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IM KW 12

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Tagebuch in Bildern<br />

Elmar Peintner – Imster Künstler mit Perjener Wurzeln<br />

(kiwi) Der international hoch angesehene Imster Künstler Elmar<br />

Peintner kann auf etliche Ausstellungen und Preise zurückblicken.<br />

Aufgewachsen in Perjen, verbindet ihn noch heute viel mit den Orten<br />

seiner Kindheit. Heuer schenkte er der Schrofensteiner Ritter-Tafelrunde<br />

ein Bild, dessen Drucke dem Verein zugutekommen.<br />

Wenn man seit Kindertagen zwei<br />

große Berufswünsche hegt und es<br />

schafft, diese dann auch gemeinsam<br />

zu verwirklichen, kann man nur von<br />

einem Glücksfall sprechen. Der international<br />

hochangesehene Künstler<br />

und mittlerweile pensionierte<br />

Lehrer konnte sich beiden Leidenschaften<br />

widmen: der Kunst und<br />

dem Unterrichten. „Ich hatte nie einen<br />

Zweifel daran, welchen Weg ich<br />

gehen wollte“, erinnert er sich. Schon<br />

lange lebt und wirkt der Künstler in<br />

Imst und fühlt sich als Teil der Gemeinde.<br />

Dennoch verbinde ihn auch<br />

heute noch einiges mit Perjen, wie Familienmitglieder,<br />

Freunde und Vereine.<br />

So ernannte ihn die Schrofensteiner<br />

Ritter-Tafelrunde längst zum<br />

Ehrenritter. Heuer verewigte er für<br />

die Perjener Fasnacht „Schalla Schalla“<br />

ein Bild der Ruine Schrofenstein,<br />

welches in Drucken zu erwerben ist.<br />

Sein Werk „Labyrinth und großer Vogel“<br />

aus Bleistift und Eitempera.<br />

Elmar Peintner überrascht mit immer neuen Ideen und Stilrichtungen. Dafür wurde<br />

er mit etlichen Preisen ausgezeichnet und konnte mit über 500 Ausstellungen weltweit<br />

begeistern. Neuerdings widmet er sich seiner neuen Werkgruppe, Stripes.<br />

Hier zu sehen: Stripes 911WGB. <br />

RS-Fotos: Gruber<br />

ORIGINALITÄT, SPONTANI-<br />

TÄT UND INTENSITÄT. Angefangen<br />

mit sehr realistischen Arbeiten,<br />

die sich zu surrealen Werken entwickelten,<br />

wollte der Künstler Elmar<br />

Peintner die Realität hinterfragen.<br />

„Wie wirklich ist die Wirklichkeit“,<br />

versuchte er zu visualisieren. Die<br />

Wandlungsfähigkeit seines Schaffens<br />

bewies er auch in der Werkgruppe<br />

der Aero pathen (Luftwandler) und<br />

der Werkgruppe der Tubenzeichnungen.<br />

Neue Wege sind dem Imster<br />

Künstler äußerst wichtig und mit<br />

ein Grund für mehr als 500 Ausstellungen<br />

rund um den Globus und<br />

etliche Auszeichnungen, darunter<br />

der erste Preis bei der II. Europäischen<br />

Triennale für Grafik in Grado<br />

(1984), 2008 und 2009 Preise in China<br />

und 2017 den ersten Preis beim<br />

„8th International Painting and<br />

Mixed Media Exhibition“ in Bulgarien.<br />

„Darauf bin ich sehr stolz.“<br />

Obwohl seine Diplomarbeit, die Radierung<br />

„Frau Hitt und ihre Kinder“<br />

ihm gerade in der Anfangszeit viele<br />

Türen öffnete, gesteht der Künstler<br />

aus vollem Herzen: „Das neueste<br />

Bild ist mir immer das wichtigste.“<br />

NIE STEHEN BLEIBEN. „Es<br />

ist mir wichtig, immer wieder etwas<br />

Neues zu probieren“, erklärt<br />

der Künstler. Aktuell verwirklicht<br />

sich Elmar Peintner mit einer völlig<br />

neuen Technik. „Stripes“ nennt<br />

Die Ruine Schrofenstein verewigte er<br />

für die Schrofensteiner Ritter-Tafelrunde.<br />

Diese wird in Drucken verkauft<br />

und kommt dem Verein zugute.<br />

er diese Werkgruppe, welche in<br />

hieroglyphen-ähnlichen Streifen,<br />

Bildsequenz für Bildsequenz eine<br />

Geschichte zu erzählen versuchen.<br />

Untermalte Motive scheinen nur<br />

zart durch und sollen ein Verblassen,<br />

Vergessen und Verschwinden<br />

darstellen. Dazu setzt der Künstler<br />

Walzen ein, welche er bemalt, einkratzt<br />

und in kleinen Stücken auf<br />

der Leinwand abwälzt und so die geheimnisvollen<br />

Bilder entstehen lässt.<br />

NICHT NUR MALEN. Bei nahe<br />

jeden Tag treibt es den Künstler<br />

in eines seiner drei Ateliers seines<br />

Hauses. Schon frühmorgens be ginnt<br />

sein künstlerisches Schaffen und<br />

dauert oft bis zur Abendstunde, vor<br />

Der Blick in eines seiner drei Ateliers zeigt deutlich die Schaffenskraft des<br />

Künstlers.<br />

„Stripes 900WB“ heißt dieses Werk seiner neuen Reihe „Stripes“.<br />

Ausstellungen bis spät in die Nacht.<br />

Doch nicht nur das Malen sei wesentlich<br />

für einen Künstler, es gehöre<br />

weit mehr dazu. „Ich verbringe viel<br />

Zeit mit der Logistik, dem Rahmen<br />

der Bilder und der Vorbereitung des<br />

Transportes. Außerdem habe ich bei<br />

jeder Ausstellung ein Konzept im<br />

Kopf und hänge die Bilder in einer<br />

bestimmten Reihenfolge auf. Sie sollen<br />

eine Geschichte erzählen“, verrät<br />

der Künstler, der sich sicher ist, dass<br />

die Besucher dies unbewusst fühlen.<br />

DAS ENDE IST SCHMERZ-<br />

HAFT. Bei Einzelausstellungen<br />

komme bei Elmar Peintner ein Gefühl<br />

wie im eigenen Wohnzimmer<br />

auf. „Es wird ein Teil von mir“, erklärt<br />

er. „Am letzten Tag tut es mir<br />

dann sehr leid, weil ich ein Zuhause<br />

aufgebe.“ Ähnlich schwer falle es<br />

dem Künstler, eines seiner Bilder<br />

herzugeben, diese seien wie ein gemaltes<br />

Tagebuch. „Ein Bild ist keine<br />

Ware, sondern ein Stück von einem<br />

selbst und nicht wiederholbar“, bekräftigt<br />

er. Tröstlich sei der Gedanke,<br />

dass er durch seine Bilder weiterlebe.<br />

Dieses Jahr feiert der Künstler<br />

im Schloss Landeck seinen 70. Geburtstag<br />

mit einer Einzelausstellung.<br />

„Das ist brutal schnell gegangen“,<br />

gesteht der Künstler mit einem Lächeln.<br />

In Imst stellt er von 14. November<br />

bis 28. Dezember in der Galerie<br />

Theo dor von Hörmann aus.<br />

RUNDSCHAU Seite 34 20./21. März 2024

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