4-2024
Fachzeitschrift für Hochfrequenz- und Mikrowellentechnik
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5G/6G und IoT<br />
Erschließung neuer Frequenzbereiche für zukünftige<br />
5G-Advanced- und 6G-Netze<br />
R&S SMW200A Vektor-Signalgenerator und R&S FSW Signal- und Spektrumanalysator<br />
Rohde & Schwarz<br />
GmbH & Co. KG<br />
www.rohde-schwarz.com<br />
Die Freigabe der Frequenzbereiche<br />
FR1 (0,41 bis 7,125 GHz)<br />
und FR2 (24,25 bis 71 GHz) war<br />
für die Entwicklung von 5G ein<br />
entscheidender Schritt. Für die<br />
kommende Ära von 5G-Advanced<br />
und 6G wird unter Regulierungsbehörden<br />
und in Industriekonsortien<br />
auf der ganzen<br />
Welt ein dritter Frequenzbereich<br />
diskutiert. Mit FR3, dem<br />
„Upper Midband“ von 7,125 bis<br />
24,25 GHz, soll die Mobilfunktechnologie<br />
in neue Sphären<br />
vorstoßen. Qualcomm Technologies<br />
stützt sich auf Messtechnik<br />
von Rohde & Schwarz,<br />
um die Zukunftsfähigkeit und<br />
Effizienz seiner neuesten HF-<br />
Modem-Technologie für FR3<br />
nachzuweisen.<br />
Auf der jüngsten Weltfunkkonferenz<br />
2023 in Dubai, die von<br />
der Internationalen Fernmeldeunion<br />
(ITU) organisiert und im<br />
November und Dezember 2023<br />
abgehalten wurde, erzielten die<br />
teilnehmenden Regulierungsbehörden<br />
und Branchenführer<br />
einen grundsätzlichen Konsens<br />
darüber, für die nächste Generation<br />
des Mobilfunks – offiziell<br />
als IMT-2030 tituliert und meist<br />
6G genannt – zusätzliche Spektren<br />
zu untersuchen. Insbesondere<br />
wurde der Frequenz bereich<br />
von 14,8 bis 15,35 GHz für<br />
eine weltweite Studie ins Auge<br />
gefasst. Darüber hinaus denken<br />
lokale Behörden wie die Federal<br />
Communications Commission<br />
(FCC) in den Vereinigten Staaten<br />
auch an eine Nutzung des<br />
oberen 12-GHz-Bands (12,7 bis<br />
13,25 GHz) für künftige Mobilfunkanwendungen.<br />
Vor dem Hintergrund dieser<br />
Entwicklungen hat Rohde &<br />
Schwarz Qualcomm Technologies<br />
den Nachweis ermöglicht,<br />
dass das Giga-MIMO-System für<br />
die Infrastruktur von morgen einsatzbereit<br />
ist und in dem neuen<br />
Frequenzbereich effizient arbeitet.<br />
Es verspricht eine höhere<br />
Datenleistung und bietet dabei<br />
eine Abdeckung, die mit den<br />
aktuellen 5G- Massive-MIMO-<br />
Netzen bei 3,5 GHz vergleichbar<br />
ist.<br />
Zur Validierung der Performance<br />
dieses Prototyps nutzte<br />
Qualcomm Technologies den<br />
R&S SMW200A Vektorsignalgenerator<br />
und den R&S FSW<br />
Signal- und Spektruman alysator<br />
von Rohde & Schwarz. Der<br />
Messaufbau umfasste spezialisierte<br />
Firmware zum Testen<br />
verschiedener Unterträgerabstände<br />
mit größeren Signalbandbreiten<br />
im Vergleich zu den<br />
heutigen 3GPP-Spezifikationen<br />
der Bit übertragungsschicht. Die<br />
größeren Bandbreiten sollen<br />
letztendlich höhere Datenraten<br />
und eine niedrigere Latenz<br />
ermöglichen. ◄<br />
Design-Flow für neuronale 6G-Empfänger<br />
Keysight Technologies<br />
www.keysight.com<br />
Keysight Technologies hat in<br />
Zusammenarbeit mit NVIDIA<br />
einen vollständigen Design-<br />
Flow für das Training und die<br />
Validierung neuronaler Empfänger<br />
entwickelt, der auf dem<br />
Mobile World Congress Barcelona<br />
<strong>2024</strong> vorgestellt wurde.<br />
Auf dem Keysight-Stand wurde<br />
eine Open RAN-Testumgebung<br />
gezeigt, die um einen neuronalen<br />
Mehrbenutzer-MIMO-<br />
Empfänger erweitert wurde.<br />
Während 5G künstliche<br />
Intelli genz (KI) integriert,<br />
um bestimmte Komponenten<br />
in Wireless-Netzwerken<br />
zu ver bessern, wird 6G die<br />
erste Generation der Wireless-<br />
Technologie sein, die auf KI<br />
basiert. Ein wichtiges Ziel<br />
ist die Entwicklung standortspezifischer<br />
neuronaler Empfänger,<br />
die die gesamte von Menschen<br />
entworfene Empfangskette<br />
der Bitübertragungsschicht ersetzen<br />
sollen. Die für das Training<br />
dieser neuronalen Empfänger<br />
erforderlichen Daten sind jedoch<br />
begrenzt, und die Validierung<br />
ihrer Leistung in End-to-End-<br />
Systemen stellt eine Herausforderung<br />
dar. Bevor neuronale<br />
Empfänger in kommerziellen<br />
Netzwerken eingerichtet werden<br />
können, müssen sie angemessen<br />
30 hf-praxis 4/<strong>2024</strong>