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IM KW 12

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Familie verlor bei Großbrand ihr Hab und Gut<br />

RUNDSCHAU unterstützt Spendenaktion für eine sechsköpfige Silzer Familie, die jetzt vor dem Nichts steht<br />

In der Nacht auf vorletzten Sonntag ist Silz nur knapp an einer<br />

Brandkatastrophe vorbeigeschlittert. Im dicht verbauten Dorfkern<br />

ist kurz nach 20 Uhr bei einem Wohnhaus der Dachstuhl in Brand<br />

geraten. Sechs Hausbewohner konnten sich rechtzeitig in Sicherheit<br />

bringen. Glücklicherweise herrschte zum Zeitpunkt des Brandes<br />

Windstille, von großem Vorteil war auch, dass sich etliche Florianis<br />

im Feuerwehrhaus zu einer Grillage versammelt hatten und der<br />

Löschangriff innerhalb kürzester Zeit gestartet werden konnte. Das<br />

Haus und die umliegenden Gebäude konnten gerettet werden, das<br />

Hab und Gut der Hausbewohner nicht. Derzeit läuft eine Spendenaktion,<br />

die von der RUNDSCHAU gerne unterstützt wird.<br />

Von Gebi G. Schnöll<br />

Die Freiwillige Feuerwehr Silz hat<br />

so wie jedes Jahr am vorletzten Samstag<br />

eine Frühjahrsübung abgehalten.<br />

Übungsannahme war ein Großbrand<br />

beim Schloss Petersberg. „Der<br />

Übungsverlauf war bestens, danach<br />

ging es zurück zum Feuerwehrhaus,<br />

wo es Gegrilltes gab“, berichtet Bürgermeister<br />

Helmut Dablander. Doch<br />

kaum war der letzte Happen verschlungen,<br />

gab es Sirenenalarm. „Brand<br />

in der Turmgasse“, lautete kurz nach<br />

20 Uhr die Erstmeldung der Leitstelle<br />

Tirol. FF-Kommandant Michael<br />

Haslwanter war sofort klar, dass Eile<br />

GLANZLICHTER<br />

Freunde fürs Leben<br />

Liebe Freunde des Glücks! Habt<br />

ihr auch manchmal Sorgen und<br />

Ängste? Wenn ja, dann habe ich einen<br />

Tipp für euch parat. Schaltet den<br />

Fernseher aus, legt das Handy auf die<br />

Seite und lest in den Zeitungen nur<br />

die positiven Nachrichten. Noch<br />

besser: Ihr lest ein Buch. Und wohl<br />

am allerbesten: Ihr trefft euch mit<br />

Menschen, die euch wichtig sind.<br />

Zum Ratschen oder Huangerten,<br />

wie wir Oberländer sagen. Bei einem<br />

Gläschen Wein. Ein, zwei Flaschen<br />

Bier. Einem Kaffee. Kuchen. Und<br />

oder Marend. Belanglos quatschen.<br />

Vielleicht sogar singen. All das<br />

haben wir jüngst bei uns Zuhause<br />

getan. Meine Frau lud zu ihrem<br />

runden Geburtstag. Familie, alt und<br />

jung. Aber auch Freundinnen und<br />

Freunde. Ungezwungen. Im Wohnzimmer.<br />

Im Wintergarten. Und auf<br />

der Terrasse. Ein Kommen und<br />

Gehen. Ein paar kleine Geschenke.<br />

Gesungene Gedichte. Launige Reden.<br />

Gegenseitiges Kennenlernen.<br />

Miteinander lachen. Statt über Alter<br />

glanzlichter@rundschau.at<br />

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geboten ist: „Das Brandobjekt befindet<br />

sich in einem dicht besiedelten<br />

Ortsteil, das Feuer hätte jederzeit zum<br />

Inferno werden können!“ Die Anwesenheit<br />

der Feuerwehrleute in der<br />

Feuerwehrhalle war ein Glücksfall.<br />

„Der Löschangriff konnte innerhalb<br />

weniger Minuten beginnen, sicherlich<br />

um fünf Minuten früher, als im<br />

Normalfall“, schildert Bürgermeister<br />

und Krankheiten oder gar berufliche<br />

Probleme sprachen wir ganz<br />

viel über gemeinsame Erlebnisse.<br />

Schöne Erinnerungen an Treffen<br />

von einst. Der Gesprächsstoff ist uns<br />

nicht ausgegangen. Weil meine Frau<br />

das Fest mit Fotos aus ihrem Leben<br />

dekoriert hat. Bilder aus der Kindheit<br />

und der Jugend. Aber auch mit<br />

unseren Kindern und Enkeln. Und<br />

mit Freundinnen und Freunden. Bei<br />

Festen, Feiern und anderen Anlässen.<br />

Teilweise noch in schwarz-weiß.<br />

Schau mal, das war die Margit! Ein<br />

süßes Baby. Ein blonder, blauäugiger<br />

Teenager. Alsbald Mama und<br />

jetzt schon Oma. Da sieht man wie<br />

die Zeit vergeht. Geblieben sind uns<br />

nicht nur diese Momentaufnahmen.<br />

Sondern auch Verwandte und andere<br />

Begleiter:innen, die unser Leben<br />

in all den Jahren mit uns geteilt haben.<br />

So soll es sein. So soll es bleiben.<br />

Und so freue ich mich schon auf das<br />

nächste Fest. Einen Anlass werden<br />

wir finden!<br />

Meinhard Eiter<br />

Das Haus in der Turmgasse wurde saniert, der Besitzer wollte demnächst einziehen.<br />

Die Luftaufnahme zeigt, wie dicht der Dorfkern verbaut ist. Wind zum<br />

Zeitpunkt des Brandes hätte wohl fatale Folgen gehabt.<br />

Foto: FF Silz<br />

Helmut Dablander. Glück war auch,<br />

dass zum Zeitpunkt des Brandes<br />

Windstille herrschte. Denn zu den<br />

Nachbarhäusern ist der Abstand<br />

äußerst gering. „Wir sind an einer<br />

Brandkatastrophe vorbeigeschlittert:<br />

Gott sei Dank“, ist sich Dablander<br />

sicher. Bemerkt wurde das Feuer von<br />

einem 36-jährigen Hausbewohner,<br />

weil der Strom im Haus ausgefallen<br />

war. Als der Mann Nachschau hielt<br />

und plötzlich das Feuer bemerkte,<br />

schlug er sofort Alarm und brachte<br />

seine Frau sowie seine drei Kinder<br />

und deren Oma in Sicherheit.<br />

HILFSBEREITSCHAFT. Den<br />

Dachstuhl konnten die Einsatzkräfte<br />

der Feuerwehren Silz, Mötz, Haiming<br />

und Imst nicht mehr retten – und<br />

auch das Hab und Gut der Hausbewohner<br />

nicht. „Die Familie, die in<br />

dem Haus in Miete war und seit 30<br />

Jahren bei uns im Dorf lebt, hat alles<br />

verloren, sie steht vor dem Nichts“,<br />

sagt der Bürgermeister, der nach dem<br />

Brand sofort um eine vorübergehende<br />

Unterkunft für die betroffene<br />

Familie bemüht war. Die Hilfe kam<br />

von einem Silzer, der nicht weit vom<br />

Brandobjekt entfernt ein Haus besitzt,<br />

namentlich aber nicht genannt<br />

werden will. „Der Mann hat sich wenige<br />

Stunden nach dem Brand telefonisch<br />

bei mir gemeldet und gesagt,<br />

dass er eine Wohnung frei habe, die<br />

er der Familie zur Verfügung stellen<br />

will. Für die ersten paar Monate ohne<br />

Miete und Betriebskosten. Dieses<br />

Angebot wurde natürlich gerne angenommen“,<br />

so Dablander. Der hilfsbereite<br />

Silzer hat übrigens vor rund 40<br />

Jahren beim Brand eines Bauernhofes<br />

selbst hautnah erfahren, was es heißt,<br />

ein Brandopfer zu sein.<br />

Bürgermeister Helmut Dablander:<br />

„Wir sind knapp an einer Katastrophe<br />

vorbeigeschlittert!“ RS-Foto: Schnöll<br />

SPENDENKONTO. Bürgermeister<br />

Helmut Dablander hat gleich<br />

nach dem Brand zu Spenden aufgerufen.<br />

„Die betroffene Familie ist<br />

derzeit auf jeden Cent angewiesen.<br />

Diesen Menschen muss man helfen,<br />

sie brauchen unbedingt finanzielle<br />

Unterstützung!“ Das sieht man auch<br />

bei der RUNDSCHAU so, von der<br />

die Spendenaktion gerne unterstützt<br />

wird. Hilfe haben inzwischen auch<br />

die Caritas und das Rote Kreuz zugesagt.<br />

„Die Caritas unterstützt die<br />

Familie finanziell, das Rote Kreuz mit<br />

Sachspenden. Die Familie kann sich<br />

im Kleiderladen in Ötztal-Bahnhof<br />

Kleidung und Schulsachen für die<br />

Kinder aussuchen“, weiß der Silzer<br />

Dorfchef. Die Nummer für das<br />

Spendenkonto bei der „Raiffeisenbank<br />

Silz-Haiming und Umgebung“<br />

lautet: AT913631600005037452. Die<br />

RUNDSCHAU bedankt sich im Namen<br />

der Familie bei allen Spendern<br />

recht herzlich.<br />

RUNDSCHAU Seite 8 20./21. März 2024

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