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QUEDLINBURG<br />
Auf Schritt und Tritt stößt man in<br />
der im nördlichen Vorharzland in<br />
dem fruchtbaren Urstromtal der<br />
Bode gelegenen alten Hanse- und<br />
Handelsstadt auf Geschichtsträchtiges.<br />
Beschenkt mit allen<br />
natürlichen Siedlungsvoraussetzungen<br />
ist die Region seit der<br />
Jungsteinzeit (5.500 – 2.200 v. Chr.)<br />
dauernd besiedelt. Auf einem strategisch<br />
unübertroffen gelegenen<br />
Punkt – hohe Sandsteinfelsen inmitten des sumpfigen Flußbettes der Bode<br />
und gesegnet durch ein fruchtbares Kleinklima – thront die Königsburg Quedlinburg.<br />
Am Finkenherd habe man dem Vernehmen nach dem Sachsenherzog Heinrich<br />
im Jahr 919 die deutsche Königswürde angetragen. Der gerade gewählte erste<br />
deutsche König erwähnt Quedlinburg urkundlich erstmals 922, Stadtrecht<br />
erhielt der Ort 994. Ort bedeutender Reichstage von 973 und 1120 war Quedlinburg<br />
unter den Ottonen zwischen 919 und 10<strong>24</strong> das erste „Metropolis“ des<br />
sich entwickelnden frühfeudalen deutschen Staates. Entsprechend seiner<br />
Bedeutung für das deutsche Reich gründete die Königsgattin ein über Jahrhunderte<br />
bedeutendes Reichs-Stift bekrönt durch die Stiftskirche. Die vorstehende<br />
Äbtissin besaß immerhin wie die Fürsten Sitz und Stimme im Reichstag.<br />
In dem Gewölbe der mehrfach beschädigten und umgebauten Stiftskirche St.<br />
Servatius sind der erste deutsche König und seine zweite Gemahlin beigesetzt.<br />
Hier findet sich auch der Grund dafür, warum die nationalsozialistischen<br />
Herrscher seit 1936 die Kirche zu einer Weihehalle degradierten. Eine Ausstellung<br />
im Schloßmuseum gibt heute über diese Zeit Auskunft.<br />
Nach der Wende wurden in einer beispiellosen Aktion über 1200 Fachwerkhäuser<br />
restauriert.<br />
Das mittelalterliche Erscheinungsbild der neben Goslar wohl bekanntesten<br />
Stadt am Harz beeindruckt durch seinen ursprünglichen Charme.<br />
Seit 1994 steht die Quedlinburger Altstadt als größtes europäisches Flächendenkmal<br />
mittelalterlicher Stadtbaukunst auf der UNESCO-Liste des Weltkulturerbes.<br />
Das Ensemble aus Kultur, Stadtbaukunst und Fachwerkarchitektur<br />
sowie die Ballung qualitätsvoller Architektur der Gründerzeit und des Jugendstils<br />
und als Stätte deutscher Geschichte macht den Ort einzigartig.<br />
Unser Tipp für Sie:<br />
Vom Marktplatz durch die Altstadt zum Burgberg, um den 1993 zurückgekehrten<br />
Domschatz sowie die hochrangigen Reliquien zu bestaunen.<br />
Besuchen Sie die Lyonel-Feininger-Galerie unterhalb des Schlosses und lernen<br />
Sie die Werke eines der bedeutendsten Vertreters der „Klassischen<br />
Moderne“ kennen.<br />
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