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Die Folgen des Klimawandels liegen<br />

nicht in der Zukunft.<br />

die Palastfahnen geheftet. Seine Anliegen<br />

hat erindem Buch „L’Homme et l’Océan“<br />

(„Der Mensch und der Ozean“) mittlerweile<br />

auch verschriftlicht. Umauf die Eisschmelze<br />

aufmerksam zu machen, reiste<br />

Albert bereits mit Schlittenhunden von<br />

der russischen Wetterstation Barnéo zum<br />

Nor<strong>dp</strong>ol und auf Tourenskiern zum Sü<strong>dp</strong>ol.<br />

Dass Monaco aktuell um ein neues<br />

Luxuswohnviertel ins Mittelmeer hineinwächst,<br />

passt vielleicht nicht ganz in sein<br />

Portfolio, aber für die teuersten Wohnungen<br />

der Welt (50.000 Euro pro Quadratmeter)<br />

füllt das Fürstentum auch sechs<br />

Hektar Meeresboden mit Beton auf.<br />

Biobauer Charles. Wenn sich Sofía vom<br />

Wandern und Albert vom Skitourengehen<br />

erholen, tritt Ende April, am Tag des Baumes,<br />

gewohnheitsmäßig ein britischer<br />

Royal auf den Plan, um den Wurzelballen<br />

eines Jungbaums einzuschaufeln. 2021<br />

pflanzte die verstorbene Queen Elizabeth<br />

II. gemeinsam mit dem nun vorstehenden<br />

Sohn, König Charles III., ihren letzten<br />

Baum auf dem Landgut Balmoral. Die<br />

Aktion war als Queen’s Green Canopy<br />

(QGC) bekannt, eine landesweite Baumpflanzinitiative,<br />

die anlässlich des Platin-<br />

Jubiläums Ihrer verstorbenen Majestät ins<br />

Leben gerufen wurde. Im ganzen Vereinigten<br />

Königreich wurden Menschen aus<br />

allen Gesellschaftsschichten eingeladen,<br />

„zum Jubiläum einen Baum zu pflanzen“,<br />

um ein Vermächtnis zuEhren der Königin<br />

in der britischen Nation zu schaffen.<br />

Bleibt sie die Ikone der britischen Monarchie,<br />

ist ihr Sohn der eigentliche König der<br />

Nachhaltigkeit. Über fünfzig Jahre lang<br />

nutzte Charles III. seine Warteposition, um<br />

sich mit allerlei Maßnahmen für eine<br />

nachhaltige Zukunft einzusetzen und vor<br />

den Gefahren der Umweltverschmutzung<br />

zu warnen. Im Kontext globaler Herausfor-<br />

SAMMELN. Kronprinz<br />

Haakon und Kronprinzessin<br />

Mette-Marit vonNorwegen<br />

machen im NaturschutzgebietOra<br />

sauber.<br />

SÄUBERN. Mit 85 Jahren ist<br />

sich die spanische<br />

Ex-Königin Sofía nichtzu<br />

schade, im angespülten<br />

Mistzuwühlen.<br />

WASSERSCHUTZ.<br />

Neben Initiativen mit<br />

Kindern nimmtKönig<br />

Frederik auch an den<br />

Spielen der Erwachsenen<br />

teil, wie z. B. der<br />

Weltklimakonferenz.<br />

derungen wie der Klimakrise, der Abholzung<br />

der Wälder und der Meeresverschmutzung<br />

setzte ersich für Boden, Wasser,<br />

Wälder, Fischbestände bis hin zur<br />

nachhaltigen Planung und Gestaltung von<br />

Häusern und Gemeinden ein. Am bekanntestes<br />

ist seine Ära als Biobauer. 1981<br />

kaufte Charles den Landsitz Highrove<br />

House in Gloucestershire und pachtete<br />

einen nahe gelegenen Bauernhof, den er<br />

nach ökologischen Standards bewirtschaften<br />

ließ. Dass er dafür ausgelacht wurde,<br />

ist aus heutiger Sicht nicht mehr nachvollziehbar.<br />

Die Liebe für Umweltthemen<br />

wurde dem König vielleicht in die Wiege<br />

gelegt. Bereits sein Vater, der verstorbene<br />

Prinz Philip, setzte sich für den Erhalt der<br />

Natur und für den Schutz bedrohter Tierarten<br />

ein. Er war Ehrenpräsident des<br />

World Wide Fund for Nature (WWF).<br />

Grüne Welle. Die Sorge ums Klima greift<br />

aber auch unter der amtierenden alten<br />

Garde um sich. Der 87-jährige König<br />

Harald von Norwegen sprach in seiner<br />

Neujahrsansprache heuer die weltweite<br />

Klimaschutzbewegung an, als er sagte: „Ich<br />

teile die Sorge und Ungeduld der jungen<br />

Menschen. Die Hoffnung besteht darin,<br />

dass den neuen Zielen, die sich die Staatsund<br />

Regierungschefs der Welt gesetzt<br />

haben, Taten folgen müssen. Wir brauchen<br />

jetzt die Ungeduld aller, bevor uns die Zeit<br />

davonläuft.“ Sein Sohn, Kronprinz Haakon,<br />

folgte lang davor schon Charles’ Vorbild<br />

und baute gemeinsam mit seiner Frau<br />

Mette-Marit ihr Gut Skaugum zu einem<br />

ökologischen Landwirtschaftsbetrieb um.<br />

Wie die meisten Unternehmen kommen<br />

eben auch Königshäuser nicht mehr um<br />

das Umweltthema herum. Im November<br />

sprach die spanische Königin Letizia über<br />

„Degrowth“ als Strategie zur Erreichung<br />

der Emissionsziele. Kronprinzessin Victoria<br />

stiftete als Vorreiterin bereits imJahr<br />

2000 ihrem Heimatland den Umweltpreis<br />

Göteborgpriset, der unter anderem schon<br />

an den ehemaligen US-Vizepräsidenten Al<br />

Gore verliehen wurde.<br />

Und Königin Margrethe von Dänemark<br />

verabschiedete sich in ihrer letzten Silvesteransprache<br />

mit einem Appell: „Wir müssen<br />

uns mit dem Klimawandel auseinandersetzen.<br />

Die Folgen liegen nicht nur in<br />

der Zukunft. Sie sind bereits da, und sie<br />

sind extrem.“ Dieser Ruf wird von ihrem<br />

Sohn, König Frederik X., weitergetragen.<br />

Seit einer Reise indie Arktis hatte sich dessen<br />

Sicht auf die Klimakrise gedreht. Er<br />

sieht es seitdem als seine Pflicht, sich zum<br />

Klimawandel öffentlich zu äußern. Vorher<br />

musste ernoch seinen Ruf als Autosammler<br />

loswerden. s<br />

Fotos: Getty Images/Ida Marie Odgaard, Getty Images/Rune Hellestad, Getty Images/Mateo Lanzuela.<br />

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