tassilo - Das Magazin rund um Weilheim und die See Ausgabe März-April-2024

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Sauber g’spart! Mit Gas, Ökostrom und Wärme. Für Sie vor Ort in unserem KundenCenter in Weilheim! esb.de hat. Und dann war da noch der „Feilturm“ mit integriertem Gefängnis in der nord-östlichsten Ecke der Stadtmauer – also genau dort, wo sich heute, direkt gegenüber, der Haupteingang des Landratsamtes befindet. Die Betonung liegt hier ganz klar auf „war“: Alle diese Türme stehen heute nicht mehr. Allen voran aufgrund der Jahre 1872 bis 1874, „in denen der Großteil der Weilheimer Stadtmauer abgerissen wurde“. Warum? „Gute Frage. Man meinte wohl, dass es die Türme und einige Abschnitte der Mauer nicht mehr brauche – der Weilheimer war schon immer en Vogue.“ Mehr Fluch oder Segen? Dabei war die Stadtmauer im Hochmittelalter, Mittelalter und später auch in der Neuzeit alles andere als nutzlos. „An den Toren wurde Straßenzoll verlangt, um die Kasse der Stadt zu füllen.“ Gleichzeitig hatten die in der Altstadt lebenden Bürgerinnen und Bürger das große Privileg, nachts vor Räubern geschützt zu sein – sobald die Tore geschlossen waren, kam keiner mehr rein. Schon gar kein Fremder. Weniger funktionell war die Weilheimer Stadtmauer dagegen gegen militärische Großangriffe. Am 4. Juli 1914 ist dieser Teil der Weilheimer Stadtmauer eingestürzt. Zum Beispiel im Zuge des 30-jährigen Krieges zwischen 1618 bis 1648, als sich die Franzosen mit den Schweden zusammenschlossen und zur großen Attacke bliesen – und Kanonenkugeln ohne größere Probleme über die mehr als acht Meter hohe Mauer schießen konnten. „Da half auch der zusätzliche Graben um die Mauer herum nichts, aufgestaut mit Wasser vom Stadtbach.“ Ebenfalls auf Weilheim abgesehen hatten es die Tiroler im Jahre 1808, als sie von Süden kommend die Stadtmauer rund ums Pöltner Tor regelrecht durchlöcherten. Und von Norden über die Mauer „einmarschierten“. Barbarische Zeiten waren das. Zeiten, die sich hierzulande hoffentlich nicht wiederholen. Denn viel lieber hegen und pflegen die Weilheimer die erhaltenen Teile der Stadtmauer in Frieden und Freiheit. „Die Sanierung einer historischen Stadtmauer ist sehr kostspielig, dafür der Arbeitsaufwand im Unterhalt vergleichsweise gering – rund 7000 Euro investieren wir jährlich“, sagt Diplom-Ingenieur Michael Schleich, zuständig für Hochbau im Stadtbauamt Weilheim, auf die Frage, ob der Erhalt dieses Dreifachdenkmals (Ensembleschutz, Baudenkmal und Bodendenkmal) mehr Fluch oder Segen sei. „Einmal im Jahr wird sie in Augenschein genommen, werden lose Dachziegel am Wandkopf sowie loses Gestein in den Wänden befestigt und unerwünschter Bewuchs entfernt.“ Die Abschnitte „Unterer Graben“, „Am Theaterplatz“ und „Am Riss“ wurden bereits saniert. Teilbereiche entlang des Mittleren Grabens werden in den kommenden Jahren in Angriff genommen. Und? „Ich finde es wirklich gut, dass in Weilheim noch Teile der historischen Stadtmauer zu sehen sind“, sagt Michael Schleich. Und auch Stadtarchivar Dr. Joachim Heberlein möchte dieses massive Stück Stadtgeschichte nicht missen, baut die Mauer thematisch auch in Stadtführungen mit ein. Und kann sich auch heute noch gut vorstellen, wie die Weilheimer Altstadt anno dazumal ausgesehen hat. js © Martin Bolle ESB_Anz_SauberGspart2024_GasOekostromWaerme_87x100mm_RZ.indd 1 09.01.24 15:13 8 | tassilo Heute noch erhalten: Der Blick auf die Weilheimer Altstadt von Norden (li.) und Osten (re.).
Auf der Roten Couch Der Geheimdienstexperte Rote Couch im Kellerbüro: Die Bücherwand im Hintergrund ist auch aus Funk und Fernsehen bestens bekannt — hunderte Male wurde Geheimdienstexperte Erich Schmidt-Eenboom dort unten von namhaften TV-Sendern interviewt. Foto: Felix Baab märz / april 2024 | 9
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