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Magazin ADAC Urlaub 3-24

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Sizilien Inspiration<br />

Street-Art<br />

Amore, Religion, und<br />

ganz viel Gefühl in<br />

Palermos Kalsaviertel<br />

Stadt mit Strand<br />

Traumstrände und ein<br />

charmanter Stadtkern –<br />

Cefalù vereint Siziliens<br />

schönste Seiten<br />

Stein des Anstoßes<br />

Die zwölf Meter hohe<br />

Fontana Pretoria fällt durch<br />

nackte Nymphen und<br />

Flussgötter ins Auge<br />

Von vielen deutschen<br />

Großstädten<br />

aus liegt das Mittelmeerparadies,<br />

in<br />

dem Phönizier,<br />

Griechen, Römer,<br />

Araber, Normannen<br />

und Spanier<br />

ihre Spuren hinterlassen<br />

haben, nur<br />

zweieinhalb Flugstunden entfernt.<br />

Dennoch landen wir in Palermo gefühlt<br />

in einer anderen Welt. Warme<br />

Luft und der Duft wilder Macchia<br />

empfangen uns. Wir können es<br />

kaum erwarten, die Geheimnisse<br />

Siziliens zu erkunden.<br />

Palermo für alle Sinne<br />

Wir starten im Antico Caffè Spinnato,<br />

der schönsten Pasticceria<br />

Palermos, mit einem typisch sizilianischen<br />

Sommerfrühstück, das<br />

aus zwei Desserts besteht: Brioche<br />

e Granita. Danach geht es vorbei am<br />

Teatro Massimo, dem größten<br />

Opernhaus Italiens, in Richtung<br />

Palazzo dei Normanni. Wir bestaunen<br />

die goldglänzenden Mosaike in<br />

der Cappella Palatina und spazieren<br />

anschließend durch die Gärten des<br />

Palasts. Meine Reisebegleiterin erzählt<br />

von der Kunst der Araber,<br />

selbst in trockensten Gebieten<br />

Wasser für ihre Gärten zu finden.<br />

Auch die riesige Fontana Pretoria<br />

ist ein Exempel dieser Wasserkunst.<br />

„Brunnen der Schande“ wurde<br />

sie einst wegen der nackten<br />

Statuen und Verschwendung öffentlicher<br />

Gelder genannt, uns gefällt<br />

sie – genau wie die großartige<br />

Graffiti-Kunst im Kalsa-Viertel.<br />

Noch bunter geht es nur auf<br />

dem Markt von Ballarò zu. Was für<br />

ein Spektakel! Gemüse, buntes<br />

Obst, Gewürze, frische Fische und<br />

ein unfassbarer Geräuschpegel<br />

empfangen uns. Und auch wenn<br />

die Abbanniate, die charakteristischen<br />

Lockrufe der Händler, etwas<br />

ruppig klingen, fühlt sich alles wie<br />

ein gut einstudiertes Theaterstück<br />

an. Aber ist das wirklich Italienisch?<br />

Der sizilianische Dialekt hat<br />

es in sich. Wie gut, dass man zum<br />

Probieren des Streetfoods keine<br />

Sprachkenntnisse braucht. Wir<br />

schwelgen in Arancini, köstlichen<br />

Reisbällchen, Panelle, frittierten<br />

Kichererbsen-Pasteten, und zum<br />

Abschluss natürlich Cannoli,<br />

knusprigen Teigröllchen, gefüllt<br />

mit süßer Ricotta-Creme.<br />

Wilde Natur<br />

Wir sind neugierig auf die Natur<br />

der Insel und starten am nächsten<br />

Tag zu einem Ausflug ins Madoniengebirge.<br />

Der kleine Mietwagen<br />

Fotos: iStock/emicristea, Adobe Stock/IgorZh, Shutterstock/Hihitetlin, Shutterstock/EnricoAliberti ItalyPhoto<br />

schnauft sich tapfer durch die malerischen<br />

Landschaften und historischen<br />

Orte. Manche davon<br />

zählen zu den sogenannten Borghi<br />

più belli, den schönsten Dörfern<br />

Italiens. Durch die geöffneten<br />

Fenster steigt aromatischer Duft,<br />

das müssen die Wildkräuter sein.<br />

Der Parco delle Madonie ist eine<br />

regelrechte Vorratskammer –<br />

Nüsse, Kastanien, Oliven, Zitrusfrüchte<br />

und seltene Wild pflaumen<br />

gedeihen dort, sehr zur Freude<br />

der zahlreichen tierischen Bewohner.<br />

Immer wieder können<br />

wir gerade noch einem gackernden<br />

Huhn ausweichen, empörte<br />

Hunde laufen bellend neben dem<br />

Auto her. Schließlich erreichen<br />

wir Castelbuono, ein besonders<br />

malerisches mittelalterliches<br />

Dorf, und besichtigen die Burg.<br />

Den Panettone aus der entzückenden<br />

Pasticceria an der Piazza Minà<br />

Palumbo haben wir uns redlich<br />

verdient. Schade, dass wir nicht<br />

früher im Zentrum waren, dann<br />

hätten wir auch die emsigen vierbeinigen<br />

Müllsammler getroffen<br />

– das sind in Castelbuonos verwinkelten<br />

Gassen nämlich früh<br />

am Morgen Esel.<br />

Ausflug nach Cefalù<br />

Unsere nächste Etappe führt nach<br />

Cefalù. Die engen mittelalterlichen<br />

Gassen sind eher für die laut knatternden<br />

Motorini geschaffen und<br />

so lassen wir das Auto stehen und<br />

bummeln los. Auch die Zeit scheint<br />

hier stehen geblieben zu sein. An<br />

einem Verkaufswagen holen wir<br />

uns eine typisch sizilianische Granita<br />

alle Mandorle. Mit dem herrlich<br />

süßen Mandeleis in der Hand<br />

schlendern wir zur Piazza Duomo<br />

und lassen uns auf den Stufen vor<br />

dem Dom neben ausladend gestikulierenden<br />

älteren Herren in kurzen<br />

Hosen und Sandalen nieder.<br />

Währenddessen thront die 1131 von<br />

Roger II. erbaute Kathedrale Santissimo<br />

Salvatore ungerührt über der<br />

Piazza. Ein Blick auf die Mosaiken<br />

und Fresken und dann hält uns<br />

nichts mehr: Wir wollen ans Meer!<br />

Vorbei an bunten Geschäften lassen<br />

wir uns in Richtung Hafen treiben.<br />

Die typisch sizilianischen<br />

Keramiken, die Moroköpfe, haben<br />

es uns besonders angetan. Und<br />

dann endlich sind wir da. Golden<br />

schimmernder Sand, türkisblaues<br />

Wasser und die sanften Sonnenstrahlen<br />

des frühen Abends erwarten<br />

uns mit offenen<br />

Armen. Wir setzen uns auf<br />

die bunten Stühle eines<br />

der vielen Restaurants,<br />

bestellen gegrillten<br />

Schwertfisch mit Caponata<br />

und Auberginengemüse<br />

und prosten uns<br />

mit einem Glas sizilianischem<br />

Grillo zu: Salute!<br />

Ein Tag Inselhüpfen<br />

Am nächsten Morgen stechen wir<br />

von Milazzo aus in See. Wir machen<br />

einen Tagesausflug zu den<br />

Äolischen bzw. Liparischen Inseln.<br />

Alicudi, Filicudi, Lipari, Panarea,<br />

Salina, Stromboli und Vulcano<br />

zählen zum Unesco-Weltnaturerbe.<br />

Arancini<br />

Frittierte gefüllte<br />

Reisbällchen sind<br />

eine sizilianische<br />

Spezialität<br />

26 <strong>ADAC</strong> <strong>Urlaub</strong> 03 · 20<strong>24</strong><br />

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