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ponenten zu verwenden, Velos zu warten,<br />
Ersatzteile zu lagern, Occasionen zu verkaufen<br />
und Materialien zu recyceln.<br />
Die Velobranche<br />
wird immer grüner.<br />
Auch Arbeitgebende<br />
investieren vermehrt<br />
ins Velo.<br />
Neue Technologien – mehr Müll?<br />
In den (Elektro-)Velos wird immer mehr<br />
Elektronik verbaut. Doch inwiefern verursacht<br />
das mehr Elektroschrott, verkürzt das die<br />
Lebensdauer und erschwert das die Wartung?<br />
«Das muss man differenziert betrachten»,<br />
meint Urs Rosenbaum. «Zwar werden Gadgets<br />
wie Leistungsmesser schneller entsorgt,<br />
sie werden meist aber auch nur von sportlichen<br />
Radfahrenden genutzt. Das ist eine<br />
Randgruppe.» Hinzu käme, dass die Elektronik<br />
die Lebensdauer eines Velos auch verlängern<br />
könne. Beispielsweise weil elektronische<br />
Schaltungen materialschonender seien als<br />
Velofahrende, die an einem mechanischen<br />
Hebel ständig «grob herumwürgen».<br />
Nicht nur Hersteller, auch Käuferinnen und<br />
Käufer haben Einfluss darauf, ob die Velobranche<br />
grüner wird, ergänzt Martin Platter,<br />
Geschäftsführer des Velolieferantenverbands<br />
Velosuisse. Ein Beispiel? «Wer auf eine<br />
bekannte Velomarke mit Standardteilen statt<br />
auf Velos unbekannter Hersteller setzt, kann<br />
davon ausgehen, mindestens zehn Jahre lang<br />
Ersatzteile zu erhalten.» Weiteres Nachhaltigkeitspotenzial<br />
ortet Patrick Rérat, Professor<br />
für Mobilität an der Universität Lausanne,<br />
ausserdem darin, Velos häufiger und länger zu<br />
nutzen: «Man könnte jene in Umlauf bringen,<br />
die in irgendwelchen Kellern unbenutzt<br />
herumstehen oder an öffentlichen Plätzen<br />
entsorgt wurden.» Etwa durch Reparaturwerkstätten<br />
wie Recyclo in Lausanne, die<br />
stehen gelassene Velos reparieren und<br />
anschliessend vermieten. Doch nicht nur so:<br />
Auch an Velobörsen – wie den von Pro Velo<br />
organisierten – finden altgediente Velos neue<br />
Besitzerinnen und Besitzer.<br />
Mieten statt besitzen<br />
Dass man ein Velo mietet oder dafür ein<br />
Leasing abschliesst, klingt in den Ohren vieler<br />
noch etwas ungewohnt, doch das Potenzial<br />
ist da, sind sich Rosenbaum, Rérat und<br />
Hausmann einig. Weiter verbreitet ist das<br />
bereits im Geschäftsbereich, wenn auch<br />
hauptsächlich im Ausland – beispielsweise in<br />
Deutschland, den Niederlanden, Belgien oder<br />
Frankreich. Dort bieten Arbeitgebende ihren<br />
Mitarbeitenden oft vergünstigte Fahrradleasings<br />
als sogenannte Fringe Benefits an.<br />
Auch in der Schweiz verändern Unternehmen<br />
ihr Verhalten: So wird infolge der Nachhaltigkeitsstrategie<br />
das Mobilitätskonzept vielerorts<br />
infrage gestellt und vermehrt in Veloflotten<br />
statt in Autofuhrparks investiert.<br />
Beispielsweise in einem Architekturbüro, das<br />
Elektrovelos für Kundenbesuche unterhält,<br />
Frühling 20<strong>24</strong> Dossier 11