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Magazin ADAC Urlaub 3-24

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Inspiration Antarktis<br />

Antarktis Inspiration<br />

Pinguinküken<br />

Die flauschigen Kaiserpinguine<br />

schlüpfen im<br />

Dezember und Januar<br />

Startpunkt Ushuaia<br />

Der Acigami-See – umringt<br />

von sattgrünen Wäldern vor<br />

schneebedeckten Bergen<br />

Zodiac-Expeditionen<br />

Tägliche Ausflüge in die<br />

arktische Eis- und Tierwelt<br />

Gleitflug<br />

Albatrosse<br />

sind ständige<br />

Begleiter<br />

durch die<br />

Drake-<br />

Passage<br />

Eisberge von der Größe schwimmender<br />

Kathedralen beeindrucken<br />

durch die Vielfalt ihrer Erscheinungsformen<br />

und ihr Spiel mit<br />

dem Licht. Im Dezember und Januar<br />

schlüpfen die ersten Pinguinküken,<br />

der Anblick dieser tapsigen<br />

Federbüschel bezaubert. Im Februar<br />

und März sind die meisten Wale<br />

vor Ort. Neben ihnen sind Albatrosse,<br />

Sturmtaucher und Delfine<br />

stete Begleiter der Expedition. All<br />

das macht die Faszination einer<br />

Kreuzfahrt zum eisigen Kontinent<br />

Antarktika aus.<br />

Ushuaia, das Tor zum Abenteuer<br />

Landeanflug, eis- und schneebedeckte<br />

Gebirgszüge scheinen zum<br />

Greifen nah. Sekunden später<br />

schiebt sich graugrünes Wasser in<br />

den Blick, der legendäre Beagle-Kanal,<br />

der als natürliche Wasserstraße<br />

Atlantik und Pazifik verbindet.<br />

Wenig später setzt die Maschine<br />

auch schon auf. Früher fanden nur<br />

Gescheiterte und Ausgestoßene<br />

den Weg nach Ushuaia, der südlichsten<br />

Stadt Argentiniens. Heute<br />

lockt ebendiese Grenzlage all jene<br />

an, die ans wirkliche Ende der Welt<br />

gelangen wollen – in die Antarktis.<br />

Ushuaia ist ein buntes und uriges<br />

Städtchen, in dem der Pioniergeist<br />

der Antarktis-Forscher auf Schritt<br />

und Tritt spürbar ist.<br />

Vor der Einschiffung auf der<br />

MS Fridtjof Nansen bleibt uns noch<br />

genug Zeit, um einige der Höhepunkte<br />

des nahen Nationalparks<br />

Tierra del Fuego zu erkunden: Wir<br />

genießen die stille Weite des<br />

Acigami-Sees vor beeindruckender<br />

Bergkulisse und wandern, beäugt<br />

von Wasservögeln, zu einer kleinen<br />

Kapelle an der Bahía Lapataia<br />

am Beagle-Kanal. Hier endet Argentiniens<br />

Nationalstraße 3, die in<br />

Buenos Aires beginnt und von dort<br />

aus über 3045 Kilometer durch<br />

ganz Patagonien führt. Am Abend<br />

promenieren wir über die Avenidas<br />

Maipú und San Martin mit ihren<br />

farbenfrohen Holzhäusern, genießen<br />

noch ein prächtiges Steak in<br />

der historischen Bodegón Fueguino<br />

– und dann startet die Reise<br />

unseres Lebens.<br />

Buenos Aires<br />

In Argentiniens Hauptstadt vermischt<br />

sich das Moderne oftmals mit<br />

dem Alten und erzeugt so ein ganz<br />

besonderes Flair. Etwa im lebendigen<br />

Promenierviertel Puerto Madero, wo<br />

moderne Wolkenkratzer und traditionelle<br />

Häuser einträchtig nebeneinanderstehen.<br />

Direkt an die urbanen<br />

Bauwerke des Puerto Madero schließt<br />

ein großes Naturschutzgebiet an, das<br />

Reserva Ecológica, das zu entspannten<br />

Stunden im Grünen einlädt.<br />

Der berühmte Friedhof von Recoleta<br />

gleicht mit seinen beeindruckenden<br />

Mausoleen einer kleinen<br />

Stadt. Wer die Stille sucht, ist hier<br />

richtig und wird sicher am Grab des<br />

Präsidentenpaars Juan und Eva<br />

Perón verweilen. Evas Lebensgeschichte<br />

wurde durch das Musical<br />

„Evita“ weltweit bekannt – genau<br />

wie der Balkon der Casa Rosada an<br />

der Plaza de Mayo, von dem die<br />

einstige First Lady ihre berühmte<br />

Rede hielt. Der argentinische Regierungssitz<br />

ist eine der bedeutendsten<br />

Sehenswürdigkeiten der Stadt.<br />

Buenos Aires ohne Tango geht gar<br />

nicht. Also entweder auf in den<br />

farbenfrohen Stadtteil La Boca, wo ab<br />

mittags in zahlreichen Grillrestaurants<br />

Gäste beim Essen Tango tanzende<br />

Paare auf der Bühne bewundern<br />

können. Wer eine echte Tangorevue<br />

mit Livemusik und exquisitem Menü<br />

genießen möchte, sichert sich am<br />

besten schon vor der Anreise Tickets,<br />

etwa für die Show „Piazzolla Tango“.<br />

Fotos: iStock/vladsilver, iStock/Dominik Erbsland, Hapag-Lloyd Cruises/Hübner, Dan Avila/HX Hurtigruten Expeditions, iStock/Liz Leyden<br />

Die gefürchtete Drake-Passage<br />

Schon beim Frühstück müssen wir<br />

uns mit unseren kleinen Scopolamin-Pflastern<br />

gegen Seekrankheit<br />

hinter dem Ohr nicht als Außenseiter<br />

fühlen, wie der Blick auf Mitreisende<br />

am Buffet verrät. Die<br />

Drake-Passage, jene Meerenge zwischen<br />

Antarktis und Kap Hoorn, ist<br />

bei Seeleuten und Kreuzfahrern<br />

gleichermaßen gefürchtet. Ja, die<br />

See ist bewegt, aber die Passage erweist<br />

sich als weit weniger unangenehm<br />

als erwartet – auch wegen<br />

der offenbar sehr effizienten Stabilisatoren<br />

des Schiffes.<br />

So gelingt die Tierbeobachtung<br />

von Bord nahezu unbeeinträchtigt:<br />

Zunächst begleiten uns dunkle<br />

Sturmtaucher, die bald von Sturmschwalben<br />

abgelöst werden. Deren<br />

Schwingen sind weit größer als die<br />

ihrer kontinentalen Artgenossen.<br />

„Backbord seht ihr Antarktis-Walvögel.<br />

Die erkennt ihr an dem großen<br />

schwarzen W auf Flügeln und<br />

Rücken“, erklärt Vogelkundler Manuel<br />

aus Spanien, der an diesem<br />

Morgen als Guide an Bord Dienst<br />

tut. Wir sind fasziniert vom stillen<br />

Flug der Albatrosse, die sich mit<br />

ihrer Flügelspannweite von bis zu<br />

drei Metern von den Winden tragen<br />

lassen.<br />

Eisberge als Zeitzeugen<br />

Endlich: Unser Blick bleibt an einer<br />

Erhebung in der Ferne hängen. Der<br />

erste Eisberg! Wir kommen näher<br />

und weitere eisige Gebilde geraten<br />

ins Blickfeld: Schollen, auf denen<br />

Robben und Pinguine einträchtig<br />

entspannen, Türme, Brücken, Gebilde,<br />

die Löwen oder Walen ähneln<br />

– die vielfältigen Formen des Eises<br />

laden zu Imaginationsreisen geradezu<br />

ein. Einige schimmern grün,<br />

andere blau. Manche tragen Steine<br />

in sich. Laura, eine promovierte<br />

Glaziologin aus Cambridge, ist ganz<br />

in ihrem Element und erklärt: „Die<br />

blau schimmernden Streifen zeugen<br />

von Millionen von Jahren, die<br />

an der Entstehung des Eises gearbeitet<br />

haben. Zuerst fällt Schnee,<br />

schließlich fällt die immer dicker<br />

gewordene Schicht in sich zusammen<br />

und wird zu Eis. Doch im Inneren<br />

des Eises bleibt immer etwas<br />

Luft eingeschlossen. Jede Schicht<br />

verrät uns ein Geheimnis: Staubteilchen<br />

zeugen von einem Vulkanausbruch,<br />

radioaktive Partikel von der<br />

Tragödie Hiroshimas. Wie ein Tagebuch<br />

sammelt das antarktische Inlandeis<br />

auf seinen blauen Seiten<br />

alles, was der Wind ihm zuträgt.“<br />

Neue Technologie<br />

Eistauglich und<br />

umweltfreundlich:<br />

die Hybridschiffe<br />

von Hurtigruten<br />

16 <strong>ADAC</strong> <strong>Urlaub</strong> 03 · 20<strong>24</strong><br />

03 · 20<strong>24</strong>

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