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Seite 7 des Schlussberichts zu IGF-Vorhaben 21568 N<br />

3 Einleitung<br />

3.1 Wissenschaftlich-technische Problemstellung<br />

Das Metall-Ultraschallschweißen (M-USS) ist ein industriell weit verbreitetes Verfahren,<br />

welches aufgrund seiner kurzen Schweißzeiten und guten Automatisierbarkeit sehr<br />

wirtschaftlich ist. Durch den vergleichsweise geringen Energiebedarf sowie den Verzicht auf<br />

spezielle Umgebungsmedien und Zusatzwerkstoffe arbeitet das Verfahren zudem<br />

umweltfreundlich. Des Weiteren werden unzulässige Eigenschaftsänderungen geometrischer<br />

und metallurgischer Natur innerhalb der Fügezone vermieden, da die Verbindungsbildung in<br />

fester Phase erfolgt.<br />

Abbildung 1: Industrielle Anwendungsbeispiele des Metall-Ultraschallschweißens [Bildquellen v.l.n.r.:<br />

ISF der RWTH Aachen University, ISF der RWTH Aachen University, Schunk Sonosystems, Kulicke &<br />

Soffa Industries]<br />

Das M-USS eignet sich besonders für Mischverbindungen und für weiche Kupfer- und<br />

Aluminiumlegierungen. Daher kommt das Verfahren vorwiegend im Bereich der Elektrotechnik<br />

zum Einsatz. Typische Anwendungsfelder (siehe Abbildung 1) sind nachfolgend beschrieben:<br />

• Bordnetz: Litzenschweißen bzw. -kompaktieren, Verbindungen Litze / Flachleiter -<br />

Terminal im Kraftfahrzeugbau und sonstigen mobilen Anwendungen (Schienen- und<br />

Luftfahrzeugbau)<br />

• Elektrische Komponenten und Geräte: Kupfer-Lackdrahtschweißen in Elektromotoren,<br />

Kontaktieren von Kondensatoren, Fertigung von Röhrenkollektoren in der Solartechnik<br />

• Batterietechnik: Artgleiche Verbindung von Zellpol und Elektrodenfolien bei der Montage<br />

von Li-Ionen-Pouchzellen (hier ist M-USS konkurrenzlos), Verschaltung (Seriell → Al-Cu-<br />

Mischverbindung; Parallel → Cu-Cu- / Al-Al-Verbindung) von Li-Ionen-Batteriezellen für<br />

Elektro- und Hybridfahrzeuge, Unterhaltungselektronik, etc.<br />

• Leistungselektronik: Verschweißen von elektrotechnischen Bau- und Anschlusselementen<br />

in Leistungshalbleitern (IGBT-Bauteile, Thyristoren, Leistungsdioden, etc.) im Bereich der<br />

Energieerzeugung und -übertragung, Fahrzeug-, Hochfrequenz- u. Haushaltstechnik<br />

Von Seiten der Industrie wird der M-USS Prozess überwiegend als ein umweltfreundliches<br />

Fügeverfahren angesehen. Verfahrensmerkmale, wie der geringe Energiebedarf, der Verzicht<br />

auf Zusatzwerkstoffe und Schutzgase sprechen aus ökologischer Sicht für diese<br />

Einschätzung. Neben diesen Vorteilen, wird weiterhin in der Literatur behauptet, dass beim M-<br />

USS keine Dämpfe (sowie Flammen und Funken) auftreten [WAG+12]. In der Praxis können<br />

während des M-USS hingegen Schweißrauche, Gase und Stäube beobachtet werden, die in<br />

Abhängigkeit der verwendeten Fügewerkstoffe, Schweißparameter und sonstigen<br />

produktionsseitigen Randbedingungen (z.B. Taktrate, Schweißwerkzeuge, etc.)

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