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Mit dem Velo ins<br />
Zürcher Weinland<br />
Diese Velotour führt über<br />
die Thur nach Stein am Rhein.<br />
Die meist flache und<br />
landschaftlich reizvolle Runde<br />
startet in Winterthur.<br />
SAGEN Ihnen Guntalingen, Waltalingen<br />
oder Gütighausen etwas? Wenn ja, sind Sie<br />
entweder geografisch versiert oder stammen<br />
aus der Region. Für alle anderen gibt es an<br />
der Grenze zum «Wilden Osten» viel zu<br />
entdecken. Mit der S-Bahn erreichen wir den<br />
Startpunkt Seuzach vom Hauptbahnhof<br />
Zürich aus bequem im Viertelstundentakt.<br />
Von dort führt der Radweg bis nach Dinhard.<br />
Zurück auf der wenig befahrenen Strasse<br />
überqueren wir bei Thalheim-Altikon die<br />
S-Bahn, die nach Stein am Rhein fährt. Auf<br />
schneller Fahrt geht es weiter nach Thalheim<br />
und dann auf dem Veloweg nach Gütighausen.<br />
Dort rumpelt es wegen des Kopfsteinpflasters<br />
der früheren Strassenführung kurz unter den<br />
Rädern. Sodann überqueren wir die Thur auf<br />
der 1915 gebauten Stahlbrücke und passieren<br />
damit gleich auch ein Stück Geschichte.<br />
Wechselvolle Thurgeschichte<br />
Am tiefsten Punkt der Tour blicken wir auf<br />
den mit 134 Kilometern nach dem Rhein<br />
zweitlängsten Fluss der Ostschweiz. Meist<br />
fliesst die Thur träge durch die flache Senke,<br />
im Sommer ist sie ein beliebter Badeort mit<br />
Campingplätzen. Jahrhundertelang war sie<br />
aber für ihre Überschwemmungen gefürchtet,<br />
bevor sie im letzten Jahr hundert gezähmt<br />
wurde. Seit einiger Zeit darf sie wieder ihrem<br />
natürlichen Lauf folgen, was sich positiv<br />
auf die Auenlandschaft und die Vogelwelt<br />
auswirkt.<br />
Weiter pedalen wir nun etwas bergauf nach<br />
Ossingen. Auch dieses typische Weinlanddorf<br />
pendelt zwischen beschaulichen Fachwerkhäusern<br />
und modernem Dorfteil mit etwas<br />
lieblos hingeklotzten Neubauten. Nach dem<br />
Bahnübergang wechseln wir links auf den neu<br />
gebauten Radweg bis nach Gisenhard. Dort<br />
befahren wir kurz die Hauptstrasse, biegen<br />
aber nach dem Dorfausgang nach links in eine<br />
Fahrverbotsstrasse ab (ca. 250 Meter, Velo<br />
schieben). Nun treffen wir auf eine regionale<br />
Route, der wir bis nach Guntalingen folgen.<br />
Schmuckes Stammheim<br />
In Stammheim passieren wir das zurzeit<br />
geschlossene Gasthaus Adler, wo bis vor<br />
Kurzem an heissen Sommertagen der Schatten<br />
einer riesigen Kastanie zum Verweilen<br />
einlud. Das Projekt einer Genossenschaft<br />
sieht vor, das altehrwürdige Gebäude um<br />
altersgerechte Wohnungen zu erweitern.<br />
Weiter oben in Oberstammheim ist das Hotel<br />
und Gasthaus Hirschen die erste Gourmetadresse.<br />
Es gehört der Zürcher Familie Wehrli,<br />
die im 17. Jahrhundert dort wohl habend<br />
wurde. Das Hotel wurde kürzlich sorgfältig<br />
restauriert und empfiehlt sich auch für<br />
Übernachtungen.<br />
Fehlt dafür die Zeit, folgt man von Unterstammheim<br />
aus der Wylandroute 45 bis nach<br />
Stein am Rhein. Wer hier die Tour beendet,<br />
kann mit der S-Bahn den Heimweg antreten.<br />
Wer nach der hübschen Altstadt von Stein am<br />
Rhein (am besten ausserhalb der Sommermonate<br />
besuchen) nochmals Musse für<br />
weitere Kilometer findet, fährt rheinabwärts<br />
oder dem Untersee entlang aufwärts<br />
in weitere erlebnisreiche Velogebiete. OO<br />
Infos zur Tour<br />
Strecke: 30 km, meist entlang der Schweizmobil-<br />
Routen 45 und 33<br />
Höhenunterschied: ca. 150 Hm<br />
Geeignet für: Familien mit Kindern ab 10 Jahren<br />
und ausflugsgeübte Radlerinnen und Radler<br />
Übernachten:<br />
hirschenstammheim.ch<br />
Text: Pete Mijnssen,<br />
Frühling 20<strong>24</strong> Fotografie: Veloland Schaffhausen, Winterthur<br />
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Velotour