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2024-03_RegioBusiness

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08 Firmen &Märkte<br />

März<strong>2024</strong>IJahrgang 23 INr. 258<br />

Vom Dach in den Laster<br />

Rüdinger Spedition testet die Grenzen der Elektrifizierung im Güterverkehr ausund setzt dabei auf eigenenSolarstrom. VONADINA BAUER<br />

Wir sind gut unterwegs und<br />

stellen uns den Herausforderungen<br />

der Zeit“,<br />

mit diesem Fazit fassteRoland Rüdinger,<br />

Geschäftsführer der Krautheimer<br />

Spedition, bei einer Pressekonferenz<br />

das abgeschlossene<br />

Geschäftsjahr zusammen. Trotz<br />

der wirtschaftlichen und politischen<br />

Herausforderungen –„in<br />

der ersten Jahreshälfte war noch<br />

alles in Schwung, in der zweiten<br />

Hälfte bremste das Umfeld dann“<br />

–konnte das Familienunternehmen<br />

ein Umsatzplus von sieben<br />

Prozent im Vergleich zum Vorjahr<br />

erzielen. Das Geschäftsjahr wurde<br />

mit einem Gesamtumsatz von<br />

81MillionenEuroabgeschlossen.<br />

Damit hat derLogistikexperte seinenUmsatzinnerhalb<br />

der vergangenen<br />

siebenJahren verdoppelt.<br />

FUHRPARK Ein selbsterklärtes<br />

„Herzensthema“ von Rüdinger ist<br />

die Reduktion von Ressourcenverbrauch<br />

und die Entlastung der<br />

Umwelt. Daher setzt der Logistiker<br />

verstärkt aufElektromobilität.<br />

2023 waren bereits zwei Batterie-<br />

Lkw unterwegs, in den kommenden<br />

Wochen wird die Flotte auf<br />

vier Elektro-Laster erweitert. Im<br />

Frühjahr kommen noch vier batteriebetriebene<br />

Sattelzugmaschinen<br />

hinzu, die ihren Einsatz für<br />

Eintagestouren im Regionalverkehr<br />

finden. Geladen werden die<br />

Antriebswende: Das Unternehmen setzt aufElektromobilität. Roland Rüdinger (li.) und Dennis Kost sind<br />

stolz auf die batteriebetriebenen Lkw,die an der Plane mit Sonneund Steckerzuerkennen sind. Foto: AdinaBauer<br />

„Als Pioniere<br />

stoßen wir auch<br />

als Erste an die<br />

Grenzen.“<br />

„Stromer“ auf dem Betriebsgelände.<br />

Um hier leistungsfähig zu sein,<br />

wurden die Photovoltaikmodule<br />

auf den Dächern in Krautheim optimiert<br />

und erweitert.<br />

„Wer E-Lkw einsetzt, muss selbst<br />

für dieStromversorgungsorgen“,<br />

erklärt Rüdinger. Das Netz würde<br />

sonst nicht ausreichen und auch<br />

nur mit Eigenstrom sei ein batteriebetriebener<br />

Lkw wirtschaftlich<br />

zu betreiben. Andernfalls wären<br />

die Mehrkosten zum Dieselfahrzeug<br />

zu hoch. „Und meineMarktbeobachtung<br />

ist: Noch sind die<br />

Kundenzögerlich, wenn es darum<br />

geht, Mehrkosten für Co 2<br />

-Neutralitätbei<br />

den Transporten auszugeben“,<br />

so Rüdinger.<br />

Insgesamt fasst der Fachmann zusammen:<br />

„Die Elektrifizierung im<br />

Gütertransport stellt uns vor Herausforderungen,<br />

für die wir noch<br />

keine Lösungen in der Schublade<br />

haben. Wir wollen vorangehen.<br />

Aber als Pioniere sind wir auch<br />

die ersten, die die Grenzen spüren.“<br />

Als Fehlinvestitionen haben sich<br />

hingegen die Ausgaben für zehn<br />

Doppelstock-Koffer-Auflieger für<br />

je 50000 Euro erwiesen, die Rüdinger<br />

angeschafft hatte. „Die<br />

Chance, dauerhaft zehn Prozent<br />

CO 2<br />

ohne Mehrkosten oder sonstigeNachteileeinzusparen,wurde<br />

leider von der Ampel vertan. Sie<br />

hatanders als erwartet dem Langsattel<br />

zum Jahresende 2023 keine<br />

Gefahrgutzulassung gewährt.“<br />

LAGERLOGISTIK „Mittlerweile<br />

rechnen wir weniger in PS als<br />

in Kilowatt-Peak“,witzelte derUnternehmer<br />

und spielte damit auf<br />

die erweiterte nachhaltige Stromproduktion<br />

an, die den Ausbau<br />

der Hallen für die Lagerlogistik<br />

begleitet. Dieser Geschäftsbereich<br />

machtmittlerweile 19 Prozent am<br />

Gesamtumsatz aus. „Aktuell habenwir<br />

hier einen leichtenRückgang<br />

der Geschäftstätigkeit. Einige<br />

heimische Unternehmen verringern<br />

ihre Lagerkapazitäten,<br />

aber die Nachfrage ist weiterhin<br />

da“, gibt Roland Rüdinger einen<br />

Einblick. Nur vier Wochen dauert<br />

es in der Regel, bis für frei werdende<br />

Flächen ein Nachmieter gefunden<br />

wird. In Bad Mergentheim<br />

entstehen daher in der erstenJahreshälfte<br />

<strong>2024</strong> drei neue Lagerhallen,<br />

in Boxberg wurdenbereits<br />

drei weitere Hallen in Betrieb genommen.<br />

Auch der Standort Waldenburg<br />

wurde um zwei Hallen<br />

ausgebaut, zwei weitere befinden<br />

sich aktuell in Planung. „Mit all<br />

diesen Projekten haben wir dann<br />

aber den Höhepunkt erreicht. Für<br />

2025 planen wir daher mit keinen<br />

weiteren Hallen.“<br />

NIEDERLASSUNG Die Integration<br />

der ehemaligen Dennis Kost<br />

Transporte GmbH ist mittlerweile<br />

abgeschlossen. Zwischen Attendorn<br />

und Krautheim hat das Unternehmen<br />

einen täglichen Pendelverkehr<br />

eingeführt. Per Nachtlinie<br />

wird Ware zwischen beiden<br />

Standorten laufzeitminimiert ausgetauscht<br />

und somit die West-<br />

Süd-Achse verstärkt. „Besonders<br />

stark ist die Region Südwestfalen<br />

im Bereich Automotive, Armaturen<br />

und Befestigungsmittel aufgestellt.<br />

Die Lieferbeziehung zwischen<br />

Lieferanten und Produktion<br />

auf dieser Linie ist jetzt noch flexibler<br />

und zuverlässiger“, erklärt<br />

Dennis Kost, seit 2023 zweiter Geschäftsführer.<br />

Ein weiteres Thema, das die Krautheimer<br />

Spedition umtreibt, ist die<br />

zunehmende Digitalisierung. So<br />

wird die Stückgut-Abwicklung für<br />

sieben Kooperationen weiter optimiert.<br />

Dank des Einsatzes Künstlicher<br />

Intelligenz können die Disponenten<br />

die Touren im Nahverkehr<br />

effizienter gestalten. Fünf<br />

Prozent der gefahrenen Lkw-Kilometer<br />

werden soeingespart. Die<br />

erhöhten Mautkosten, die im Oktober<br />

vom Bundestag beschlossen<br />

wurden, muss die Rüdinger<br />

Spedition an ihre Kunden weitergeben.<br />

Sie machen die Transporte<br />

um circa zehn Prozent teurer,<br />

rechnet der Spediteur vor.<br />

www.ruedinger.de<br />

MaßgeschneiderteMobilität in Crailsheim<br />

Sechs Autohändler in Crailsheim-Roßfeld laden zur15. Automeile.Die Unternehmen präsentieren Neuheiten von über20Markenund haben<br />

über 1000sofortverfügbare Fahrzeuge in ihremPortfolio. VONMARIUS STEPHAN<br />

Eigentlich hätten die 15. Automeilentage<br />

schon vor<br />

vier Jahren stattfinden sollen<br />

–imFrühling 2020. Die Corona-Pandemie<br />

machte den sechs<br />

Autohäusern jedoch einen Strich<br />

durch die Rechnung: Die bereits<br />

geplante Veranstaltung musste<br />

aufgrund der himmelhoch steigenden<br />

Infektionsfälle kurzfristig<br />

abgesagt werden.<br />

Nach der pandemiebedingten<br />

Pause bereiten sich die sechs Autohändler<br />

in der Horaffenstadt<br />

dieses Jahr aber wieder auf die<br />

„Automeile“ vor. Mit einem bunten,<br />

familienfreundlichen und<br />

vielfältigen Programm, vielen kulinarischen<br />

Köstlichkeiten und<br />

natürlich vielen neuen Automodellen<br />

locken die Koch Autogruppe,<br />

das Autohaus Widmann,<br />

das Autohaus Sing, das Autohaus<br />

Kummich, die Autolöwen sowie<br />

das Automobilforum Stegmaier<br />

am Samstag und Sonntag, 9. und<br />

10. März, auf ihre Firmengelände<br />

nach Crailsheim-Roßfeld.<br />

Neustart nach der<br />

Corona-Pandemie<br />

Angebot: VonKleinwagen bisLkw,elektrisch oder Verbrenner –die<br />

Auswahl auf der Automeileist gigantisch.<br />

Foto:Archiv<br />

„Wir freuen uns sehr, wieder ein<br />

Teil dieses Events nach der Corona-Pandemie<br />

zu sein. Hier haben<br />

wir eine schöne Möglichkeit,<br />

den Besuchern noch etwas mehr<br />

als inden letzten Jahren zu bieten.<br />

Auch unsere Mitarbeiter haben<br />

sich dieses Jahr wieder sehr<br />

gut in die Planung eingebracht<br />

und freuen sich schon aufdie Automeilentage“,<br />

berichtet Gerhard<br />

Kehl, Betriebsleiter beim Autohaus<br />

Kummich in Crailsheim.Das<br />

Konzept bleibt gegenüber 2019<br />

gleich: „Wir haben keine wesentlichen<br />

Änderungen vollzogen. Die<br />

Automeilentage waren bisher erfolgreich<br />

und warum sollte man<br />

sie dann ändern“, freut sich Thomas<br />

Härterich, Geschäftsführer<br />

derKochAutogruppe.<br />

Dass die Automeilen-Tage eine<br />

Wiederauflage feiern würden,<br />

stand für die Autohausbetreiber<br />

außer Frage. Lisa Widmann, Geschäftsführerin<br />

beim Autohaus<br />

Widmann: „Die Automeile ist seit<br />

vielen Jahren ein fester Bestandteil<br />

in unserem Veranstaltungskalender.<br />

Sie ist traditionell gut besucht<br />

und bietet viele Möglichkeiten<br />

der Begegnung mit Kunden<br />

und Interessenten.“<br />

Neben den bewährten Programmpunkten<br />

gibt es dann doch einige<br />

Neuerungen, allen voran ein<br />

„neues-altes“ Autohaus: Nach<br />

dem Verkauf des Autohauses Meiser<br />

an die Autolöwen ist dieses<br />

nun zum ersten Mal mit dabei.<br />

„Wir sind ein neues Team bei der<br />

Organisation, ohne Erfahrungswerte.<br />

Aber wir freuen uns auf<br />

ein spannendes Wochenende mit<br />

fröhlichen Kundenund all der Gemeinschaft<br />

mit denanderenAutohäusern<br />

in Crailsheim“, sagt Betriebsleiter<br />

Guido Krentz.<br />

Des Weiteren verfügt jedes Autohaus<br />

dieses Jahrübereinen „Azubi<br />

Stand“ an dem die Besucher<br />

Vielfalt: Blech in seiner schönsten Artgibt es auf der Crailsheimer Automeile zu sehen. Neuheiten vonüber<br />

20 Marken stehen bei den Händlern zur Schaubereit. Foto: Archiv<br />

sich über die Ausbildungsberufe<br />

des Unternehmens informieren<br />

können.<br />

Gemeinsame Aktion<br />

über alle Betriebe<br />

Neu ist auch die „Stempel Rallye“:<br />

Dabei bekommen die Besucher<br />

eine Karte, die sie in jedem Autohaus<br />

abstempeln lassen können.<br />

Voll gestempelt und ausgefüllt<br />

können die Karten in jedem Autohaus<br />

abgegeben werden. Im Anschluss<br />

andie Veranstaltung werden<br />

acht Gewinner gezogen, die<br />

sich dann aus hochwertigen Preisen–unter<br />

anderem ein Wochenende<br />

mit einem Camper, 300-Euro-City-Gutschein,<br />

ein TagamHockenheimring<br />

als Beifahrer in<br />

einem Rennwagen –etwas aussuchen<br />

dürfen. „Mein persönliches<br />

Highlight ist das Gewinnspiel“,<br />

sagt Patrick Sing, Geschäftsführer<br />

der Autohäuser Sing.<br />

koch-autogruppe.de<br />

www.widmannbewegt.de<br />

www.kummich.de<br />

www.autohaeuser-sing.de<br />

autoloewen.de<br />

afs-cr.de

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