Wiener Wirtschaft Nr. 06/24
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12 WIRTSCHAFTSLEBEN<br />
WKÖ-Mahrer: Österreichs<br />
Standort-Glanz verblasst<br />
Eine aktuelle Deloitte Studie unterstreicht die prekäre Situation<br />
des Produktionsstandorts Österreich. Faktoren wie Arbeits- und<br />
Energiekosten sind unter den Hauptursachen. WKÖ-Präsident<br />
Harald Mahrer fordert ein Gegensteuern der Politik.<br />
Als „extrem alarmierend” - so bezeichnete<br />
Harald Mahrer, Präsident der <strong>Wirtschaft</strong>skammer<br />
Österreich (WKÖ), die Situation des<br />
Produktionsstandorts Österreich im Zuge einer<br />
Pressekonferenz. Dort präsentierte er die Ergebnisse<br />
einer Studie von Deloitte im Auftrag<br />
der WKÖ. Fazit: Es droht eine Deindustrialisierung.<br />
Wertschöpfung und gut bezahlte, mit hochwertiger<br />
Produktion zusammenhängende Jobs haben.<br />
Als Gründe identifiziert Mahrer eine Reihe<br />
von Faktoren.<br />
Österreich preist sich aus dem Markt<br />
Haupteinflussfaktoren in dieser für den Produktionsstandort<br />
so gefährlichen Situation sind<br />
was ein Gegensteuern auf österreichischer und<br />
europäischer Ebene nötig macht.<br />
Ein Hebel dabei: Die Senkung der „unechten”<br />
Lohnnebenkosten, die mit dem Arbeitsplatz<br />
nichts zu tun haben, die man aber historisch<br />
den Arbeitgebern zugerechnet hat, wie<br />
zum Beispiel den Familienlastenausgleichsfonds.<br />
Weitere Maßnahmen nötig<br />
Mahrer skizziert zudem eine Standortstrategie<br />
2025+, für die eine Reihe von Punkten wesentlich<br />
ist. Eine Maßnahme, die von der <strong>Wirtschaft</strong>skammer<br />
schon lange gefordert wird, ist,<br />
den Faktor Arbeit nach beiden Seiten stärker<br />
zu entlasten. Das heißt: Weni-<br />
Verlagerung von Produktion<br />
ger Lohnnebenkosten sowie<br />
findet bereits statt<br />
„Kostenintensive Bereiche mehr steuerliche Anreize für<br />
So gaben 90 Prozent der Befragten<br />
Überstunden bzw. das Arbeiten<br />
an, dass die Standortattraktivität im sind besonders von<br />
im Alter. Zusätzlich braucht es<br />
Sinken ist. Zudem sehen fast drei<br />
Verbesserungen bei der Rot-<br />
Verlagerung betroffen.”<br />
Viertel der Unternehmen eine echte<br />
Weiß-Rot-Karte sowie bei den<br />
Gefahr der Deindustrialisierung.<br />
Auch ist Produktionsverlagerung ins<br />
Harald Mahrer, Präsident <strong>Wirtschaft</strong>skammer Österreich<br />
Rahmenbedingungen für die<br />
Kinderbetreuung, um Beschäftigung<br />
Ausland bereits gelebte Realität: Vier von zehn<br />
Unternehmen (41 %) haben dies in den vergangenen<br />
drei Jahren getan. In Deutschland ist dies<br />
sogar bei zwei Drittel der Betriebe der Fall.<br />
Besonders kostenintensive Bereiche sind<br />
Arbeits- und Energiekosten, Steuerbelastung,<br />
überbordende Bürokratie und die Verfügbarkeit<br />
von Fachkräften. Zudem tragen auch die<br />
hohe Inflation und die dadurch hohen Lohnabschlüsse<br />
ihren Teil dazu bei. Österreich, so<br />
zu fördern. Zudem muss für Energiesi-<br />
cherheit gesorgt und die Bürokratie entschlackt<br />
werden.<br />
Dafür, so Mahrer abschließend, brauche es<br />
jetzt engagierte Spitzenpolitiker, die sich diesen<br />
stark davon betroffen, also jene, die eine hohe Mahrer, preise sich dadurch aus dem Markt - Themen widmen.<br />
(wkö)<br />
Exportwirtschaft unter Druck: WKÖ fordert Maßnahmen<br />
Trotz Exportrekord steigen<br />
Kosten und internationale<br />
Konkurrenz.<br />
Zwar erreichten Österreichs Exportbetriebe<br />
2023 mit einem Volumen von mehr als 200<br />
Milliarden Euro einen neuen Rekord. Mariana<br />
Kühnel, die stellvertretende Generalsekretärin<br />
der WKÖ, verdeutlicht jedoch, dass der Anstieg<br />
der Warenausfuhren an Dynamik verloren hat.<br />
Die Importe sanken um 6,3 Prozent, die Exporte<br />
stiegen um drei Prozent. Dies spiegelt die<br />
gestiegenen Energie-, Personal- und Bürokratiekosten<br />
wider, welche die Konkurrenzfähigkeit<br />
der heimischen Exportwirtschaft belasten.<br />
Zudem schmälern schwache Wachstumsimpulse<br />
aus Hauptmärkten wie Deutschland die Aussichten.<br />
Kühnel unterstreicht die Notwendigkeit,<br />
rasch die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken und<br />
weist auf die Qualitätsstärke „Made in Austria”<br />
hin, die sich gegenüber preislichen Herausforderungen<br />
und steigender globaler Konkurrenz<br />
durchsetzen muss.<br />
Angesichts des fordernden Umfelds intensiviert<br />
die Außenwirtschaft Austria ihre Serviceleistungen,<br />
um heimische Unternehmen<br />
punktgenau und wirkungsvoll im Ausland zu unterstützen.<br />
Insbesondere in Südost- und Fern-<br />
ostasien erwartet die WKÖ laut der „Global<br />
Business Barometer”-Umfrage gute Geschäftschancen<br />
für 20<strong>24</strong>.<br />
(wkö)<br />
CONTENT-TIPP<br />
Warum Exportbetriebe<br />
trotz<br />
Rekord angespannt<br />
sind:<br />
MARIEmehrwert