20.02.2024 Aufrufe

IT-Nachwuchsforschung in Österreich

Das OCG Journal ist die Mitgliederzeitschrift der Österreichischen Computer Gesellschaft (OCG). Das erste OCG Journal des Jahres widmet sich erneut der IT-Nachwuchsforschung in Österreich. Ausgewählte Jungforscher*innen präsentieren ihre spannende Arbeit im Bereich der Informatik.

Das OCG Journal ist die Mitgliederzeitschrift der Österreichischen Computer Gesellschaft (OCG). Das erste OCG Journal des Jahres widmet sich erneut der IT-Nachwuchsforschung in Österreich. Ausgewählte Jungforscher*innen präsentieren ihre spannende Arbeit im Bereich der Informatik.

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OCG Förderpreis 2023<br />

von Ir<strong>in</strong>a Scheitz<br />

Software Eng<strong>in</strong>eer<strong>in</strong>g-Arbeit<br />

ausgezeichnet<br />

Die OCG vergibt jährlich den OCG Förderpreis<br />

für ausgezeichnete Abschlussarbeiten<br />

e<strong>in</strong>er österreichischen Universität<br />

im Bereich Informatik.<br />

Lukas Stracke konnte die Fachjury mit<br />

se<strong>in</strong>er hervorragenden Masterarbeit im<br />

Bereich Software Eng<strong>in</strong>eer<strong>in</strong>g an der<br />

Technischen Universität Graz überzeugen.<br />

Betreut wurde die Arbeit von Franz<br />

Wotawa, Professor für Software Eng<strong>in</strong>eer<strong>in</strong>g<br />

an der TU Graz.<br />

Lukas Stracke ist als Software Eng<strong>in</strong>eer <strong>in</strong><br />

Wien tätig.<br />

OCG Präsident Thomas Mück, Lukas Stracke und Jury-Vorsitzende Gabriele Kotsis bei der Preisverleihung<br />

(Foto: OCG).<br />

Abstract der Arbeit „Test Suite Reduction with Checked Coverage“ von Lukas Stracke<br />

Mit zunehmender Komplexität von Softwareprojekten wächst <strong>in</strong> der Regel auch die Anzahl an automatischen Software Testfällen,<br />

welche <strong>in</strong> sogenannten Test Suites gruppiert werden. Die Zunahme an Testfällen und Suites führt oft zu längeren Laufzeiten<br />

und höherer Ressourcenbelastung. Daher ist es wichtig, redundante Testfälle zu vermeiden, um die Effizienz des Testprozesses<br />

zu erhöhen. Das Forschungsgebiet der Test Suite Reduction (TSR) zielt darauf ab, Test Suites zu optimieren, <strong>in</strong>dem redundante<br />

oder nicht benötigte Testfälle identifiziert und entfernt werden, gleichzeitig aber die Fehlererkennungsfähigkeiten der Test<br />

Suites aufrechterhalten werden.<br />

TSR verwendet häufig Code Coverage Metriken als Voraussetzungskriterium für die Auswahl der zu behaltenden Testfälle. E<strong>in</strong>e<br />

neue und vielversprechende Metrik, die <strong>in</strong> dieser Arbeit untersucht wird, ist Checked Coverage. Im Gegensatz zu herkömmlichen<br />

Metriken, wie L<strong>in</strong>e Coverage, prüft Checked Coverage nicht nur, ob bestimmte Codeabschnitte ausgeführt wurden, sondern<br />

auch, ob sie <strong>in</strong> den Testfällen tatsächlich überprüft wurden. In dieser Arbeit wurde die Eignung von Checked Coverage als<br />

Voraussetzungskriterium für TSR untersucht. Dafür wurde e<strong>in</strong> Tool namens JSR (Java Test Suite Reduction Framework) entwickelt<br />

und als Open Source Projekt veröffentlicht.<br />

Dieses Tool ermöglicht die Reduktion von Test Suites anhand verschiedener Coverage Metriken, Reduktionsalgorithmen<br />

und Konfigurationsoptionen. Die Ergebnisse der Evaluierung anhand von 10 Open-Source-Java-Projekten deuten darauf h<strong>in</strong>,<br />

dass Checked Coverage-reduzierte Test Suites zwar vergleichbare Reduktionsgrade aufweisen, jedoch <strong>in</strong>sgesamt e<strong>in</strong>e etwas<br />

schlechtere Fehlererkennung bieten als L<strong>in</strong>e Coverage-reduzierte Suites. Des Weiteren stellte sich heraus, dass die Berechnung<br />

von Checked Coverage zeitaufwendiger ist und zusätzliche Herausforderungen mit sich br<strong>in</strong>gt. Neben diesen Ergebnissen stellt<br />

das entwickelte Tool, JSR, e<strong>in</strong>e solide Grundlage für TSR <strong>in</strong> der Forschung und <strong>in</strong> der Praxis dar. Es trägt dazu bei, e<strong>in</strong>e Brücke<br />

zwischen der TSR Forschung und fehlenden TSR Tools <strong>in</strong> der Praxis zu bauen, <strong>in</strong>dem konkrete Anwendungsfälle für JSR identifiziert<br />

wurden. Zusätzlich kann es durch se<strong>in</strong>e Modularität zukünftige TSR Forschung unterstützen und beschleunigen. So<br />

wurden zum Beispiel weitere Bachelorarbeiten basierend auf JSR verfasst. Die Ergebnisse und Werkzeuge s<strong>in</strong>d als Open Source<br />

verfügbar.<br />

36 OCG Journal | 01 • 2024

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