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DESIGN<br />

NEUER KREIS. Zurück in die<br />

Schleife! Das nehmen sich immer<br />

mehr Designentwürfevor.„Zirkulär“<br />

nenntman den Ansatz. Materialinnovation<br />

gehört dazu: Wie hier<br />

bei der „Mat“-Kollektion von<br />

Normann Copenhagen. 75 Prozent<br />

hanfbasiert, der Rest auf Grundlage<br />

vonAlgen.<br />

Lexikon der Dinge:<br />

Der Pflanzenständer<br />

von Norbert Philipp<br />

Blumen und Pflanzen, sie sollen nicht nur<br />

aus dem Boden wachsen. Zuhause in<br />

der Wohnung mag man das gar nicht so<br />

sehr. Dasoll dieses ganze organische Langzeit-Event<br />

schon näher an der Augenhöhe<br />

beginnen. Praktisch dafür: der Pflanzenständer,<br />

der hübsche Biomasse auf eine<br />

ganz andere Ebene hebt, man muss sich<br />

auch nicht sobücken beim Gießen. Das<br />

muss man ja, weil es soll ja immer etwas<br />

nachwachsen. So wie das Holz, das in<br />

besonders nachhaltigen Fällen das Trägermaterial<br />

der Träger ist, die das ganze<br />

tragen. Das Leben im Topf –ein Kreislauf.<br />

DarunterimPflanzenständer im besten Fall<br />

auch. Auch wenn sich das Design den<br />

zirkulären Aspekt erst mühsam antrainieren<br />

muss. Etwa, dass man Teile der gestalteten<br />

und gebauten Welt an anderer Stelle ganz<br />

anders und neu einsetzt. Wenn man die<br />

Welt in Einzelteile zerlegen und katalogisierenwürde,<br />

käme man an Position<br />

23.345.234 zum Thema „Lattenrost“. Das<br />

Label Snorre setzt genau dort an und ist<br />

auch nicht ganz unstolz, dass sich im<br />

Namen „snore“ (engl. für schnarchen)<br />

versteckt. Aus den Lattenrostenwerden<br />

dreidimensionale Mini-Architekturen, in die<br />

nicht ganz zufällig Töpfe passen (siehe Bild).<br />

Aber etwa auch kleine runde Tischplatten,<br />

wenn man will. Jedenfalls hat hier die Idee<br />

ziemlich energisch mitgehievt, auf eine<br />

neue gestalterische Chance für Holz, das<br />

keinen Nutzen mehr hat. Upcycling hätte<br />

man früher gesagt. Aber das klingt zu sehr<br />

nach Green-Wash-Künstler-Schmäh. Zirkulär!<br />

Weil aus dem Blumenständer wird sicher<br />

später wieder was anderes.<br />

WIEN. Frühling und Enzis im Wiener<br />

MuseumsQuartier,sie haben denselben<br />

Rhythmus: Siekommen jedes Jahr wieder.<br />

Aber diesmal nichtunbedingt in neuer<br />

Form, aber durchaus mit neuer Grundlage:<br />

nämlich des Materials. Dieaktuelle Version<br />

der „Hofmöbel“ besteht zu 70 Prozent aus<br />

Im Blickfeld<br />

Kunststoff-Recyclat, das man aus Getränkekartons<br />

gewonnen hat. Der im Vorjahr<br />

gewählteFarbtonunterstreichtden nachhaltigen<br />

Anstrich noch einmal deutlich: Es<br />

istder Farbton, den das MQ-Marketing<br />

„Immergrüne Tann-ja“ nennt. Ein Farbcode,<br />

auf Ewigkeit angelegt gleichsam.<br />

Redaktion: Norbert Philipp. Fotos: Studiolo,Joanna Pianka, beigestellt.<br />

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