles
Anwendungsgebiet nennt er die
Stabilisierung von Bahndämmen, wofür
bisher jede Menge chemische Mittel
eingesetzt werden.
„Heute schon das tun, woran
andere erst morgen denken.“
Um diesem für ihn passendes Motto
gerecht zu werden, bezieht Reinert
28 bayern Metall 2/2024
stets Praktiker aus der Landwirtschaft
und Experten aus Kompetenz- und
Technologiezentren ein, damit Neuentwicklungen
optimal auf ihren zukünftigen
Einsatz vorbereitet werden.
Der Unternehmer sieht viel Innovationspotenzial
und möchte daher die bereits
vorhandene Gerätetechnik verbessern.
Als Beispiel nennt er die Weiterentwicklung
der im Jahr 2021 im Markt eingeführten
powerHEAT-Technologie.
„Einerseits verbessern wir damit die
Windstabilität der Betriebsflamme, andererseits
haben wir damit das Gas-
Luft-Gemisch optimiert und dadurch
höhere Einwirkungstemperaturen bei
günstigerem Gasverbrauch erreicht“,
erklärt Martin Reinert, der das Unternehmen
1992 übernahm und nun in
siebter Generation weiterführt.
In Verbindung mit der zukunftsweisenden
Technologie erhielt Reinert 2023
das BSFZ-Siegel vom Bundesministerium
für Bildung und Forschung, womit
öffentlich belegt wird, dass es als forschendes
und entwickelndes Unternehmen
mit der Forschungszulage gefördert
werden darf.
Für die Zukunft seines Betriebs sieht
der Firmenchef gute Perspektiven:
„Das Interesse an unserer Technik
nimmt permanent zu“, sagt er und er-
gänzt: „Die EU-Zulassung für Glyphosat
ist zwar gerade aktuell wieder bis
2033 verlängert worden, aber wir stellen
fest, dass in den Köpfen vieler
Landwirte und Praktiker – eventuell
auch auf Druck der Verbraucher – ein
Umdenken stattfindet.“
Und weiter: „Wir wollen unseren Teil zu
einem verantwortungsvollen Umgang
mit unserem Lebensraum beitragen.
Technik im Einklang mit Mensch und
Natur – das ist unser Anspruch.“
Weitere Informationen unter
www.reinertnet.de und
www.abflammtechnik.de.
„Ausbildung geht gut bei uns“
53 Betriebe erhielten Auszeichnung des Landkreises
In nahezu jedem Betrieb herrscht in
vielen Bereichen ein großer Fachkräftebedarf.
Auch der demographische
Wandel stellt dabei eine
große Herausforderung dar.
Gute Mitarbeiter sind das Kapital einer
Firma heute, Auszubildende das Kapital
von morgen.
Daher hat das Thema Ausbildung in
vielen Unternehmen im Landkreis einen
hohen Stellenwert. Bereits zum
vierten Mal erhielten Unternehmen aus
dem Landkreis und der Stadt Regensburg
die Auszeichnung „Ausbildung
geht gut bei uns!“ aus den Händen von
Landrätin Tanja Schweiger.
Um das Siegel persönlich entgegenzunehmen,
waren am Mittwoch (08.11.
2023) 45 Firmen nach Regenstauf zu
den Dr. Robert-Eckert-Schulen gekommen.
Hier wurde die Firma Weigert GmbH &
Co. KG aus Pielenhofen aus der Oberpfalz
von der Landrätin persönlich im
Rahmen der Initiative „Ausbildung geht
gut bei uns“ ausgezeichnet. Der Fachverband
Metall Bayern gratuliert zu
dem Erfolg.
Was steckt hinter dem
Qualitätssiegel?
Mit dem Qualitätssiegel „Ausbildung
geht gut bei uns!“ zeichnet der Landkreis
vorbildliche Ausbildungsbetriebe
aus.
In einem mehrseitigen Bogen listeten
die Wettbewerbsteilnehmer ihre guten
und ideenreichen Ausbildungsmaßnahmen
auf, die sie bereits in ihrem
Unternehmen umsetzen. Die Bandbreite
der Bewerbungen umfasste
mehrere Betriebe mit einem Auszubildenden
bis zu Unternehmen mit einer
Anzahl von Lehrlingen im oberen zweistelligen
Bereich.
Viele Betriebe öffnen dem potenziellen
Nachwuchs ihre Türen bei Betriebsbesichtigungen,
im Rahmen von Praktika
oder mit dem Angebot von Ferienjobs.
Landrätin Tanja Schweiger (li.) und Bürgermeister Rudolf Gruber (re.) gratulierten zu der
Auszeichnung und bedankten sich für das Engagement der Firma Weigert (im Bild: Karoline
und Florian Weigert).
Ein Kennenlerntag oder sogar ein Kennenlernseminar
über mehrere Tage erleichtern
vielen Jugendlichen den Einstieg
in die Ausbildung. Umzugshilfen,
Nachhilfeunterricht oder auch finanzielle
Belohnungen von guten Leistungen
zählen ebenso zu den Angeboten
der Ausbilder wie gemeinsame Feiern,
Betriebsausflüge oder sportliche Aktivitäten.
(Text u. Foto: Landkreis Regensburg)
bayern Metall 2/2024 29
Handwerkskunst und Familientradition
1. Reihe von links: Stellvertr. Obermeister der SHK Innung Schweinfurt Udo Merz, Stellvertr. Obermeister der Metall Innung Schweinfurt/Haßberge
Josef Pickel, Präsident der Handwerkskammer Würzburg für Unterfranken Michael Bissert, Günter Freß, Helga Freß, Anja Hotopp, Friedrich Freß,
Bürgermeister Wolfram Thein; 3. Reihe zweiter von links: Stellv. Obermeister der Metallinnung Dieter Schmitt; sowie die Mitarbeiter*innen der Fa. Freß.
Die Firma Ernst Freß in Allertshausen besteht seit 75 Jahren, geleitet
von Friedrich Freß in der dritten Generation. Die Handwerksfirma, einst
im Schmiedehandwerk gegründet, hat sich mittlerweile erfolgreich
im modernen Sanitär- und Heizungsbau etabliert. Landrat Wilhelm
Schneider würdigte die Verdienste von Senior Günter Freß.
Seit stolzen 75 Jahren besteht die Firma
Ernst Freß im Maroldsweisacher
Ortsteil Allertshausen. Der Sanitär- und
Heizungsfachbetrieb wird mittlerweile
in der dritten Generation durch Friedrich
Freß geführt. Sein Vater Günter
Freß war es, der die Ernst Freß OHG zu
dem machte, was sie heute ist; einem
soliden, mittelständischen Betrieb.
Bei einer großen Jubiläumsfeier im
Saalbau Hartleb würdigte Landrat Wilhelm
Schneider die Verdienste des
heutigen Seniorchefs. Nachdem sein
Vater Ernst Freß mit einer Schmiede im
Jahre 1948 den Grundstein für das Unternehmen
gelegt hatte, lernte Günter
Freß im heimischen Betrieb und legte
mit 22 Jahren seine Meisterprüfung im
Schmiedehandwerk ab. Zwischenzeitlich
war auch der Verkauf von Landmaschinen
hinzugekommen und ständig
kamen neue Geschäftsbereiche wie
der Wasserleitungsbau und der Verkauf
von Pumpanlagen, Melkmaschinen
und Bäder hinzu. Als das große
Sterben der landwirtschaftlichen Betriebe
einsetzte, wandte sich die Firma
dem Heizungsbau mit Holz-, Koks-,
Gas-, Pellet- und Hackschnitzelkessel
zu. Dazu legte Günter Freß auch die
Meisterprüfungen als Landmaschinenmechaniker,
Gas- und Wasserinstallateur
sowie Zentralheizungs- und Lüftungsbauer
erfolgreich ab. Zusätzlich
wurde er auch Ausbilder für Bürokaufleute.
„Ich habe Glück gehabt und eine
gute Frau erwischt, die mitgearbeitet
und den Betrieb mit aufgebaut hat“,
sagte der 81-Jährige, der mit seiner
Ehefrau Helga heute noch glücklich
verheiratet ist.
Weiterhin wirkte Günter Freß ehrenamtlich
über 60 Jahre in der Metallinnung
Schweinfurt/Haßberge, zuletzt
als Obermeister in der Handwerkskammer
– Vollversammlung und Vorstandschaft,
sowie etliche Jahre als
Bezirksobermeister Metall. 40 Jahre
engagierte er sich auch als Gemeinderat
in Maroldsweisach, davon einige
Jahre als dritter Bürgermeister, sowie
12 Jahre als Kreisrat.
Heute ist die Ernst Freß OHG eine angesehene
Größe, vor allem im modernen
Heizungsbau und hat 38 Mitarbeiter,
darunter drei Auszubildende. Die
Auftragslage ist sehr gut, wie Geschäftsführer
Friedrich Freß sagte.
Während der Jubiläumsfeier unterzeichnete
mit Christian Denninger, der
erste von vier möglichen neuen Auszubildenden
im Jahr 2024 seinen Vertrag
live vor den 150 Gästen.
In einem Vierteljahrhundert, also zum
100-jährigen Jubiläum sieht Friedrich
Freß seine Firma als einzigen großen
Sanitär- und Heizungsfachbetrieb im
Landkreis Haßberge mit etwa 60 bis 70
Mitarbeitern. Für viele andere Betriebe
fehlen nämlich die Nachfolger, so Freß.
Die Zukunft der Maroldsweisacher Firma
scheint dagegen gesichert. Sohn
Maximilian macht nach einer bereits
abgeschlossenen Lehre zum Großhandelskaufmann
momentan seine zweite
Ausbildung als Anlagenmechaniker für
Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik.
Nach der anvisierten Meisterprüfung
soll er dann in die Fußstapfen seines
Vaters und Opas treten.
(Text u. Bild: Ernst Freß OHG)
30 bayern Metall 2/2024
MESSEN & AUSSTELLUNGEN
FENSTERBAU FRONTALE
Weltweite Innovationen rund um Fenster, Türen und Fassaden
vom 19. bis 22. März 2024 im Messezentrum Nürnberg
Alle zwei Jahre informieren sich Architekten,
Schreiner, Fensterbauer, Fassadenbauer
sowie der Handel über die
neuesten Profilsysteme, Glas in der
Architektur, Beschläge, Befestigungstechnik,
Sicherheitstechnik, Maschinen,
Anlagen und vieles mehr.
Zum Fach- und Rahmenprogramm der
Weltleitmesse gehören das FENSTER-
BAU FRONTALE FORUM, in dem aktuelle
Branchenthemen in Impulsvorträgen
von Experten erörtert werden,
Sonderschauen sowie geführte Touren
und das Forum „Digitalisierung im
Handwerk praktisch gestalten“.
Weitere Informationen unter
www.frontale.de.
INTERNATIONALE EISENWARENMESSE
Vom 03. bis 06. März 2024 öffnet die
INTERNATIONALE EISENWAREN-
MESSE ihre Kölner Messetore wieder
zum gewohnten Rhythmus. Der
aktuelle Buchungsstand bestätigt
den hohen Stellenwert der Leistungsschau
als die global wichtigste
Plattform für die Präsentation
neuer Innovationen, Technologien
und Dienstleistungen sowie für die
Pflege von Geschäftsbeziehungen
aus dem Hartwarensegment.
Die EISENWARENMESSE setzt in ihrer
kommenden Ausgabe sowohl auf etablierte
Formate, wird aber auch einige
Neuheiten integrieren. So wird zum 7.
Mal der begehrte EISENAward in Kooperation
mit dem Zentralverband für
Hartwarenhandel e. V. (ZHH) verliehen.
Mit dem EISENAward werden neue
Ideen, Erfindungen und Lösungen aus
der Branche eine Bühne gegeben und
ausgezeichnet. Eine Sonderfläche, auf
der die nominierten Produkte während
der Messe für das Fachpublikum präsentiert
werden, wird es ebenfalls wieder
geben.
Ein weiteres Highlight der EISENWA-
RENMESSE 2024 ist der DIY Boulevard
in Halle 11. Mit dem DIY Boulevard
gibt die EISENWARENMESSE
den ausstellenden Unternehmen die
Möglichkeit, ihre Produkte in einem
POS-nahen Umfeld zu präsentieren.
Dadurch erleben Fachbesucherinnen
und Fachbesucher eine authentische
Warenpräsentation.
Die INTERNATIONALE
EISENWARENMESSE ist
2024 erstmals Teil des
vom Bundeswirtschaftsministerium
für Wirtschaft
und Klimaschutz
(BMWK) auferlegten Programms
zur Förderung
und Teilnahme junger,
innovativer Unternehmen
an internationalen Leitmessen in
Deutschland. Damit möchte die Leistungsschau
den Nachwuchs aus Handwerk
und Industrie unterstützen. Förderfähig
sind selbstständige Unternehmen
aus Industrie, Handwerk oder
technologieorientierten Unternehmen,
die ihren Sitz in Deutschland haben
und jünger als zehn Jahre alt sind. Gefördert
wird die Teilnahme an einem
Gemeinschaftsstand.
Eine weitere Innovation ist die Weiterentwicklung
der Messe-App: Ausstellende
Unternehmen der INTERNATIO-
NALEN EISENWARENMESSE 2024
können die App der Sonderschau
erstmals für
die gezielte Ansprache
wichtiger Besuchergruppen
nutzen. Lead+Meet
ist ein digitales Feature,
das Ausstellende und
Besuchende mit personalisierten
Push-Nachrichten,
die über die weiterentwickelte
Messe-
App ausgespielt werden,
effizient, unkompliziert und individuell
auf dem Messegelände zusammenbringt.
Weitere Informationen unter
www.eisenwarenmesse.de.
bayern Metall 2/2024 31
B 1616
Postvertriebsstück, Gebühr bezahlt bei DPAG
Fachverband Metall Bayern
Lichtenbergstraße 10, 85748 Garching
Bitte beachten Sie die Termine für die bayern Metall:
Ausgabe 4/2024
Redaktionsschluss: 12.03.2024
Anzeigenschluss: 19.03.2024
Ausgabe 5/2024
Redaktionsschluss: 11.04.2024
Anzeigenschluss: 18.04.2024