Next Step März 2024
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ich zum Beispiel am Gatter im<br />
Stall etwas repariere, schauen<br />
zu und schlecken das neu eingesetzte<br />
Teil erst einmal ab.“<br />
Die Allerkleinsten verbringen<br />
ihre ersten Wochen in so genannten<br />
Iglus. Das sind kleine<br />
Hütten so weiß wie ein Schneehaus<br />
und haben einen Auslauf.<br />
Die Kälber können sich so entweder<br />
zurückzuziehen, um sich<br />
vor Regen oder Sonneneinstrahlung<br />
zu schützen, oder<br />
nach draußen gehen, um etwas<br />
von der Welt zu sehen, in die sie<br />
hineingeboren wurden. Beim<br />
Vorbeigehen streichelt Jonas<br />
den Tieren über die Stirn,<br />
manchmal füttert er auch eines<br />
mit der Schoppenflasche.<br />
Familiäres Miteinander<br />
auf dem Hof<br />
Die Kühe, die auf dem Milchviehbetrieb<br />
in Birkelbach geboren<br />
werden und aufwachsen,<br />
gehören zu der Rasse mit dem<br />
Namen Fleckvieh. Jede Kuh gebe<br />
insgesamt 8500 Liter Milch<br />
pro Jahr, und diese sei besonders<br />
hochwertig, weiß Ausbilder<br />
Dietmar Schöppler. Denn neben<br />
der Güteklasse 1 und 2 gebe<br />
es als Steigerung die so genannte<br />
„S-Klasse“ mit einem geringen<br />
Keimgehalt. Genau diese<br />
wird auf dem Hof produziert.<br />
Und damit das auch so bleibt,<br />
wird sehr großer Wert auf die<br />
Hygiene gelegt.<br />
Auch Jonas, der aus Hertershofen<br />
bei Hausen am Bach stammt,<br />
betreibt mit seiner Familie einen<br />
landwirtschaftlichen Betrieb.<br />
Dieser befindet sich in der<br />
Seemühle bei Wettringen. Auch<br />
dort werden Rinder gehalten, allerdings<br />
kein Milchvieh, sondern<br />
Mastrinder und Mutterkühe.<br />
Der Schwerpunkt des<br />
Betriebs liegt in der Produktion<br />
von Biogas. Mit Worten wie „und<br />
Du wirst mal der Bauer“, begleitet<br />
von kräftigem Schulterklopfen,<br />
haben Verwandte den einzigen<br />
Spross der Familie schon<br />
früh dazu ermuntert, den elterlichen<br />
Hof zu übernehmen. Jonas<br />
ist mit der Arbeit in der Landwirtschaft<br />
aufgewachsen, liebt<br />
die vielseitige und abwechslungsreiche<br />
Tätigkeit auf dem<br />
Hof, hat Freude am Umgang mit<br />
den Tieren und fühlt sich wohl<br />
mit der Vorstellung, die Tradition<br />
weiterzuführen. „Jonas<br />
brennt für die Landwirtschaft“ –<br />
das sagt auch sein Chef Dietmar<br />
Landwirt sein, muss man wollen.<br />
Und ich will!<br />
Schöppler, der großen Wert auf<br />
das familiäre Miteinander auf<br />
dem Hof legt. Jeden Tag wird zusammen<br />
gefrühstückt, zu Mittag<br />
gegessen und am Nachmittag<br />
Kaffee getrunken. Wenn<br />
Arbeit auf dem Feld ansteht,<br />
passiert das auch schon mal<br />
draußen unter freiem Himmel.<br />
Im Sommer geht das zweite Ausbildungsjahr<br />
für Jonas zu Ende.<br />
Das dritte absolviert er im elterlichen<br />
Betrieb in der Seemühle,<br />
wo auch seine berufliche Zukunft<br />
liegt. Er wird den Betrieb<br />
irgendwann einmal übernehmen<br />
und freut sich darauf, ihn<br />
so weiterzuführen, dass auch<br />
die nächste Generation gut davon<br />
leben kann. „Landwirt sein,<br />
muss man wollen“, sagt er. „Und<br />
ich will!“<br />
Von Claudia Linz