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IDYLLISCH. Mit<br />
Seekajakskommt<br />
man auch zu<br />
abgelegenen<br />
Buchten, in denen<br />
sich viele bunte<br />
Fische tummeln.<br />
GUTMÜTIG. Pferde<br />
sind den Menorquinern<br />
sehr wichtig,<br />
bei den traditionellen<br />
Fiestas<br />
werden sie bunt<br />
geschmückt.<br />
→<br />
GESCHICHTS-<br />
TRÄCHTIG.<br />
Zwischen Steinen<br />
findetPereeine<br />
Tonscherbe –sie<br />
stammtnoch von<br />
den Römern.<br />
neugierig über die Mauer, auch einige Kühe sieht man (sie<br />
wurden von den Engländern hierher verfrachtet) und<br />
natürlich zahlreiche Ziegen, die die Steinhaufen zum Klettern<br />
verwenden.<br />
Am nächsten Tag machen wir uns auf, den Cami de<br />
Cavalls zu Fuß zu erkunden – allerdings nur einen<br />
Abschnitt, für eine Gesamtumrundung müsste man sechs<br />
bis 13Tage einplanen. Wir starten von Ciutadella im Norden<br />
der Insel –Pere bringt uns mit seinem Jeep zum Ausgangspunkt.<br />
Beim Aussteigen aus dem Auto verschlägt<br />
uns das Farbenspiel die Sprache: das tiefblaue Meer, das<br />
üppige Grün der Vegetation, der rote Sandsteinpfad und<br />
ein paar beschauliche Schäfchenwolken am blauen Himmel.<br />
Hier kann man im Einklang mit der Natur sein, den<br />
leichten Seewind genießen und in einer Wanderpause ins<br />
Wasser springen –zahlreiche idyllische Strände säumen<br />
den Fernwanderweg.<br />
Erosion macht dem jahrhundertealten Weg<br />
immer wieder zu schaffen. Alex Cortada<br />
Sales vom staatlichen Umweltdienst zeigt<br />
uns Abschnitte, die mit viel Liebe zum Detail<br />
Infos<br />
restauriert wurden: Steinstufen wurden<br />
errichtet sowie Rinnen, die das Wasser ableiten.<br />
Finanziert werden die Arbeiten von der<br />
Tourismussteuer, die von allen Besuchern<br />
der Insel eingehoben wird.<br />
Überhaupt wird Nachhaltigkeit im Tourismus<br />
auf der „Kleineren“, wie Menorca auf<br />
Anreise: Flüge gibt esvon Wien<br />
über Barcelona nach Mahon.<br />
Unterkunft: Mit schönem Blick<br />
auf den Hafenvon Mahon liegt<br />
das Hotel Seth Port Mahon.<br />
hotelportmahon<br />
Katalanisch heißt, großgeschrieben: Die Anschauen: Es Moli de Baix:<br />
Insel ist Biosphärenreservat und Starlight<br />
Destination, sie hat also eine geringe Lichtverschmutzung.<br />
Anders als auf der nur<br />
60 Kilometer entfernten großen Schwester<br />
Mallorca legen die Menorquiner auf Massentourismus<br />
keinen Wert. Ein wenig hat das<br />
auch mit Franco zu tun. Denn im Spanischen<br />
Führungen, esmolidebaix.es<br />
Aktiv: Kajaktouren: Karetta Expeditions,<br />
karettaexpeditions.com<br />
Wandern und Biken: Cami<br />
de Cavalls 360,<br />
camidecavalls360.com<br />
Infos: illesbalears.travel<br />
Bürgerkrieg stand Menorca –anders als Mallorca –auf der<br />
Seite der demokratisch gesinnten Republikaner. Menorca<br />
war einer der letzten Teile Spaniens, die Franco unter<br />
seine Kontrolle bringen konnte. Als der Tourismusboom<br />
in Spanien begann, investierte Franco überall in die Infrastruktur<br />
–nur in Menorca nicht. Erwollte die Insel bestrafen.<br />
Rückblickend war das ein Segen für die Insel, die von<br />
Bettenburgen und Bodenversiegelung verschont blieb.<br />
Dementsprechend geht es auf Menorca gelassener zu als<br />
auf Ibiza oder Mallorca: Die Menorquiner sind stolz auf<br />
die Artenvielfalt, die Geschichte, die Bodenständigkeit der<br />
Insel. Tourismus ist zwar eine Haupteinnahmequelle,<br />
aber auch die Landwirtschaft, die Schuh- und Schmuckerzeugung<br />
sind tragende Säulen der Inselwirtschaft.<br />
Felskathedralen. Die Liebe zur Natur hat auch unseren<br />
Kajak-Guide Didac auf die Insel verschlagen. Mit See-<br />
Kajaks paddeln wir aus der Bucht von EsCanutells aufs<br />
Meer hinaus. Bei ruhiger See und traumhaftem Wetter<br />
geht es Richtung Nordwesten, die steile Küste entlang.<br />
Immer wieder finden sich in den schroffen weißen Kalkfelsen<br />
Eingänge zuHöhlen, die nur vom Meer aus zugänglich<br />
sind. Die Höhlen mit den Kajaks zu erkunden ist ein<br />
unvergessliches Erlebnis. Nun wissen wir auch, wieso wir<br />
Helme tragen: Der scharfkantige Kalkstein ist anmanchen<br />
Stellen nur knapp über unseren Köpfen. An anderen Stellen<br />
fühlt man sich hingegen wie in einer Felskathedrale,<br />
so hoch ist der Luftraum: eine überwältigende<br />
Atmosphäre! In Cales Coves gehen<br />
wir an Land und springen mit Schnorchel<br />
und Taucherbrille ins Wasser, umdie bunten<br />
Fische zu beobachten. Währenddessen<br />
richten unsere Guides amStrand ein Picknick:<br />
Sandwiches und Früchte, Säfte und<br />
Gebäck. Die frische Energie brauchen wir:<br />
Am Rückweg hat der Wind aufgefrischt und<br />
wir kämpfen gegen die Wellen an. Aber<br />
auch das rauere Gesicht Menorcas, das sich<br />
hier zeigt, hat seinen Charme.<br />
Ausklingen lassen wir den Tag mit einem<br />
Drink im Strandlokal Es Bruc an der Playa<br />
de Binigaus, noch etwas weiter nordwestlich.<br />
Bei einer Pomada (Gin mit Limettensaft)<br />
schauen wir der Sonne beim Untergehen<br />
zu. Sie wird wiederkommen –und<br />
wir ganz bestimmt auch! s<br />
Fotos: Daniela Tomasovsky.<br />
COMPLIANCE-HINWEIS: DIE REISE ERFOLGTE AUF EINLADUNG VON DER AGENTUR FÜR TOURISMUSSTRATEGIE DER BALEARISCHEN INSELN.<br />
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