CONNECTIONS_66-d
R&M Fachmagazin CONNECTIONS no. 66
R&M Fachmagazin CONNECTIONS no. 66
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Trends<br />
Gesamtkosten<br />
im Griff<br />
Im Trend zur Energieversorgung aus regenerativen Quellen<br />
gewinnt die Langzeitbetrachtung einer Investition neue<br />
Bedeutung. Sie kann bei vielen Vorhaben zum Erfolg beitragen.<br />
Ein geeignetes Tool ist das TCO-Modell.<br />
050.7418<br />
100 %<br />
90 %<br />
80 %<br />
70 %<br />
60 %<br />
50 %<br />
40 %<br />
30 %<br />
20 %<br />
10 %<br />
Einige Branchen wie die kapitalintensive<br />
Windkraftindustrie verkaufen ihre Produkte<br />
über Verträge mit einer Laufzeit von 20 bis<br />
25 Jahren. Im Spannungsfeld zwischen hohen<br />
Investitions- und Fixkosten und gewinnbringend<br />
zu erwirtschaftenden Margen kommt<br />
es darauf an, Kostenrisiken dauerhaft zu<br />
minimieren. Direkte und indirekte, bekannte<br />
und versteckte Kostentreiber sollten vor dem<br />
Investitionsentscheid identifiziert werden.<br />
Dabei hilft es, die Total Costs of Ownership<br />
(TCO) seriös, detailliert und über den Lebenszyklus<br />
zu analysieren. Selbst kleine, scheinbar<br />
Übersicht<br />
Übersicht<br />
TCO<br />
TCO<br />
Unterhalt<br />
Installation<br />
Material<br />
050.7453<br />
TCO umfassen Material, Installation und<br />
Unterhalt über den Lebenszyklus einer Anlage.<br />
Es kann sich lohnen, die TCO umfassend zu<br />
betrachten. Grafik: R&M<br />
«Niedrige Montage- und Betriebskosten und<br />
Ausfallsicherheit gleichen allfällige Mehrkosten für<br />
robusteres Material aus. Das Verhältnis beträgt 2:1<br />
oder besser, so die Erfahrungen von R&M.»<br />
unbedeutende Positionen wie z. B. die Datennetzverkabelung<br />
sind zu diskutieren. Fällt eine<br />
Datenverbindung wegen mangelhafter Verkabelung<br />
aus, lässt sich eine Anlage eventuell<br />
nicht mehr monitoren und steuern. Der Preis<br />
eines widerstandsfähigen Outdoorsteckers ist<br />
unbedeutend im Vergleich zu den Folgekosten<br />
eines Stillstands oder Kontrollverlusts.<br />
Die Wartung von Windkraftanlagen macht in<br />
der Regel rund 25 % der Gesamtkosten aus<br />
und generiert somit einen erheblichen Anteil<br />
der totalen Kosten über die Einsatzdauer einer<br />
Investition. Sie sind ein wichtiger Bestandteil<br />
der Kosten-Nutzen-Rechnung. Wartungsfreie<br />
oder wartungsarme Komponenten sparen<br />
demzufolge viel Geld, auch wenn sie zu Beginn<br />
teuer erscheinen mögen.<br />
Über die geplanten Wartungsarbeiten hinaus<br />
schmälern Stör- und Ausfälle denn Gewinn<br />
aus einer Investition. Ungeplante Reparaturen<br />
sind kostspielig. Ausfälle lassen sich aufgrund<br />
der langen Wege zu den weiträumigen<br />
Windparks nicht sofort beheben. Die Wahrscheinlichkeit<br />
von Alterung und Ausfällen<br />
steigt aber aufgrund der langen Lebensdauer<br />
und hohen Beanspruchung durch Betrieb und<br />
Bewitterung. Es kommt also entscheidend auf<br />
die Robustheit der Komponenten an.<br />
Bei der Investitionsplanung sollte eine Reihe<br />
weiterer Faktoren berücksichtigt werden, die<br />
die TCO nachhaltig beeinflussen können, z. B.:<br />
– Plug-and-Play-Lösungen und kundenspezifisch<br />
vorkonfektionierte Baugruppen verkürzen<br />
und vereinfachen Installationsprozesse<br />
– Lassen sich die Komponenten unkompliziert<br />
handhaben, wird das Ausfallrisiko einer<br />
installierten Komponente reduziert<br />
– Hochwertige, vorgeprüfte Komponenten<br />
fallen weniger aus; Komponenten aus einem<br />
langlebigen, bruchsicheren Material müssen<br />
eventuell nie ersetzt werden<br />
– Korrosionsfreie, vibrationssichere, temperaturstabile<br />
Connectivity<br />
ermöglicht dauerhaft stabile<br />
Datenübertragung<br />
Hermann Christen<br />
Market Development Manager<br />
hermann.christen@rdm.com<br />
050.7311<br />
12 | <strong>CONNECTIONS</strong> 04|2024–<strong>66</strong>