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UNTERNEHMERFABRIK Auftakt der Seminarreihe Fachkräfte finden und binden Dialogforum bei Schulz Flex Group GmbH Wie können Unternehmen Fachkräfte aus dem Ausland rekrutieren, wenn der Mangel so akut ist? Wer ist der Ansprechpartner, wie hoch sind die Kosten und wie lange dauert dieser Prozess überhaupt? Von welchen Erfahrungen berichten regionale Unternehmen? Diesen Fragen stellte sich die Unternehmerfabrik zusammen mit dem Regionalmanagement des Landratsamts und lud Firmen zum Dialogforum nach Roth ein. Interessierte Unternehmen meldeten sich zahlreich an, sodass der Schulungsraum bei Schulz Flex Group GmbH mit mehr als 45 Personen maximal belegt war. Noch bevor es an die Fachthemen ging, zeigte die Hausherrin Cordula Schulz, warum das Thema Mitarbeitergewinnung – gegebenenfalls aus dem Ausland – so wichtig ist. Am Standort in Roth wurden 6 Mio. Euro in neueste Maschinen investiert. Zwar werde am Standort auch ausgebildet, um mit Blick auf den demographischen Wandel auch in Zukunft alle Stellen mit Fachkräften besetzen zu können, informiert sich das Unternehmen allerdings in alle Richtungen, berichtet Inhaberin Schulz. Zu Beginn der Fachvorträge stellten Addis Mulugeta und Andreas Kuppler von der IHK die Neuerungen im Fachkräfteeinwanderungsgesetz vor und gingen auf das Unterstützungsangebot des IHK-Firmenservices ein. Kerstin Beck und Vanessa Klupp Text und Foto: Felix Lehnhoff Unternehmerfabrik Landkreis Roth GmbH vom Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit präsentierten den anwesenden Firmen dann die Möglichkeiten, Stellenangebote auf europäischen und internationalen Plattformen zu veröffentlichen. Felix Lehnhoff von der Unternehmerfabrik freute sich vor allem, dass neben den interessanten Vorträgen auch eine lebhafte Diskussion der anwesenden Unternehmerinnen und Unternehmer zustande kam, die auch die großen Herausforderungen nicht aussparte. Diese liegen oft darin, dass hier arbeitende ausländische Fachkräfte auf bezahlbaren Wohnraum und einen funktionierenden öffentlichen Personennahverkehr angewiesen sind. Darüber hinaus zeigte der Austausch im Anschluss, dass dieser Weg der Fachkräftegewinnung bisher nur vereinzelt wahrgenommen wird. Zwar werden die bürokratischen Hürden etwas kleiner, die Herausforderungen für die klein- und mittelständisch geprägten Firmen sind dennoch groß. Dessen ist sich auch Landrat Ben Schwarz bewusst, der viel im Austausch mit den regionalen Firmen steht und in seinem Grußwort deutlich macht, dass er sich politisch manchmal mehr Pragmatismus wünscht. Preiswerte Drucksachen www.schwarm-werbung.de 16 05 | 2024
RATGEBER RECHT Erbschleicherei Teil 2 Im 1. Teil haben wir das „Erbschleichen“ über die plötzliche, schnelle Heirat in Verbindung mit erbrechtlichen Verträgen und weiteren alarmierenden Fakten behandelt, nun soll eine neue Variante des Erschleichens von Erbe bzw. Pflichtteilen vorgestellt werden. Eine in der Kanzlei gesehene Variante ist: die vermögende Witwe lebt alleine in einem großen Haus, der Ehemann ist seit mehr als 10 Jahren verstorben, die Kinder leben mit ihren Familien über das ganze Land verstreut und besuchen die Großmutter unregelmäßig. Die Witwe verbringt Ihr Leben also im Wesentlichen alleine. Sie lernt einen über 40 Jahre jüngeren Mann kennen, der zunächst sehr zögerlich agiert, sie aber immer wieder mit kleinen Aufwartungen überrascht. Er möchte keinen falschen Eindruck erwecken, über Monate hinweg beschäftigen sich die Witwe und der Mann immer mehr, finden gleiche Hobbys, verreisen auch, natürlich in getrennten Zimmern, über das Wochenende und verbringen viel Zeit. Um Ärger mit der Familie zu vermeiden, schlägt der jüngere Mann zur Freude der Witwe vor, dass sie ihn vor ihren Kindern verheimlicht. Das tut der Witwe gut, sie hatte sich schon Sorgen gemacht, wie sie den jüngeren Mann ihren Kindern vorstellen soll. Dazu kommt: im Andenken an ihren Ehemann kann sie es für sich nicht zulassen, dass ein neuer Partner in ihr Leben tritt. In dieser Situation schlägt der jüngere Mann vor, dass Sie ja ein Verhältnis wie eine Mutter zu einem guten Sohn hätten und man könne über die Adoption doch dies auch nach außen ausdrücken. Er habe schließlich ein vergleichbares Alter wie ihre Kinder. Beim Notar wird alles vom künftigen Sohn arrangiert, die Witwe unterschreibt insgesamt nur zweimal, das Gericht beschließt und die Adoption ist durch. Eine andere Variante verlief ähnlich: Die Großmutter war seit vielen Jahren allein im Altenheim. Die Kinder hatten keine Zeit, die weiteren Verwandten kümmerten sich nicht. Allein die Reinigungskrafteiner Fremdfirma, die im Altenheim putzen sollte, damit auch das Zimmer der Großmutter, nahm sich nach der Arbeit im Altenheim Zeit und redete mit der Großmutter und spielte mit ihr Karten. Nach einer gewissen Zeit war die Großmutter voller Dankbarkeit und kam von sich aus auf die Idee, der Reinigungskraft etwas Gutes tun zu wollen. Diese schlug sofort vor, sie ins Testament mit aufzunehmen. Das lehnte die Großmutter ab, woraufhin die Reinigungskraft nicht mehr kam. Sie hatte keine Zeit mehr. Nach wenigen Wochen kam die Großmutter dann auf die Reinigungskraft zu und wollte wissen, ob man nicht wieder Karten spielen kann. Die Reinigungskraft bot der Großmutter diesmal an, nachdem Sie ja ein Verhältnis wie eine Mutter zu einem Kind hat, dass sie adoptiert wird. Auch hier wurde alles arrangiert, die Großmutter unterschreibt zweimal und das Gericht beschließt. Auch hier hat die Adoption funktioniert. An diesen beiden kurzen Fällen kann man erkennen, dass es mit der Juristerei wie in der Medizin ist: man kann bestimmte Verfahren positiv wie auch negativ nutzen. Die Adoption ist ein familienrechtliches Verfahren, was der Staat den Bürgern zur Verfügung stellt, um familienrechtliche Bande, die nur faktisch bestehen, wie z.B. bei Stiefkindern, auch rechtlich zu hinterlegen. Bei der Adoption von Minderjährigen wird das Kind wie ein leibliches Kind rechtlich behandelt, bei der Adoption von volljährigen Erwachsenen besteht unter anderem auch das gesetzliche Erbrecht und die Pflichtteilsberechtigung. Wenn nun eine letztwillige Verfügung, gleich welcher Art, geschaffen wird, dann kann dieses adoptierte Kind Erbe werden. Wenn aber das Verhältnis zwischen dem Kind und dem adoptierenden Elternteil zerbricht, dann löst sich entgegen oft gehörter Meinung die Adoption nicht automatisch auf. Das Aufheben einer gerichtlich gebilligten Adoption ist fast unmöglich. Bei der Adoption von Erwachsenen – Erbschleichern - ist die gesetzliche Hürde kaum zu nehmen: nach § 1771 S. 1 BGB müssen beide, also der Annehmende als auch der angenommene Erbschleicher die Aufhebung beantragen. Bei Erbschleichern scheitert es schon daran. Des Weiteren muss ein „wichtiger Grund“ vorliegen. Selbst bei der „Stiefkind- Adoption“ im Rahmen einer Scheidung reicht noch nicht einmal die Scheidung als wichtiger Grund. Die gesetzlichen Hürden sind enorm hoch, sich hierzu versuchen ist nur in ganz wenigen Einzelfällen von Erfolg gekrönt. Um eine solche Situation zu vermeiden, können Sie im Vorfeld tätig werden. Der Verfasser des Artikels kann Ihnen in Ihrem individuellen Einzelfall mit verschiedenen rechtlichen Möglichkeiten dazu verhelfen, dass sie für Erbschleicher uninteressant sind, ihren letzten Willen und ihr Vermögen absichern. Sollten Sie bereits Opfer geworden sein, so gibt es immer noch Möglichkeiten, wie sie agieren können. Dann gilt es allerdings, die Situation gründlich zu analysieren und zügig zu handeln. Meist kann der Schaden in erheblichem Umfang noch reduziert werden. Wir stehen Ihnen mit Rat und Tat zur Seite. Stephan Baumann Rechtsanwalt Fachanwalt für Familienrecht Erbrecht PR-Text ANWALTSKANZLEI BAUMANN RECHTSANWÄLTE • FACHANWÄLTE Kupferschmiedstraße 1a (Kostenlose Parkplätze vor der Kanzlei) 91154 Roth • Telefon (09171) 8 51 85-0 • Telefax (09171) 8 51 85-9 E-Mail: info@ab-anwaelte.de • www.ab-anwaelte.de Stephan Baumann, Rechtsanwalt und Mediator Fachanwalt für Arbeits- und Familienrecht, Fachanwaltslg. für Erbrecht Dozent a. D. an der GEORG-SIMON-OHM Hochschule Nürnberg Peter Spies, Rechtsanwalt und Dozent der Verwaltungsgenossenschaft Wir sind für Sie auch auf folgenden Rechtsgebieten tätig: • Arbeitsrecht • Familienrecht • Erbrecht und Betreuungen • Seniorenrecht • Internetrecht • Verkehrsrecht und Unfallregulierung • Miet- und Immobilienrecht • Straf- und Steuerrecht • Versicherungsrecht • Steuerstrafrecht • Forderungsbeitreibung 05 | 2024 17
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