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BT_03_24

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QUEDLINBURG<br />

Auf Schritt und Tritt stößt man in<br />

der im nördlichen Vorharzland in<br />

dem fruchtbaren Urstromtal der<br />

Bode gelegenen alten Hanse- und<br />

Handelsstadt auf Geschichtsträchtiges.<br />

Beschenkt mit allen<br />

natürlichen Siedlungsvoraussetzungen<br />

ist die Region seit der<br />

Jungsteinzeit (5.500 – 2.200 v. Chr.)<br />

dauernd besiedelt. Auf einem strategisch<br />

unübertroffen gelegenen<br />

Punkt – hohe Sandsteinfelsen inmitten des sumpfigen Flußbettes der Bode<br />

und gesegnet durch ein fruchtbares Kleinklima – thront die Königsburg Quedlinburg.<br />

Am Finkenherd habe man dem Vernehmen nach dem Sachsenherzog Heinrich<br />

im Jahr 919 die deutsche Königswürde angetragen. Der gerade gewählte erste<br />

deutsche König erwähnt Quedlinburg urkundlich erstmals 922, Stadtrecht<br />

erhielt der Ort 994. Ort bedeutender Reichstage von 973 und 1120 war Quedlinburg<br />

unter den Ottonen zwischen 919 und 10<strong>24</strong> das erste „Metropolis“ des<br />

sich entwickelnden frühfeudalen deutschen Staates. Entsprechend seiner<br />

Bedeutung für das deutsche Reich gründete die Königsgattin ein über Jahrhunderte<br />

bedeutendes Reichs-Stift bekrönt durch die Stiftskirche. Die vorstehende<br />

Äbtissin besaß immerhin wie die Fürsten Sitz und Stimme im Reichstag.<br />

In dem Gewölbe der mehrfach beschädigten und umgebauten Stiftskirche St.<br />

Servatius sind der erste deutsche König und seine zweite Gemahlin beigesetzt.<br />

Hier findet sich auch der Grund dafür, warum die nationalsozialistischen<br />

Herrscher seit 1936 die Kirche zu einer Weihehalle degradierten. Eine Ausstellung<br />

im Schloßmuseum gibt heute über diese Zeit Auskunft.<br />

Nach der Wende wurden in einer beispiellosen Aktion über 1200 Fachwerkhäuser<br />

restauriert.<br />

Das mittelalterliche Erscheinungsbild der neben Goslar wohl bekanntesten<br />

Stadt am Harz beeindruckt durch seinen ursprünglichen Charme.<br />

Seit 1994 steht die Quedlinburger Altstadt als größtes europäisches Flächendenkmal<br />

mittelalterlicher Stadtbaukunst auf der UNESCO-Liste des Weltkulturerbes.<br />

Das Ensemble aus Kultur, Stadtbaukunst und Fachwerkarchitektur<br />

sowie die Ballung qualitätsvoller Architektur der Gründerzeit und des Jugendstils<br />

und als Stätte deutscher Geschichte macht den Ort einzigartig.<br />

Unser Tipp für Sie:<br />

Vom Marktplatz durch die Altstadt zum Burgberg, um den 1993 zurückgekehrten<br />

Domschatz sowie die hochrangigen Reliquien zu bestaunen.<br />

Besuchen Sie die Lyonel-Feininger-Galerie unterhalb des Schlosses und lernen<br />

Sie die Werke eines der bedeutendsten Vertreters der „Klassischen<br />

Moderne“ kennen.<br />

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